Beiträge von Gandorf

    Es ist ja durchaus verständlich, sich als Tierschutzverein die Rosinen rauszupicken, die gut zu vermitteln sind.

    Aber eigentlich machen die „modernen“ Tierheime damit genau das, was sie den Kill Sheltern vorwerfen.

    Mit dem Unterschied, dass sie nicht konsequent einschläfern was zu gefährlich oder zu psychisch oder körperlich krank ist, sondern diesen schwarzen Peter anderen zu schieben.

    Dann wird beklagt, dass Hunde privat „verschwinden“ oder als brandgefährliche Wanderpokale auf Ebay von Familie zu Familie gehen.

    Handeln in Sinne der Tiere und des „Gemeinnutzens“ sehe ich darin nicht.

    Phonhaus

    Für den einzelnen Hund ist ein deutsches Tierheim vielleicht angenehmer als ein rumänisches und er kann da auf Jahre hinweg sitzen. Ich persönlich habe aber Zweifel, ob‘s damit automatisch lebenswert ist.

    Ich find die Warnung gut: „Nicht aus Mitleid ein Tier kaufen.“

    Aber genau darauf zielt es ab, wenn man drauf hinweist: in Osteuropa sind die Shelter schlecht und Hunde werden getötet.

    Super. Jetzt ist der deutsche Tierschutz überlastet, in Osteuropa sind die Shelter immernoch schlecht und getötet wird auch immernoch.

    Ist doch kein Erfolg.

    Da wird deutschen Hundehaltern pauschal vorgeworfen, grundsätzlich selbst schuld zu sein, wenn man den Hund nicht behalten kann.

    Gleichzeitig importiert so ein Tierschutzverein im Jahr mehrere Hunde und wenn‘s nicht passt landen die auch zwischen Tierschutz und Ebay-Karussell.

    Theoretisch nimmt die der Verein zurück. Aber wer weiß, ob der Vorstand im nächsten Jahr noch dieselben Leute sind?

    Oder ob sich der Verein nicht demnächst auflöst?

    Wie gesagt: Nichts gegen Tierschutz, Auslandsimporte etc.

    Aber von dem derart hohen moralischen Ross dürfen sie gerne runter kommen.

    Durch die Auslandsimporte hat sich auch drastisch das Bild vom Mischling gewandelt.

    Was Mischlinge außerdem schlechter vermittelbar macht.

    Früher gab es, neben den großen-schwarzen-Hofhund-Mixen, halt auch etliche kleine oder mittelgroße Promenadenmischungen. Und wegen den DAMALS beteiligten Rassen war das Schlimmste, was man denen nachgesagt hat, dass sie halt nicht super elegant oder super spezialisiert sind.

    Jetzt gibt es eigene Branchen für:

    „In meinen Tierschutzmix steckt ein HSH!“

    „Mein Tierschutzmix ist jahrelang panisch/ängstlich!“

    „Mein Tierschutzmix ist ein extremer Jäger und ohne Spezialgeschirr, Spezialzaun und Tracker kann der nichts aus dem Haus!“

    Damit prägt man auch das Bild von Mischlingen in der deutschen Öffentlichkeit.

    Das ist für Menschen, die einen Pudel-Collie oder Dackel-Spitz mit ihren Eigenheiten noch ganz knuffig gefunden hätten, einfach abschreckend.

    Da gibt’s wohl noch nen Mittelweg zwischen:

    „Der Zweck heiligt alle Mittel.“

    und

    „keinen Hund gescheit ausbilden“.

    Aber jetzt wird’s philosophisch.

    Die eigentliche Frage, die ich nur beantworten wollte war:

    „Lässt er nur seine eigene, praktische Erfahrung gelten?“

    hat er dort beantwortet. Er sagt, die Wissenschaft hat keine Ahnung.

    Für ihn zählt ja nur (und ausschließlich) praktische Erfahrungen in der jagdlichen Ausbildung, zumindest präsentiert er sich so. Würde das Sinn machen, könnte der jagdliche Bereich nix von anderen Sparten lernen.. oder? Außer sie haben selbst eine intrinsische Motivation :pfeif: was zu lernen, aber nicht durch Diskussionen.

