Beiträge von gorgeous2000

    Ich denke auch, dass er aus Stress in die Box pinkelt.

    Die Box sollte man vielleicht nicht als reine Sicherungsmaßnahme sehen, wo der Hund einfach weg geparkt sind, sondern er sollte sie schon als sicheren Ruheort verknüpfen. Möglicherweise hilft es, wenn er etwas zu Kauen bekommen, das entspannt.

    Hast du die Box in Verbindung mit dem Weggehen irgendwie ritualisiert? Z.B. Schauen, dass der Hund vorher schon entspannt ist, freiwillig in die Box geht oder sich mit einem Kauartikel rein locken lässt, während er anfängt zu kauen, vielleicht erst mal die Box offen lassen und dabei bleiben, dann erst zumachen, noch kurz da bleiben usw.

    Ich könnte mir vorstellen, dass es morgens schnell gehen muss, wenn die Kinder zu einer bestimmten Uhrzeit in der Kita sein müssen, so dass vorher eh Unruhe im Haus herrscht, der Hund wird dann schnell in die Box gesteckt und ihr verlasst das Haus.
    Vielleicht wäre es da günstiger, den Hund vorher nicht zu lange mit rum wuseln zu lassen, sondern deutlich eher mit was zu Knabbern in die Box zu packen, also während ihr noch da seid.

    Steht die Box mitten im Geschehen, wo der Hund alles mitbekommt oder eher in einer ruhigen Ecke?

    Wie oft täglich ist er da denn drin? Ist er nachts auch komplett in der geschlossenen Box?

    Ich würde drauf tippen, dass es jagdlich motiviert ist (Sichtlaut). Das gleiche Geräusch würdest du hören, wenn der Hund seinen ersten Hasen sieht und hinter her rennt, denn darauf trainiert ihr ihn gerade.

    Grundsätzlich würde ich bei einem Terrier (und auch bei vielen Jagd- und Hütehunden) auf unreflektiertes Werfen von Objekten verzichten. Damit schaltet man den Jagdtrieb des Hundes an und der Hund lernt, auf sich weg bewegende Objekte blitzschnell mit Hinterherrennen, Hetzen und Packen zu reagieren. Wenn dann irgendwann der Hase vorbei läuft, ist der Hund bestens vorbereitet und du hast keine Chance mehr, den Hund zu kontrollieren.

    Hetzen und Packen kann er ja schon, das ist die Genetik des Terriers, darauf wurde er züchterisch selektiert.
    Wichtiger wäre, erst mal das zu lernen, was man nicht gut kann, z.B. Ruheverhalten an bewegten Objekten (Standruhe), Impulskontrolle, Frust aushalten und auch ein gutes Abbruchsignal. Das sind alles Elemente des Anitjagdtrainings und das würde ich immer als erstes beibringen, damit ich das jagdliche Verhalten später auch kontrollieren kann.

    Gerade, wenn ein Hund in sehr jungem Alter jagdlich angeschaltet wird, ist es schwer, das nachher wieder rückgängig zu machen. Das speichert sich meistens sehr tief ab, zudem der Hund beim Hetzen Dopamin ausschüttet, das wie eine Glücksdroge im Gehirn wirkt und der Hund dieses Gefühl immer wieder haben will, es besteht eine starke Suchtgefahr (Balljunkie).
    Es besteht ebenso die Gefahr, dass der Hund dieses Beutefangverhalten später auch an anderen bewegten Objekten (Fahrradfahren, Joggern, Inlineskatern usw.) zeigt. Dieses Problem haben viele Terrierbesitzer, erst letztens gab es hier einen Thread zu einem Welsh Terrier, der genau diese Problematik gezeigt hat und der auch viel mit Frisbee werfen gepusht wurde.

