Beiträge von Shiro

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    Die TS schrieb, dass sie Angst hat, das zu sagen, weil sie Angst hat als Tierquäler dargestellt zu werden. Das war die Motivation - zumindest habe ich das so verstanden.

    Naja, das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund funktioniert schon so lange, dass ich denke, man kann getrost davon ausgehen, dass Kommunikation und gegenseitiges Verstehen durchaus möglich ist.

    Selbst wenn positive Strafe auch oft nicht funktioniert, so ist sie wenn sie berechenbar ist nichts, was das Leben negativ beeinträchtigt - und somit auch nichts, was zu einem Vertrauensverlust führt. (Ich gehe mal davon aus, dass die o.g. Beispiele jetzt keine dauerhafte Befindlichkeitsstörung auslösen) Das ist doch der eigentliche Punkt - es gibt kein besser und kein schlechter. Denn die gleichen Punkte treffen auf Verstärkung zu.


    Mehr wollte ich eigentlich nicht sagen. ;)

    Ich bin ja auch eher in deinem Lager (Mittelweg) - aber die Mär dass positive Strafe solange berechenbar nicht zum Vertrauensverlust führt (geworfene Leinen und Schlüssel sind übrogens ganz und gar unberechenbar für den Hund, es sei denn man wirft das regelmäßig!)... woher kommt die bitte? Es gibt Hunde, die leiden still. Es gibt Hunde, die stumpfen ab. Es gibt Hunde, die zeigen offen, dass sie nicht so behandelt werden wollen und es gibt Hunde, die arrangieren sich. Bei allen kann man berechenbar herumstrafen und bei allen kann es zum Vertauensverlust kommen (oder sie zeigen das in ihrer Art genauso, auch die, die sich damit arrangieren!).

    Das Zusammenleben von Mensch und Hund war aber nie so strengen Regeln wie heute unterworfen. Das darf man nicht vergessen. Da wird der Hund schon geknufft, wenn er die Nase kräuselt, sobald er einen anderen Hund sieht.


    Ich finde es gut, dass die TS noch ein schlechtes Gewissen hat! Was ich erschreckend finde, wie viele hier ihr gesagt haben, dass das schon lange mal nötig und damit richtig war. Also ich bin kein singendes Mädchen, das den Hund mit Keksen vollstopft (geht gar nicht, mein Hund ist hypoallergen), aber richtig und nötig war eine Ohrfeige ganz sicher nicht!

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    dazu muss ich sagen, sie ist jetzt 13 wochen alt, also in der prägungsphase


    Gibt es nicht, Hunde sind keine Vögel. In diesem Alter lernt der Hund unwahrscheinlich gut, sollte auch bis zu einem gewissen Grad mit Reizen bekannt gemacht werden, nur nicht überflutet. Aber geprägt wird da nichts, sonst könntest du einen Hund niemals mehr vermitteln.

    Das sind Hunde, die man in eine gewisse Trainingssituation bringt. Ganz oft sind das Hunde, denen man klassisch das Tricksen über Locken beibringt. Die Erwartungshaltung, die da einhergeht...
    Vielleicht würde ich dann den Ball oder den Eimer erstmal weglassen und erst später die Teile kombinieren. Aber so der Crack bin ich auch nicht, ich habe es ja erstmal angefangen.

    Was ich schön daran finde: Oft sucht sich der Hund einen ganz anderen Lösungsweg, als den, der mir so vorschwebt.

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    Wie gestaltet man denn "Free Shaping" so, dass ein Hund keine Fehler machen kann? Dann müsste Hund für jede Muskelzuckung einen Keks bekommen, so erreicht man aber NIEMALS irgendwas, weil das Training ja nie auf ein Ziel hinaus arbeiten könnte (ergo: auch mal eine Belohnung auslassen, anderes Verhalten verlangen/stärkeres Verhalten verlangen, etc.).

    Sagen wir, ich habe einen Hund der shapen kennt und es soll ein Ball in einen Eimer "geshaped" werden. Als erstes wird mein Hund eins machen: sich drehen, bellen, eine Pfote auf den Eimer stellen ... weil er das schon kann und darauf hofft - oder erwartet - einen Keks zu bekommen. Und ja, der empfindet da durchaus auch mal Frust, weil seine Aktionen nicht ankommen - na und?

    Wo liegt der Fehler?

    Der Fehler: Beim Free Shaping verlangt man NICHTS. Man lässt den Hund völlig frei das Endziel erarbeiten und bestätigt Teilschritte.

    Du gibst dem Hund ja NICHTS vor. Kein Leckerlilocken, du stellst nur Ball und/oder Eimer bereit und bestätigst alles, was in Richtung des gewünschten Verhaltens geht.
    Wenn dein Hund da das Tricksen anfängt, obwohl er ja kein Signal von dir hält und es auch sonst nicht mit den Gegenständen verknüpfbar ist... ich weiß ja nicht, macht mein Hund nicht. Ich sitze ja nicht mal dabei. Ich stelle den Gegenstand ab, und mache dann wieder mein Ding. Wenn der Hund sich annähert, clicke ich. Noch nie hat er mir da eine Pfote angeboten. Und wenn ja, dann würde ich es ignorieren, so wie man manchmal auch ein "Haaaaahuuuuu" ignoriert, weil man gerade am PC oder auf Toilette ist. Auch wenn das minimalen Frust bedeutet.