Meiner aus VDH Zucht ist nicht neurotisch.
Er ist arbeitswillig, verträglich, fröhlich, mag Mensch und Tier und Kinder sehr gerne, obwohl in unserem Haushalt keine leben.
Er ist auch nicht stumpf und noch nie nach vorne gegangen.
Laute Veranstaltungen sind für ihn ok. Aber Straßenverkehr, besonders schnell fahrende Autos sind für ihn Stress. Das äußert sich, in dem er zumacht (sich für nichts mehr interessiert) und einfach schnell dort weggehen möchte.
Diese Bausstelle ist allerdings sehr, sehr hartnäckig.
Ich kenne noch eine Border Collie Hündin, Arbeitshund ohne Papiere von Freunden.
Sie lebte auch einem Bauernhof und wurde nicht so erzogen, wie man es im Dogforum machen würde.
Ihren Job als Hofhund und Familienhund hat sie gut gemacht, und war weder stumpf noch neurotisch.
Fremde hat sie angebellt, das war alles an Aggression, was sie in ihren 13 Jahren Leben jemals gezeigt hat.
Ein anderer Freund von mir hatte auch einen Border Collie Rüden importiert aus Groß Britannien.
Auch der lebte mit einem Menschen mit Gespür, aber auch kein Hunde wissenschaftler.
Auch wieder: weder neurotisch noch stumpf. Es gab zwei hundeunerfahrene Familien die gelegentlich Dogsitter gemacht haben.
Ich habe ihn auch betreut und bei mir war er mit allen Hunden - und mit allen fremden Menschen unproblematisch.
Manche haben gesagt, dass er nicht mit allen Rüden verträglich war. Kam vielleicht darauf an, mit wem er Gassi ging.
Die Züchterin von der ich meinen Hund habe, züchtet Arbeits-Show- Border Collies als Freizeithunde seit Jahren, und hat anscheinend keine schlechten Erfahrungen damit gemacht, sie an Familien abzugeben. Ich habe mit den Geschwistern meines Hundes bzw deren Besitzern Kontakt und man hört nichts aggressives oder neurotisches.
Mit etwas Hundeverstand sind sie sehr unkompliziert.
Ich finde aber, dass man darauf Rücksicht nehmen muss, dass sie sehr reizempfänglich sind, dass man eine Pause verordnen muss, wenn sie selbst nicht merken, dass sie eigentlich körperlich oder geistig schon völlig ausgepowert sind -- und ich finde überhaupt nicht, dass es Hunde sind, denen man "deutliche Ansagen" machen sollte.
Entweder sie waren entspannt und konzentriert, dann reicht ein Flüstern und eine Ansage ist völlig übertrieben.
Oder sie sind gestresst und völlig im Trieb. Dann kann man sich die Ansage auch sparen, weil sinnlos. - Da hilft es nur, sie aus der Situation rauszuholen, die sie überfordert.
Mir täte es sehr weh, wenn ein Mensch meint, der Hund wäre stumpf oder stur, wenn er in Wirklichkeit von einer Sachen überwältigt ist.