Ich sehe das Problem nach wie vor eher beim Alter des Hundes.
Beiträge von gorgeous2000
-
-
Das Problem ist einfach, dass euer Hund nicht früh genug gelernt hat, dass Hundezähne an Menschenhaut nicht zu suchen haben.
Das Wegsperren/Aussperren/Anleinen nimmt zwar erst mal die Energie aus der Sache, aber letzten Endes lernt der Hund dadurch ja nichts, ihr umschifft die Problematik ja noch. Den Hund räumlich von euch trennen steht ja nicht im direkten Zusammenhang mit dem "Vergehen". Strafe sollte im besten Fall etwas mit dem Fehlverhalten zu tun haben.
Jetzt hat der Hund aber leider schon sehr lange gelernt, dass ihr im nichts entgegen zu setzen habt. Wenn ihr jetzt direkt in den Konflikt mit ihr geht, ist es schon richtig schwierig, das richtige Maß zu finden, damit eine Ansage auch mal sitzt. Das richtige Maßregeln muss man selbst auch können, sich zutrauen und ein gutes Timing haben. Ihr könnt auf jeden Fall mit Gegenwehr rechnen, denn sie wird das sicherlich nicht so einfach hin nehmen und im schlimmsten Fall habt ihr dann ein richtigs Kämpchen auszutragen. Ist wirklich schwierig, sich da jetzt mal richtig cool zu verkaufen, wenn der Hund in den ersten Wochen und Monate euch anders erlebt und abgespeichert hat.
Ja, der weiße Schäferhund ist sensibel und sehr reizempfänglich und nicht sonderlich wesensstark.
In der Welpenstunde war sie unsicher am Anfang und jetzt hat sie halt eine Strategie etabliert, sich selbst zu helfen und benutzt die Strategie, die bei euch ja auch schon sehr erfolgreich ist.Ich kann mir vorstellen, dass sie nach wie vor oft unsicher, überfordert und führungslos ist.
An eurer Stelle würde ich mir jetzt einen Einzeltrainer mit ins Boot holen, der mit euch die Dinge erarbeitet, die für euch und euer Leben mit dem Hund wichtig sind. Und im Idealfall hat dieser Trainer auch eigene erwachsene Hunde, die er gezielt mit einsetzen kann, um euch Körpersprache, Kommunikation untereinander zu erklären und euch mal die Sicherheit zu geben, bei Hundebegegnungen entspannter zu bleiben, denn deine Unsicherheit und Angst überträgt sich ja wieder auf den Hund und der steht dann wieder alleine ohne Rückendeckung in einer Situation, die er scheinbar nicht händeln kann und dann sich selbst wieder Strategien überlegt. Das aktive Schnappen hinter anderen Hunden her, kann ja einen ganz anderen Ursprung haben. Vielleicht ist sie gar nicht frech, vielleicht hat sie nur gelernt, dass man damit andere Hunde aktiv beeinflussen und sich vom Hals halten kann.
Es wäre wirklich wichtig, dass ihr da bis zur Pubertät noch mehr Schliff rein bringt, denn spätestens dann wird es euch aus dem Ruder laufen. In der Pubertät selbst, kann man dann nämlich nicht mehr viel machen, das Fundament, das vorher geschaffen wird, ist wichtig und dann artet die Pubertät auch nicht so aus am Ende.
-
Hatte der Hund als Welpe nie Hundekontakte? Wie sind die abgelaufen?
Warst du von Anfang an in der Welpenstunde? War sie da auch von Anfang an so?Für mich hört es sich so an, als bräuchte dein Hund wirklich dringend mal ein paar erwachsene Hunde, die ihm vermitteln, wie man sich adäquat und respektvoll verhält.
Was du an Verhalten beschreibst ist schon echt ganz schön frech.Dein Hund ist ja schon länger keine Welpe mehr, scheinbar fehlen da einige wichtige Erfahrungen im Umgang mit Hunden. Ich würde wirklich zusehen, dass du ein paar Kontakte organisieren kannst, die deinem Junghund gut tun und wo er in seinem Verhalten auch mal eingeschränkt wird.
Im Umgang mit einem sauberen Althund brauchst du keine Angst haben, da passiert nichts, auch wenn junge Hunde aus Schreck manchmal ganz schön schreien.Und im Zweifel würde ich auch einen Kratzer in Kauf nehmen, als wenn du jetzt die nächsten Wochen/Monate versuchst, deinen Hund davor zu beschützen, dass er mal einen auf die Mütze bekommt.
