Beiträge von gorgeous2000

    Der Chip zeigt in den ersten 4 bis 6 Wochen oftmals eine "Erstverschlimmerung" der Probleme, da das Testosteron erst mal komplett hochgefahren wird und dann erst nach und nach abgebaut wird. Tierärzte tun das oft ab, aber die Erfahrungswerte sagen was anderes.

    Die volle Chipwirkung hat man meistens erst in der Mitte der Wirkungszeit und dann auch nur für eine kurze Zeit, dann baut sich Testosteron langsam wieder auf.

    Ihr könnt jetzt also erst mal den Hund lediglich sichern und warten, bis die volle Wirkung des Chips da ist und dann mit dem Training beginnen. Das Verhalten des Hundes unter voller Wirkung wäre dann der Vergleichswert, wie der Hund sich unter einer Kastration verändern würde.Der Chip ist nur als Testlauf gedacht, wenn man mit der Verhaltensveränderung zufrieden ist und sich nicht dadurch bedingt das Verhalten in anderen Bereichen verschlimmert, würde man unter der vollen Chipwirkung kastrieren und die Hormone gar nicht erst wieder kommen lassen.

    In einigen Fällen macht ein Chip zeitweise Sinn, wenn man die bessere Ansprechbarkeit des Hundes nutzt, um in den entsprechenden Bereichen dann ordentlich zu trainieren, so dass der Hund auch mit Sexualhormonen wieder besser händelbar ist.
    Leider verlassen sich viele Leute einfach auf den Chip und wundern sich, dass nach Ablauf die Probleme wieder da sind.

    Der Kastrationschip ersetzt somit keine Erziehung, sondern verschiebt das Problem und auch die weitere Entwicklung des Hundes nur nach hinten.

    Eure Problematik hat mit Sexualverhalten ja nichts zu tun, da kann der Chip gar keine Verbesserung zeigen, denn das ist reine Erziehungssache.

    Rückruf ist einfach ein Fleißkärtchen, was man sich erarbeiten muss, ebenso wie die Frustproblematik.

    Der Chip wird hier keine Verbesserung bringen. Wäre er durch seine Hormone abgelenkt, würde man eine bessere Ansprechbarkeit durch die Wegnahme von Testosteron nutzen können - in eurem Fall ist das nicht möglich, weil das Verhalten eures Hundes nichts mit dem Sexualhormon zu tun hat.

    Eine Kastration wird das Verhalten verändern, allerdings ist hier die Frage, ob positiv oder negativ. Eine Hündin, die sich ausschließlich während der Läufigkeit aggressiv (z.B. gegenüber anderen Hunden/Tieren) verhält, würde das Verhalten durch eine Kastration recht wahrscheinlich nicht mehr zeigen.

    Du schreibst aber, dass sie eh ein Thema damit hat, dich beschützen zu wollen und in dieser Hinsicht aggressives Verhalten zeigt, die Scheinmutterschaft zeigt dieses Verhalten womöglich nur noch übersteigerter, da das Hormon Prolaktin hier wirkt.

    Jedes Verhalten, was außerhalb der Läufigkeit gezeigt wird, wird durch eine Kastration aber mitbeinflusst und das kann durch den Wegfall des Östrogens auch verschlimmert werden. Gerade im Bereich Ressourcenaggression (und dazu gehört manchmal auch das Menschen beschützen/Ressource = soziale Nähe) könnte das Verhalten verstärkt gezeigt werden.
    Dazu kommt, dass ein tendenziell eher unsicherer Hund seine körpereigenen Sexualhormone benötigt, um sich und Stress im Gleichgewicht zu halten. Das Östrogen beruhigt, gibt Selbstbewusstsein und reguliert den Cortisolspiegel.

    In eurem Fall besteht also eine große Gefahr, dass das Verhalten der Hündin in diesen Bereichen durch eine Kastration verschlimmert werden könnte.

    Vielleicht macht es in eurem Fall mehr Sinn, die Hündin während der Läufigkeit, Scheinschwangerschaft und Scheinmutterschaft homöopathisch zu unterstützen.


