Beiträge von Shiro

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    Ich weiß ja, unter Hundehaltern kennt die Selbstgeiselung keinerlei Grenzen, aber wow.

    Auf der anderen Seite: Manchen täte ein bisschen mehr davon ganz gut ;)


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    Naja, man rennt lieber zu unmöglichen Uhrzeiten draußen herum, macht Umwege, richtet sich nach anderen, weil man ja unbedingt nur positiv zu seinem Schatzilein sein will.

    Das jetzt finde ich aber daneben. Bei manchen geht es nicht darum, dass man nicht böse zu Schatzilein sein will, sondern weil diese Entschleunigen erstmal (!!!!!) gut tut. Mir manchmal auch, als Mensch. Weil ich da auch mal nicht drauf achten muss, was Schatzlein gerade macht und ob da der Erzfeind um die Ecke düst (angeleint!).

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    Ich kann nirgendwo lesen, daß Ohrfeigen als "wegweisend" im Sinne eines Allheilmittels analog dem "Schönfüttern, clickern, -reden, -zeigen" bezeichnet werden. Das ist wieder so eine Pauschalisierung, die gegenteilige Meinungen abwerten soll.

    Lies dir die ersten paar Seiten durch. Ich habe schon eine zitiert, es ist mir zu dumm auch noch alle anderen zu zitierern, da man sowieso als Arsch hingestellt wird. Dabei bin ich kein Schönfütter-Mensch, was mich am allermeisten nervt.


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    Es wird einfach negiert, daß die Intentionen eines Hundes nicht nur aus Hilflosigkeit, Angst, Unsicherheit, Sensibilität usw. resultieren müssen. Hunde sind kein Kindersatz, der wie ein Säugling vor der großen, bösen Welt dauerbeschützt werden muß. Hunde sind auch autonome Raubtiere, die durchaus fähig sind und sein müssen, mit unangenehmen Situationen fertigzuwerden und zu lernen. Dazu KANN gegebenfalls eine Maßregelung wie die Ohrfeige der TE gehören, OHNE daß damit das Seelchen irreversiblen Schaden nimmt.

    Es geht nicht um einen Schaden. Es geht darum, dass die Gefahr groß ist, dass Schaden entsteht, wenn man auf der Schiene weiterfährt.

    (Ein Hund muss vieles können, sicher. Aber sich schlagen lassen muss er nicht!)


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    Ich hatte vor vielen Jahren mal einen Angstbeißer, der 12 Jahre seines Lebens an der Kette verbracht hatte und dessen menschlicher Kontakt aus Schlägen bestand. Null Vertrauen mehr, dafür sofortiger Einsatz der Zähne, wenn er Angst bekam, und das bekam er anfangs oft. Bei ihm habe eben Konfliktvermeidung betrieben, alles sachte eingeführt, viel mit Leckerchen und später Handfütterung gearbeitet, die Stärke der Reize ganz, ganz langsam erhöht. Ich bin mehrfach gebissen worden, habe stillgehalten und mir jede Schreckreaktion verkniffen, um den Hund nicht zu verunsichern. Weil ich ja mit meiner Fehleinschätzung der Situation an seiner Überforderung selbst schuld war. Mit den Jahren wurde es besser.

    Jahre später holte ich mir zu meinem ruhigen, ausgeglichenen, sehr nervenstarken Boxerrüden einen hochtemperamentvollen, selbstbewußten Welpen dazu. Der Zwuck hing dem Älteren bald permanent am Hals, der regelrecht blutig gebissen wurde von seinen Milchzähnchen. Mein Großer versuchte alles, um den Zwerg davon abzubringen, er drehte sich weg, er ging weg, er brummte. Nix half, das Claudio-am-Hals-hängen war einfach ZU schön...ein tolles Spiel! Bis mein Claudio EINMAL klar machte, und zwar maßvoll, aber deutlich, daß er diese Beißerei NICHT schätzt und NICHT mehr akzeptieren wird. Klein-Quarus war erschrocken, stark beeindruckt und betete Claudio zukünftig an. Mit dieser Maßregelung war das Problem gegessen und tauchte nie wieder auf. Beide spielten bis zu ihrem Tod respekt- und vertrauensvoll miteinander, Claudio blieb der wohlmeinende Boß bis zum letzten Tag.

