Beiträge von gorgeous2000

    Eine vergrößerte Prostata ist eigentlich kein Grund für eine Euthanasie.

    Eine Kastration hilft in jedem Fall, dass die Prostata sich wieder verkleinert. Falls ein TA aufgrund des Alters keine Narkose mehr machen wird, würde ich im Zweifel hier sogar chippen lassen bzw. Spritzen geben lassen, die das Testosteron erst mal runter fahren.

    Beim Chip ist halt das blöde, dass zumindest beim ersten Mal, das Testosteron noch mal deutlich hoch fährt in den ersten 4 bis 6 Wochen bis es sich dann langsam runter fährt. Danach würde man dann immer wieder nachchippen müssen, ehe sich Testosteron wieder aufbaut. Bei einem Jahreschip hätte man aber erst mal eine recht lange Wirkung.

    Zusätzlich abklären würde ich noch, ob tatsächlich die Prostata nur vergrößert ist oder ob es da andere Veränderungen wie Zysten, Tumore gibt und somit den Hund einmal komplett schallen lassen.

    Möglicherweise hat der Hund gar nicht die Möglichkeit gehabt, ein bestimmtes Verhalten mit der Disc-Scheibe zu verknüpfen, weil einfach falsch mit diesem Hilfsmittel umgegangen wurde. Somit zeigt er jetzt durchgängiges Meideverhalten, weil er gar nicht weiß, was wann passiert.

    Man wirft oder klappert nicht einfach mit den Scheiben, wenn einem ein Verhalten des Hundes nicht passt, sondern man baut das vorher trainerisch auf. Wenn man so ein Hilfsmittel anwenden will, was in einigen Situationen, wenn nichts anderes mehr greift, auch Sinn machen kann, dann sollte man das wenigstens richtig machen.

    Meideverhalten müsste also erst mal konditioniert werden, bevor man die Dinger überhaupt anwenden kann. Und das macht man auch nicht selbst, sondern eine fremde Person (im besten Fall ein Trainer, der sich damit auskennt). Nämlich aus genau dem Grund, dass der Hund die Disc-Scheiben nicht mit dem Hundehalter verknüpft und der Halter, derjenige ist, der seinem Hund beisteht und "tröstet".
    Nach der Konditionierung muss der Hund erst mal mindestens 30 Minuten Ruhe bekommen und im besten Fall schlafen, um den Cortisolpegel wieder runter zu fahren und um das Erlebte abzuspeichern und dann geht man direkt in den Konflikt, den man damit lösen will. Und da reicht dann das einmalige Klappern der Scheiben in der Hand, weil der Hund VORHER eine entsprechende Verknüpfung gemacht hat, die dann auf das Verhalten übertragen wird.

    Solche Hilfsmittel gehören in Profihände und sollten auch nur zum Einsatz kommen, wenn nichts anderes mehr greift oder der Hundehalter nicht in der Lage ist, seinen Hund im Verhalten abbrechen zu können.

    Bei so Pipifax-Geschichten wie Kot fressen wäre der richtigere Weg, dem Hund ein Abbruchsignal und eine Alternative beizubringen. Ist halt mit mehr Mühe verbunden, aber dafür passieren dann solche Sachen nicht, dass man durch eine falsche Anwendung eines aversiven Hilfsmittels den Hund derart verunsichert, dass er nur noch Meideverhalten zeigt.

    Zum einen sollte man solche Hundeversammlungen grundsätzliche meiden, denn oft lernt ein Hund da eher asoziales Verhalten oder entwickelt Strategien, den Stress, den solche Hundewiesen mit sich bringen, in irgendeiner Form zu kompensieren.

    Das aggressive Verhalten würde ich allerdings in diesem Fall eher durch Hormone erklären. Die Läufigkeit ist noch nicht lange vorbei, der Hund ist danach erst mal solange scheinschwanger, wie sie normal tragen würde. Danach geht es weiter mit der Scheinmutterschaft, in der die Hündin ihre imaginären Welpen hat. Beides kann je nach Hund stärker oder weniger stark ausgeprägt sein und Verhaltensveränderungen mit sich bringen.
    Zum einen werden die Hunde reifer und haben auf unsinnige Hampelei einfach weniger Lust und zum anderen neigen sie in der Zeit vielleicht dazu, andere Hündinnen als Konkurrentinnen wahr zu nehmen und zeigen hormonell bedingt starke Verteidigung von allem, was dem Hund wichtig ist (Ressourcen, Ressource Mensch usw.).

    Wichtiger wäre, wenn dein Hund Sozialkontakte pflegen kann, die wirklich etwas mit Sozialverhalten zu tun haben wie feste Freundschaften zu Hunden, die sie regelmäßig trifft, Kontakte zu erwachsenen Hunden, die als Vorbild fungieren und auch nach Wahl Fremdhunkontakte, wenn die Chemie stimmt.
    Aber sich mit jedem Hans und Franz auf der Hundewiese abgeben zu müssen gezwungenermaßen und menschengemacht führt halt oft zu Konflikten wie du sie beschreibst.

    Mit Rangordung und Rudel hat das alles nichts zu tun. Auf so einer Wiese treffen einfach viele Hundeindividuen zusammen, keine Rudel, und eine Rangordnung macht da niemand aus.
    Wenn deine Hündin das Verhalten nur da zeigt, hat sie halt ortsbezogen gelernt und hat Stress, weil sie die Wiese damit verknüpft.

