Beiträge von Gandorf

    Nicht zu eng verpaaren, ist ein sehr einfacher Grundsatz.

    Keine Körperlichen Extreme provozieren, wäre ein weiterer, sehr einfacher Grundsatz ohne den es den Thread nicht gebe.

    Nicht Schönheit, und auch nicht Leistung (die „andere Art“ von Schönheit ;) ), vor Gesundheit.

    Also ein einfacher Grundsatz, zumindest verglichen mit tieferem Wissen über Genetik, das hier angesprochen wurde.

    Du schreibst ja selbst: „die einfachsten Grundlagen“.

    Offene Zuchtbücher sind/waren bei Arbeitshunden die Basis für die Zucht. Ist also ein altes, funktionierendes System.

    Das Problem in meinen Augen: Es wurschteln zu viele herum, die über Genetik nur oberflächliches Wissen haben. Man muss ja auch nicht viel wissen um Optik xy zu erzeugen. Tiefergehende Kenntnisse dazu: Unnötig.

    Und wie mies das Wissen von Züchtern ist, darf ich jeden Tag in einer Facebook-Züchtergruppe lesen. Eine Gruppe, in der nur seriöse Züchter sein dürfen. Gruselig, was man da liest. Wirklich gruselig.

    Und wie alt ist unser aktuelles Wissen über Genetik?

    Sicher nicht viel älter als 200 Jahre. 2-3 Menschenleben.

    Aber wie alt sind unsere Hunderassen?

    Da reichten eine Handvoll Grundprinzipien.

    Tut es auch heute noch. Auch wenn sich manche Hobbyisten gleich mehrere akademische Grade verleihen würden.

    (Ganz ohne echtes Studium versteht sich.)

    Der Kromfohrländer geht auf nur zwei Hunde zurück in den 1950er Jahren. Die zweite Generation waren Vater/Tochter-Verpaarungen. So eine enge Zuchtbasis muss einem zwangsläufig auf die Füße fallen, wenn man nicht massig Einkreuzungen zulässt.

    wobei man sagen muss, dass so eine enge Zuchtbasis bei vielen Rassen normal ist. ABER eben dann a) massiv aussortiert (da hat sich vor über 100 Jahren noch niemand großartig ethische Gedanken gemacht) und b) viel eingekreuzt wurde.

    Es ist leider immer ein Problem, wenn junge Rassen sich zu früh dem VDH anschließen. Der VDH ist für sowas leider viel zu unflexibel.

    Ich hab manchmal den Eindruck, dass strenge Zuchtselektion immer damit gleichgesetzt wird, dass eine große Anzahl Welpen unethisch gekeult wird.

    Das ist doch in heutigen Industrieländern völlig überflüssig?

    Genetisch reicht es völlig, wenn ungeeignete Hunde ihren Weg nicht in die Zucht finden.

    „später“ wird es bei einer etablierten Rasse auch so sein, dass die meisten Hundehalter keine Züchter sind.

    Desweiteren müssen die Hunde erstmal 1-2 Jahre mindestens alt werden, bis man sieht, wie sich Temperament und Fell entwickeln. Und die Gesundheit.

    Schließlich geht es auch nicht nur um die eine Hündin, sondern man möchte doch wissen, was sich bei ihrer Sippschaft generell durchschlagend vererbt.

    Und ob Nervenstärke oder Skepsis häufig auftretende Eigenschaften sind, erkennt man auch an den Nachkommen, die nicht in die Zucht gehen.

    Wenn nicht alle NK-Besitzer brav Kontakt halten, braucht man neben besserer Aufklärung sowieso mehrere von ihnen.

    Jede Tierart, die in Gruppen lebt, hat eine Gruppengröße ab der einzelne Tiere abwandern oder ab der die Gruppe auseinander bricht und sich teilt.

    Ich finde es absolut einleuchtend, dass es bei Hunden nicht anders ist.

    Du kannst von den liebsten und rücksichtsvollsten Menschen in nem Riesenhaus umgeben sein,

    wenn’s zuviele sind, hast du das Gefühl, du lebst in nem Hauptbahnhof.

    Der Thread dreht sich halt auch nicht darum wenn es 4 oder 5 Hunde sind sondern 10-15. Das die meisten Hunde durch Artgenossen einen Vorteil haben bestreitet niemand.

    Sagt wer?

    Du? (das meine ich jetzt nicht zickig, ich weiß nur nicht, wie ich es anders formulieren soll.

    Also bitte eher als ganz normale Frage lesen.)

    Meinst du nicht auch, dass es wenig/weniger Leute gibt, die anzweifeln, dass bei 3-4 Hunden jeder zu seinem Recht kommt,

    und ziemlich viele/sehr viele Leute, die das bei 3x4 Hunden bezweifeln.

    Insofern wenn jemand sagt: Mein Mann und ich kommen mit 4 Hunden zurecht,

    dann hat daran auch kaum jemand gezweifelt.

    Und 3-4 Hund-Haushalte sind gefühlt auch häufiger, als 8-10 Hund-Haushalte.