    Ich würde das Ball und Stöckchen werfen komplett aus dem Programm streichen (auch aus gesundheitlichen Gründen, der Hund ist noch nicht ausgewachsen und diese Art von "Spiele geht sehr stark auf die Knochen, die ja nicht nicht ausgehärtet sind) und lieber den Hund durch Nasenarbeit/Suchspiele/Apportierspiele beschäftigen, weil ihr dann Teil des "Spiels" werdet und die Kooperation mit euch gefördert wird. Jagdalternatives Arbeiten, um den Hund sein Talent ausleben zu lassen, sollte anders aussehen und viel variantenreicher sein.
    Stupide einem Gegenständ hinter her zu laufen, ist keine gute Beschäftigung, das Gehirn ähnelt dann schnell einer Autobahn - es geht nur noch geradeaus und das möglichst schnell, für andere Umwelteindrücke aufnehmen und die Gegend genießen, mal eine Abzweigung gehen und neue Wege entdecken ist dann keine Zeit mehr.

    Ich würde diesbezüglich momentan gar nichts trainieren und nur dafür sorgen, dass der Hund einfach von Fremden in Ruhe gelassen wird. Wichtig ist doch erst mal, dass DU ihn überall anfassen und körperlich manipulieren kannst (Augen, Zähne, Ohren gucken, Kämmen). Wenn er dir vertraut, weil du ihn verstehst und auch vor den Übergriffen fremder Menschen schütztst, ist die Chance, dass er von sich aus später auch mal zu dem ein oder anderen Menschen, den er sympathisch findet, geht.

    Vielleicht kommt das Verhalten ja schon daher, dass er ständig von allen Menschen angetatscht werden musste, weil ein Elo-Welpe auch einfach für viele Leute süß und plüschig ist. Du schreibst ja, dass du es oft nicht verhindern kannst und da wäre es einfach wichtig, dass du das auch durchziehst und ihm fremde Leute vom Hals hältst. Wer nicht ungefragt Hunde anfasst oder bedrängt, wird auch nicht gebissen.
    Egal, was man jetzt trainiert, man legt einfach zu viel Fokus auf die ganze Geschichte. Und bei ganz viel Pech würde man im schlimmsten Fall das Verhalten verschlimmern. Und dann hätte man am Ende womöglich tatsächlich einen Hund, der, weil er nicht weiß, wie er mit solchen Situationen umgehen soll, nach vorne geht, um sich selbst zu schützen.

    Ich habe einen jungen Elo bei mir in Pension, der auch recht "kopfscheu" ist und sich auch nicht gerne anfassen lässt und auch schnappt, wenn man ihn fest hält. Der geht von sich aus auch nicht zu anderen Leuten, wenn man ihm Zeit lässt, dass er einen erst mal einordnen und einschätzen kann, kommt er aber auch von alleine und geht aber auch wieder, wenn er will. Der ist eigentlich richtig cool, finde ich.
    Aufgrund der im Elo befindlichen Rassen wie Chow-Chow und Wolfsspitz, halte ich dieses Verhalten, Fremden gegenüber zurückhalten bis misstrauisch zu sein, auch für recht normal.
    Ist halt kein Labrador.

    Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass kein Hund sich von Fremden anfassen lassen muss, viele Hundehalter haben das Problem eher andersrum, dass der Welpe zu allen Leuten hin läuft. Ich mag die Hunde, die einfach erst mal abwartend sind und die Lage sondieren und eben nicht everybodys darling sein wollen.

    Vieles wird sich möglicherweise mit der weiteren Entwicklung noch auswachsen und ich glaube nicht, dass ein Hund, der Fremde einfach unnötig findet, deswegen gleich zum Angstbeißer werden muss. Als Mensch muss man manchmal auch einsehen, dass man sich die Freundschaft mancher Hunde einfach auch verdienen muss und man nicht immer alles gleich trainieren muss, nur weil der Hund sich nicht so verhält wie andere Hunde.

    Wie oft hatte/hat der Hund den bisher mit seiner Strategie Erfolg?

    Kommt er am Ende immer am anderen Hund an oder hast du es schon mal geschafft, dies zu verhindern?
    Durfte er als Welpe vielleicht immer allen Hallo sagen?

    Wie sieht es denn in anderen Bereichen aus, wenn er etwas mal nicht darf?

    onst kennt sie nur einige Nachbarschaftshunde, die wenig Lust auf Welpenspiele haben. Darunter ist auch ein Tierheimhund, der sie ebenfalls deutlich warnte, als sie nicht aufhörte mit dem Schnappen, so dass wir die Tiere wieder anleinen und trennen mussten.

