Lalaland
Das funktioniert dann, wenn der Hund angesäuselt und angejubelt werden auch richtig geil findet.
Viele Schäfis sind ja emotional so gestrickt.
Mein BC schmust und albert gern mit mir, aber wenn er arbeitet ist er bierernst und möchte weder angefasst werden, noch dass ich recht emotional werde.
Scherk/Knabel verkaufen ihr Produkt natürlich gern an eine breite Zielgruppe. Im Prinzip sind sie aber nur die Gurus einer Hundesportart. Andere Hundesportarten haben ihre eigenen Helden mit anderen Methoden.
Funktionell ist das Dauerloben im besten Fall ein keep-going Signal: Bestätigt dem Hund, dass richtig ist, was er tut und verspricht, dass sich das irgendwann lohnt.
Im schlechtesten Fall wird es zum Locken, Betteln.
@Fußarbeit-wird-selbstbestätigend
Der Hund soll sich quasi in ein Fuß laufendes Perpetuum Mobile verwandeln? Dass er das den ganzen Tag lang machen will, am besten noch als Belohnung einsetzbar ?
Biologisch ist es unmöglich, dass eine neutrale Tätigkeit, die keinen Trieb befriedigt, irgendwann selbstbestätigend wird.
Das funktioniert bei Aktionen wie Jagdverhalten: schnüffeln, buddeln, kauen, hetzen etc.
Mich würde interessieren, wieviele HH das Märchen glauben, und ihren Hund immernoch gelegentlich in der Fußarbeit bestätigen müssen mit Spiel oder Futter. Aber sie geben es aus Scham nicht zu.
Wenn man richtig trainiert, macht das Training dem Hund Spaß, es fällt ihm immer leichter, die Erwartungshaltung wächst und die Belohnungsabstände können variabel verlängert werden.
So wie manche Hunde sehr verlässlich angerannt kommen, wenn man mit ner Plastiktüte raschelt. Auch wenn sie schon Ewigkeiten kein Futter mehr aus ner Tüte bekommen haben.
Wie lange könnte man sie motivieren, indem man sie mit ner Tüte anraschelt?
Ziemlich lang. Aber nicht ewig.
Mulder kommt beim Gassi auch mal angerannt und läuft sehr beharrlich und motiviert Fuß.
Aber er verfolgt damit ein anderes Ziel (Aufmerksamkeit, Spiel, ... etc). Fußarbeit bleibt für ihn Mittel zum Zweck.
@Futtertreiben
Ist ja durchaus ne Möglichkeit.
Als Einsteiger hat man auch oft nicht die Wahl, wie am Platz trainiert wird.
Ich denke, dass es auch deswegen so verbreitet ist, weil es für den Trainer leicht zu erklären ist und das Team damit schnell schon ein paar Schritte laufen kann.
Targets und Clickern mit richtigem Timing bedeutet erstmal ne längere Erklärung und dann Vorübungen, die noch nicht nach Fußlaufen aussehen.
Das ist für viele menschliche Teilnehmer nicht so motivierend.