    Wenn es so Leute gibt wie mich, dann hat bei all denen das neue Tierschutzgesetz schon gegriffen:

    EIGENTLICH bin ich der hard care Naturalist. Back to the Roots.

    Auch wenn das bedeuten würde, dass es nur noch borstige, mittelgroße Wolf-Fuchs-ähnliche Hunde, ohne besondere Winkellungen und Proportionen, in grau-braun geben würde.

    Ich frag mich sogar, wie es eine Tierart psychisch und körperlich bearbeitet sein muss, wenn die Wildform täglich 20km läuft und der domestizierten Form, je nach Rasse, der Garten reicht.

    So, und jetzt bin ich mehrfach Hunden einer Rasse begegnet — Bouvier des Ardennes — Wesen und Temperatur für mich das Absolute Non Plus Ultra.

    Ja. Mit gezüchtet kurzen Ruten. Sch*****

    Und wenn ich jetzt JEMALS auf die aberwitzige Idee gekommen wäre:

    „Jo, ich such mir halt einen mit normal langer Rute (kommt vor), und reformiere dann die Rasseclubs von innen, damit ihre Hunde lange Ruten haben dürfen.“

    Wäre das wegen der Aussichtslosigkeit eine absolute Schnapsidee gewesen.

    Da braucht’s echt Scharen an „neuen“ Interessenten.

    Aber spätestens das neue Tierschutzgesetz „rettet“ mich davor.

    Warum den - nur in meinen Augen ;) - tollsten Sporthund anschaffen, wenn fortan ständig auf der Kippe steht ob ich mit ihm starten darf?!

    Turniere betreffen jetzt nur die Hundesportler, ob wohl da nicht nur Schleifen, sondern auch viel Geselliges und Fachliches mit dran hängt.

    Ausstellungen betreffen dann schon eine breitere Menge.

    Klar, züchten geht auch mit ganz wenig Ausstellungsergebnissen.

    Aber wenn man den tollsten Hund — oder gleich einen ganzen Wurf davon hat — will man diese Begeisterung nicht mit irgendwem teilen?

    Nein weil ein Tag nur 24 Stunden hat vollkommen egal ob man das wahr haben möchte oder nicht

    Erinnert mich an ein Elternpaar, die haben Kind Zwillinge Kind Kind bekommen - die hatten drei Kinder in einem ähnlichen Alter, davon ein Zwillingspaar und dachten danach "Hey, da wollen wir mehr von!"
    Die Kinder studieren inzwischen übrigens alle (oder sind schon fertig).
    Und ich meine mich zu erinnern, dass die Mutter auch ein Pferd hatte? Oder Reitbeteiligungen? Irgendwas in die Richtung. Kleine Haustiere hatten sie auch.
    Deren Tag hatte auch nur 24h. Wie die das gewuppt haben, kann ich mir persönlich nicht vorstellen - haben sie aber. :ka:

    Können wir da Menschenkinder mit rauslassen, bitte?

    Weil kein Hund sich jemals eine wärmende Jacke selbst anzieht, die Zähne putzt, seinem Geschwisterchen ein Glas Wasser reicht.

    Des Weiteren gibt es für Hunde kein Jugendamt, keine Kindergärten, kein Kindergeld, keine verpflichtenden U-Untersuchungen — und keine Schulpflicht um ein Mindestmaß an geistiger Anregung, sozialen Kontakten und Versorgung zu garantieren.

    WorkingDogs

    Ohne den Thread ins Offtopic ziehen zu wollen:

    Was für ein Käse.

    Angefangen bei der Annahme, dass jedes Pferd in Vollpension sonst weiter keine Aufmerksamkeit braucht,

    bis zu der Tatsache, dass es zig-Dutzend Haushalte gibt in die man einen (weiteren) Hund stecken kann.

    Nutztierhaltung? Noch schwammiger geht’s nicht.

    Regelmäßig nen Rundballen Heu auf die Weide und die Tränke in Schuß halten.

    Kann easy sein.

    Ansonsten hätte der benachbarte Landwirt den Abtransport organisiert.

    (Das war aus den Erfahrungen, die mein Mann und ich mit jemandem gemacht haben, der dachte er kann mehr Tiere und Dinge gleichzeitig tun, als jeder andere Mensch.)

    Pauschalisieren kann man da nicht.

    Ich durfte jetzt 1 Monat nicht laufen. Kann es immer noch nicht schmerzfrei.

    Ich konnte 1 1\2 Jahre nicht schmerzfrei gehen. War so überhaupt kein Problem. Bin Gassi geritten. Hund immer im Freilauf, weil die Strecken die er schaffte komplett Privatweg und Pferd so brav, dass ich bis zum Mäuerchen mit Krücken nebenher gehumpelt bin.