    Wenn der Hund "sauber" im Verhalten ist, würde ich genau solche Kontakte zulassen.
    Situation vermeiden aus Angst um den Welpen ist wahrscheinlich nicht zielführend.
    Was meinst du denn mit Schnappen genau? Schnappt der Welpe nach dem erwachsenen Hund oder wie muss ich mir das vorstellen?

    Auch ich würde sagen, dass die Welpenstunde evtl. das Verhalten gefördert hat und ich würde in diesem Fall auch auf eine reine Welpengruppe verzichten, wenn es da so abläuft.

    Welpengruppe wäre sinnvoll, wenn nicht mehr als 4 bis maximal 6 Welpen zusammen kommen und diese vom Temperament her zusammen passen, wenn die "Spiel"sequenzen kontrolliert und erklärt werden und wenn mindestens ein erwachsener Hund mit dabei ist.
    Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass Welpen in Welpengruppen eher asoziales Verhalten lernen, vor allem, wenn die Gruppen zu groß sind und die Hundetypen nicht zueinander passen.
    Vor allem weil ein Welpe von anderen Welpen ja kein adäquates Verhalten lernen kann.

    Begegnungen mit erwachsenen Hunden, die auch mal gezielt und gekonnt sauber freches Verhalten maßregeln sind immer sinnvoll und ich gehe eigentlich davon aus, dass gerade eine Hundeschule diese erwachsenen Hunde haben sollte.

    Was für eine Rase/Mix ist dein Hund denn? Wo kommt er her? Waren Hundebegegnungen von Anfang an für dich so schwierig oder meinst du, dass du vielleicht selbst einfach zu angespannt bist?

    Wie alt ist denn der Hund?

    Ich habe es immer so gehalten mit meinen Welpen, dass sie erst mal die ersten ein bis zwei Wochen nur zuhause waren und erst mal den Alltag kennen gelernt haben. Raus gingen es nur zum Lösen in den Garten/vor die Haustür.

    Leinenspaziergänge habe ich am Anfang eher selten gemacht, sondern habe geschaut, dass ich irgendwo ein bisschen laufen gehe, wo der Hund Freilauf haben kann. Andere frei laufende Hunde durften sie kennen lernen, außer bei gewissen Hunden, wo ich einen Kontakt nicht sinnvoll fand, wurde der Hund angeleint und der fremde Hund abgeblockt oder die Situation umgangen/gemieden.

    An der Leine habe ich es immer bewusst so gehalten, dass es grundsätzlich keinen Leinenkontakt gibt. Das macht am Ende sehr viel aus und meine Hunde gehen alle entspannt an der Leine an anderen Hunden vorbei. Das war mir einfach wichtig und früh übt sich halt am besten. Zudem meine Hunde sehr viele Hundefreundschaften und auch sehr viele Freilauf-Kontakte haben, da muss ich das an der Leine nicht haben.

    In deinem Fall würde ich, wenn der Hund unsicher ist und von selbst meidet, auch stehen bleiben und den anderen Hund vorbeigehen lassen. Da darf ein Welpe sich die ganze Situation dann auch ruhig anschauen und lernen, dass ihm nichts passiert, wenn er bei dir Schutz sucht und aus der Situation raus gehen will.

    Bei Hunden, wo sie hin will, würde ich es im Zweifel genauso handhaben und rechtzeitig auch schauen, dass ich den Blick des Hundes zu mir bekomme oder bei Hundesichtung den Hund, bevor er agiert, schon ein bisschen mit Leckerchensuchspielen beschäftige, so dass der andere Hund nicht ganz so interessant wird.
    Sinn macht, frühzeitig ein Aufmerksamkeits-Signal wie "guck mal" zu etablieren. Bei "guck mal" rollt dann ein Leckerchen. Das übt man allerdings erst mal ohne Ablenkung. kann es später in solchen Situationen aber auch benutzen.

    In beiden Fällen wäre Kontakt an der Leine bei deinem Hund aus meiner Sicht kontraproduktiv. Wenn sie Angst hat, muss sie lernen, dass du sie beschützt und sie bei dir sicher ist.
    Und bei den Hunden, wo sie kläfft und hin will, will man ja genau das Verhalten nicht dadurch belohnen, dass sie dann Kontakt bekommt, ihren Willen durch Ziehen und Bellen also quasi durchsetzt. Dann wird sie das Verhalten etablieren und dann hat man sehr schnell eine hausgemachte Leinenaggression, wo es einfach sehr langwierig sein kann, das wieder raus zu trainieren.