    Lies dir das mal durch (Quelle: Gansloßer):

    Das „Problem“ mit der Scheinträchtigkeit / Scheinmutterschaft
    Zunächst muss ganz klar differenziert werden: die tatsächliche Scheinträchtigkeit beginnt am Ende der Läufigkeit, also dann, wenn der Deckakt erfolgt wäre, und dauert, wie eine echte Trächtigkeit auch, 63 Tage. Danach folgt die heute meist fälschlich als Scheinträchtigkeit bezeichnete Scheinmutterschaft, also die Zeit, in der sich die Hündin um die Welpen kümmern und sie säugen würde, also das eigentliche Brutpflege­verhalten zeigt. Dadurch können sich auch ­Hündinnen, die selber keinen Nachwuchs haben, an der Aufzucht und Versorgung fremder Welpen be­teiligen.
    Die hormonellen Vorgänge sind ­dieselben wie bei belegten Hündinnen. In der Scheinträchtigkeit sorgt das Schwangerschaftshormon ­Progesteron für das eher anlehnungsbedürftige und ruhigere Verhalten der Hündin. Während der Scheinmutterschaft kommt dann das Eltern­hor-mon Prolaktin zum Zuge. Dieses ist verantwortlich für die Ausbildung des Gesäuges, die Milchproduktion, das Bauen von Nestern bzw. ­Wurfhöhlen, das Behüten und Bemuttern von Stofftieren und anderem. All das sind also rein physiologische Verhaltensmuster.
    Allerdings kann es zu diesen Erscheinungen nicht nur zyklusbedingt nach vorangegangener Läufigkeit kommen, sondern auch dann, wenn die Halterin oder eine andere Bezugsperson schwanger wird, oder ein Baby oder ein Welpe ins Haus kommt. Weil das Prolaktin direkt aus der Hirnanhangsdrüse kommt und auch ohne Beteiligung der Geschlechtsorgane über die Sinnesorgane oder andere Zentren im Gehirn aktiviert werden kann, findet man dieses Verhalten z.T. auch bei kastrierten Hündinnen. Eine Kastra­tion zur Vorbeugung ist also nur in den Fällen erfolgversprechend, bei denen es sich um regelmäßiges, ­zyklusbedingtes Verhalten handelt.
    Aggressionsverhalten
    Die Kastration als Mittel zur Aggressionskontrolle kann nur bei bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden, und zwar dann, wenn die Auffälligkeiten eindeutig im Zusammenhang mit der Läufigkeit stehen. Wird die Hündin ausschließlich um die Läufigkeit herum kurzzeitig aggressiv oder unleidlich, kann gegebenenfalls durch eine Kastration eine Besserung erzielt werden.
    Anders bei Hündinnen, die das ­ganze Jahr über rüpelhaft sind und eine statusbedingte Aggression zeigen: in diesen Fällen wird sich das Aggressionsverhalten in den meisten Fällen noch deutlich verschlimmern, weil nach Wegfall des körpereigenen weiblichen Sexualhormons Östrogen das männliche Sexualhormon Testosteron, das auch bei Hündinnen in der Nebennierenrinde produziert wird, mehr Einfluss nehmen kann. Dies gilt insbesondere für Hündinnen, die mit erhobenem Bein markieren, ganzjährig Probleme mit Rüden haben und einen, auch für ihre Rasse, sehr robusten Knochenbau und eine sehr ausgeprägte Muskulatur besitzen, und außerdem für Hündinnen, die als einziger weiblicher Welpe in einem Wurf voller Rüden zur Welt kamen. In all diesen Fällen liegt ohnehin ein recht hoher Spiegel an Testosteron vor, der im intakten Fall wenigstens einigermaßen durch die weiblichen Östrogene „in Schach gehalten“ werden kann.
    Genau wie beim Rüden auch (siehe WUFF 12/2010) sind die Verhaltensweisen der Jungtierverteidigung, der Partnerschutz- bzw. Eifersuchts­aggression und der Revierverteidigung unabhängig vom Sexualhormonspiegel, sondern sie werden durch andere Hormonsysteme gesteuert.
    Eine durch Angst, Panik oder Unsicherheit verursachte Aggression, sowie andere damit zusammenhängende Verhaltensprobleme, sind auch, genau wie beim Rüden, durch eine Kastration nicht zuverlässig beeinflussbar. Solche Hündinnen können durch Wegnahme der Sexualhormone zeitweise eher noch unsicherer werden (abhängig von ihrer sonstigen Persönlichkeit), da auch die weiblichen Sexualhormone angstlösend wirken und Selbstvertrauen schaffen.
    Jagd- und Beutefangverhalten haben auch bei Hündinnen keine Steuerung durch das Sexualhormonsystem. Im günstigsten Falle ändert sich also daran nichts, es gibt aber auch Fälle, bei denen diese Handlungsbereitschaft nach der Kastration steigt.
    Ebenso ist bei Hündinnen, genau wie beim Rüden, aus verhaltensbiologischer Sicht eine Kastration vor dem Ende der (Verhaltens-!) Pubertät nicht anzuraten. Gerade die Östrogene tragen in der Pubertät wesentlich zum Umbau und der daraus resultierenden Reife von Gehirn und Verhalten, und damit zum Erwachsenwerden, bei.
    Fazit: Kastration der Hündin – ja oder nein?
    Aus verhaltensbiologischer, wie auch aus tierschützerischer Sicht, ist eine vorbeugende ­Kastration auch bei der Hündin nicht ­grund­sätzlich zu ­befürworten. Die ­ge­sund­­heitlichen Probleme, die sich nach der ­Kast­ration einstellen ­(können), wie etwa I­nkontinenz, aber auch ­Störungen des Mineralstoff­wechsels und der ­Skelettbildung bei ­Früh­kastration während des ­Wachstums, dürfen nicht ­unge­nannt bleiben. Und das ­Argument der Stress­re­duktion für die Hunde, die ja doch nicht zum Zuge kommen dürfen, zieht bei ­Caniden auch nicht, da auch in Rudeln von verwilderten Haushunden ­nachgewiesen ­wurde, dass gerade mal 20 – 30 % der Rüden und 30 – 50 % der Hündinnen zur ­Fortpflanzung ­kommen – ohne dass der Rest depressiv wird oder beim Thera­peuten landet …


