Beiträge von gorgeous2000

    Hört sich alles insgesamt gar nicht so schlecht an.

    Das mit dem Bällchen spielen würde ich weg lassen, du trainierst den Hund früh, auf Bewegungsreize zu reagieren.
    Echtes Spiel ist das also eher nicht, sondern im worst case hausgemachtes Jagdverhalten/Beutefangverhalten. Da jetzt bis zur 16. Woche noch sehr wichtige Synpsenverknüpfungen im Gehirn angelegt werden, würde ich vermeiden, dass er jetzt schon solche Verknüpfungen macht.

    Rassegerechte Beschäftigung für deinen Jagdgebrauchshund wäre da eher Dummyarbeit, das kann man klein schon anfangen, als Anfänger würde ich da aber noch etwas mit warten und auf jeden Fall sich vorher ein bisschen rein lessen, wie der genaue Aufbau geht. Damit hätte man für die nächsten Jahre eine äußerst sinnvolle Beschäftigung.

    Alternativ dazu würde ich ihn vielleicht eher Futter suchen lassen (z.B. in einem Karton mit zerknüllten Zeitungspapier, Eierkartons, unter Joghurtbechern etc.) Wenn ein Hund die Nase einsetzen muss, muss er sich konzentrieren und ist vom Kopf her nach 5 bis 10 Minuten danach richtig müde.

    Dressurkommandos wie Sitz würde ich auch noch nicht üben, da sind erst mal andere Dinge wichtig. Die Entwicklungsphase in der ein Hund am besten lernt, würde ich eher für alltagstaugliche Dinge nutzen wie erste kleine Rückrufübungen, vielleicht schon erste Schritte für das spätere Abbruchsignal (das wirst du auf jeden Fall brauchen) und kleinere Übungen zum Thema "Frust aushalten lernen" (warten, bevor man an den Napf darf, warten an Türen z.B.).

    Das wäre dann aber für das Alter auch genug.

    Und auf jeden Fall ausreichend Kausachen immer mal wieder gezielt geben. Wenn du weißt, wann er hochdreht (scheint ja täglich ein ähnlicher Zeitpunkt zu sein), den Hund samt was zu Kauen in die Box packen. Kauen beruhigt, Hund hat was zu tun und schläft dabei sicher dann irgendwann ein.

    Abends noch mal aufdrehen kommt häufig bei Welpen vor. Momentan ist ja alles noch anstrengend, die vielen neuen Reize müssen verarbeitet werden und das geht nur im Schlaf. Zu viel schlafen kann ein Welpe eigentlich nicht und manchmal muss man sie zu ihrem Glück auch zwingen. Nach müde kommt blöd - wie bei Kindern auch.

    Ansonsten machst du alles schon ganz richtig.

    Ach so, und provozieren will der Welpe dich sicher nicht. Der ist dann einfach schon drüber und steigert sich rein und deswegen beißt er überall rein. Es wäre also wichtig, da vorher schon einzugreifen und den Hund weg zu packen, damit er schlafen kann.

    Ich denke, gerade weil du dich so ausgiebig mit dem Thema beschäftigt hast, leidest du jetzt etwas unter dem Welpenblues. Das haben viele Hundeanfänger und das geht auch wieder vorbei.

    Dein Welpe ist ja noch sehr jung. Sein Verhalten hört sich zwar welpentypisch an, aber vielleicht auch leicht überdreht.

    Wieviel Ruhe/Schlaf hat der Kleine denn?

    Was "spielst" du mit ihm?

    Hast du eine Hundebox, wo du ihm zwischendurch mal Auszeiten verṕassen kannst? Bekommt er ausreichend Kaumaterial?

    Spazieren gehen würde ich in dem Alter noch gar nicht, sondern nur eben zum Lösen raus, am besten erst mal nur im Garten, falls vorhanden.

    Welpen erforschen erst mal alles mit den Maul und von der Entwicklung her, würde er jetzt die Beißhemmung durch Geschwistertiere lernen.

    Beschreib doch mal ein bisschen deinen Tagesablauf mit dem Hund.

    Was du auf jeden Fall machen kannst, drauf achten, dass er viel Ruhe und Schlaf bekommt und nicht überdrehen muss. Ausreichend Kausachen anbieten und am besten auch eine Hundebox anbieten, in die er sich zurück ziehen kann oder wo du auch mal die Tür zumachen kannst, wenn du im Haushalt was zu tun hast. Räumliche Begrenzung hilft Hunden, runter zu fahren.
    Und in den Fällen, wo der dir am Bein hängt - biete ihm einen Alternative an (ein Spielzeug oder was zu Kauen).

    Bei so einem jungen Welpen ist der erste Erziehungsauftrag erst mal in Ruhe ankommen lassen, tägliche Strukturen und Rituale etablieren. Stubenreinheit erlernen, dafür sorgen, dass der Welpe ausreichend Schlaf bekommt und mehr eigentlich noch nicht.