    Man könnte auch kommentarlos umdrehen, sobald sie bellt bzw. den Ansatz dazu zeigt und dann belohnen, wenn sie sich ruhig verhält.
    Bei einer ruhigen Annäherung und wenn es die Situation her gibt, würde sich auch anbieten, den Kontakt zum anderen Hund gezielt als Belohnung zu nutzen. Also ruhiges Verhalten = erwünschter Hundekontakt.
    Das würde ich aber in jedem Fall immer mal wieder variieren, weil man zukünftig ja nicht immer Kontakte zulassen kann, wenn der Hund es will.
    Wenn du später niemals Leinenkontakte haben willst, wäre es aber besser, diese jetzt auch schon nicht zu erlauben.

    Ich würde es aber davon abhängig machen, wie du wohnst (z.B. belebte Stadt, wo viele Hunde sich an der Leine treffen und nicht so viele Freilaufmöglichkeiten haben), wie viel Hundekontakt ohne Leine du dem Hund ermöglichen kannst und grundsätzlich würde ich bei einem Welpen immer schauen, dass er hauptsächlich Kontakt zu soziopositiven erwachsenen Hunden hat.

    Da ginge Qualität vor Quantität, denn du weißt nie, wie Fremdhunde mit Welpen umgehen, die meisten sind nicht sehr amüsiert.

    Das Schwerste ist sicherlich, anderen Leuten klar zu machen, dass man keinen Kontakt wünscht. Leider wird das ja heute oftmals kommentiert und man kommt schnell in die Rechtfertigungsschiene. Aber wenn man sich mal die Hunde zu den Leuten anguckt, die ständig wollen, dass ihr Hund Kontakt hat, merkt man halt auch schnell, dass die gar keine andere Wahl haben, weil sie eben nicht mit Ruhe an anderen Hunden vorbei kommen.

    Ich bin auch eher ein Freund davon, weniger zu machen als zu viel. Meine Hunde lernen auch erst Ruhe, Routine, Rituale, Verlässlichkeiten und vor allem das Leben mit mir und in meinem Alltag.

    Das man wochenweise mal einzelne Reize setzt, gehört natürlich dazu. Da reichen oft aber auch Kleinigkeiten.

    Aber ich gehe auch keine Checkliste durch, was ein Welpe/Junghund alles gesehen haben muss. Ab einem gewissen Alter sozialisiert man ja nicht mehr, sondern durchlebt nur noch gemeinsam neue Situationen.

    Letztendlich ist es mir wichtiger, dass der Hund neue Situationen mit mir erlebt und lernt, dass er bei mir sicher ist und auch lernt, entsprechend mit einem Reiz umzugehen. Das WIE ist dabei ja ausschlaggebender als das WIEVIEL. Vor allem besteht bei einem ZUVIEL leider auch das Risiko, dass ich eben nicht immer alle Situationen steuern und halbwegs kontrollieren kann und der Hund auch vielleicht zuviel unschöne Erfahrungen macht.

    Und wenn unsere Beziehung auf einem festen Fundament steht, kann ich auch ohne Probleme mit dem Hund in den Tierpark gehen, auch wenn er vorher noch nie im Tierpark war. Ich mache auch erst immer nur die Dinge, die für meinen Alltag mit dem Hund wichtig sind, so was wie U-Bahn fahren oder Zoobesuche gehört nicht dazu.

    Bei meinen Auslandshunden, die ich nicht von Welpe an habe, habe ich gesehen, dass sie, obwohl sie teilweise wenig Umwelterfahrung und auch viele Ängste hatte, es durchaus möglich ist, dass sie mit mir als sicheren Hafen trotzdem überall gelassen bleiben. Die würden mit mir auch durchs Feuer gehen oder Heißluftballon fahren, weil sie grundsätzlich gelernt haben, dass sie mit mir sicher sind und ich auf sie aufpasse. Diese Basis ist einfach viel wichtiger. Wie erlebt mich der Hund, schließt er sich meiner Führung an, vertraut er mir usw.

