Beiträge von Gandorf

    Ich möchte nochmal ein Beispiel erzählen woran ich einen großen Unterschied von unseren damaligen "kooperativen" DSH zu unseren "selbständigen" Dackel sehen kann.


    Wenn ich beim Gassigehen unsere vor uns frei laufenden DSH zurückgerufen habe, dann kamen die auch 10x hintereinander, egal, ob es eine Belohnung gab oder nicht. Die stellten das Kommando nicht in Frage und wären noch 10x gekommen - zwar sicherlich nicht mehr ganz so flott, aber sie wären gekommen. Mit einer Wurst als Belohnung wären sie sogar 20x hintereinander sehr flott zu mir geschossen gekommen, denn Wurst gab es sonst nie.


    Wenn ich das mit einem der Dackel gemacht habe und ihn sogar von Anfang an mit einem Stückchen Wurst (die es sonst nie gab) belohnt habe, hat sich der nach dem 5. Rückruf schon überlegt, ob es die Wurst noch Wert ist, jedesmal wegen nichts zurückzukommen.
    Spätestens beim 8. Rückruf hätte ich seine Gedanken lesen mögen, wenn er dann so getan hat, als wenn ich gar nicht anwesend bin und einfach weiter sein Ding gemacht hat.

    Ich verstehe, was du meinst.
    Wäre das nicht eine Situation die nach einer "variablen Belohnung" schreit?
    Ich stimme aber zu, dass ein Hund, der mehr Motivation braucht, auch unkooperativer im Verhältnis zu einem leicht motivierbaren Hund ist.


    Was ich meine ist: Das Problem ist nicht das wiederholte Kommando, sondern die langweilige Belohnung.

    Nein, weil es sich ja auf den Menschen und seine Erwartungen und Beziehungsvorstellungen bezieht. ;) Es ist menschlich, nicht vermenschlichend.

    Du unterstellst, dass es der Hund überhaupt als diktatorisch empfindet. Sprich über seine Situation und seine Abhängigkeit nachdenkt.
    Das ist enorm vermenschlichend.


    Aus der Perspektive des Tieres:
    "Aaaaaaaaaah, sie krault mir den Rücken. Mmmmmh, das tut gut."


    Vermenschlicht:
    "Wie diktatorisch, dass ich etwas blödsinniges dafür tun muss. Ich müsste das umsonst bekommen! Warum bestätigt sie nur sozial, dieser selbstverliebte Narzist, und nicht mit Beute/Futter/Außenreizen?!"

    Hier glauben vielleicht einige, dass Hunde nur deswegen Zackig gehorchen *obwohl* sie das eigentlich nicht möchten.


    Ist euch schon einmal der Gedanke gekommen, dass es den Hunden vielleicht gar nichts ausmacht, Dinge schnell zu tun?


    Wenn ich Mulder bei uns im Wohnzimmer mit Holzboden ein leises "Platz" sage, dann lässt er sich fallen, dass man es richtig rumpeln hört.
    (Deswegen sagt das auch niemand zu ihm, wenn er auf hartem Boden ist. Ich hab auch meine Eltern darauf hingewiesen, da aufzupassen.)


    Zuschauer sagen: "Wahnsinn, wie der folgt!"
    :D Aber die Wahrheit ist, dass er sich auch in seiner Freizeit und schon als Welpe immer so hinlegt. - Entweder er will stehen, dann springt er auf, oder er will liegen, dann lässt er sich fallen.
    (Ausnahme, wenn er sich zum Schlafen einrollt, dann dreht er sich und legt sich langsamer.)


    Wenn er über die Straße trabt und seitlich etwas Interessantes riecht, dann stemmt er sofort alle vier Beine in den Boden und läuft im rechten Winkel ins Gras.


    Warum? Weder der Erdboden noch das Pipi anderer Hunde laufen ihm weg, wenn er es langsamer täte. Aber er tut etwas, dann zackig, oder eben nicht.


    "Kommandos" sind für ihn *Chancen*. Wenn er die hört, kann er mich dazu bringen ein Spielzeug oder ein Leckerli oder ein albernes Rennspiel rauszurücken. Alles Dinge, die ihn freuen. Also wieso sollte er sich die entgehen lassen?


    Aktionen, die sich für ihn schon mal gelohnt haben (Fuß gehen, Platz machen etc) macht er auch mehrmals, in der Hoffung, dass wieder etwas Leckeres oder Lustiges dabei herausspringt. Ist leider nicht immr so.
    Wie viele Menschen, die seit Jahren Lotto spielen. - Und das lohnt sich ja auch nicht immer!
    Er findet wohl den Spieleinsatz nicht so teuer, bzw die Dinge, die ich ihm beigebracht habe, nicht so anstrengend.