    DU bist kein Hund und der Hund im Thread ist kein Welpchen mehr!
    Was willst du damit eigentlich genau sagen? Dass Maßregelungen Vertrauen aufbauen?


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    Nun hätte es natürlich weitere Möglichkeiten gegeben: Claudio würgt dem Kleinen Futter vor und bestätigt ihn damit positiv, wenn er seine Zähne aus dem Hals löst. Oder er wirft ihm ein Spielzeug hin. Oder er rennt zu "Mami" (mir), um das Problem von mir lösen zu lassen. Hat er aber nicht. Er hat den Weg eines erwachsenen, souveränen Rüden gewählt, dem Kleinen nachhaltig und schadlos klarzumachen, was angemessenes Verhalten ist, und was nicht. Und ich habe ihn gelassen, weil ich seinem Urteil vertraut habe.

    Hund sind keine Menschen. Ein Hund kann keinen clickern - Hundrüden helfen normalerweise nicht ebi Aufzucht und würgen kein Futter hervor.
    Der Mensch hat aber seine Denkmurmel da oben, Dinge zu planen und eine solche Strategie zu entwerfen, dem Hund was beizubringen.
    Dein Hund erzieht übrigens nicht wirklich, sondern sagt nur, was er will oder nicht:
    http://maulkorbfrei.wordpress.com/2013/12/23/von…hunde-erziehen/


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    Nach der hier vertretenen Theorie hätte Quarus für's Leben traumatisiert sein müssen, sein Verhältnis zu Claudio irreparabel zerstört, und Claudio hätte zukünftig grundsätzlich unter Zahneinsatz Quarus mißhandelt.

    Es ist mir bewußt, daß nun Menschen keine Hunde sind - andersherum sind aber Hunde auch keine Menschen!

    Du bist kein Hund und dein Hund ist kein Mensch. Hast du eine Rute? Hasst du Hundeohren? Riechts du wie ein Hund?


    Tut mir leid, aber ich verstehe diese Argumentation nicht.

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    Ich verstehe die Diskussion überhaupt nicht. Wenn ich aus einem Reflex (= unbewusste "Antwort" des Körpers wegen eines Reizes) heraus reagiere, kann ich dagegen gar nichts tun. Da ist nichts geplant und nichts bewusst gesteuert - ein Reflex halt.

    Reflexe sind für uns überlebenswichtig - eben weil wir sie nicht erst planen. Warum man wegen "sowas" ein schlechtes Gewissen haben muss, erschließt sich mir nicht.


    Du verstehst die Diskussion deshalb nicht, weil du sie nicht gelesen hast. Wie bereits 10000000000 Mal gesagt - jeder hatte Verständnis für diesen unglücklichen Reflex. Es hat sich nur eine ganz andere Diskussion entwickelt, weil manche scheinbar finden, dass die Ohrfeige wegweisend sei und man mit solchen Ansagen viel weiter käme bei diesem Hund.

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    DAS soll dann die Lösung sein? Den Konflikt einfach negieren, vermeiden, so tun, als ob er nicht besteht? :???:

    Ich sehe darin keine Strategie, sondern ein schöngeredetes Augenverschließen.

    Man polt die Gefühle des Hundes um. Bei Hundesichtung soll er sicht nicht mehr so fühlen, wie er es tut, sondern gut, beruhigt, behütet. Dazu bleibt man in einem Abstand, in dem der Hund den Reiz noch ertragen kann und gegenkonditioniert. Das wurde doch schon in etlichen Threads sehr genau diskutiert und erklärt. Man konfrontiert dn Hund quasi so, dass er noch lernen kann, dass der Reiz ungefährlich ist und nicht so, wie jeden Tag auf der Straße zusehen, wenn der Hudn austickt und sowieso nicht mehr viel mitkriegt. Der Hund muss eben nicht durch. Ist für alle viel entspannter, ich kanns nur mal empfehlen.