    Aufgrund dieser Erfahrung stresse ich mich mit einem bereits gut sozialisierten Züchterwelpen nicht mehr. Der hat im besten Fall eh schon genug gesehen/erlebt, leider oftmals auch zuviel, das ist heute ein viel häufigeres Problem, dass viele Welpen und junge Hunde schon dermaßen beansprucht und überreizt werden und ein viel zu großes Angebot an Reizen haben und im ersten halben Jahr schon mehr gesehen haben, als manche in einem ganzen Hundeleben.

    Und hier liest man leider auch oft, dass genau diesen Fehler viele Anfänger mit ihren Welpen/Junghunden machen und diese deswegen permanent überdreht und überreizt sind und ganz schlecht zur Ruhe kommen.

    Qualität ist auf jeden Fall wichtiger als Quantität.

    Ein Hund, der viel kennt, muss mit Reizen ja nicht zwangsläufig besser umgehen können, als ein Hund, der wenig kennt. Letztendlich spielt der Hundetyp dabei auch eine Rolle.

    Ich würde solche Sachen nicht mit Leckerchen aufbauen und auch nicht über Dressur (Sitz, Platz, Bleib), sondern wirklich über "echte" Erziehung und vor allem Alltag vorleben.

    Das ist einfach auch für den Hund viel authentischer und er baut auch erst gar keine große Erwartungshaltung (z.B. an eine Belohnung) auf.

    Klar, macht man sich im Kopf einen Plan, wie man das Alleinebleiben angeht, aber wirklich trainieren tut man da eigentlich nichts, sondern achtet am Anfang nur im Alltag ein bisschen drauf und strukturiert den Hund ein bisschen.

    Wichtig wäre vielleicht, auch noch mal zu überprüfen, ob der Hund zuhause sehr viel Ansprache bekommt/häufig im Mittelpunkt steht und man oft auf alles mögliche, was der Hund tut, eingeht. Dann müsste man daran erst mal etwas verändern, denn auch das hat alles damit etwas zu tun, wie gut ein Hund es aushalten kann, wenn der Mensch sich mal abgrenzt (mental wie räumlich).

    Ich würde dem ganzen kein Kommando aufsetzen und auch gar nicht so tun, als wäre es was besonders.

    Immer mal hier und da kurz ne Tür vor der Hundenase zumachen, kommentarlos weg gehen und ziemlich zügig genauso kommentarlos wieder kommen - am Anfang im besten Falle BEVOR der Hund überhaupt zum Jaulen ansetzen kann. Dann kann man die Zeiten nach und nach verlängern und ziemlich zügig am besten auch variieren. Letztendlich kommt das im normalen Alltag ja eh einfach so vor, dass der Hund nicht überall hinter her laufen kann.

    Ich habe es bei meinen Welpen immer so gehalten, dass es erst mal ein bis zwei Taburäume gab (Bad, Küche). Hund hat gelernt, an der Türschwelle stehen zu bleiben und die kurze Distanz zu mir auf Sicht erst mal auszuhalten. Dann auch mal mit geschlossener Tür.

    Ebenso habe ich immer mit als erstes beigebracht, den Hund bewusst auch mal auf Abstand zu schicken, nicht nur zu reagieren, sondern häufig zu agieren. Genauso wie das Schicken ins Körbchen per Kommando, das bringt auch Struktur in Nähe und Distanz zum Hund.

    Wenn das alles gut sitzt und der Hund die Erfahrung macht, das nicht Schlimmes passiert und der Mensch immer wieder kommt, gehen die restlichen Schritte deutlich einfacher.

    Ich denke auch, dass 4 Wochen Training viel zu kurz sind, um einen verlässlichen Erfolg zu haben - zudem der Hund ja das Alleinebleiben nicht erst neu lernt, sondern vorher schon die Erfahrung gemacht hat, dass es ihn stresst.
    Denken würde ich da eher in einem Zeitraum von einigen Monaten.

    Das vorher extra lange spazieren gehen und extrem auspowern ist definitiv nicht zielführend, das hatte ich in meinem ersten Beitrag aber auch schon beschrieben. Auch wenn du mit dem Weggehen wartest, bis der Hund runter gekommen ist, macht das vorher Aufpushen trotzdem wenig Sinn. Aber sehen daran kann man, wie lange der Hund insgesamt braucht, um überhaupt zur Ruhe zu finden.

