Beiträge von Gandorf

    Hallo!

    Ausgegliedert aus dem Qualzucht Thread „Viele Familienhunde haben zuwenig Muskulatur, und sind deswegen gefährdet/nicht gesund.“

    Wie würdet ihr eine Daumenregel formulieren, für jede Rasse?

    (Gesunder, ausgewachsener Hund. Kein Senior. Keine spezielle Belastung. Keine extreme Hitze/Kälte. Nicht übergewichtig oder unterernährt.)

    ———————

    Mein Versuch:

    Jeder Hund sollte täglich 30min traben.

    Muss nicht am Stück sein. Schnüffel-, Pinkel- , Bade-, Spielpausen fänd ich in Ordnung, verlängern halt die Gesamtzeit, die man beschäftigt ist.

    Gern integriert in einen Gassigang.

    Rassen, die das (auch mit erwähnten Pausen) nicht lohnenswert finden, würde ich mit Motivation (Belohnung, Beute) und Erziehung (Gewöhnung, hilfreiche Rituale, Verknüpfungen) versuchen dafür zu gewinnen.

    Hunde, die das geistig oder körperlich (mit Gewöhnung) nicht tolerieren können, fallen für mich unter Qualzucht.

    Wie sähe eure Daumenregel aus?

    Das sieht bei massiver Belastung durch bestimmte Sportarten sicher anders aus, aber für die Belastung eines "normalen Familienhund" bringt Diagnostik bei unauffälligen Tieren nicht zwingend viel.

    Das wollte ich noch einmal herausgreifen. Ich weiß, dass du das Wissen um Muskelaufbau beim Sport etc. hast und deswegen kann ich mir gut vorstellen, dass Diagnostik nicht zwingend etwas verändern würde in deiner Hundehaltung.

    Ich denke aber, dass nicht nur Überbelastung, sondern vor allem Unter- oder Fehlbelastung ein Thema sein kann bei Hunden, die im Alltag ohne sportliche Ambitionen mitlaufen. Der „Familienhund“, der zwingend Muskelaufbau und konstante Betätigung durch z.B. Schwimmen bräuchte aufgrund einer HD Diagnose und bei dem aufgrund der durchgeführten Diagnostik darauf geachtet werden kann, dass er dies auch bekommt.

    Der limitierende Faktor ist aber da eher das Zeitkonto der Menschen.

    Einmal wöchentlich schwimmen wird da nicht reichen. Eher braucht‘s da mehrmals wöchentlich gleichmäßige, ausdauernde Bewegung.

    Und entweder die Zeit/Motivation für lange Spaziergänge ist da, dann passiert das meistens eh um sich und dem Hund ne Freude zu machen, oder nicht.

    Ja, theoretisch könnte man extra einen Personaltrainer für die Hundephysio engagieren oder den Hund an Leute vermitteln, die so einen Hund wollen und denen man vertrauen kann, dass sie‘s nicht schleifen lassen.

    Aber, ich glaube, beides passiert nicht oft.

    Wenn ich sehe was ein kranker Hund ein Leben lang kostet, dann sind die 500-700€ für eine Nachzuchtuntersuchung ein Witz.

    Geld kann zudem ja nun wirklich nicht das Thema sein. Wenn Halter von QZ Rassen die OP schon einkalkulieren und die Rassen trotzdem für Modehunderassenpreise, ergo recht teuer, verkauft werden.

    Aus der Sicht von Ersthundekäufer/Familienhundekäufer:

    Die Rechnung geht nicht auf, weil sich Nachuntersuchungen und lebenslange Erkrankungen nicht automatisch ausschließen.

    Und nicht jeder Familienhundkäufer ist ein Qualzuchtkäufer.

    Da hat jemand beispielsweise vom Mops (sehr freundlich, praktisch klein) wegen der Gesundheit Abstand genommen und will nen Goldie.

    Oder der Goldie Interessent wechselt zum Spitz, (nicht ganz so unkompliziert mit Besuch, aber wegen des HD-Risiko großer Hunde).

    Jetzt zahlt er nen seriösen Preis und bekommt noch ne Wunschliste an medizinischen Untersuchungen in die Hand gedrückt, sonst sei die Rasse dem Untergang geweiht.

    Wenn er die nicht macht, fällt er in die Kategorie: „Gedanken- und Ahnungsloser, oberflächlicher Konsument, für die züchten wir-Vereine nicht. Soll er doch woanders kaufen!“

    Jo. Und genau das tut er dann.

