Beiträge von lunanuova

    Es geht uns ja eigentlich nicht darum, ob der Hund draußen lebt oder nicht, sondern darum, wieviel Kontakt der Hund zu seinen Leuten hat. Das hat nix mit typisch deutsch zu tun.


    Ich komme vom Dorf (70 Einwohner), da hatte auch jeder Bauer seinen Hund. Die Hunde lebten auch ständig draußen, aber der Bauer eben auch. Nur nachts waren Herr und Hund getrennt.


    In dem Ort, in dem ich jetzt lebe, gibt eine Familie, die hatte früher einen jungen Bernhardiner. Der lebte auch nur draußen. Herrchen ging morgens und abends exakt 10 min mit ihm spazieren. Als der Hund fast ein Jahr alt war, wurde er abgegeben. Grund: er sei agressiv, das sei bei Berhardinern so, in jedem Wurf Bernhardiner gebe es einen, der agressiv würde.
    Herrchen hat sich jetzt einen Labrador angeschafft. Lebt draußen, geht morgens und abends exakt 10 min spazieren. Noch ist der Hund kein Jahr alt.

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    Ich glaube nicht, dass man leichtfertig sein Kind aufgibt. Da gehört eine ganze Menge mehr dazu an Umständen, Lebensituation und anderen Dingen. Eine Angst des Kindes vor Hunden wird da sicher nicht der ausschließliche Grund gewesen sein. Jeder hier im Forum, der diese Umstände und die jeweiligen Lebensituationen des anderen nicht kennt, kann beurteilen, ob und in wie fern es richtig oder falsch war eine solche Entscheidung zu treffen und es muss sich auch niemand dafür rechtfertigen, wie ich finde!


    Stimmt. Niemand muß sich rechtfertigen, weil wir ja immer nur Bruchstücke einer Lebensgeschichte erfahren. Und so wie wakan seine Geschichte erklärt hat, klingt sie schlüssig, nachvollziehbar, vernünftig.

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    Kein Zweifel Lunanuova das es diese Menschen und diese "Inseln" gibt.


    Daß Du das sagst, beruhigt mich jetzt irgendwie.

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    Aber es sind wenige und werden immer weniger.

    Daß es wenige sind stimmt, daß es weniger werden bestreite ich, werde aber nie beweisen können, wer von uns beiden recht hat.

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    Sie gehen in der Masse unter und können kein gesellschaftliches, erst recht kein globales Umdenken bewirken.

    Wahrscheinlich nicht.

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    Mich persönlich macht das zornig und je mehr ich in dieser Richtung erlebe, desto mehr sinkt meine Bereitschaft und Fähigkeit zu Kompromissen und Zugeständnissen.

    Schade, aber aus Deiner Sicht wohl verständlich.

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    Wer soll das denn tun? Schau Dich doch mal in Reihenhaus- oder Neubausiedlungen um. Die Autos sind alle max. 5 Jahre auseinander. Einer kauft sich ein neues Auto, dann der Nachbar von gegenüber, dann der zwei Häuser weiter.... Die Kinder werden gedrillt; meiner geht auf Schule X, meiner auf Schule Y. Das Statusdenken zieht sich wie ein roter Faden durch alle Lebensbereiche und Gesellschaftsschichten.


    Doch, doch, doch! Es gibt sie, die Leute, die eine andere Vorstellung vom Leben haben als Statusdenken. Ich kenne einige persönlich. Und die erziehen ihre Kinder ganz in ihrem Sinne.

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    Schlagworte sind heutzutage "Individualität und Inovation". Und was passiert wenn jemand ganz individuell leben möchte, eine Meinung hat die aus dem Rahmen fällt oder ganz inovative eigene Wege geht? Er wird ausgegrenzt. Das beginnt in der Nachbarschaft, geht über den Arbeitsplatz bis hin in den Freundeskreis. Die Gleichen Leute sollten ihren Kindern aber Tolleranz und Verständnis vermitteln. Das funktioniert nichtmal im Ansatz.