    Hinzu kommt sehr wahrscheinlich, dass ihr den Hund jetzt auf einmal sehr reduziert habt und er damit ja auch erst mal umgehen muss - da kommt dann halt auch Frust beim Hund auf.

    Die Frage ist auch, wie gut ist die Frustrationstoleranz bei eurem Hund insgesamt? Ich könnte mir vorstellen, dass sie da grundsätzlich ein Problem mit hat. Dafür spricht die Sache, dass sie es nicht aushält, wenn der Mensch zwar in Sicht, aber nicht verfügbar ist wie bei der Balkongeschichte mit deinem Freund.
    Du schreibst, sie konnte ihn sehen und hat TROTZDEM was zerstört, ich sehe es eher so, dass sie etwas zerstört hat, WEIL sie ihn sehen konnte und es nicht aushalte konnte, nicht direkt dabei zu sein.

    Dafür spricht auch, dass sie dich beim Zurückkommen anpöbelt. Sie motzt dich quasi an, wie du es wagen konntest, ohne sie das Haus zu verlassen. Wenn das Verhalten jetzt erst auftaucht, spricht es dafür, dass ihr in viel zu kurzer Zeit viel zu viel erwartet habt.

    Eine echte Trennungsangst wird hier wahrscheinlich eher nicht zugrunde liegen, sondern eher eine Kontrollverlustangst. Der Hund kann es schlecht aushalten, dass ihr auch ohne sie zurecht kommt.

    Da würde es sich auch trainerischer Sicht eigentlich erst mal anbieten, die Frustrationstoleranz in anderen Konfliktbereichen zu trainieren, bevor es dann überhaupt ans Alleinesein geht.

    Wenn du jetzt gerade die Zeit für Training nicht hast wegen Schwangerschaft, wie wäre es denn, wenn du jetzt bis zur Geburt die Zeit einfach überbrückst, so dass der Hund erst mal noch nicht wieder alleine bleiben muss.
    Wenn das Baby da ist, bist du ja sicher erst mal eine Zeitlang zuhause und sowieso anderweitig beschäftigt. Da kann man dann vielleicht nebenbei schauen, ob man doch noch etwas Struktur in die ganze Geschichte bekommt.

    Beibehalten würde ich in jedem Fall, dass der Hund im Haus auch mal auf Abstand gehalten wird, er feste Liegeplätze zugewiesen bekommt und evtl. bietet es sich auch an, das KInderzimmer einfach aus Prinzip als Taburaum zu etablieren. Das würde ich so oder so raten, wenn bald ein Baby dazu kommt und das würde ich, wenn es vorher nicht so war, immer schon lange vor Ankunft des Babys einführen.

    Während du zukünftig mit dem Baby beschäftigt bist, hast du den Fokus ja sowieso ganz woanders und der Hund spielt nicht mehr die erste Geige. Mit etwas Glück und wenn ihr jetzt vor Geburt das schon so handhabt, dass der Hund in der Wohnung klar strukturiert wird, kann das schon mal eine Basis sein.
    Auf der anderen Seite ist es natürlich wichtig, dass der Hund nicht nur außen vor ist, sondern auch seine Qualitätszeit mit dir bekommt, und zwar auch klar strukturiert, damit er sich drauf verlassen kann und genau weiß, wann was passiert und wann er einfach mal abgemeldet ist.

    Wenn dann wieder mehr Struktur in eurem Alltag ist, kann man mit dem Alleinebleiben vielleicht noch mal in ganz kleinen Minischritten neu ansetzen.

    Wichtig fände ich jetzt erst mal, dass du dir und dem Hund den zeitlichen Druck raus nimmst. Das Alleinelbleiben jetzt so zwanghaft zu trainieren, wenn du bald eh viel Zuhause bist, macht ja auch wenig Sinn. Lieber mal runter kommen, Stress vermeiden und dann weiter sehen.

    Im Zweifel würde ich vielleicht schauen, ob du den Hund zeitweise mal woanders unterbringen kannst, damit du dich erst mal neu sortieren kannst.