    Das hört sich doch gut an. Wenn das Verhalten passt und es mit eurem Ersthund gut aussieht, ist das doch dann für alle Beteiligten ne tolle Sache.

    Welche Rassen am Ende beteiligt sind, ist vielleicht auch eher nachrangig, wenn das Verhalten euch überzeugt. Natürlich kann man bei einem jungen Hund nie sagen, wie er sich noch entwickelt, z.B. in Bezug aufs Jagdverhalten, aber letzten Endes habt ihr es dann aber auch in der Hand, erzieherisch direkt im Ansatz schon entgegen zu wirken.

    Ich würde mich freuen, wenn es klappt und somit wieder eine arme Seele ein neues Zuhause bekommt.

    Dann ist die Sache doch eigentlich klar.

    Fang erst mal IN der Wohnung an, den Hund räumlich zu beschränken bzw. sie auch mal auf Distanz zu dir zu halten.

    Etablier eine Alltagstruktur und Rituale, die helfen dem Hund, sich zurecht zu finden und zu wissen, wann was passiert.

    Action nur draußen, drinnen Ruhe und das auch mal mit Ansagen (ab ins Körbchen).

    Wenn da erst mal wieder ein bisschen Grund drin ist, kannst du anfangen mit den ersten, kleinen Alleinebleibübungen.

    Und da sie es ja schon mal konnte, wird es womöglich nicht soooooo lange dauern, bis sie das auf die neue Wohnsituation übertragen hat.

    Ich denke, das wird der einzig richtige Weg sein.

