Auch kleine Begleithunde sind sportlich, der Vorteil ist, dass sie niemals auf eine bestimmte Arbeit gezüchtet wurden, sondern immer nur als Begleiter des Menschen da sein sollten.
Für just for fun einmal die Woche was machen - da kommen doch sehr viele Hunde in Frage. Für einen echten Arbeitshund wäre das deutlich zu wenig, die meisten wollen und müssen ernsthaft arbeiten, mit nur just for fun ist es da nicht getan.
Bezüglich des Jagdtriebes muss man sich einfach bewusst machen, dass, was bei einem noch geht, bei zwei Hunden um ein Vielfaches schwieriger sein kann, weil da Synergieeffekte wirken und die darf man nicht unterschätzen. Zwei Hunde spielen sich aufeinander ein, verständigen sich oft so, dass man das als Mensch gar nicht mitbekommt und wenn der eine dann die Ohren spitzt, ist der zweite sofort mit am Start. Zwei Hunde haben ein Vielfaches an Ideen, die sie zusammen werfen und im Zweifel auch gegen den Menschen verwenden werden.
Gerade, wenn es ein Welpe sein soll, soll der sich ja nicht das abschauen, was beim Ersthund schon eine Schwierigkeit darstellt.
Beim Schäferhund-Labrador kann man den Jagdtrieb schon voraussehen. Auch wenn der Schäferhund kein Jagdhund ist, ist Hüten aber Jagen.
Das Jagdverhalten ist ein Funktionskreis und besteht aus viele Einzelsequenzen. Wölfe zeigen den vollen Funktionskreis, Hunde meistens nicht mehr, zudem sie ja nicht auf die Jagd gehen (also in der Gruppe organisiert), sondern einfach nur jagen. Zudem switchen Hunde auch die Funktionskreise, so dass auch Jagdverhalten auch an anderen Hunden gezeigt werden kann bzw. Hunde einfach eher auf mögliche Reize anspringen, weil sie nicht energieeffizient arbeiten müssen. Ein Wolf, der bereits Nahrung hat, wird nicht aus Spaß an der Freude jagen gehen.
Der Funktionskreis "Jagdverhalten" besteht aus:
Orten-Fixieren-Anschleichen-Anhetzen-Packen-Schütteln/Töten-Fressen.
Die Endhaltung, das Fressen der Beute, ist bei den meisten Hunden nicht mehr oder nur noch rudimentär vorhanden.
Diese Einzelsequenzen wurden durch den Menschen züchterisch beeinflusst bzw. einzele Teile hervorgehoben.
Das Fixieren und Anschleichen beim Border Collie zum Beispiel ist der Anfangssequenz des Jagdverhaltens entnommen und züchterisch selektiert worden.
Beim Terrier das Hetzen und Packen/Schütteln.
Beim Vorstehhund das Anzeigen (Orten) usw.
Da sollte man sich schon ein bisschen überlegen, mit welchem Verhalten man am besten leben kann.
Und aus meiner Sicht muss man, wenn man sich einen reinen Arbeitshund holen möchte, auch etwas DAFÜR tun, damit der Hund in kontrolliertem Rahmen und mit dem Menschen zusammen sein Talent leben darf.
Terrier sind recht harte Hunde, verhalten sich manchmal recht "größenwahnsinnig" (züchterisch gewollt), nehmen hohe Risiken in Kauf, sind nicht konfliktscheu. Das muss man mögen und damit umgehen können.
Was ihr braucht, ist doch einfach nur ein netter Hund ohne größere Ambitionen und gerade die gibt es doch auch im Tierschutz wirklich zuhauf. Oder wenns doch eine bestimmte Rasse sein soll, gibt es auch dafür Notorgas. Für einen Welpen muss man vielleicht, wenn eine Rasse selten ist, ein bisschen Wartezeit einplanen oder mal weiter fahren, um sich einen Hund anzusehen.
Aber selbst wenn man sich gegen Tierschutz entscheidet, wäre es einfach wichtig, wenn man jetzt endlich mal einen Welpen möchte und alles richtig machen möchte, drauf zu achten, dass zumindest die Elterntiere (besser noch eine Generation davor) nachweisbar gesund und frei von rassespezifischen Erbkrankheiten ist, dass die Elterntiere wesensfest sind, dass die Welpen ordnungsgemäßg und mit viel Sachverstand aufs Leben vorbereitet werden usw.
Wenn Welpen in Laienhänden groß werden, besteht einfach die Gefahr, dass man da Verhaltensschwächen oder gar Verhaltensstörungen gleich mitkauft. Da spreche ich vielen Ups-Wurf-Verkäufern einfach den Sachverstand ab bzw. kann man den einfach nicht so leicht nachvollziehen.
Bei einem Verbandszüchter, sind die Züchter geschult, eine Verpaarung und der Wurf werden angemeldet, der ganze Wurf wird von einem Sachverständigen abgenommen, erkennbare Mängel an Welpen auf dem Wurfabnahmeprotokoll vermerkt usw.
Da habe ich einfach einen viel besseren Überblick und bin geschützter, auch was mögliche spätere Probleme mit dem Hund angehen. Ich habe zeitlebens einen Ansprechpartner in Sachen Hund.
Welpenkauf ist Vertrauenssache und ich werde diesen Hund die nächsten 10 bis 15 Jahre haben. Da kommt es nicht drauf an, ein bisschen zu warten, wenn ich wirklich in Qualität investieren möchte, um einen gesunden und wesensfesten und gut sozialisierten und aufs Leben vorbereiteten Welpe zu bekommen.
Beim Tierschutz nehme ich gerne in Kauf, dass ein junger Hund vielleicht nicht den besten Start ins Leben hatte, aber selbst da habe ich in meinem Leben kaum Welpen oder Junghunde gesehen, die eine "Macke" hatte. Ganz im Gegenteil, dadurch, dass sie schon viel gesehen und erlebt haben (wenn sie nicht gerade die ersten 3 Monate im dunklen Keller gelebt haben) sind sie meistens viel besser aufs Leben vorbereitet als manch Züchterhund auf jeden Fall deutlich besser als ein Welpe, der ohne Sinn und Verstand mehr schlecht als recht großgezogen wurde.
Ich selbst habe beides, Hund vom Züchter und mehrere Hunde aus dem Tierschutz und arbeite seit vielen Jahren als Pflegestelle für eine Auslandsorga, die großartige Arbeit leistet.
Für mich persönlich gibt es nur zwei Wege, an einen Hund zu kommen. Entweder von einem GUTEN Züchter oder von einem GUTEN Tierschutzverein.
Dazwischen gibt es Welten, von denen ich nichts wissen möchte und die ich mit meinem Geld auf keinen Fall unterstützen möchte.
Beim seriösen Züchter weiß ich, dass das Geld wieder in die Zucht geht und die weiter am Erhalt der Rasse gerabeitet wird und beim Tierschutz weiß ich, dass das Geld wieder den Tieren zugute kommt.
Bei einem Einmal- oder Mehrmals-Vermehrer weiß ich, dass der sich das Geld in die eigene Tasche steckt.