Vom Pferde kaufen bin ich weite Preisspannen gewohnt.
Ein unreitbares Pferd (zu alt, zu krank, zu gefährlich), das aufgrund von Medikamenten auch in Zukunft nicht geschlachtet werden kann, kriegt man auch geschenkt nicht los. Nicht mal an Gnadenhöfe.
Weil nicht nur bei der Haltung, sondern auch nach dem Einschläfern noch Kosten entstehen.
Der Überschuss-Haflinger oder den jung aussortierten Traber von der Rennbahn (oder noch früher), kriegt man für den Fleischpreis von 700€.
Ein reitbares Pferd ohne größere Gesundheitsprobs — oder das billigste Sportpferdfohlen auf der Eliteauktion in München: 3000€
Ein gesundes Pferd, 5 -9 Jahre alt, mindestens einmal auf Turnier gewesen: 5000-25000€
Das noch für Hobbyreiter. In der internationalen Spitze sind die Grenzen natürlich nach oben offen.
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So vor diesem Hintergrund meine Gedanken zum Preis:
1. Tierschutz/Abgabe: 0€ oder 300-500€
Bei gesundheitlich und wesenstechnisch unkomplizierten Tierheimhunden, kann ich verstehen, wenn bis 500€ verlangt wird.
Aber bei schwierigen Hunden sehe ich nicht ein, warum ich etwas zahlen sollte: ich werde mein Leben eventuell sehr einschränken müssen, oder es ist absehbar dass hohe TA Kosten entstehen, ein höherer Zaun, ein Hundetrainer und im Notfall eine Problemhund-fähige Betreuung müssen bezahlt werden.
Entweder man traut das einer Person zu, dann sollte man froh sein so ein Goldstück gefunden zu haben, oder man ist sich unsicher, dann kann man den Hund nicht abgeben.
Ich spende also an Organisationen, die ich vertrauenswürdig finde, würde aber für einen Tierschutzhund keine 500€ zahlen, wenn mir das überteuert vorkommt.
Ich trenne also Spenden und Hundeaufnahme.
Ich bin sehr schlecht im Tiere abgeben. Müsste ich im schlimmsten Fall Hund oder Pferd abgeben, am liebsten an jemand, den ich kenne — und ich könnte von ganzem Herzen sagen „Da wird er es sein Leben lang gut haben!“.
Da wäre ich so glücklich, ich würde keinen Cent von diesen Menschen nehmen!
2. Freizeithund vom Züchter: 1200-1800€
Ist eine Investition in Erhaltung meiner Lieblingsrassen und in die Gesundheit meines Hundes.
Für die höheren Beträge möchte ich aber Hinweise sehen, dass der Züchter mehr gemacht hat, als das Minimum.
Aber klar, für dieses Extra an Aufwand möchte dieser Züchter dann auch entlohnt werden.
Argument Welpenpreis als Kostendeckung:
Sorry, das glaub ich bei großen Wurfzahlen und Preisen über 1200€ nicht.
Bei Sportpferden ist der Aufwand zur Hengstkörung extrem und auch die Stute und deren Vorfahren müssen mehrjährige Ausbildungen und Erfolge nachweisen.
Pferdehaltung ist Geld-, Personal und Platzaufwenig. Nicht jedes Decken und Geburt funktioniert und am Ende steht nur EIN!! Fohlen.
Und es wird weiter gezüchtet obwohl manche Fohlen für 2000/3000€ weggehen?
Mit namhafter Abstammung wohlgemerkt.
Nen Hund hat man mit unter 3 Jahren bereit zur Körung, und da fängt bei Pferden erst die Ausbildung an.
3. Zuchthund oder Sporthund: bis 5000€
Und die Grenze nur, weil mehr nicht mehr zu meinem Einkommen passen würde.
Und ganz ehrlich: ich weiß noch nicht, ob mein Nachwuchshund nur netter Begleiter wird, oder ob ich mir etwas für Ambitionen gönne.
Ich finde: der Hund wird geliebtes Familienmitglied und der Käufer wird ihm gerecht —- das ist die unentbehrliche Basis.
Aber darüber hinaus gibt es eben Extras, die einen besonders geeigneten Zucht- und Sporthund ausmachen. Und für die gibt es halt weit mehr Interessenten als Welpen.
Dass unter allen geeigneten Käufern auch über den Preis ausgesiebt wird und der Züchter eine Belohnung für seine besondere Leistung erhält, find ich absolut ok.
So Späße wie zuchttaugliche Welpen nur als not-for-breed oder nur in Co-Ownership anzugeben um künstlich zu verknappen oder eine Art Copyright zu sichern, find ich komplett bescheuert.
Erlaubt sind diese Praktiken ja, aber ich würde mich nicht darauf einlassen.
Entweder ist ist dann ganz mein Hund oder nicht.