Ich würde den Hund komplett aus der Tür-Begrüßungssituation raus nehmen in diesem Fall.
Der Hund bekommt keinen Besuch, sondern du.
Der Hund wird ja wahrscheinlich irgendwo (Wohnzimmer?) einen Liegeplatz haben, da würde ich ihn hin schicken und da hat er einfach zu bleiben. Punkt.
Im Zweifel den Liegeplatz durch einen Zimmerkennel ersetzen oder einen Haken in die Wand und den Hund anleinen.
Gerade wenn du sagst, dass sie unsicher/ängstlich ist, würde ihr das Sicherheit geben. Wichtig wäre, dass der Liegeplatz auch wirklich eine Ruhe/Entspannungszone für den Hund ist und nicht mitten im Geschehen ist, am besten abseits und ohne Blick auf die Tür, auch nicht auf die Zimmertür.
Üben würde ich erst mal ohne Besuch. Hund soll lernen, dass Türklingel das Zeichen ist für sie, auf ihren Liegeplatz zu gehen. Im Zweifel mit einem neuen Klingelton den Hund neu darauf konditionieren.
Der jetzige Klingelton heißt für sie ja momentan ja Alarmbereitschaft, das ist eine Konditionierung, die auch tief sitzen wird.
Also alles noch mal auf Anfang. Hund beibringen Klingel = Körbchen. Den Klingelton kannst du dir auf Handy aufnehmen, so dass du nicht selbst an der Tür klingeln musst.
Das kannst du ja mehrfach am Tag erst mal trocken üben, damit die Erwartungshaltung sich erst mal verändert. Es klingelt, Hund geht ins Körbchen und weiter passiert nichts.
Momentan hast du mitten im Konflikt gar nicht die Chance, den Hund zu erreichen, weil der ja schon ab Türklingeln total hochgedreht ist. Da brauchst du dann gar nicht mehr ansetzen, das bringt einfach nichts.
Erst wenn das klappt und der Hund nicht mehr beim Klingeln hochdreht, kannst du gezielt bestellte Besucher vor die Tür stellen und die klingeln lassen. Da du ja erst mal mit dem Hund beschäftigt sein wirst, ist es da auch egal, dass du die Tür gar nicht aufmachen musst, sondern nur per Handy den Übungsbesuchern sagen kannst, wann sie noch mal klingeln sollen.
Das Tür aufmachen und Besucher rein lassen, die sich nach deiner Anweisung verhalten, kommt dann als letzter Schritt hinzu.
Solange du am trainieren bist und in der Zeit echte Besucher kommen, würde ich den Hund einfach nur absichern und aus der Situation raus lassen (im Zweifel halt woanders hinbringen oder in einen Kennel stecken).
In der Realität wird es erst dann klappen, wenn die Vorbereitungen abgeschlossen sind.
Hört sich mühselig und aufwändig an, ist es vielleicht auch, aber nur so wirst du dauerhaft das Verhalten des Hundes ändern können.
Der alte Klingelton an der Haustür wird dann durch den neuen ersetzt, wenn das Training gefruchtet hat.