Beiträge von gorgeous2000

    Naja, aber mit viel Pech macht grade das die Vögel interessant.

    Das sehe ich nicht so. Der Welpe lernt einfach von Anfang an die Regeln des Zusammenlebens.
    Tabuzonen machen so oder so Sinn, unabhängig von den Vögeln.

    Einfach, um direkt Prinzipien umzusetzen wie "wer bewegt wen", "wer schränkt einen anderen im Bewungsfreiraum ein", "wer begrenzt Räumlichkeiten und verwaltet Ressourcen und Entscheidungen".

    Mir geht es auch hauptsächlich darum, dass man dafür Sorgen tragen muss, dass die Wellensittiche keinen Stress bekommen. Denn die werden ja sehr wahrscheinlich drauf reagieren, wenn ein Hund vor dem Käfig steht. Für einen Vogel doch recht bedrohlich und das würde ich einfach vermeiden wollen. Zum Wohl der Vögel und deren Nervenkostüm.

    Ich denke auch, dass es möglich ist. Wölfe leben sehr symbiotisch mit Raben zusammen. Ungewöhnlich ist es für Hunde also nicht, neben einer anderen Tierart existieren zu können. Ihr als Mensch müsst eventuelle Gefahrensituationen nur managen und für den Hund direkt Regeln aufstellen.

    Um die Vögel, die das ja nicht gewohnt sind, vor unnötigen Stress zu schützen, würde ich den Käfig auf jeden Fall hochstellen und dem Hund sofort vermitteln, dass er da nicht vor rum lungern oder rum hampeln darf. Ich würde also dem Hund auf keinen Fall die Vögel zeigen und sie damit zu etwas besonderem machen, sondern den Bereich um den Käfig herum als Tabuzone belegen.

    Riesentheater würde ich auch nicht drum machen, die Vögel leben ja da und der Welpe wird das erst mal als unerheblich empfinden. Aber jegliches vor dem Käfig rum hampeln und die Vögel erschrecken (durch Kratzen am Käfig oder Verbellen, würde ich sofort im Ansatz unterbinden.

    Freiflug nur ohne den Hund bzw. man könnte auch schauen, dass der Hund im gleichen Raum in einer Box bleiben kann, während die Vögel unter Aufsicht fliegen.

    Ich hab nen Welpen der von Anfang an sehr aktiv war und nur sehr schwer zur Ruhe kam.

    Und genau DA wäre schon der Ansatz gewesen, weniger zu machen statt mehr.

    Energie kann man nur mit Ruhe begegnen und nicht mit noch mehr Energie.

    Ich würde dir auch raten, die nächsten Wochen jetzt mal komplett runter zu fahren und mal NIX zu machen. Hund muss vor allem eins lernen: Langeweile auszuhalten.

    Und dann kannst du wieder starten mit ganz wenigen Reizen, ein paar Nasenarbeiten, kleine Frustübungen und nur ganz kleine, ruhige Spaziergänge, für den Anfang am besten immer gleiche Strecken.

    Jetzt ist es entscheidend, dass der Hund lernt, zu entspannen und Ruhe auszuhalten und die nächsten Jahre kannst du ja noch genug mit ihm machen. Es lohnt sich aus meiner Sicht eher, bei einem Welpen/Junghund lieber zu wenig zu machen, als zu viel.

    Eine gewisse Altersvorsorge gehört für mich auf jeden Fall dazu. Als Mensch bekomme ich ab dem 30. Lebensjahr auch schon Vorsorgeuntersuchungen angeboten.

    Ab ca. 8 Jahren (je nach Hunde) mache ich auch rein prophylaktisch ein geriatrisches Blutbild.
    Einfach, um zu wissen, wie die inneren Organe noch aufgestellt sind und um eventuelle Probleme (z.B. Nieren, Leber) frühzeitig zu erkennen und auch das rein prophylaktisch drauf reagieren zu können (z.B. durch Anpassung der Ernährung).

    Jedes Jahr wiederhole ich das nicht, außer im Bedarfsfall.

    Bei meinen TAs kostet das Geriatrie-Blutbild plus Schilddrüse ca. 100 bis 150 EUR.

    Die Working Springer die ich hatte, wurden leider von absoluten Laien gehalten. Von daher natürlich erzieherisch auch recht vergurkt.