    Ich möchte das Thema gar nicht anreißen, aber Uwe Heiß hat nicht nur Jagdhunde ausgebildet. Er ist / war (?) bei den Retrievern im Dummysport unterwegs, hat Schutzhunde ausgebildet, Spürhunde, auch mal einen Koppelgebrauchshund. Dann noch seine Filmhundgeschichten. Da kommt schon das ein oder andere zusammen.

    Für ihn zählt nicht nur praktische Erfahrung, das ist so nicht richtig.

    Äh doch. Was du nicht wissen kannst, wenn du dieses Interview mit Florian Schneider nicht gehört hast.

    Wissenschaftliches Argumentieren und Vorgehen versteht er nicht — also ist es dämlich.

    Aber aus dem Bauch heraus ist er natürlich Experte in so ziemlich allem, von Philosophie bis Kindererziehung.

    Und wenn der Hund „funktioniert“, und er beharrt drauf jeden Hund für jede Aufgabe zum funktionieren zu bringen, dann sind alle Maßnahmen in Ordnung gewesen.

    Der Zweck heiligt die Mittel.

    Ich hab mir das ganze Interview gegeben.

    Und war enttäuscht.

    Von seiner Oberflächlichkeit und simplen Denke.

    https://www.listennotes.com/de/podcasts/kynotalk-by-kynotec/053-uwe-heiß-mPY_fiZ4rN-/?_gl=1*1tmzc20*_ga*YW1wLXhPM0R3Y3dZZWhFTTl2T2ZEY1VmT2c.*_ga_T0PZE2Z7L4*MTcxMjI5OTA5My4xLjEuMTcxMjI5OTA5My4wLjAuMA..


    Für die Hunde, die in seriöser Tierschutzarbeit hierher verbracht werden, ist die realistische Alternative lebenslang Shelter. In der Gefahr, dass es auch mal staatlich angeordnete Tötungen gibt. Das sollte man im Bewusstsein haben (gleichzeitig mit einem guten Eindruck von der Situation in vielen der Shelter, über die wir hier reden), wenn man darüber spricht, ob und inwieweit die hierher verbrachten Tiere „ein schöneres Leben“ hier haben.

    Ich bin mir sicher, du meinst es nicht böse, aber so hat das was von emotionaler Erpressung:

    „Wenn wir die Hunde nicht in deutsche Tierheime stecken, bleiben die dort im Shelter oder werden vielleicht getötet.“

    Ich könnte kontern:

    „Was ist mit italienischen Strandhunden? Wenn wir die nicht einsammeln, verhungern die über den Winter, wenn die Touris weg sind.“

    (Persönlicher Hintergrund: Als Teenie erlebte ich 4 Wochen mit einem Husky und einem jungen Dackelmix.

    Nächster Sommer gab es nur noch den Dackel Mix.

    Den Sommer danach gab es den auch nicht mehr.)

    Ich hab kein Problem damit geeignete Hunde aus dem Ausland zu holen, aber die HSH Problematik hat sich der deutsche Tierschutz importiert.

    Den hatten wir vorher nicht.

    Und weder die Gefährung noch die blockierten Zwinger-Dauerplätze haben etwas mit Collie-Pudel-Mixen zu tun. Ob nun „ehrlicher“ Upswurf oder geplant.

    Ilse Bilse, niemand will‘se — oder kann mit ihnen.

    Ich hatte mich mal gefragt:

    Wenn so ein Hund seinem Besitzer im Wald versehentlich entkäme, und ein Jäger erwischte ihn beim Wildern und würde ihn erschießen,

    was käme dann als Folge auf Besitzer und Jäger zu?

    Aber inzwischen weiß ich: kann man als Jäger so nicht machen.

    Gestern waren wir zu dritt Laufen. Seitdem wir das Quittentier in ein Geschirr packen funktioniert das nicht-an-der-Leine-ziehen wie von Zauberhand. Am Halsband hat sie immer gezogen und gezerrt....

    Die Frage ist nur - warum funktioniert das nicht, wenn wir normal spazieren gehen? :rolling_on_the_floor_laughing: da liegt sie im Geschirr wie sonstwas. Aber irgendwas müssen wir ja heute auch noch üben :winking_face_with_tongue:

    Ich hab die Theorie gehört, dass Schritt gehen — oder zumindest das menschliche Schritttempo — für Hunde körperlich anstrengend sein kann. Unangenehm. Eventuell zu Verspannungen führt.

    Da ist euer Lauftempo, wenn der Hund locker mittraben kann, einfach angenehmer.