Beiträge von Gandorf

    So, jetzt sage ich ihr, Ally braucht mehr Freilauf (hat sie, frisst Müll und bewegt sich nicht viel), mehr Tricks (machen sie gelegentlich), mehr Schwimmen, mehr Spaß und mehr Beschäftigung mit dem Hund

    Dann sollte sich Allys Frauchen an ihre Physiotherapeutin wenden

    Ihr Frauchen denkt sich dann, dass sie das alles schon tut, es trotzdem nichts fruchtet

    Wenn sich nix tut, was sich tun sollte und da sollte die PHYSIO, nicht DU, bei den Muskelaufbauprogramm in der Freizeit mal drüber gucken.

    Jo. - Die sagt ihr, was sie machen soll. Anscheinend nicht wieviel. - Ist ja individuell, nö?
    Ist auch ne Einnahmequelle. Solange die Besitzer weiter zahlen und sich gebauchpinselt fühlen.

    Ist ein bisschen Geschmacksache, ob man Dienstleistern bei wirklich Allem das Denken überlässt.
    Geht ja nun nicht gerade um das Einrenken eines Knochens oder eine Blinddarm-OP.

    Sondern nur um etwas Bewegung, das andere Hunde haben.

    Aber das ist ein RIESEN-Geschäftszweig, der erst richtig anfängt zu Boomen.
    Nach den Nagelstudios, den Hundeschulen, den ganz speziellen Tierfotografen - jetzt die Hundeernährungsberater und Sportphyios.

    Ich hab übrigens GAR NICHTS gesagt. Außer Mut gemacht und sie soll dran bleiben an dem Thema. Kann man ja so auch nicht lassen.

    Ich sag ihr aber auch, dass das "nicht so mein Ding" ist. Aber das muss "jeder selbst entscheiden". Ganz individuell.

    In einem Jahr von 0 auf 4 Seminare zu dem ganz speziellen Thema Sportphysiotherapie von Hunden in meiner Region.
    Klingt gut - auch wenn mir der Freizeitsport mit Hunden nie so mega riskant und gefährlich vorkam.

    Aber was machen jetzt die Vereinskollegen nach ihrem 90€ Seminar? - Die Klassiker Slalom durch die Beine, bisschen Männchen... Also so ein bisschen. Dann sind zwei Händchen Leckerlis schonmal dafür verfüttert worden, aber anders hätte der Hund nicht um eine Pylone laufen können ohne sich das Skelett zu schrotten.

    Vielleeeeeeeeicht würde es das Skelett auch erleichtern, wenn die Hunde weniger Wurst bekämen. Aber ohne Leckerlis kannst solche Übungen auch nicht machen. Lieber nicht zergeln oder etwas werfen, ohne Aufwärmprogramm.

    Gibt's eigentlich noch jemand, der mal auf ein deftiges sportliches Ziel hintrainiert hat? Haben da so 3-5min oder 1-2 Wiederholungen oder ein Kurs einmal wöchentlich so merklich etwas gebracht?

    Ich mag ne Sportniete sein, aber weder Kraft, noch Ausdauer, noch Technik ging irgendwas weiter, wenn nicht Regelmäßigkeit, Disziplin, Wiederholungen und Anstrengung dabei war.

    Ich raten niemand davon ab. - Aber ich müsste lügen, wenn ich nicht den Verdacht hätte, dass Kleinigkeiten wie Rückwärtsgehen als monströse Herausforderungen verkauft werden, weil die Besitzer dann stolz sind, ihrem Hund applaudiert wurde und sie dann lieber kommen, als wenn man ihnen sagt: "Die täglichen Spaziergänge müssten doppelt so lang sein, wenn sich da was bewegen soll."

    Und keine Regeln -- dann täten diese "unbegabten" Leute rumprobieren, sich Ammenmärchen erzählen lassen, den Hund vermenschlichen und ihm unterstellen er sei trotzig oder wolle sie dominieren...

    Ich kann mir nicht vorstellen, wie Leute, die keine Regel für sich anpassen oder bei Bedarf aussetzen können, im absoluten Info-Vakuum plötzlich zu Wissen, Timing und Bauchgefühl kommen.

    Das werd ich mal dem Terrier vorlesen - ich hab es seit nunmehr 13 Jahren noch nicht geschafft, diesen Hund mal über längere Strecken zum Traben zu bringen. Entweder sie geht Schritt und schnüffelt, oder sie galoppiert in allen Tempi. Bevorzugt sehr schnell. Wenn ich ihr das mit dem Hundetrab, den all ihre Vorgänger bevorzugten, mal an der Leine vermitteln will, ist sie dermaßen sauer und angespannt über diese Einschränkung,dass sie Pass geht. Dabei kann sie so schön und raumgreifend traben - aber es ist einfach nicht ihre Gangart.

