Möglicherweise hat der Hund gar nicht die Möglichkeit gehabt, ein bestimmtes Verhalten mit der Disc-Scheibe zu verknüpfen, weil einfach falsch mit diesem Hilfsmittel umgegangen wurde. Somit zeigt er jetzt durchgängiges Meideverhalten, weil er gar nicht weiß, was wann passiert.
Man wirft oder klappert nicht einfach mit den Scheiben, wenn einem ein Verhalten des Hundes nicht passt, sondern man baut das vorher trainerisch auf. Wenn man so ein Hilfsmittel anwenden will, was in einigen Situationen, wenn nichts anderes mehr greift, auch Sinn machen kann, dann sollte man das wenigstens richtig machen.
Meideverhalten müsste also erst mal konditioniert werden, bevor man die Dinger überhaupt anwenden kann. Und das macht man auch nicht selbst, sondern eine fremde Person (im besten Fall ein Trainer, der sich damit auskennt). Nämlich aus genau dem Grund, dass der Hund die Disc-Scheiben nicht mit dem Hundehalter verknüpft und der Halter, derjenige ist, der seinem Hund beisteht und "tröstet".
Nach der Konditionierung muss der Hund erst mal mindestens 30 Minuten Ruhe bekommen und im besten Fall schlafen, um den Cortisolpegel wieder runter zu fahren und um das Erlebte abzuspeichern und dann geht man direkt in den Konflikt, den man damit lösen will. Und da reicht dann das einmalige Klappern der Scheiben in der Hand, weil der Hund VORHER eine entsprechende Verknüpfung gemacht hat, die dann auf das Verhalten übertragen wird.
Solche Hilfsmittel gehören in Profihände und sollten auch nur zum Einsatz kommen, wenn nichts anderes mehr greift oder der Hundehalter nicht in der Lage ist, seinen Hund im Verhalten abbrechen zu können.
Bei so Pipifax-Geschichten wie Kot fressen wäre der richtigere Weg, dem Hund ein Abbruchsignal und eine Alternative beizubringen. Ist halt mit mehr Mühe verbunden, aber dafür passieren dann solche Sachen nicht, dass man durch eine falsche Anwendung eines aversiven Hilfsmittels den Hund derart verunsichert, dass er nur noch Meideverhalten zeigt.