    Schade, wakan, daß Du offensichtlich noch nie solche Leute getroffen hast, die das anders sehen. Es gibt sie, die Menschen, die mit Toleranz und Verständnis und Respekt für Mensch und Tier durch die Welt gehen.
    Ich sagte ja schon, im Großen sieht alles ziemlich hoffnungslos aus, aber es gibt sie , die kleinen Inseln in unserer Gesellschaft, wo genau das im Ansatz funktioniert.

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    Die Menschen haben heute noch eben so viel Angst vor Veränderungen und Außenseitern, wie vor 800 Jahren.


    Damit hast Du leider recht.

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    wie man das verhindern/unterbinden/erklären könnte...!?


    Respekt vor dem Leben anderer Lebewesen schon den Allerkleinsten beibringen,

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    Heute bemisst sich der Wert eines Menschen fast nur noch an seinen käuflich zu erwerbenen Statussymbolen. Das der äußerliche Status von den meisten Menschen weder geistig noch seelisch zu halten ist, geht dabei unter. Handy, Nikie's, Gameboys, Kleidung, das Auto der Eltern unsw. haben die Notwendigkeit gegenseitiger Hilfe, Zusammenarbeit und Freundschaft längst abgelöst.


    diese Lebenseinstellung ändern, bei der Erziehung der eigenen Kinder gegen diese Einstellung arbeiten....
    Aber ich fürchte da hat wakan recht. Im Großen stehen wir da wohl ziemlich auf verlorenem Posten. Im Kleinen kann man schon Erfolge verbuchen.

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    Solche Kinder sind Müll, egal wodurch sie dazu geworden sind.



    Ich möchte jetzt lieber nicht wissen, was passieren würde, wenn das einer beim Thema Kampfhund über Hunde äußern würde!!!


    Es gab schon verschiedene Diskussionen zum Thema Kampfhund. Der Tenor war: die Hunde können nix dafür, der Halter ist schuld. Konsequenz: Kein Kampfhundezuchtverbot, kein Einschläfern der Hunde im Tierheim, keine erhöhte Kampfhundsteuer, Begriff Kampfhund ist eh doof, es gibt gar keine Kampfhunde......
    Ich fragte mich einfach nur, was passiert wäre, wenn ich da geschrieben hätte "Kampfhunde sind Müll" Da wäre ich doch von den meisten Leuten hier heftigst geohrfeigt worden.


    Im übrigen fand ich murmels Reaktion schon in Ordnung. Wenn mir sowas passiert wäre, hätte ich das auch gemacht.


    Manchmal sind auch gut sozialisierte Kinder so. Einer fängt an "schau mal, was ich mich traue!" Und dann machen die anderen mit und die ganze Geschichte schaukelt sich hoch. (Und trauen tut man sich nur, wenn man sich sicher fühlt. Blöd, aber so ist es)


    Daß man so was nicht durchgehen lassen kann, ist völlig klar.
    Und je "assozialer" die Kinder, umso heftiger die Reaktion. Den uneinsichtigen Eltern hätte ich was von Vernachlässigung ihrer Aufsichtspflicht erzählt. Denn auch in einer Spielstraße dürfen Kinder nicht einfach tun und lassen was sie wollen, "Sachbeschädigung" (sorry) inbegriffen.

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    Solche Kinder sind Müll, egal wodurch sie dazu geworden sind.


    Ich möchte jetzt lieber nicht wissen, was passieren würde, wenn das einer beim Thema Kampfhund über Hunde äußern würde!!!

    Wenn Ihr mit ihm rausgeht, wie lange seid Ihr dann draußen?


    Meiner hatte draußen immer so viel zu schnuppern, daß er auch fast vergessen hätte, warum wir eigentlich draußen sind. Wir haben dann versucht, ihm den Spaziergang so langweilig wie möglich zu gestalten,
    und sobald er sein Geschäft gemacht hatte, gings interessanter weiter.


    Aber auf alle Fälle waren wir draußen, bis er irgendwas gemacht hatte.
    Und: Nicht spazierenstehen, sondern wirklich gehen (bringt den Darm auf Trab)