siehst Du, geisi2: das ist der Unterschied zwischen Züchter und Vermehrer: wissen, was man tut oder rumprobieren...
Ich habe in der Reinzucht sehr viele Möglichkeiten, die allerdings von den meisten bei weitem nicht ausgeschöpft werden, da persönlicher Ehrgeiz und Fehlvorstellungen dem Wissen vorab gestellt werden!
Beiträge von TrueType
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Hihi! Danke für die Anerkennung meiner künstlerischen Fähigkeiten....
durch diese einfache Regel des "parallelstellens" werden alle Winkelungen abgedeckt. Ein sehr steiler Hund steht dann ja auch sehr rechteckig, meine Renner sind schon ziemlich gestreckt, wobei ich dann auch nicht außer acht lassen darf, den Rücken zu sehr zu strecken. Also halte ich mich strickt an meine Parallelregel.
Ein wirklich interessierter Richter stellt sich den Hund übrigens oft selber bzw. bittet einen, etwas zu verändern.
Aus dem Grunde solltet ihr die Hunde daran gewöhnen, jede Pfote einzeln anfassen und stellen zu können. Am besten geht das auf einem Tisch - zumindest so bis 25 kg.... -
Dann machen wir uns doch erst mal dran, den Unterschied zwischen INZUCHT und INZEST zu klären:
INZEST ist ein eher kulturell geprägter und auch juristisch angewandter Ausdruck für Geschlechtsverkehr naher Verwandter. Inwieweit die Gradierung geht, ob nur 1. Grades (Mutter/Sohn) oder 2. Grades (Cousins) ist von der jeweiligen Kultur abhängig.
INZUCHT ist eher die genetische Sichtweise. Durch gezielte Verpaarung möglichst erbgleicher Tiere/Pflanzen will man gewisse Merkmale herausbilden (mehr Milch bei Kühen, hohe Erträge bei Getreide).
Wenn man nun zurück schaut und sich z.B. die lange weit verbreitete Sitte anschaut, im Hochadel nur untereinander zu heiraten, nennt man das soziale Inzucht. Das hatte dann als logische Folge den Ahnenverlust.Also, konzentrieren wir uns damit auf die Inzucht und definieren weiter, was Linienzucht ist.
Wenn ich möglichst reinerbige Tiere immer wieder rückführe, kommen vor allem auch regressive Gene (also nicht dominant, wie z.B. Langhaar) auch zum Zuge, weil das Vorhandensein von rezessiven Genen höher ist. DAS ist ja erwünscht.
Aber auch neg. Sachen wie z.B. eine Anfälligkeit für Epilepsien kommt dann zum Vorschein! Bin ich jetzt ein verantworungsvoller Züchter und kein selbstsüchtiger und dummer Vermehrer, nehem ich diese Tiere sofort aus der Zucht!
Ohne Inzucht gäbe es die heutige Haustiervielfalt und Nutzpflanzen nicht.
Generell betreiben wir mit unseren Rassetieren sog. Reinzucht. D.h., alle Hunde einer Rasse dürfen miteinander verpaar werden. Punkt. Jetzt fangen die Feinheiten an:
Durch Veredelungs- und Verdrängungszucht (es werden jeweils fremde Rassen eingekreuzt) werden bestimmt Merkmale gefestigt oder entfernt. Beim Mops z.b. bräuchte es jetzt dringed eine Veredlungszucht, da die Anlagen für eine längere Nase völlig verschwunden sind.
Und dann habe ich eine fertige Rasse. Die dem Standart untersteht. DER ist aber nur ein Idealbild, welches es in real gar nicht gibt. Nothing is perfect! Zudem legt das jeder anders aus.
Und da kommen wir zur Linienzucht: ich nehme Hunde, die erst mal im Phänotyp und der Leistung dem entsprechen, was ich haben möchte. Ich nehme jetzt mal meine Whipps: in diesem Fall S&L-Hunde. Da beschränke ich mich aber nicht auf die nächsten Verwandten sondern streue sehr weit, bis zur 2., 3. Generation darf das schon gehen. Ich habe meine Weiber aus einer mehr als 20jährigen Linienzucht und da steht nicht ein Verwandter 2 x drin. Allerdings gibt es ja auch genug von denen...
