Dass ein Beagle verfressen ist, ist ja klar, das ist ja auch züchterisch so gewollt.
Futteraggression sollte eigentlich nicht vorkommen, aber ich kenne inzwischen einige Beagle, die da echt keine Gefangenen machen.
Ich fürchte, dass ihr da einiges noch dazu getan hat, dass es wahrscheinlich schlimmer wird.
Ich bin nicht der Meinung, dass man einen Hund beim Fressen reglementieren muss.
Futter hinstellen, in einer Sekunde hat der doch aufgefressen und die Sache ist erledigt. Für die kurze Zeit, würde ich den Hund einfach in Ruhe fressen lassen.
Wenn er euch jetzt aber als Futterkonkurrenten ansieht, ist doch klar, dass er da knurrt. Was ihr machen könnt, um ihm zu zeigen, dass ihr nicht an sein Futter geht ist, immer noch ein Leckerchen dazu zu werfen (natürlich nur dann, wenn er nicht knurrt). Hund lernt also, wenn der Mensch in der Nähe meines Futters ist, muss ich keine Angst haben, dass er mir das Futter weg nimmt, sondern es gibt noch ein Leckerchen zusätzlich.
Damit bekommt da schnell wieder Entspanntheit hin.
Das Klauen ist natürlich eine andere Sache. Zum einen wäre es natürlich gut, man würde verhindern, dass er die Gelegenheit hat. Zum anderen müsste der Hund ein sicheres Abbruchsignal und das Kommando "Aus" sehr ordentlich lernen.
Tauschgeschäfte sind aus meiner Sicht eine ganz billige Methode, sich um einen Konflikt herum zu arrangieren und birgt einfach die Gefahr, dass der Hund eine Verhaltenskette daraus strickt. Was Verbotenes fressen, um sich dann noch das Tauschfutter abzustauben. Der Hund hat damit alle Fäden selbst in der Hand. Will er tauschen, ist es schön. Will er nicht tauschen, habt ihr nichts mehr in der Hand. Zudem man ja immer nur mit was Attraktiverem tauschen kann, um dem Hund ein Tauschgeschäft überhaupt abzuringen. Je nachdem, was er gerade frisst, müsste man dann ja immer etwas zur Hand haben, was er besser findet. Im Zweifel frisst er einfach beides, weil er schnell genug ist.
Das mag eine Zeitlang drinnen vielleicht noch gut gehen, aber spätestens draußen wird das nicht mehr funktionieren.
Also erst mal Aus beibringen. Zum Beispiel erst an Spielzeug und dann an Kausachen, wo nicht die Gefahr besteht, dass es gleich verschlungen wird (Schweineohr, Rinderkopfhaut, Kauknochen). Hinhalten und selbst fest halten, packt der Hund es, Aus sagen und es ihm wieder abnehmen, im Zweifel, indem ich über den Fang greife.
Hemmt er sich selbst und lässt auf Kommando los, kann er entweder dafür eine andere Belohnung bekommen oder halt dann das Schweineohr. Da würde ich immer variieren, dass er mal das Teil bekommt und mal nicht.
Beim Abbruchsignal, bevor der Hund etwas nehmen will, darf er nie das bekommen, was ich vorher verneint habe. Da gibt es die Belohnung immer nur bei mir. Wenn er also draußen was fressen will, sich bei "Nein" vorher hemmt, soll Nein auch bedeuten, dass er sich ab- und zu mir hinwendet, um da eine Belohung zu bekommen.
Ist bei einem verfressenen Hund sicher eine Herausforderung, aber gerade für diesen unter Umständen lebenswichtig.
Würde vermehrt ein Auge darauf haben, dass er diese wichtigen Dinge lernt, bevor ich andere Sachen wie Sitz, Platz oder sonstwas mache, denn genau das ist wichtig und sollte oberste Priorität sein.
Mein extrem verfressener, raffgieriger Dackel hat es genauso gelernt und spuckt mir heute eine selbst gefangene Maus hin, wenn ich Aus sage.
Geübt habe ich von leicht bis schwer und das Ausspucken der Maus ist somit der Uniabschluss summa cum laude.
Heute darf sie die Maus auch fressen von mir aus, weil ich weiß, dass ich es verbieten könnte.