    Und man kann nun wirklich nicht sagen, Menschen zeigen beim Lottospielen Kadavergehorsam, weil sie es mehrmals tun auch wenn es sich nicht jedesmal lohnt.

    Ein Border ist auch nur ein triebiger Hund, der sehr schnell lernt, was funktioniert:
    Wenn Herrchen halt immer "funktioniert" und spielt, lobt, Arbeit oder Futter anbietet, nur weil der Hund ihn anstarrt, dann macht der das natürlich länger und länger, in der Hoffnung, dass der Zweibeiner endlich doch was anbietet.


    Mein BC macht das nicht, sondern schnüffelt rum wie jeder andere Hund, weil ich auf anstarren nicht reagiere.

    Ich hab einen Border Collie, also dreimal dürft ihr raten ;)
    Einzelne Ausnahmen mal abgesehen zählen die wohl eher zu den kooperativen Rassen.


    Was ich an ihm liebe, ist, dass er nicht kriecherisch unterwürfig ist, sondern immer sagt: " Haja! Warum eigentlich nicht? Hab grad nichts Besseres zu tun."


    Vorgestern läuft er mit einem Spielzeug, als ihm ein fremdes Kindergartenkind "Aus!" entgegen brüllt.
    Mutter und ich eilen heran um die Situation aufzulösen, aber er hat's ihr fröhlich wedelnd vor die Füße gespuckt.


    Zu seiner Enttäuschung folgte kein Spiel oder Leckerli, er hat ein bisschen gewartet und ist dann eben schnüffeln gegangen.


    Seine Kooperationsbereitschaft erspart mir und ihm Konflikte. Ich kann ihm viel Freiheiten geben und nichts hält mich davon ab, ihn trotzdem sorgfältig zu erziehen und zu trainieren.


    Wenn meine Eltern nicht dogsitten können, ist er im Notfall bei allen Freunden und Verwandten höchst willkommen. Auch ein Hundeanfänger kann gut mit ihm umgehen, ohne dass ich mir sorgen machen muss oder er " verzogen" wiederkommt.


    Keine Rasse für jedermann, aber für mein Umfeld und mich perfekt.

    Der zweite Link zitiert nur den ersten.


    Im ersten Link steht wie schwierig es ist da genaue Zahlen zu bekommen. Dann gibt es eine Quelle aus dem Jahr 1985 (!!!),
    eine auf der Basis von Pferdelebensversicherung (welches Pferd hat das) -- und eine von Schlachthöfen.


    Wenn ein Pferd wegen Sportverletzungen Medikamente bekommt, schließen die wahrscheinlich eine Verwertung als Schlachtpferd dauerhaft aus, was auch im Equidenpass vermerkt wird.


    Kann mir im Prinzip ja egal sein. - Was mich stutzig macht: Die meisten Pferde die ich in 20 Jahren Reitsport kennengelernt habe, waren älter als das. - Und ich habe nur von einem Haflinger fohlen gehört, dass wegen Missbildungen eingeschläfert werden musste. Das war aber auch der einzige unter-( Jahren Pferdetod von dem ich gehört habe.


    Also wer hat das Loch gesehen, in dem in Deutschland mehr als alle anderen Alterklassen die 7-8 und jüngeren Pferde verschwinden.


    Betrifft das die Stutenmilchproduktion?


    Hat das mit dem Reitsport überhaupt etwas zu tun?

    Ist jemals untersucht worden, wieviel davon wirklich Erziehung ist und wieviel Veranlagung.


    Mulder wäre ja eine gefährdete Rasse, aber ihm macht es Spaß und wenn man aufhört, geht er wieder Schnüffeln. " Auch ok."


    Die betagte Tiersitterin hat sich nicht an das sinnlos- Werfen Verbot gehalten, trotzdem ist er kein Junkie.


    Er neigt aber ingesamt nicht zu repetitivem, obsessiven Verhalten. Auch wenn er ganz typisch als junger nicht gemerkt hat wann er müde ist und man ihm Pausen immer verordnen musste.


    Vielleicht gibt es einfach Hunde, da trifft es einen Nerv, und da geht es schon beim ersten Mal nicht.
    Also nicht Erziehungssache.


    Pferde, nur wenn sie an der Longe sind, lassen meinen hohl drehen. Das war schon so, als er es das erste Mal als Baby gesehen hat.
    Er wär also ganz ohne falsche Erziehung ein Pferde-longier- jagen- Junkie.