    Nur am Rennen, am Wiggeln, teilweise wirkten die irgendwie wie auf Droge, sehr heftige Frustprobleme, sehr anfällig für neurotische Verhaltensweisen, hysterisch, stressanfällig und teilweise auch sehr übergriffig anderen Hunden gegenüber (kurze Zundschnür).
    So ein bisschen wie Border Collie mit Münsterländer gemixt, was das Verhalten angeht.

    Da Ruhe und Struktur rein zu bekommen ist ohne Kenntnis und ohne Job für die Hunde sicher nicht einfach.

    Die Show-Springer, die ich kenne, werden auch von Anfängern gehalten, waren aber deutlich wesensstärker, gefestigter, innerlich entspannter, keinesfalls überdreht, führiger, lustiger, hundekompatibel.

    Wenn man die beiden Ausführungen nebeneinander stellen würde, ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Auch optisch.

    Dann guck dich doch mal durch die Züchterseiten vom Springer Spaniel.

    Schnellsuche » VDH.de

    Soweit ich weiß, bekommt man die jagdlichen Linien hier gar nicht.

    Ich kenne zwei jagdliche (aus England), die sehen komplett anders aus und die sind auch wirklich nicht auszuhalten und als nur Familienhund wirklich nicht geeignet.

    Die Showhunde sind wirklich machbar und richtig tolle Hunde.Kenne mindestens 6 Exemplare, die super als Familienhunde gelebt haben.

    Vielleicht besuchst du mal eine Ausstellung und schaust dir die Hunde live an und sprichst mit Haltern und Züchtern.

    Die Orga, für die ich PS bin, würde so einen Hund immer erst auf eine erfahrene PS setzen, damit jemand mit Ahnung erst mal drüber guckt, was zukünftig überhaupt machbar ist und wie der Hund sich hier in Deutschland in fremder Umgebung zeigt.
    Die allermeisten, die sich im gewohnten Umfeld (siehe Video) schon so zeigen, brechen hier erst recht erst mal zusammen.
    Ganz selten verhalten sich die Hunde hier dann doch überraschend gelassen.

    Eine mit der Thematik erfahrene PS kann wichtige Vorarbeit leisten und man kann mit Ruhe die geeigneten Interessenten aussuchen, die im besten Fall auch mehrfach zu Besuch kommen müssen. Und manchmal wird selbst das schwierig, weil es für bestimmte Angsttypen keine geeigneten Stellen gibt.

    Und was der Hund neben der Angst noch auspackt, kann man in Tendenzen dann vielleicht auch schon sehen. Angst geht schnell einher mit Aggression. Ein ängstlicher Hund ist nicht nur lieb, sondern kann in Konfliktbereichen auch heftig nach vorne gehen, wenn er keine andere Möglichkeit mehr sieht. Flucht wäre in vielen Fällen immer die erste Lösung, Kämpfen die, wenn Flucht nicht mehr möglich ist.

    Ich habe selbst zwei ehemalige Angsthunde übernommen. Beide hatten totale Panik in geschlossenen Räumen, regelrechte Platzangst und sind wortwörtlich die Wände hoch gegangen. Bei beiden war es gar nicht möglich, die mit in Wohnräume zu nehmen. Selbst daran musste man sie in Minischritten gewöhnen.

    Da ich eine Hundepension habe, haben sie erst mal dort abseits von zu viel menschlichen Kontakt überhaupt erst mal zur Ruhe kommen können. Um überhaupt den Stresslevel erst mal wieder runter zu bekommen, der die Basis dafür ist, dass ein Hund überhaupt erst aufnahmefähig ist.

    Beide haben sich mit viel Arbeit, Nachdenken und Mühe so gut entwickelt, wie es möglich war. Mit der einen kann ich in die Außenwelt gehen, die funktioniert mit mir als sichere Basis inzwischen überall, die andere funktioniert nur über gewohnte Abläufe und hier auf meinem Gelände.

    Mir liegt es fern, Angst schüren zu wollen und ich bin auch definitiv pro Tierschutzhund und auch pro Auslandstierschutz.
    Aber gerade dadurch, dass ich sehr viel Erfahrung habe und auch beruflich mit Hunden arbeite, habe ich schon einiges gesehen.

    Panische Hunde, die sich ratzfatz jedes Halsband und Geschirr abfressen, Hunde, die sich durch Türen raus fressen, Hunde, die sich niemals vom Menschen anfassen lassen werden und auf der anderen Seite aber auch viele Hunde, die total einfach und auf jeden Fall anfängergeeignet waren. Die sind zum Glück in der Überzahl. Am Ende steht und fällt es aber auch damit, wie verantwortungsvoll eine Orga an die Hundevermittlung ran geht.