    Der Käufer, der sich sehr wohl Gedanken gemacht hat, mehrere Kilometer fahren würde und einiges an Geld hinlegt, einfach weil er „nur einen gesunden Hund“ kaufen will.

    Und nichts weiter.

    „100% Garantieren kann Gesundheit eh niemand. Ein allgemeines Lebensrisiko bleibt. Rassehunde und Mischlinge sind ungefähr gleich gesund. Nehm ich einen Wuschel aus der Nachbarschaft, da kenn ich wenigstens die Eltern und die machen keinen verkehrten Eindruck. Fertig.“ Denkt er sich dann vielleicht.

    1.

    Ich kenn jetzt, trotz Mittelschicht Umfeld, tatsächlich kaum Leute, die einen Neuwagen kaufen,

    Wenn dann als Geschäftsauto, weil es bei der Steuer besser absetzbar ist.

    Für mich kein Alltag.

    Ich muss— weil‘s bei E-Autos noch kaum Gebrauchte gibt. Aber um bei dem Vergleich zu bleiben:

    Nein, ich würde NICHT freiwillig EIN DRITTEL des Kaufpreises ausgeben, um dem Hersteller Daten über sein Produkt zu schicken.

    Für Menschen die mit mehr Geld hantieren, die um züchten zu können schon mehrfach Hunde in Narkose hatten, ist es eine Kleinigkeit.

    Für viele andere absolut nicht.

    Dazu kommt die Angst vor dem Narkoserisiko.

    2.

    Das Totschlagargument: Für ein Lebewesen/Familienmitglied darf nichts zu teuer sein!

    Ja. Das ist auch so.

    Ein Blick auf die Preise für Hundeartikel genügt, und man sieht, dass Hundebesitzer wirklich so empfinden.

    Viele fragen sich vielleicht:

    „Wie groß ist die Rolle, die dieses eine Untersuchungsergebnis spielt?“

    Wenn 2-3 Geschwister eh zur Zucht ausgewertet werden, wenn‘s der letzte Wurf dieser Hündin ist, wenn Tanten und Kusinen bereits ausgewertet in der Zucht sind

    — wirft dann der Züchter seine bisherigen Pläne um, weil‘s statt A2 ne B Hüfte ist?

    Wie wahrscheinlich ist eine C-Hüfte unter lauter As? Wie wahrscheinlich wär das tatsächlich durch einen Erbgang verursacht und würde die Hündin samt Nachkommen dann aus der Zucht genommen?

    Essenz: Für viele Welpenkäufer ist es einfach:

    viel Geld

    viel Angst um den Hund

    für ein winziges Mosaiksteinchen bei der züchterischen Entscheidung.

    (Es ist gut Röntgen zu lassen. Viele machen es ja auch.

    Ich werbe nur ein bisschen für VERSTÄNDNIS für die Welpenkäufer. Mit besserer Kommunikation auf Augenhöhe, würde da die Hundezucht mehr gewinnen, als durch Vorwürfe und stöhnen über die Dummheit/Oberflächlichkeit der Käufer.)

    Ich nehme an, dass nicht nachzuweisen war, dass der zweite anwesende Hund nicht auch beteiligt war.

    Darüber hinaus ist die Frau tot, ihr Mann schwer verletzt im Krankenhaus— wohin einem potentiell gefährlichen Hund diesen Kalibers?

    Die Ironie ist, dass ja Hunde mit kurzer Schnauze und Überbiss besser, fester und länger packen können sollen.

    Wird behauptet.

    Fly, die Neufundländerin bei Top Dog, ist nun wirklich ein Hund mit dem viel trainiert wird, der auch viel schwimmt, und sah sogar mit trockenem Fell nicht fett aus.

    Trotzdem ist sie sehr unbeholfen, wie ein Welpe. Und das kann an der reinen Größe nicht liegen.

    Leichtere große Hunde, tapsen und watscheln weniger.

    Weil sie keine enzymatische Wirkung hat.

    Nun is es allerdings so dass man diese Wirkung bei einigen Hunden braucht, sofern der Grund für den Zahnstein die Genetik/Speichelzusammensetzung ist.

    Sonst hat man nur die Mechanik, putzt sich aber dumm und dämlich weil sich an der Grundlage vom Zahnstein nix ändert.

    Kann man bei einem Hund der noch keinen Zahnstein hat sicherlich machen, bei Lilo bspw komme ich mit solchen Zahnpastas kein Stück weiter.

    Mechanisch bringt sogar sehr viel: Wenn man nur jeden zweiten Tag die schleimige Schicht abwischt, kann sich daraus kein Zahnstein bilden.