Wie sieht es denn inzwischen zwischen dir und deinem Hund aus? Nimmt sie dich ernst, kannst du Verhalten abbrechen, kannst du sie auch mal maßregeln, wenn sie übertreibt?
Du hattest ja anfänglich einige Problem mit dem Hund, wenn ich mich richtig erinner, da ist ja einiges an Erziehungsarbeit auf der Strecke geblieben. Umso wichtiger wäre es jetzt im Bezug auf andere Hund da noch die Kurve zu bekommen. Sonst wird es spätestens ab Pubertät/1. Läufigkeit echt schwierig werden.Bei und haben alle Hundeschulen ihre eigenen Hunde mit in den Gruppen, das müsste es bei euch doch auch geben, notfalls muss man vielleicht etwas weiter fahren.
Oder vielleicht gibt es eine Hundeschule, die so etwas wie einen "Spielplatz"/kontrollierten Freilauf in der Gruppe anbietet?Ansonsten kannst du deine Hundeschule sicher auch fragen, ob der Hund in die nächsthöhere Gruppe kann. Hier werden junge Hund, die einfach übertrieben mit Gleichaltrigen agieren, hochgestuft und werden dann zu den älteren Junghunden gesetzt. Oder sogar in erwachsene Hundegruppen, auch wenn sie nicht den gleichen Lernstand haben. Das ist aber erst mal egal.
Da würde mir das Lernen von ordentlichem Umgang auch vor allem anderen Lernen gehen. Ein Trainer sollte das eigentlich sogar so entscheiden, auch wenn man in einem höheren Kurs noch nicht alle Übungen kann, aber der Trainer kann einem individuell die Übungen in einfach zeigen. Das ist ja kein Problem, denn es ist ja eh so, dass nicht jeder Hund jede Übung gleich macht, der eine kann schon in schwerer, der andere noch in leichter. Das ist doch egal.
Der Freilauf mit passenden Hunden im kontrollierten Rahmen wäre aber erst mal das Wichtigste aus meiner Sicht. Und im Zweifel musst du halt auch lernen, deinen Hund richtig einzuschätzen und im Zweifel auch selbst abbrechen zu können.
-
Es hat ja niemand gesagt, dass man mit einem Terrier nicht Ball "spielen" darf.
Allerdings würde ich dafür immer voraussetzen, dass der Hund vorab erst mal das Gegenteil lernt - nämlich nicht hinter bewegten Objekten her zu hetzen.
Und das würde ich im ersten Lebensjahre erst mal beibringen und dann ab Pubertät schauen, wie der Hund sich entwickelt.
Bei einem so jungen Hund tut das Bällchen spielen einfach (noch) nicht gut, auch in Bezug auf das noch nicht abgeschlossene Wachstum, die Gelenke, die Knochen, die noch nicht ausgehärtet sind. Und auch nicht fürs Gehirn.
Und wenn der Hund jetzt schon quietscht und schreit und sogar Reflexe im Wasser packen will - da würde ich mir doch Gedanken machen, ob eine andere Beschäftigung nicht sinnvoller ist. Also lieber ruhiges, konzentriertes Arbeiten mit der Nase statt mit den Augen und mit viel Rennerei. Körperlich auslasten kann man einen Hund jetzt und auch später noch anders, z.B. durch das Spiel mit anderen Hunden, Radfahren usw.
Mit Spiel hat Bälle werfen auf jeden Fall nichts zu tun, spielen kann man anders, spielen kann man mit anderen Hunden.
Meine Jagdhunde dürfen auch ab und an mal einfach so aus Spaß am Hetzen Bällen hinter her rennen. Vorher haben alle aber erst mal andere Dinge gelernt, die für den Alltag und die weitere Entwicklung wichtiger waren. Solange das Gehirn sich noch am Entwickeln bzw. in der Pubertät dann am Umbauen ist, würde ich einfach sehr genau hinschauen und reflektieren, was ich mit meinen Hund mache.
Der Hund ist noch jung, die gesamte Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen, da würde ich es im ersten Jahr erst mal ruhiger und überlegter angehen lassen und dann kann man später auch solche Hetz"spiele" machen.
Wenn ein Hund aber schon zu sehr angefixt wird in jungen Jahren - dann wird es später in vielen Bereichen möglicherweise Probleme geben, die man nicht mehr so leicht beheben kann und die dem Hund dann einiges an Freiheit kosten.Ich wäre einfach vorsichtig und bedachter, sicherheitshalber. Man hat den Hund ja noch die nächsten 15 Jahre, das kann man alles ja noch machen, aber im ersten Jahr lernt er das Weltbild. Und da habe ich schon sehr viel Einfluss drauf, wie ich dem Hund das Weltbild vermittel.