    Und da sehe ich hier deutliche Defizite.

    Das alles würde ich auch so sehen, wenn eure Situation für den Anfang weniger chaotisch wäre, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser Hund sich nicht besonders schnell in einen normalen Alltag integrieren lässt.

    Nach Übernahme Hotel, Urlaub, Büro und was noch alles mit dem Hund zu unternehmen, ist auf jeden Fall unmöglich und auch nicht fair. Da hätte jeder Hund schon seine Schwierigkeiten, denn das Wichtigste nach einer Umsetzung in neue Umgebung ist, egal ob Welpe, Hund aus dem lokalen Tierheim oder Hund aus dem Ausland, Ruhe, Ruhe, Ruhe, gesichert Pipi in Garten, Ruhe, Ruhe, Ruhe.

    Wenn der Hund kommen soll, dann geht es nur, wenn die Rahmenbedingungen gegeben sind.

    Stabiler Boden unter den Pfoten, ganz klare Strukturen und vor allem: extrem gute Sicherung.

    Sich mit diesem Hund in die Öffentlichkeit zu wagen kann dauern.

    Ein gut eingezäunter Garten wäre auf jeden Fall Pflicht. Und in dem geht der Hund die ersten Wochen an der Leine und doppelt gesichert mit Zugstopphalsband und Panikgeschirr "spazieren".
    Das wird sehr wahrscheinlich schon nicht ganz einfach sein.

    Als erfahrene Pflegestelle habe ich schon einige sogenannte Angsthunde direkt aus dem Ausland übernommen. Sicherung und Sicherheit war da erstes Gebot.

    Die Außenumwelt kam erst sehr viel später dazu, nämlich erst dann, wenn der Hund bei mir Sicherheit erfahren hat. Wenn man da jetzt die ersten Wochen rum reist mit dem Hund, besteht einfach auch die Gefahr, dass er, wenn nicht ordentlich gesichert wird, er einem flöten geht. Und dann?
    Alleinebleiben im Hotelzimmer kann man da auf keinen Fall erwarten. Wie soll das gehen? Wenn so ein Hund richtig Panik schiebt, wird er mit allen Mitteln versuchen, auszubrechen.

    Das Programm, das ihr vorhabt wäre selbst für einen lebenslustigen Auslandshund schon echt heftig.

    Für einen so ängstlichen Hunde (und das Video spricht wirklich Bände, wenn man sich damit auskennt), ist ein stabiles Fundament wirklich ausschlaggebend. Es wird Wochen dauern, bis er sich halbwegs im Haus und Garten sicher fühlt.
    Erst dann kann man langsam die Reize steigern.

    Und die Frage ist auch immer, inwieweit man das Verhalten wirklich verbessern kann.

    Ich schätze es sehr, wenn jemand einer armen Seele ein Zuhause geben möchte und finde es schade, dass ihr scheinbar von dem Verein sehr schlecht beraten werdet.

    Es gibt so viele Hunde, die sich über einen netten Platz freuen und als Anfänger müsste so ein Hund ganz anders aussehen vom Verhalten her.

    Bitte überlegt es euch noch mal, dieser Hund wird eine wirkliche Aufgabe werden, wo man nicht weiß, wohin die Reise geht. Selbst als erfahrener Hundehalter hat man da schon echt mit zu tun.

    Unabhängig von der Situation, würde ich mich als Anfänger für einen anderen Hundetypen entscheiden.

    Sehr wahrscheinlich wird Liebe und Geduld nicht alles sein, sondern es ist Wissen gefragt, WIE man mit so einem Hund umgeht.
    Dazu gehört klare Führung, dass man sich selbst sehr sicher ist bei dem, was man tut, klare Regeln, sehr viel Struktur, sehr viele Rituale.
    Dann KANN ein sicherer Hund daraus werden.
    Für einen Anfänger wirklich schwierig in der Umsetzung, denn es gehört einiges an Wissen dazu.

    Such dir doch lieber einen lustigen Hundetypen aus, der mit sich selbst viel sicherer ist und am besten einen, der sich schon auf einer deutschen Pflegestelle befindet. Da kann man dann genau sehen, wie er sich HIER verhält und wie er mit dem Leben im Haushalt zurecht kommt.