Beiträge von Gandorf

    Mmh... mir fehlt da einfach die Fantasie, das Besondere zu sehen...

    Nehmen wir mein Beinspiel:

    Wenn ich aus dem R-Apport in die Box weiterschicke, dann hab ich auch nur in die Box geschickt.

    Mit dem Unterschied, dass vielleicht Winkel und Distanz nicht passen, Dinge, die ich im Muskelgedächtnis eingespeichert lassen möchte, falls die Box mal schlecht zu sehen ist.

    Wenn er dann am Boxband Distanzkontrolle macht, dann ist das auch eine Dist-K mit Target. Und ich darf mir den Kopf zermartern ob ich korrigiere, dass er im Körper nach dem Schicken vielleicht schräg steht — oder ob der Hund damit leben muss, dass schräg mal ok ist und mal nicht.

    Bei allen Sachen mit Holz im Maul — wenn ich korrigiere, woher weiß er ob‘s am Tragen oder an der Position liegt? Oder ist dann auch alles erlaubt, was später wieder „ordentlich“ sein muss?

    Na...

    Jo, mein Hund macht auch Nicht-Obi Sachen vermischt mit Obe-Elementen.

    Die Fußarbeit ist manchmal rechts. Nach der Distanzkontrolle gibt’s nen Rückwärtsslalom durch die Beine zum auflockern.

    Und wenn ich keinen Bock auf Obe hab — dann mach ich an dem Tag einfach kein Obe. Irgendwann kommt die Lust schon wieder.

    Wobei — kam in 4 Jahren erst 2 mal vor, oder so.

    Aber wenn ich Richtung Apportel geschickt hab, dann ist entweder nach dem Schicken Schluss+Belohnung — oder es geht auch zu einem der Hölzer.

    Und nicht seitlich zur Pylone.

    Und wenn er in der Box ist, dann ist entweder Schluss+Belohnung, oder es geht weiter wie vorgesehen. Kein Zucken Richtung Sitz.

    Die Geruchshölzer liegen immer auf direkter Linie in der selben Entfernung. Es gibt keinen Grund schräg oder einen Bogen zu laufen oder quer über den Platz zu schnüffeln.

    Ich überleg mir bei allen Trainingsvarianten, wie sie sich auf Erwartungshaltung, Motivation und Verständnis der Übung auswirken.

    Aber Mulder merkt sich Sachen auch enorm schnell. Er würde die zusammengewürfelten Sachen immer wieder anbieten, falls sie ihm besser gefallen.

    Und dann hab ich was auftrainiert, was ich doof wieder abtrainieren muss, statt etwas zu machen, was uns weiterbringt und auch Spaß macht.

    Ah, ihr hattet nur beide das Ablenkungstraining da untergemischt.

    Zerstückeln muss sein, keine Frage.

    lillameja

    Wenn dir das Spaß macht — klar! Letztlich geht es ja um Spaß!

    Mir machen die Übungs-Teilchen oder die Original Übungen genug Spaß. Bzw vor allem zu sehen wie mein Hund glücklich ist und strahlt.

    Fände ich das langweilig, würde es für mich nicht reichen, alles durcheinander zu würfeln.

    Zuhören:

    Ganz einfache Lösung: ich sorg dafür, dass es sich lohnt, auf mein Kommando zu warten, weil ich auch mal zwischendrin belohne.

    Da brauch ich nicht die Ungewissheit, wie‘s weitergeht, sondern genau die Gewissheit, dass sich aufmerksam abwarten lohnt.

    Ich bin da enger am Prinzip: „Train as you compete!“

    Würde mein Hund nicht gern zuhören, dann hilft‘s mir auch nichts, wenn er etwas anbietet, das nicht zur Übung gehört.

    Mir hat es schon dreimal den Arsch gerettet, dass Mulder seinen Teil kennt und selbstbewusst ausführt:

    Einmal fiel gemeinsam mit meinem Kommando ein Schuss, die anderen Male hab ich aus Nervosität nen Blödsinn gerufen. Er hat trotzdem das Richtige gemacht.

    Irgendwie wär‘s schon lustig, ihn aus dem R-App in die Box zu schicken, dann mit Holz im Maul ne Distanzkontrolle zu machen, dann mit Positionen heranzurufen um ihn Richtung Ü8 durchlaufen zu lassen und er endet nach Pylo und Sprung bei mir.

    Vielleicht tät ich das machen, wenn ich keine Turniere starten würde. Oder... ne. Dann würd er wahrscheinlich mehr Tricks lernen oder nebenbei hoopern/longieren/mantrailen.

    Ich versteh nicht ganz, warum man die Übungen zerstückeln und neu zusammensetzen muss,

    oder warum man sie ankündigen muss, um Ablenkungstraining zu machen.

    Mit andern Hunden gleichzeitig oder mit „Gerümpel“ auf dem Platz trainieren, geht doch auch so?

    Was machst du, wenn der Hund in der Prüfung die Box aber nicht sieht, weil:

    - zu weit weg

    - Hanglage

    - Gras zu hoch

    - ungünstiges Lichtschattenspiel

    etc.

    Du darfst weder hingehen, noch hinzeigen (wäre 0 Punkte).