    1. Welpen erkundet ihre Umgebung (wie kleine Kinder) erst mal mit dem Maul. Solange sie nichts Giftiges erwischen und nicht alles runter schlucken, würde ich da gar nichts machen. Die gewöhnen sich dadurch nichts an, sondern das Verhalten von alleine eher ab. Ansonsten würde hier nur helfen, zu verhindern, dass er etwas aufnimmt, was nicht gut ist und eine Alternative anbieten.

    2. Das wölfische Erbe: Welpen bis zur ca. 12. Woche halten sich ausschließlich am und um den Bau im Kernrevier auf. Kernrevier wäre in diesem Fall euer Haus/Garten. Der Welpe hat ja gerade erst sein erstes Kernrevier beim Zücher verloren und muss jetzt erst mal Zeit haben, sich an das neue zu gewöhnen. Aus Angst vor möglichen Gefahren wie Fressfeinden können viele Welpen ihr Geschäft noch nicht außerhalb erledigen, um keine unnötigen Botschaften zu hinterlassen.
    Mit einem Welpen würde ich also gar nicht spazieren gehen die ersten Wochen, sondern entweder nur im Garten oder wenn kein Garten vorhanden, immer an die gleiche Stelle zum Lösen bringen, die möglichst nah am Haus ist. Hat der Hund sein Geschäft erledigt geht es wieder rein. Sobald der Hund sich von der Entwicklung her sicherer fühlt, kann man von zuhause die ersten kleinen Ausflüge unternehmen.

    Ich würde hier aufgrund der Rasse auch eher vermuten, dass der Bewegungsreiz das Verhalten auslöst und das somit nicht unbedingt etwas mit der klassischen Beißhemmung zu tun hat.

    Klar, soll er das nicht machen, aber schildert die Situationen doch mal näher, denn vielleicht kann man eher die Ursache als das Verhalten selbst beseitigen.

    Zum Beispiel, falls der Welpe überdreht ist und sich deswegen rein steigert, könnte man das Verhalten gar nicht erst aufkommen lassen, wenn der Welpe ausreichen Ruhe bekommt und gar nicht erst überdrehen muss.

    Oder wenn er ansonsten viel Zergelspiele spielt oder den Hund schon unbewusst auf Bewegungsreize trainiert habt (durch unrefklektiertes Ball spielen z.B.), könnte man erst mal da schauen, ob man da etwas im Umgang mit dem Hund verändern muss.

    Über Kommandos könnt ihr momentan noch gar nichts machen, da der Hund diese ja erst lernen müsste, bevor man sie in solchen Situationen anwenden kann.

    Von daher würde ich als erfahrener Halter entweder das Verhalten kurz und knackig und körpersprachlich abbrechen, wenn ihr Hundeanfänger seid, würde es mehr Sinn machen, nicht mitten im Konflikt etwas dagegen unternehmen zu wollen, sondern eher zu schauen, dass er das Verhalten gar nicht erst zeigen muss. Zum Beispiel über mehr Ruheverhalten (im Zweifel auch erzwungenes), dem Angebot einer Alternative (was zu Kauen geben) oder einer sinnvollen Ersatzbeschäftigung (Nasenarbeit z.B.).

    Dazu müsstet ihr aber etwas mehr zum allgemeinen Umgang mit dem Hund schreiben, um das beurteilen zu können.

    Bevor hier irgendwelche Tipps zur Symptombehandlung gegeben werden, wäre es erst mal wichtig, eine genaue Bestandsaufnehme und ordentliche Diagnostik von einem TA machen zu lassen.

    Behandlungsmöglichkeiten gibt es viele, ich würde da aber, ohne das ich weiß, was der Hund hat, jetzt gar nicht selbst an den Symptomen rumdoktern, sondern ganz gezielt nach der Diagnoseerstellung ran gehen. Und dann kann man ja immer noch schauen, ob es noch alternative Behandlungsmöglichkeiten gibt.

    Die Ursache muss ja erst mal gefunden werden, bevor man an die Symptombehandlung geht.

    Natürlich ist so was möglich, wenn man es mit bestimmten Ritualen verknüpft wie z.B. einer Decke, die man dann hin legt, wenn der Hund mit ins Bett darf.

    Solange der Hund fragt und du mal ja und mal nein sagst, ist das kein Problem. In deinem Fall wäre es vermutlich sogar recht einfach, weil der Hund ja erst mal nicht ins Bett durfte und sich ja auch dran gehalten hat. Es ist leichter, situativ doch noch mal so ein Privileg freizugeben als andersum.

    Hunde können durchaus zwischen strikten und flexiblen Regeln unterscheiden. Solange ich weiß, dass ich etwas auch verbieten kann, ist es auch kein Problem, mal was zu erlauben, was vorher nicht so war. Vor allem, wenn du ein "nur wenn" (Decke) einbaust.

    Du müsstest erst in anderen (leichteren) Bereichen Ansprechbarkeit verbessern.

    Ebenso Impulskontrolle und Frustrationstoleranz erhöhen und ein Abbruchsignal einüben.

    In dem Konflikt selbst kannst du momentan gar nichts machen, außer den Hund gut festhalten und nicht ableinen, solange er nicht besser hört.

    Ablenkung durch Leckerchen wird bei so einem starken Reiz nicht funktionieren.