Und es macht einfach auch für den Hundehalter doch deutlich mehr Spaß, mit seinem Hund gemeinsam Dinge zu erarbeiten, schwierige Aufgaben zu meistern, die Beziehung durch die Zusammenarbeit zu festigen, als wenn ich nur derjenige bin, der den Ball schmeißt.
-
Willst du gelten, mach dich selten.
Wenn du den ganzen Tag für Welpi verfügbar bist, bist du natürlich nicht so spannend wie fremde Leute oder alles, was neu ist.
In deinem Fall würde ich eventuell auch davon ausgehen, dass neue Situationen und fremde Menschen für die ersten zwei Wochen im neuen Zuhause einfach zu viel sind und der Hund einfach Übersprungsreaktionen zeigt.
Ich würde dir empfehlen, einfach deinen normalen Alltag mit dem Welpen zu leben und auch gucken, dass vielleicht noch nicht so viel an action passiert, weder draußen noch drinnen, also keine Besucher, kurz zum Pipi machen raus und ansonsten viel Ruhe, Schlafen und was ein Welpe eigentlich macht. Der muss sich ja erst mal in seinem neuen Zuhause zurecht finden und dich und deine Alltagsstruktur kennen lernen.
Und sich auch mal deutlich abgrenzen und nicht immer für den Hund verfügbar sein.
-
Ja, den Aufbau kenne ich auch und da wird dann halt der Blickkontakt zu dir belohnt. Als Trainingsanfang und als reine Dressur-Übung geht das natürlich auch so, aber spätestens, wenn man Realität reinbringen will, kommt man da halt schnell an die Grenze.
Man muss sich halt die Frage stellen, in welchen Situationen man es am Ende anwenden will. Und wie viele von diesen Situationen es am Ende erlauben, nach kurzem Abwarten, dann doch noch die Freigabe zu erhalten. In Zeiten von Giftködern nicht ganz leicht zu beantworten.
Da, wo man Nein sagen muss, sagt an ja meistens dann nachher nich doch noch ja. Oder mal ist Nein wirklich Nein und mal ist Nein dann am Ende doch Ja. Kann man alles machen und variieren, wenn man ein bisschen Fingerspitzengefühl hat, aber wenn man es sich nicht so kompliziert machen will, sollte Nein auch immer Nein heißen.
Mir ist es lzudem deutlich ieber, dass ich direkt die Erwartungshaltung des Hundes anderweitig beeinflusse. Also nicht die Erwartung "wenn ich kurz warte, darf ich gleich trotzdem", sondern "wenn ich warte, gibt es bei Frauchen die Belohnung" und damit ist das Thema dann halt erledigt.
Ich für mich will das Abbruchsignal als universales und wirklich verlässliches Verbot haben und im späteren Ernstbezug gibt es da auch keine Belohnung mehr für. Nein ist dann einfach Nein und nicht "vielleicht gleich doch noch". Wenn der Hund das von Welpe an so lernt, kommt erst gar kein Frust auf und er kommt auch gar nicht erst auf die Idee, das zu hinterfragen. Ich finde es deutlich einfacher. Zumindest was Futter, Spielzeug, Unrat fressen und vor allem auch das Jagdverhalten angeht.
Bei anderem Verhalten kann man da, wenn der Aufbau des Kommandos stabil genug ist, auch variieren. Zum Beispiel, Hund will zu einem anderen Hund, ich sage Nein, weil ich vielleicht erst checken will, ob der andere Halter den Kontakt auch möchte. Wenn es ok ist, kann ich den Hund dann noch frei geben und er freut sich, weil diese Belohnung sehr viel wertiger ist und im direkten Zusammenhang mit der Situation steht.
Hätte ich es jetzt so aufgebaut, dass der Hund schon weiß, Frauchen sagt jetzt erst Nein, aber gleich darf ich doch, wird er viel mehr Schwierigkeiten haben, zu akzeptieren, dass er dann in einigen Fällen vielleicht doch nicht hin darf.Belohne ich den Hund bei mir, ist das Thema für den Hund damit meistens erledegt. Verzögere ich die Belohnung nur zeitlich, hat der Hund sein Ziel ja weiter vor Augen. Für Frustübungen ok, aber für ein Abbruchsignal, was vielleicht auch mal am Hasen funktionieren soll, deutlich schwieriger.
