@Mokkapi Ich kann leider Dein Geschriebenes nicht einzeln zitieren, daher versuche ich es mal so.
Mit Konzept meine ich wirklich nur die generelle Vorgehensweise. Also wie ich mit so einem Hundetyp überhaupt umgehe und umgehen kann.
Die hohe Energie gepaart mit extremer Reizempfänglichkeit, starkem Jagdtrieb und großer Entscheidungsfreudigkeit. Fand ich jetzt keine so einfache Kombi.
Meine Schäfis und auch Tim waren bis auf Teilbereiche allesamt fast selbsterziehend. Klar, jeder davon hatte seine Baustellen und schwierigen Seiten, aber insgesamt nichts so komplex Schwieriges.
Leinenführigkeit (Halsband, kurze Leine) habe ich in Ruhesituationen nur kurz geübt. Immer, wenn Hund sowieso schon entspannt und ruhig war und nur in ruhigster Umgebung. Da gab es dann reichlich Leckerlies, weil in solchen Situationen die Orientierung dann quasi automatisch bei mir war. Ich habe das halt erst nur kurz gemacht und nach und nach ausgedehnt.
Beim "Hinter mich" halte ich Gino nicht hinter mir. Ich habe das in einer ruhigen Situation aversiv (nein, ich habe ihn natürlich nicht geschlagen, aber recht unmissverständlich klar gemacht, dass es keine Diskussion darüber gibt, dass er nach vorne kommt) klar gemacht und das wurde dann auch nie mehr diskutiert, er kommt nicht mehr nach vorne. Anfangs habe ich das Kommando aber nur in ruhigen Situationen eingesetzt, um Fehler zu vermeiden. Rein generell setze ich das sowieso kaum ein. Ich möchte einen Hund, der freudig läuft und das gerne tut und dem es dabei Freude macht, sich an mir zu orientieren.
Die Reizproblematiken bei ihm bestanden aber auch "nur" bei Wild (Sicht, Spur, Witterung), manchen anderen jagdlichen Reizen (aber keine Jogger, Radfahrer) und bei anderen Hunden. Sowas wie Stadt, Geschäfte, Kirmes, Großveranstaltungen, Maschinenhallen jucken ihn nicht. Da ist er freudig neugierig (darf und soll er auch), orientiert sich aber absolut an mir und ist tiefenentspannt. Wenn ich mich mitten in eine Maschinenhalle hingesetzt habe, ist der neben mir eingeschlafen. Er ist weder ein nervöser, noch auch nur im Ansatz unsicherer Hund. Und es war auch nie ein Problem beim arbeiten. Da hat er einen An- und Ausschalter. Wenn er arbeitet, dann arbeitet er. Da würde er das Wildschwein zur Seite kicken, um den Dummy zu holen.
Und sowohl er als auch Tim brauchen 1 - 2x pro Woche die Möglichkeit sich richtig auslaufen zu können. Also so mit raushängender Zunge und pumpendem Brustkorb, bis man nicht mehr kann. Richtig Beine strecken und einfach nur laufen. Und Gino braucht 1x pro Woche richtig arbeiten können. Tim nicht. Der kommt auch ohne aus ohne unzufrieden und unleidlich zu werden.