    Nur dann bin ich auch mit meinem Freund zusammen gezogen und in der neuen Wohnung / Umgebung hat es dann angefangen.

    DA liegt wahrscheinlich das Problem.

    Der Hund hat das Alleinebleiben nicht generalisiert und das ist recht typisch für Hunde.
    Nur weil man einmal was gelernt hat, heißt das nicht, dass man das immer und überall gleich gut kann.

    Hunde lernen immer erst orts- und situationsbezogen.

    Es wird dir nicht viel anderes übrig bleiben, als es in der neuen Wohnung genauso zu üben wie von Welpe an. Kleinschrittig über Struktur und Rituale, mit kurzen Sequenzen anfangen, langsam steigern und dann möglichst zeitnah auch variieren.

    Ich finde das Programm auch ein bisschen viel in diesem Fall, auch wenn ich sicher bin, dass ihr das beste für den Hund wollt.

    Aber das Ankommen dauert erst mal ein paar Monate, da ist es wichtig, einfach Struktur vorzuleben, Hausstandsregeln zu lernen und kleine Erkundungsgänge (am besten erst mal auf immer den gleichen Wegen) zu machen und vielleicht gezielt mit ausgewählten Hunden Hundekontakt zu ermöglichen.

    Spiel, Beschäftigung und vor allem Dressur (Sitz, Platz, Pfote) würde bei mir ganz hinten anstehen.

    Es kann gut sein, dass der Hund einfach nach dem Umzug gestresst ist und einfach noch nicht die Zeit hatte, an- und runter zu kommen.
    Dafür spricht auf jeden Fall, dass das Verhalten anfangs nicht da war und erst jetzt vermehrt auftritt.

    Die Zaungeschichte ist wieder ein anderer Kontext, das hat mit Hundekontakt und Leinepöbeln ja nichts zu tun.

    Guck doch einfach noch mal genauer hin, wie es eurem Hund tatsächlich geht, ritualisiert ganz viel, damit er einen roten Faden hat, schränkt ihn erst mal in Freiheiten ein und überfordert ihn nicht.

    Und dann schreibt euch mal die Situationen auf, bei denen ihr nicht sicher seid, denn das, was ihr beschreibt, sind total verschiedene Zusammenhänge, da geht es ja nicht um eine grundsätzliche Aggressivität, sondern um verschiedene Bereiche wie Ressourcenkontrolle usw., wo aggressives Verhalten gezeigt wird. Was für einen Hund erst mal Normalverhalten ist.

    Das Leinepöbeln hat im Grunde nichts mit Aggression zu tun. Das muss man gesondert betrachten.

    Auch kleine Begleithunde sind sportlich, der Vorteil ist, dass sie niemals auf eine bestimmte Arbeit gezüchtet wurden, sondern immer nur als Begleiter des Menschen da sein sollten.

    Für just for fun einmal die Woche was machen - da kommen doch sehr viele Hunde in Frage. Für einen echten Arbeitshund wäre das deutlich zu wenig, die meisten wollen und müssen ernsthaft arbeiten, mit nur just for fun ist es da nicht getan.

    Bezüglich des Jagdtriebes muss man sich einfach bewusst machen, dass, was bei einem noch geht, bei zwei Hunden um ein Vielfaches schwieriger sein kann, weil da Synergieeffekte wirken und die darf man nicht unterschätzen. Zwei Hunde spielen sich aufeinander ein, verständigen sich oft so, dass man das als Mensch gar nicht mitbekommt und wenn der eine dann die Ohren spitzt, ist der zweite sofort mit am Start. Zwei Hunde haben ein Vielfaches an Ideen, die sie zusammen werfen und im Zweifel auch gegen den Menschen verwenden werden.
    Gerade, wenn es ein Welpe sein soll, soll der sich ja nicht das abschauen, was beim Ersthund schon eine Schwierigkeit darstellt.

    Beim Schäferhund-Labrador kann man den Jagdtrieb schon voraussehen. Auch wenn der Schäferhund kein Jagdhund ist, ist Hüten aber Jagen.

