Dass ihr schlechte Erfahrungen mit einem Auslandshund gemacht hat, tut mir leid.
Aus meiner Sicht muss das aber nicht sein, wenn man eine gute Orga an der Hand hat und sich vielleicht einen zukünftigen Kandidaten auf einer Pflegestelle ansehen kann.
Von Blind-Date-Bestellungen aus dem Ausland via Internet würde ich eh immer abraten.
Viele Orgas arbeiten mit Pflegestellen und auch in deutschen Tierheimen gibt es immer Welpen. Diese Möglichkeiten hast du doch alle, da mit Ruhe zu schauen, dich beraten zu lassen usw. Da will dir dann auch keiner einen Hund andrehen, sondern es soll für Mensch und Hund ja auch passen.
Die Kleinanzeigen sind sicher keine geeignete Plattform, um einen Freund fürs Leben zu suchen. Vor allem bei den Welpenangeboten wirst du nie die Gewissheit haben, ob diese nicht extra für den Verkauf importiert werden. Die Hundehändler sind da inzwischen sehr clever, das überblickt man als Laie oft nicht. Und aus meiner Sicht ist selbst jeder Bauernhofwurf ein Wurf zu viel bei der Schwemme an heimatlosen Hunden auf der Welt.
Wenn ihr einen ordentlich aufgezogenen Welpen einer bestimmten Rasse haben wollt, bleibt nur der Gang zum Züchter.
Wenn du das definitiv ausschließen willst, was ich nachvollziehen kannst, dann sollte man aber doch im Tierschutz schauen, egal ob Ausland oder lokales Tierheim. Denn da weißt du auf jeden Fall, dass die Hunde ein Zuhause suchen und unterstützt nicht direkt diejenigen, die einfach weiter Welpen auf den Markt schmeißen, egal ob echter Ups-Wurf (oft merken die Leute dann, dass es sich lohnt) oder nicht.
Die Suche nach dem richtigen Hund braucht etwas Zeit, ich würde da einfach ein paar Optionen abklopfen und die Kleinanzeigen außen vor lassen. Vor allem ist ja auch wichtig, dass euer Hund sich mit dem Neuen versteht und da ist das Verhalten nicht ganz unwichtig. Ihr müsste mit dem Verhalten leben und nicht mit der Optik.
Such dir eine seriöse Orga, die dir bei der Auswahl helfen kann oder wenn es eine bestimmte Rasse sein soll, gibt es auch dafür Notorgas. Welpen gibt es immer wie Sand am Meer, im Auslandstierschutz sowieso und auch in unseren deutschen Tierheimen - da stehen sie nur oft nicht auf der homepage, weil die sich gut vermitteln lassen. Anrufen und nachfragen kann sich also lohnen.
Wenn du was Gutes tun will, gib die 300 EUR lieber dem Tierschutz als dass du jemandem seinen Urlaub finanzierst, der sich Null Gedanken über Verpaarung, Erbkrankheiten oder sonstwas gemacht hat oder der einfach von seinem "tollen" Hund süße Welpen wollte. Das muss doch nicht sein, dass immer wieder Abnehmer gefunden werden, denn durch jeden Kauf wird das Geschäft weiter angekurbelt.
Und bei jedem Wurf, wo die Welpen mal eben so verkauft werden, gibt es sicher immer auch einen großen Anteil, die dann wieder im Tierheim landen. Weil sich die Käufer meistens auch wenig Gedanken machen, weil alles immer sofort verfügbar ist, der Verkäufer keine Fragen stellt und zum Wohl der Welpen entscheidet, wer einen bekommt und wer nicht.
Beim Züchter und auch bei einer guten Orga hast du außerdem einen Ansprechpartner für das ganze Hundeleben. Falls also mal irgendein Problem besteht, kann man sich wieder dahin wenden und mit Hilfe rechnen. Im schlimmsten Fall einer Abgabe, wird ein Züchter und auch ein guter Tierschutzverein einen Hund wieder in Obhut nehmen und dafür sorgen, dass er ein schönes neues Zuhause findet.
So eine Absicherung für den Ernstfall hast du beim Privatverkäufer nicht. Der ist dann entweder auf einmal verschollen oder fühlt sich nicht mehr zuständig. Vor allem, wenn es um mögliche Krankheiten geht, wird da sehr schnell abgeblockt. Ein Züchter hingegen wäre 2 Jahre lang sogar regresspflichtig zu machen und auch ein guter Verein würde im Falle einer Erkrankung eines Hundes, dessen Kosten man nicht alleine stemmen kann, versuchen, mit Spenden auszuhelfen, da immer daran gelegen ist, dass der Hund in seinem gewohnten Zuhause verbleiben kann.
Ich finde es viel riskanter, bei einem privaten Anbieter einen Hund zu kaufen als einen aus dem Ausland zu nehmen.