    Du könntest ja einen Gegenvorschlag machen, wie ich gleich im Eingangpost angeregt hatte.
    Einer, der auch auf Hunde wie deinen Terrier passt.


    Wenn jetzt welche Schreiben, (sorry, Swiffer deine Identität will ich dir nicht nehmen, aber manchmal ist mal als Mensch einfach Teil einer Gruppe und nicht DIE EINE) zu nem gesunden Hund gehört mehr und Geschicklichkeit braucht's auch.
    Das ist das natürlich nicht falsch. - Aber solche Allgemeinplätze helfen nicht wirklich weiter.

    Beispiel:

    Frage: "Och Mann. Ally ist noch gar nicht so alt. Aber ständig ziept irgendetwas. Ich könnte wöchentlich mit ihr zum Chiropraktiker gehen, dabei machen wir doch schon Tierphysio (alle zwei Wochen). Sie bräuchte wirklich mehr Muskeln."

    So, jetzt sage ich ihr, Ally braucht mehr Freilauf (hat sie, frisst Müll und bewegt sich nicht viel), mehr Tricks (machen sie gelegentlich), mehr Schwimmen, mehr Spaß und mehr Beschäftigung mit dem Hund.

    Ihr Frauchen denkt sich dann, dass sie das alles schon tut, es trotzdem nichts fruchtet und ich ihr unterstelle, dass sie ihren Hund nicht beachtet. Denn sie wöchentlich zur irgendeiner Hundetherapie schleift.

    Die Hündin und ihr Frauchen gibt's übrigens wirklich. Sie ist HD-ED-OCD und Wirbelsäule geröngt, vom Gutachter ausgewertet, mit Top Ergebnissen.

    (Und sieht ihren Tierarzt sicherheitshalber ziemlich häufig. Die Besitzer wollen nichts riskieren.)

    Ihr Lieblingsmensch meint halt, sie tut viel. Andere würden sagen, es ist wenig.
    Wer weiß schon, was stimmt.

    In jedem Fall fühlen sich die zwei nicht wohl.

    Einige hatten Bedenken, dass 30min Trab hundeschädlich und missverständlich interpretiert werden könnte.

    Ich habe nur bedenken, dass so eine "Regel" wieder völlig überinterpretiert werden würde, sodass man riesige Probleme wittert, wenn es denn mal 20 oder 40 minuten waren. Oder gar mal einen Tag ausfallen musste.

    Oder eben der Hund, weil er 30 Minuten traben MUSS, auf jeden Fall dazu herrscht wird, egal, ob er dazu gerade in der Lage ist, oder nicht.

    So wie die " ein Welpe muss 20Stunden am Tag schlafen" -Regel.

    Wenn du gewollt hättest, hättest du gleich in meinem ersten Post lesen können, dass ich Hunde-die-nicht-können ausgenommen habe.
    Ich weiß ja, dass es solche Disclaimer braucht, während Offline die Menschen einander zutrauen, dass sie es wahrnehmen, wenn Mensch oder Tier zu jung, zu alt, zu krank oder zu sehr von einer Behinderung eingeschränkt ist.

    Und Menschen in der Stadt?

    Da gibt's Mäuerchen, Bänke mit schmalen Holzleisten zum drauf balancieren, Bänke zum Drunter durchkriechen, Poller zum Draufhüpfen und Poller zum Slalomlaufen, Rasen, Kopfsteinpflaster, Wassergebundene Decke, Bäume, an denen Hunde auf den Hinterbeinen stehend Leckerchen suchen können, Findlinge, manchmal sogar Sand, Gittertreppen, Rohlstuhlrampen, Skaterparks, BmX-Parks.


    Ah und Rückwärtslaufen geht quasi eigentlich auf jedem Untergrund und jedem Wohnort.

    Einige hatten Bedenken, dass 30min Trab hundeschädlich und missverständlich interpretiert werden könnte.

    Ist es jetzt harmloser zu sagen: „Lass deinen Hund überall draufspringen und klettern: Parkbänke, Sportanlagen, Treppenhäuser…“

    Das finden Passanten und Sportler eventuell eklig, wenn sich da die Hunde tummeln. An den meisten Spiel- und Sportplätzen hängen eh Hundeverbotsschilder.

    Dann braucht‘s ja sowas wie Wiederholungen und Regelmäßigkeit. Da wundern sich bestimmt einige, dass sie ihren Hund aus dem Auto heben, damit er dann Betonsockel rauf und runter springt.

    Und Menschen in der Stadt?

    Stell dir vor, Menschen die in der Stadt leben gehn auch mal aus der Stadt raus, die sind da nicht festgekettet ... oder es gibt Stadtparks (ja in den Parks durfte man Hunde frei laufen lassen wenn sie gehört haben)

    Ne jetzt mal im Ernst ... das reinste Wunder wurde Whyona 15 Jahre alt.