    Das Jagdverhalten ist ein Funktionskreis und besteht aus viele Einzelsequenzen. Wölfe zeigen den vollen Funktionskreis, Hunde meistens nicht mehr, zudem sie ja nicht auf die Jagd gehen (also in der Gruppe organisiert), sondern einfach nur jagen. Zudem switchen Hunde auch die Funktionskreise, so dass auch Jagdverhalten auch an anderen Hunden gezeigt werden kann bzw. Hunde einfach eher auf mögliche Reize anspringen, weil sie nicht energieeffizient arbeiten müssen. Ein Wolf, der bereits Nahrung hat, wird nicht aus Spaß an der Freude jagen gehen.

    Der Funktionskreis "Jagdverhalten" besteht aus:

    Orten-Fixieren-Anschleichen-Anhetzen-Packen-Schütteln/Töten-Fressen.
    Die Endhaltung, das Fressen der Beute, ist bei den meisten Hunden nicht mehr oder nur noch rudimentär vorhanden.

    Diese Einzelsequenzen wurden durch den Menschen züchterisch beeinflusst bzw. einzele Teile hervorgehoben.
    Das Fixieren und Anschleichen beim Border Collie zum Beispiel ist der Anfangssequenz des Jagdverhaltens entnommen und züchterisch selektiert worden.
    Beim Terrier das Hetzen und Packen/Schütteln.
    Beim Vorstehhund das Anzeigen (Orten) usw.

    Da sollte man sich schon ein bisschen überlegen, mit welchem Verhalten man am besten leben kann.

    Und aus meiner Sicht muss man, wenn man sich einen reinen Arbeitshund holen möchte, auch etwas DAFÜR tun, damit der Hund in kontrolliertem Rahmen und mit dem Menschen zusammen sein Talent leben darf.

    Terrier sind recht harte Hunde, verhalten sich manchmal recht "größenwahnsinnig" (züchterisch gewollt), nehmen hohe Risiken in Kauf, sind nicht konfliktscheu. Das muss man mögen und damit umgehen können.

    Was ihr braucht, ist doch einfach nur ein netter Hund ohne größere Ambitionen und gerade die gibt es doch auch im Tierschutz wirklich zuhauf. Oder wenns doch eine bestimmte Rasse sein soll, gibt es auch dafür Notorgas. Für einen Welpen muss man vielleicht, wenn eine Rasse selten ist, ein bisschen Wartezeit einplanen oder mal weiter fahren, um sich einen Hund anzusehen.

    Aber selbst wenn man sich gegen Tierschutz entscheidet, wäre es einfach wichtig, wenn man jetzt endlich mal einen Welpen möchte und alles richtig machen möchte, drauf zu achten, dass zumindest die Elterntiere (besser noch eine Generation davor) nachweisbar gesund und frei von rassespezifischen Erbkrankheiten ist, dass die Elterntiere wesensfest sind, dass die Welpen ordnungsgemäßg und mit viel Sachverstand aufs Leben vorbereitet werden usw.

    Wenn Welpen in Laienhänden groß werden, besteht einfach die Gefahr, dass man da Verhaltensschwächen oder gar Verhaltensstörungen gleich mitkauft. Da spreche ich vielen Ups-Wurf-Verkäufern einfach den Sachverstand ab bzw. kann man den einfach nicht so leicht nachvollziehen.

    Bei einem Verbandszüchter, sind die Züchter geschult, eine Verpaarung und der Wurf werden angemeldet, der ganze Wurf wird von einem Sachverständigen abgenommen, erkennbare Mängel an Welpen auf dem Wurfabnahmeprotokoll vermerkt usw.

    Da habe ich einfach einen viel besseren Überblick und bin geschützter, auch was mögliche spätere Probleme mit dem Hund angehen. Ich habe zeitlebens einen Ansprechpartner in Sachen Hund.