    Wie man seinen Hund führt oder wie man sich ziehen lassen will, je nachdem, ist ja reine Geschmackssache. Sinn macht beim Leinenführigkeitstraining z.B. beides im Wechsel zu benutzen. Eins zum Üben und eins zum noch ziehen lassen.

    Ich benutze auch nur Halsbänder, weil ich mehrere Hunde und keine Lust auf das nervige Geschirr anziehen habe, meine Hunde, egal, was ich dran machen würde, so oder so leinenführig sind und weil ich persönlich finde, dass Geschirre an Hunden doof aussehen.

    Nur zum Mantrailen gibt es ein Geschirr.

    Ein nicht leinenführiger, nicht erzogener Hund fällt doch immer auf, egal, ob Geschirr oder Halsband.

    In beiden Fällen hätte die Halterin in der von dir geschilderten Situation den Hund doch so oder so nicht halten können.

    Ich glaube, dass viele Hundehalter sich von einem Geschirr versprechen, dass der Hund damit weniger zieht. Oder aber es zumindest beim Ziehen bequemer hat:-)

    Je nach Hund individuell und immer nur mit vorherigem Rückruftraining. Einen Zeitraum kann man da gar nicht bestimmen, einen meiner Hunde habe ich auch am dritten Tag schon abgeleint, andere erst nach Wochen/Monaten mit ausreichend Training vorab.

    Ich hab immer geschaut, dass ein Hund erst mal ankommt und ich ihn besser einschätzen kann, auch und vor allem in Bezug auf Unsicherheiten oder Schussfestigkeit.

    Bevor ganz abgeleint wurde, habe ich ich immer noch ein Bändchen oder eine Schleppleine als "Krücke" dazwischen geschaltet, bevor es dann richtigen Freilauf gab.

    Bei so viel Hin und Her und wahrscheinlich auch eher unnötigen Maßregelungen mit verschiedenen Mitteln, würde es mich nicht wundern, wenn das Verhalten dadurch vielleicht sogar schlimmer geworden ist.

    Was euch fehlt, ist, dass ihr selbst einen Plan habt, was ihr genau von dem Hund wollt. Einfach das Bellen abstellen, ändert ja an der Ursache fürs Bellen nicht. Möglicherweise habt ihr bisher nur versucht, an den Symptomen was zu verändern.

    Ihr (und vor allem der Hund) braucht eine klare Struktur, damit jeder zu jeder Zeit genau weiß, was wann und wie passiert.

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man all das, was ihr da probiert habt, wirklich mal komplett über einen langen Zeitraum umgesetzt haben will.

    Es würde also Sinn machen, da mal einmal Ordnung rein zu bringen, vielleicht erst mal in kleineren Stellvertreter-Konflikten zu üben und nicht immer direkt mitten im Konflikt. Zum Beispiel im Ruheverhalten (konditioniertes Entspannungssignal) anfangen und auch ein bisschen Frust aushalten üben.

    Lieber erst mal KIndergarten üben, dann Grundschule und dann Abitur (Besuch).

    Wenn dein Hund ängstlich ist, würde ich dann keinen Welpen dazu setzen, sondern einen erwachsenen Hund, der mit allen vier Pfoten im Leben steht und der einen ruhigen, coolen, ausgeglichenen Charakter hat.

    An deiner Stelle würde ich mir eine Tierschutzorga aussuchen, die viele Hunde auf Pflegestellen hat und mich da beraten lassen, welcher Hund aus deren Sicht passen würde. Den kannst du dir dann auf der Pflegestelle ansehen und auch die beiden Hunde zusammen führen, um zu schauen, ob sie sich verstehen.

    Ich würde also nicht kreuz und quer im Netz nach dem einen Hund schauen, sondern mir eine Orga raus suchen, die mir gefällt und die vielleicht bei dir in der Nähe ansässig ist oder deutschlandweit ein gutes Netzwerk von Pflegestellen hat. Die meisten guten Orgas kennen ihre Hunde sehr gut und können einen beraten.

    Ich denke, in deinem Fall hast du eigentlich freie Wahl und von daher wäre es reine Geschmackssache, ob Welpe vom Züchter oder Welpe/erwachsener Hund aus dem Tierschutz.

    Ist die Hündin kastriert? Wenn nicht, würde ich dazu eher einen kastrierten Rüden oder eine kastrierte erwachsene Hündin empfehlen.

    Wenn du noch mal Lust auf Welpe hast, geht das sicher auch, wenn dein Hund keine größeren Baustellen hat.

    Was erwartest du dir denn von einem Zweithund, welche Charaktereigenschaften gefallen dir, mit welchem Verhalten kannst und willst du nicht leben (Jagdtrieb, Schutztrieb usw).? Welche Rasse gefällt dir optisch, willst du langes Fell oder kurzes?

    Bei einer kleineren Rasse/Mischling würde ich darauf achten, dass es kein zartbeseiteter Zwergenhund ist, sondern einer, der eher kompakt und robust ist, um mit einem Labrador zurecht zu kommen.