    Als ob nur kränklich unterbemuskelte Hunde rumlaufen würden. Oder kennt ihr so viele Hundehalter die nur umn Block gehn? Also ich nicht.

    Zum Einen, weil’s vielleicht doch keinen Wald braucht um einen Hund gesund zu erhalten.

    Und wer in der „Stadt“ wohnt, aber mehr Grün und Natur um sich hat, als mancher Kleinstädtler, hat keins der Probleme um die‘s grad ging.

    Was machen Leute in der Stadt?

    Keine Hunde halten?

    DAS ist DEINE MEINUNG! :shocked:

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    Bezüglich der Pferde bin ich anderer Meinung. Und einige Pferde sicher auch :D

    Das mit der Höhle stammt von dir.

    Damit du mich besser verstehst:

    Pferde sind keine Engelchen. Schon gar nicht in alters und geschlechts gemischten Gruppen. Die bewegen/treiben sich auch gegenseitig, wenn’s dem anderen nicht guttut oder der‘s nicht schnell genug mitkriegt fängt er sich Eine.

    Und klar sind dann im Freien mehr Reize, die‘s Pferd hochschrecken.

    Das verklärte Wildpferdleben sieht so aus, dass der dessen Zähne oder Beine Schaden nehmen, recht schnell stirbt.

    Und bei Schwäche schon vorher von der Herde verjagt wird um keine Räuber anzulocken.

    Das steckt noch drin. Genauso wie‘s Energiesparen.

    Da bauen manche mit viel Aufwand Aktivställe, mit Labyrinthen und Futter und Wasser möglichst weit entfernt, damit die Pferde doch bitte mehr latschen.

    Rennen geht in diesen Gangsysthemen dann nicht mehr.

    Bei Hunden käm kein Mensch auf die Idee, jung und alt, groß und klein, Hündinnen und Rüden in einen Auslauf zu stecken, allen dasselbe Futter in 2-3 Trögen anzubieten und zu sagen: So, jetzt sind sie glücklich und das ist jetzt wie Wildnis.

    Bei Stallbetreibern sind Offenställe sehr beliebt: weniger Zeit, weniger Einstreu

    Die wenigsten Koppeln werden per Hand und häufig abgeäppfelt. Und noch seltener gibt es zwei große Weiden.

    Frisch entwurmt fressen dann die Pferde, die Wurmeier dann am nächsten Tag wieder rein.

    I

    Ganz einfach: Abwechslung macht das Leben süss. Mal gemeinsam langsam über Stock und Stein, mal einen steilen weg hochklettern, mal ein längeres Stück traben, mal im Galopp über eine Wiese fetzen. Mal über unebenen Grund balancieren im Schritt, mal auf Baumstämme klettern. Je nach Hund mal schwimmen. Da werden alle Sinne und Rezeptoren angesprochen.

    Immer nur auf flachen Teerstrassen ist weder für den Hund, noch für den Mensch auf Dauer gesund.

    (Das Ansprechen der Sinne ist einer der besten Vorsorgen gegen den Abbau im Alter)

    das ist doch kurz genug, oder nicht?

    Und Menschen in der Stadt?

    Eigentlich weiß ich schon gar nicht, was einen dazu berechtigt, eine Faustregel für richtige Bemuskelung mit einem Hundeforum zusammen zu 'erfinden', um diese dann x-beliebigen Familienhundehaltern auf's Auge zu drücken.


    Natürlich sind hier mehr als genug fähige und kompetente Hundler unterwegs. Aber gehst du mit deiner Frage in Forum B, C, D, Facebookgruppe A, E, F, Physio X,Y oder zu Tierartzt I, J, K, bekommst du zu so einem doch komplexeren Thema halt Millionen verschiedene Meinungen und Sichtweisen. Da eine Faustregel zu etablieren, die man dann in die Welt hinausträgt und als alleinige Wahrheit verzapft, halte ich für genauso schwachsinnig, wie die 5-Minuten-Gassiregel für Welpen.

    Warum ich die 5-Minuten-Regel sogar als bedenklich ansehe, kann man auch wunderbar auf Facebook (ohne Konto) bei Kleintierpraxis Ralph Rückert nachlesen.

    "Fünf Minuten Gassi gehen pro Lebensmonat? Vernünftige Regel oder schlichter Unfug?"

    Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin

    Ich dachte tatsächlich durch eine offene Diskussion käme man auf „den kleinsten gemeinsamen Nenner“.

    Etwas, das alle als Minimum betrachten.

    (Wer mehr tut, tut halt mehr.)

    „Berechtigt“ und „verzapfen“. Jo, Danke auch.