    Welpenkauf ist Vertrauenssache und ich werde diesen Hund die nächsten 10 bis 15 Jahre haben. Da kommt es nicht drauf an, ein bisschen zu warten, wenn ich wirklich in Qualität investieren möchte, um einen gesunden und wesensfesten und gut sozialisierten und aufs Leben vorbereiteten Welpe zu bekommen.

    Beim Tierschutz nehme ich gerne in Kauf, dass ein junger Hund vielleicht nicht den besten Start ins Leben hatte, aber selbst da habe ich in meinem Leben kaum Welpen oder Junghunde gesehen, die eine "Macke" hatte. Ganz im Gegenteil, dadurch, dass sie schon viel gesehen und erlebt haben (wenn sie nicht gerade die ersten 3 Monate im dunklen Keller gelebt haben) sind sie meistens viel besser aufs Leben vorbereitet als manch Züchterhund auf jeden Fall deutlich besser als ein Welpe, der ohne Sinn und Verstand mehr schlecht als recht großgezogen wurde.

    Ich selbst habe beides, Hund vom Züchter und mehrere Hunde aus dem Tierschutz und arbeite seit vielen Jahren als Pflegestelle für eine Auslandsorga, die großartige Arbeit leistet.

    Für mich persönlich gibt es nur zwei Wege, an einen Hund zu kommen. Entweder von einem GUTEN Züchter oder von einem GUTEN Tierschutzverein.
    Dazwischen gibt es Welten, von denen ich nichts wissen möchte und die ich mit meinem Geld auf keinen Fall unterstützen möchte.
    Beim seriösen Züchter weiß ich, dass das Geld wieder in die Zucht geht und die weiter am Erhalt der Rasse gerabeitet wird und beim Tierschutz weiß ich, dass das Geld wieder den Tieren zugute kommt.
    Bei einem Einmal- oder Mehrmals-Vermehrer weiß ich, dass der sich das Geld in die eigene Tasche steckt.

    Konnte sie denn jemals schon gut alleine bleiben?

    Du schreibst zwar, dass du es von Welpe an geübt hast, aber auch mit Erfolg?
    Du schreibst, dass sie jetzt gerade nicht viel alleine bleiben muss, wie war es denn vorher?

    Der Hund ist ja gerade mal ein Jahr alt. Zuverlässiges Alleinebleiben hätte man da gerade erst halbwegs fertig trainiert. Wenn sie aber vor dem Mutterschaftsurlaub schon länger alleine war, kann es sein, dass du es dir da schon zu früh wieder verbaut hat.

    Wie viel Zeit liegt zwischen Spaziergang/Auspowern und dem Verlassen des Hauses?

    Hunde brauchen danach mindestens erst mal eine halbe Stunde, um überhaupt wieder runter zu kommen. Wenn du sie mit Ball spielen auf 180 hoch fährst, nach Hause kommst und dann sofort wieder weg gehst, fällt der Hund von 180 in ein schwarzes Loch. Er ist also noch hoch gepusht und in einem hohen Erregungszustand und soll dann alleine bleiben.
    Das funktioniert meistens nicht und der Hund baut Frust dann durch Zerstören von Dingen ab, weil er massiv gestresst ist.

    Auspowern durch Ballspiele würde ich grundsätzlich lassen, ein ruhiger Spaziergang und vielleicht ein paar kleine Denkaufgaben sollten reichen. Dann den Hund erst wieder runter kommen lassen.

    Und momentan würde ich dir empfehlen, dass Alleinebleiben noch einmal kleinschrittig aufzubauen, also die Zeiten variieren, Rituale einführen (z.B.. immer wenn du gehst, wird sie auf ihren Platz gebracht, du machst das Radio an und sie bekommt einen Kong zum Auslecken).

    Wie ist das Verhalten in der Wohnung, wenn du da bist? Verfolgt sie sich da oder kann sie da auch auf Distanz zu dir entspannen? Bekommt sie, wenn du da bist, viel Aufmerksamkeit, wird immer angesprochen, gestreichelt oder beschäftigt oder könnt ihr auch Zuhause mal aneinander vorbei leben?
    Kannst du sie auf Distanz zu Dir schicken, zum Beispiel auf Kommandon in ihr Körbchen oder hat sie da schon ein Problem?