Aber durch die relative Nähe zueinander gibt sich insgesamt nach langer Zuchtfolge ein relativ einheitliches Bild.
Beispiel: ich werfe Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln, Wurststückchen, Petersilie in einen Topf, koche es 20 min und habe: Pichelsteiner! es schmeckt lecker, sieht gut aus, ich kann aber immer noch Kartoffeln, Karotten und co. unterscheiden. Koche ich es jetzt auf kleiner Flamme weiter, wird Eintopf draus! Alles einheitlich. Schmeckt lecker, ist zuverlässig immer gleich. Ab und an schwimmt mal ein kleines Stückchen Petersilie oben auf, das wäre dann halt mal ein Fleck auf der Brust oder so..
Der Silken Windsprite wäre im Moment also Pichelsteiner, der Whippet ist schon lange Eintopf...
Noch Fragen? -
Es gibt schon ein paar Erbkrankheiten, die nur Rüden befallen würden, die sind aber extrem selten. Ich würde in diesem Fall erst mal an das Canine Herpesvirus denken. Da sind oft nicht alle Welpen von betroffen, oft entstehen Rüden später als Mädels und sind dadurch "schwächer".
Wie auch immer, eine endgültige Antwort würde eine Nekropsie voraus setzen. -
Inzucht nennt man, wenn der Papa mit der Tochter und die Mama mit dem Sohn verbandelt wird. Also Verwandte 1. Ranges.
Ja, bei so einer engen Zucht schaut der Verband vorher nach, bei dem gleichen Großvater ist das aber kein Grund, da eben Linienzucht. Denn nur so kann ich bestimmte Rassemerkmale festigen. Da es aber bereits der Großvater war, kann man ja die bisherige Nachzucht prima abchecken und auf Gesundheitsprobleme hin schauen. Wurden Arbeitsprüfungen gemacht, z.B.?
Wirklich Auskunft gegen kann Dir da nur der Züchter.
Ich könnte Dir nur weiter helfen, wenn Du mir die Rasse verrätst... -
na, das nennt man Linienzucht, ist gang und gäbe. Der KfT berechnet aber auch den Inzuchtkoeffizienten. Wenn der kein Veto einlegt, ist alles okay.
Soft Coated Wheaten oder wovon reden wir? Kerry Blue? -
ja, das ist wichtig - warum auch so ein Geheimnis darum? Es gibt auch hier Rassen mit extrem kleiner Zuchtbasis, sehr wenig Züchtern, die aber in einem umfangreichen Auslandszuchtprogramm eingeschlossen sind.
Dann gibt es diejenigen, bei denen das nicht so sehr der Fall ist...
Den Großvater jetzt 2 x in der Erbfolge zu haben, fände ich jetzt nicht so tragisch, der Rest wäre halt auch interessant, vor allem, da Laien oft die Zusammenhänge gar nicht erkennen können.
Auch die Frage nach dem Zuchtverband ist von Bedeutung - es sollte schon irgendwo FCI draufstehen... -
Ja, würde mich auch interessieren, wie´s ausschaut. Da könnten durchaus beide Oberschenkelköpfe aus der Pfanne gesprungen sein.
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Bei dem zweiten ist der Hund so gestreckt, daß er schon nicht mehr gerade auf den Vorderbeinen steht. Der muß sich schon leicht nach hinten lehnen.
@TrueType. kannst Du das bitte genauer erklären? Ich kann mir das gerade nicht so richtig vorstellen....
Schau mal:
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nachdem ich keine Ahnung habe, wie man das mit einem schicken Bildbearbeitungsprogramm macht, habe ich Dir mal was aufgezeichnet.
Die dünnen Linien sind die Verlängerung der Knochenachse. Die sollen so weit als möglich paralell stehen, das gilt übrigens für so ziemlich alle Rassen.
Nun alles klar?
Das "Zurücklehnen" erreicht man übrigens ganz einfach, indem man sanft an der Schwanzwurzel sieht...dann stellt er sich wieder richtig auf der Vorderhand auf. -
Das zweite Bild ist zu weit auseinander gezogen, Bild 1 ist super!
Als Faustregel - vor allem, wenn Du beim Stellen von oben auf den Hund guckst:
Oberschenkelknochen und Fußmittelknochen sollen parallel sein.