Manchmal bin ich schon frustriert, wie uns viele Junghunde trainingsmässig wiederholen, aber dann denk ich wieder dran, dass das einzige, was zählt, ist, dass wir 1. durchgehalten haben und er 2. schmerzfrei wird. Wir kämpfen seit 3 Jahren jeden Tag.
Das ist absolut nachvollziehbar und den Frust (und wahrscheinlich auch viel Traurigkeit) verstehe ich vollkommen.
Ich ziehe es mal von der anderen Seite auf. Ich hatte zwei weitgehend gesunde Schäferhunde. Veterinärmedizin war quasi ein Fremdwort für mich.
Dann kam Kater Pauli 1997. Wie man an meinem Nick sieht, hat dieser sehr viel Einfluss auf mein Leben gehabt. Um es abzukürzen, Autoimmunerkrankung der feinsten Art. In den ersten Jahren quasi ständig TA, mndestens alle 2 Wochen. An Urlaub war nicht zu denken, das Portemonnaie war jahrelang leer. 2 Jahre lang durchlief er Behandlungen bei allen greifbaren TAs. Eine Behandlung und Diagnose war falscher als die nächste.
So.... dann ging ich ins Netz. Damals gabs noch keine Foren. Es gab nur Newsgroups, davon aber viele feine mit sehr viel know-how.
Aufgrund dieser kranken (und wundervollen) Katze habe ich soviel über Katzen und Veterinärmedizin gelernt und über Katzen generell. Nie, nie, nie hätte ich auch nur ansatzweise so viel gelernt, wäre er nicht so krank gewesen. Ich habe nach 2 Jahren eine richtige Diagnose (endlich mal) erhalten und eine Behandlung, die ihn lebenslang weitgehend beschwerdefrei gemacht hat.
Von dem erworbenen seinerzeitigen Wissen profitiere ich bis heute enorm. Weil ich damals halt auch viel über die Herangehensweise an Erkrankungen gelernt habe. Weil ich viel über mich und meine Möglichkeiten, meine Fähigkeiten und mein Bauchgefühl gelernt habe.
Damals geschlossene Verbindungen halten teilweise bis heute und es sind mir viele Anlaufstellen für Fragen bis heute erhalten geblieben.
Jedes schlimme Ding hat auch seine guten (und wichtigen!) Seiten.