    Kausachen sind grundsätzlich gut, weil Hunde durch Kauen entspannen. Zusätzlich bietet sich an, eine Alleinbleibzone einzurichten, wo der Hund immer ist, wenn du nicht da bist. Weniger Raum bietet weniger Möglichkeiten, sich durch Stress immer weiter hoch zu drehen.

    Hört sich eher so an, als hätte er eine Ressource abgegrenzt (entweder dich oder seher wahrscheinlich die Stelle mit dem tollen Geruch, mit dem er vorher beschäftigt war).

    Grundsätzlich finde ich es richtig, keine Hundekontakte an der Leine zuzulassen, das würde ich so beibehalten. Die Situation, die du beschreibst, hat damit wahrscheinlich aber nichts zu tun, sondern es ging sehr wahrscheinlich um eine Ressourcenaggression.
    Wenn ein Hund vorher schon Tendenzen dazu hatte, kann eine Kastration das Verhalten durchaus verstärken. Ansonsten würde ich da erst mal keinen Zusammenhang sehen wollen.

    Aufgestaute Frustration kann ich mir auch eher weniger vorstellen. Was vorher war hat mit der aktuellen Situation ja nichts zu tun. Der Frust wäre ja an der Leine am höchsten und dann würde er da vielleicht Dampf ablassen, manche Hunde packen dann aus Übersprung z.B. den Menschen ins Bein, weil sie nicht wissen wohin mit dem Frust.

    Ihr habt den Hund erst sehr kurz, möglicherweise ist das Programm insgesamt etwas viel und da reagiert man schnell auch mal über.

    Beschreib doch mal einen Tagesablauf.

    Was, außer der Größe ist euch denn noch wichtig an einem Hund?

    Nicht nur die Größe macht ja einen Unterschied, sondern vor allem das Verhalten.

    Ein wilder, triebiger Terrier kann ja durchaus anstrengender und nerviger sein (auch für euren Hund) als ein großer Hund mit einem moderaterem Temperament.Terrier haben meistens eine sehr kurze Zündschnur, hetzen und packen ist ihr Ding, darauf wurden sie gezüchtet.

    Wollt ihr denn unbedingt einen Terrier oder wollt ihr nur in etwa die Größe, die Figur, die Optik?

    Wie ist denn euer Ersthund? Eher zurückhaltend, ruhig, sensibel - da wäre ein Terrier dann wahrscheinlich eine nicht so gute Wahl.
    Ist euer Ersthund eine wilde Hummel, agil, temperamentvoll - da würde sie sich mit einem Terrier wahrscheinlich gegenseitig hochpushen und ihr habt deutlich mehr Konfliktpotenzial.

    Welche Vorstellungen habt IHR denn konkret? Könnt/wollt ihr mit Jagdtrieb umgehen, habt ihr Lust drauf, mit einem Terriertypen ernsthaft und jagdalternativ zu arbeiten? Oder wollt ihr nur einen einfachen und netten Mitlaufhund ohne größere "Talente", mit denen man arbeiten müsste. Dann käme ein reiner Begleithund in Frage (Havaneser, Bolonka, Bologneser usw.)

    Wenn euer Hund doch schon jagdambitioniert ist, macht vielleicht eher ein Hund Sinn, der da nicht so jagdinteressiert ist und da fallen die Terrier, die bewusst auf Hetzen und Packen gezüchtet sind, eher raus. Da muss dann dann genau schauen, dass man dieses Verhalten zum einen kontrollieren kann und zum anderen, dem Hund eine Alternative anbieten, damit er seine Talente ausleben darf.

    Rasse wird ja nicht nur durch eine bestimmte Optik bestimmt, sondern vor allem ja auch durch bewusstes Weiterzüchten mit gewolltem Verhalten/Talenten wie bestimmtes Jagdverhalten/Hüteverhalten usw.