    Und dann ist er hängen gelassen mit nem Kommando, das er nicht ausführen kann.

    Nein, gar nicht. Bei mir soll der Hund im besten Fall nicht wissen, wie es weitergeht. Weiß er natürlich trotzdem, aber da ich möchte, das er trotzdem zuhört, verändere ich die Übungen gerne. Schicke also voraus für den Richtungsapport und von dort dann aber weiter in die Box. Oder hänge eine Distanzkontrolle dran. Oder...

    Machst du dann auch keine "Einstimmungen" in der Prüfung, die eine bestimmte Übung ankündigen?

    Ludmilla

    Die Übung mit den zwei Pylonen ist super hilfreich. Gerade fürs Turnier, damit der Hund die fremde Pylone auch annimmt und auch nicht im übereifer etwas anderes unrunde! :gut:

    lillameja und CassimitSundT

    Warum habt ihr unterschiedliche Kommandos fürs Schicken bei R-Apport und Box?

    Damit der Hund schon weiß, wie‘s danach weiter geht?

    Ich hab dasselbe Kommando für „Lauf exakt in die Richtung in die mein Körper zeigt, bis ich dich stoppe“ mit Erwartung, dass das nach 10-20m so sein wird.

    Mir ist da wichtig, dass er genau gradeaus läuft — klar, weil er sonst den Kreis nicht trifft.

    Daher gleich bei R-Apport und Box.

    Nur für das Schicken in der BGH3 hab ich ein anderes Kommando. Da geht es ja sehr weit - ca. 30m - und da ist mit wichtig, dass er bloß nicht in der Mitte zögert oder anfängt sich umzusehen, sondern mit gutem Tempo durchzieht, auch wenn er bisschen abdriftet.

    Weiße Schweizer Schäferhunde sind leider recht nervenschwach. Das äußert sich so, dass es sehr schwierig ist, es aus ihnen herauszubekommen dass sie alltägliche Dinge verdächtig finden und schäferhundmäßig lautstark Theater machen.

    Beispiel:

    Welpengruppe meines Vereins macht einen Ausflug zum Flughafen, trifft sich auf dem Park and Ride Parkplatz.

    Ich komme mit als zusätzliche Unterstützung. Alle sind schon da, als ich dazustoße: ein paar der jungen Hunde wedeln und schnüffeln, ein paar bemerken mich nicht oder interessieren sich nicht, dass da ein Mensch kommt.

    Der Weiße steht bellend in der Leine.

    Der Gang durchs Terminal ist meistens für die Hunde viel unspektakulärer, als von Herrchen und Frauchen erwartet. Interessant wird’s höchstens an den Drehtüren.

    Der Weiße war der einzige, der das alles gefährlich fand.

    Später hab ich ihn als jungen Erwachsenen Hund im offenen Training wiedergetroffen.

    Seine Familie hatte vorher schon große Hunde, aber das Herrchen konnte nie wirklich mit ihm trainieren, weil er immer noch plötzlich laut bellend in die Leine sprang.

    Herrchen hat jetzt aufgegeben, kommt nicht mehr und managt halt zuhause entsprechend.

    Wahrscheinlich hätte jemand mit Gebrauchshunderfahrung das in den Griff gekriegt. Aber selten hab ich gesehen, dass jemand so viel Mühe hatte und trotz ständigem Einzeltraining so wenig Fortschritte gemacht hat.

    Der Flat in derselben Welpengruppe war von Anfang an ein temperamentvoller, liebenswerter, charmanter kleiner Vorzeigeschüler.

    Bei Labbis braucht man bis 1-2 Jahren viel Standfestigkeit, weil sie da erst hüpfen und dann denken. Das wächst sich aber aus und ihre Begeisterungsfähigkeit ist wirklich toll.

    Thema Bellen: eigentlich alle Hunde bellen, wenn sie hinter einer Tür etwas hören. Aber bis auf den Schäfi ist es durchaus machbar, dass sie sich an häufige Geräusche gewöhnen und dann auch in deiner Abwesenheit nicht besonders laut sind.

    Thema Treppen: Wir haben unsern Hund ein Jahr lang auf Treppen meistens getragen. Danach, sagt man, ist das Skelett weitgehend ausgereift.

    Das ist ab 5kg schon beschwerlich, weil es ja nicht mal nur kurz hochheben ist.

    Gehoben wird er (20kg) immer noch auf Rolltreppen (Pfoten/Krallen klemmen sich leicht ein) und immer aus dem Auto.

    Schau dir mittelgroße Rassen zumindest mal an. Das fühlt sich auch nicht an wie Maus an der Schnur, und das Mitnehmen ist so viel einfacher und unbeschwerter.

    Nicht zu unterschätzen ist die Außenwirkung. Egal was der Hund tut oder nicht, unter 20kg haben die Hunde einfach nen Harmlosigkeitsbonus.

    Gerecht oder nicht, Verdientermaßen oder nicht, es kann darüber entscheiden, ob euch jemand mit Hund reinlässt oder ob auf einen Hundestreit eine Anzeige beim Ordnungsamt oder nur ein Schulterzucken folgt.