    Im Leben würde ich aber nicht sagen, man darf nur Hunde halten, wenn man ein Pferd hat. Meine Nachbarin ist bestimmt 10 Jahre mit Seniorenblitz unterwegs gewesen. Junge Hunde hatten Spaß am Gassi traben, für Hunde im besten Alter gab es auch weniger Gas und Senioren haben sich über die Mitfahrgelegenheit und nur laufen an Lieblingsstrecken erfreut. Trotzdem würde niemand auf die Idee kommen zu sagen, wie kann man nur die armen Hunde zwingen sich an das unpassende Menschentempo anzupassen.

    Ich gestehe, ich finde Plan B bis Z überflüssig. Im Ernstfall kommt es sowieso anders. Die Fähigkeit zu improvisieren finde ich da viel wichtiger. Und dann ist es auch wieder egal ob 1 oder 10 Hunde.

    So, jetzt hockst du im Seniorenblitz, ein Hund bekommt ne Autoimmunkrankheit bei der du rund um die Uhr Medis einflößen und Durchfall wegwaschen darfst.

    Schwierig genug für jemand, der mit Krücken läuft, aber das kannst du nicht in Ruhe, denn du musst auch noch 7 weitere Hunde bei Bekannten unterbringen.

    Ich find das ist ein Beispiel, wo hier im Thread immer davon ausgegangen wird, dass Vielhundehalter auf wundersame Weise von den zwei Dutzend Unannehmlichkeiten verschont werden, die gewöhnliche Hundehalter so treffen:

    — es kommt garantiert kein unverträglicher (oder lebensmüder) Hund gelaufen

    während sie hilflos mit kaputtem Bein auf dem Pony sitzen,

    oder mit 10 Leinen in der einen Hand und 6 vollen Kotbeutel an der Straße stehen und sich grad nach dem nächsten bücken

    - überhaupt würden sich deren Hunde nie nicht mal unvorhergesehen daneben benehmen, während das ganze Rudel Freilauf hat. Nichtmal kacke fressen, Müll aufsammeln oder zu zwei abzwitschern und Wildtiere scheuchen.

    Keiner von denen mischt sich ein, während man jedes Mal erfolgreich Fremdhunde verscheucht.

    Wie schafft man das, 10 Hunde am Stück kaufen, ohne dass nicht mindestens 3 zeitaufwendige Eigenheiten haben?

    Und im Ernstfall fahren die alle problemlos in fremden Auto zu ihren Gastfamilien?

    Und wie hält man sich so viele (Plan B-F) menschliche Helfer, wenn sich das Leben nur um die eigenen Hunde dreht?

    Üblicherweise braucht’s dafür schon sowas wie Kontakt und dass man auch mal was für die Nothelfer tut.

    Wenn ich EINEN Hund unterbringen will, gibts da so Sachen wie: hat Corona, Hündinnen läufig, Knie OP, macht Urlaub in Japan…

    Irgendwo krieg ich einen einzelnen, gesunden, netten Hund immer geparkt. Notfalls bei Freunden von Freunden die ich kaum kenne, die jemand auftreibt weil ich Mayday-mayday-mayday funke.

    Will ich das?! Na.

    Weil ich mir natürlich Gedanken machen, wie geht’s meinem Hund woanders und wie geht’s den Leuten mit meinem Hund.

    Und entsprechend aussuche.

    Bei Fremden weiß ich das halt nicht.

    Jo. Sehr wahrscheinlich wird er’s wohl überleben.

    Aber da sind wir wieder bei: meins ist es nicht.

    Auch den alten Hasen unter den Züchtern passiert es, obwohl sie so toll vernetzt sind, dass sie Welpen in nen erfahrenen Mehrhundehaushalt packen und dann — ist es plötzlich trotzdem scheiße.

    Aber soviel Gedanken dann 10 mal?

    Es ist halt irgendwie vermessen wenn man nie mehrere Hunde gleichzeitig hatte darüber urteilen zu wollen wer was wie schafft/ zu schaffen hat / wie man sich da abzusichern hat.

    Lebensumstände sind unterschiedlich, Leben ist auch Wandel.

    Wie wird man vielen Hunden gerecht war die Ausgangsfrage.

    Das wurde beantwortet von den Leuten die das beantworten können weil sie VIELE Hunde haben.

    Wie kommt man da als Einzelhundehalter auf den Trichter da irgendwas beurteilen zu können, am besten noch wenn der Hund nen völlig anderen Stellenwert hat in der Prioritätensetzung als bei diversen Vielhundehaltern.

    “Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.”

    Viele Hunde anzuschaffen ist ja nun kein Problem. Und schon “dürfte” man mitreden.

    Willst du jetzt sagen Hunde von Vielhundhaltern werden mehr geliebt, oder dass Vielhundhalter beim individuellen Hund eher mal Fünfe grad sein lassen?

    Eigentlich ist es doch eine sehr diplomatische Formulierung zu sagen:

    “Mehr Hunde könnte ich zwar durchbringen, aber nicht so, wie ich mir Hundehaltung wünsche.”

    Man kann einfach nicht erwarten, dass andere Menschen alles immer zu 100% beklatschen und genauso sehen.

    Da ist ein: “Es ist ok, aber meins wär’s nicht.” manchmal alles was man kriegen kann.