Also mein Roter ist seit März 2005 bei uns (auch aus dem TH). Da er ein wahrer Jagd-Junkie ist, zieht er oftmals (auch nach dieser langen Zeit) wie irre an der Leine, ist draußen oft nicht ansprechbar und führt Kommandos zögerlich aus.
Mir wurde schon oft gesagt, Silky habe keine Bindung zu mir, man sehe es an seinem Verhalten an der Leine. Ich sag' das ist Quatschkram. Ist er ohne Leine, hält er sich zwar in einem Radius von ca. 30m auf und ist nicht wirklich abrufbar, bleibt aber immer in der Nähe, auch wenn ich weiterlaufe. (Da er aber nicht abrufbar ist und auch jagen geht, wo sich die Gelegenheit bietet, bleibt er an Flexi bzw. Schleppleine) Hätte er keine Bindung, wäre er einfach weg und würde nicht trotzdem immer den Kontakt zu mir aufrecht erhalten. Ständig gucken tut er auch nicht, dazu gibt es viel zu interessante Sachen beim GAssi zu sehen.
Seine Jagdleidenschaft ist ein Erbteil der Vorbesitzer, deshalb habe ich inzwischen gelernt, damit zu leben. Er hat beim Gassi an der 20m Schleppleine beim stöbern und schnüffeln einen Heidenspaß und ich habe ihn im Ernstfall (wenn Wild auftaucht) unter Kontrolle.
An Wegkreuzungen bleibe ich manchmal so lange stehen, bis er bewußt zu mir schaut und sich die Info holt, wo es weiter geht. In der Vergangenheit konnte es schon mal passieren, daß wir eine halbe Stunde herumstanden, na und.
Soviel nur zum Thema an der Leine ziehen und Bindung.
Auf der anderen Seite, was erwartest Du von einem Hund, der gerade mal 2 Monate bei Dir ist. Wenn Du auf der Wiese bist und ihn rufst, vielleicht weiß er gar nicht, was Dein Befehl bedeutet.
Silky ist leider so ein Fall, den man, so verfressen er sonst ist, draußen nicht mit Futter becircen kann. Velvet ist da anders, bei ihr hat von anfang an funktioniert, daß ich ihr, wenn sie offline ist, auch immer was gebe, wenn sie von selbst zu mir kommt, es soll einfach schön sein, auch zwischendrin mal zum Frauchen zu gehen. Anfangs gab's jedesmal ein Leckerli, inzwischen ab und an.
Natürlich gibt und gab es auch bei Abrufen oder sonstigen Aktionen, die auf Kommando ausgeführt wurden ein Leckerli. Velvet hört für einen Cocker wirklich sehr gut, ich sage deshalb für einen Cocker, weil die schon mal beschließen können, daß sie jetzt erst mal fertiggucken wollen, bevor sie dem Ruf bzw. Pfiff folgen. Kommt aber selten vor, denn bei Frauchen ist es einfach noch ein ticken interessanter. Kommt sie nicht gleich, drehe ich mich wortlos um und gehe ohne was zu sagen weiter. Seit sie letztens mal alleine im Park stand, weil Frauchen und Silky schon weg waren, hat sie kapiert, daß es blöd werden kann, wenn man sich zu lange aufhält.
Mein Tipp wäre, grundsätzlich erstmal aus der Hand füttern, das dann beim Gassi für gut gmachte Sachen (Kommando ausgeführt, selbstständiges Kontakt halten usw.), zu Hause beim Üben füttern.
Wie schon meine Vorredner gesagt haben, nicht die Belohnung verringern, sondern erhöhen. Schließlich willst Du den Hund motivieren nicht frusten. Evtl. um das Futter klickern.
Ruhig auch mal auf eine Spiel- oder Kuschelaufforderung vom Hund eingehen. Allerdings sich nicht zum Sklaven vom Hund machen, wenn Du keine Lust dazu hast, hast Du genauso das Recht zu sagen, jetzt nicht, wie Dein Hund.
Davon den Hund ständig auf seinen Platz zu schicken halte ich persönlich nicht wirklich viel, vorausgesetzt man hat nicht einen dieser Schattenhunde, die einem wirklich auf Schritt und Tritt an der Ferse kleben.
Meine Hunde dürfen sich platzieren wo sie wollen, liegen sie im Weg, steige ich einfach kommentarlos drüber. Ich bin nämlich der souveräne Chef und brauch niemanden zu gängeln und herum zuscheuchen. Liegt einer der Beiden mal wirklich vollkommen im Weg, wird mein Kommando "Weg Hier" ohne murren und knurren ausgeführt.
Beobachte mal 2 miteinander lebende Hunde beim Interagieren, man kann davon echt viel lernen. Nämlich zB. das Rangordnung durchaus etwas flexibles sein kann, daß alle das Recht haben zu sagen, nein, das möchte ich jetzt nicht, daß jeder ein Recht auf Ruhe hat usw.
Ups, das ist jetzt ein bissi lang geworden. Ich hoffe, das ist nicht so schlimm und ich konnte rüberbringen, wie es gemeint ist.
LG von Danny, die immer versucht von ihren beiden Cockernasen zu lernen, wie man es besser machen kann.