-
Wenn du ein Abbruchsignal wirklich so aufbauen willst, dass es als ultimatives "NEIN" später auch im Alltag funktioniert, darf der Hund nie das, wozu du Nein gesagt hast, bekommen.
Überleg dir mal Situationen, wo du es im Alltag anwenden würdest.
Hund will Pferdeäpfel fressen.
Hund will Aas fressen.
Hund will irgendwas fressen, was Menschen weg geworfen haben usw.Da würdest du ja auch nicht Nein sagen, damit er kurz innehält und zur Belohnung erlaubst du ihm dann, es doch zu fressen.
Das macht ja keinen Sinn und der Fokus vom Hund wird nie weg vom Objekt der Begierde gehen.Er bekommt immer fürs sich Abwenden/nicht nehmen eine Belohnung bei dir und die sollte auch höherwertiger sein, als das, was auf dem Boden liegt. Es muss sich ja für ihn lohnen, das Objekt der Begierde sausen zu lassen in dem Wissen, dass es bei dir was Besseres gibt. Zumindest während des Trainingsaufbaus macht es Sinn, später kann so ein Signal auch ohne Belohnung bzw. rein verbales Lob funktionieren.
Du legst also ein Stück Trockenfutter auf den Boden, befolgt er das Abbruchsignal, bekommt er bei dir dann ein Stück Käse. Einfach mal als Beispiel.
Zudem würde ich schauen, dass das Abbruchsignal universal aufgebaut wird, d.h. nicht nur in Verbindung mit Futter, sondern auch mit Spielzeug, mit Verhalten, dass du abbrechen willst usw.
Wenn das gut aufgebaut wird, hast du eine gute Chance, den Hund in seinem Tun auch in höheren Reizlagen abzubrechen.
-
Ich würde das Beute machen (Bälle, Stöcke) bei so einem Hundetypus eigentlich komplett aus dem Programm streichen.
Klar ist es besser, wenn der Hund erst auf Aufforderung los laufen darf, aber wenn du jetzt nur ein Stop vorher einbaust, darf er zur Belohnung ja trotzdem hin. Die ganze Aktion wird ja nur zeitlich verzögert. Der Fokus wird weiter auch beim Ball bleiben.
Ich würde einfach eine andere Beschäftigung wählen und zwar eine, die deutlich mehr Kooperation mit dir beinhaltet, zum Beispiel Dummytraining.
Also einen ordentlichen Apport (rückwärts) aufbauen, die Standruhe ist immer Voraussetzung und der Dummy wird erst auch nicht geworfen, sondern du gehst los, legst ihn ab oder versteckst ihn, gehst zum Hund zurück und schickst ihn. Nimmt deutlich Energie aus dem Hund, der Hund muss beim Suchen seine Nase einsetzen, den Dummy finden, aufnehmen und dir apportieren. Und dann bekommt er bei dir eine Belohnung.
Später kann man noch das Einweisen aufbauen, also den Hund auf Kommando zum Dummy lenken mit voraus und rechts und links schicken.
Oder Freiverlorensuche, der Hund sucht mehrere Dummies selbstständig und apportiert dir alle nacheinander.
Dann gibt es noch das Markieren: Dummy wird abgeworfen, Hund merkt sich die Stelle, du lässt ihn erst was anderes machen oder einen anderen Dummy holen und schickst ihn dann zum markierten Dummy.
Das alles setzt sehr viel Kommunikation, Kooperation und Konzentration voraus und das ist deutlich schöner und interessanter für jeden Hund als stupide einem Bällchen hinter her zu sagen, zumal die damit das Beutefangverhalten/Jagdtrieb deutlich anfachst.Ansonsten kannst du noch andere Nasenbeschäftigungen machen wie Fährtenarbeit oder ZOS. Alles, was einfach ruhiger und konzentrierter abläuft und der Hund nicht einfach hinter einem Objekt her jagd und Beute macht.
Impulskontrolle heißt nicht, dass du Futter fallen lässt und der Hund darf es nicht nehmen.
Impulskontrolle heißt, dass der Hund einem (bewegtem) Reiz nicht entspricht.
Belohung gäbe es für NICHT reagieren und dann auch immer nur BEI DIR.
Der Hund soll lernen, nicht jedem Reiz/jedem Impuls/jedem Bedürfnis sofort nachzugehen, sondern Rücksprache mit dir zu halten. Wenn das abgesichert ist, kann man es je nach Situation mal erlauben und mal nicht. Das Erlauben kann also dann schon die Belohnung sein, das Verbieten beinhaltet, dass der Hund fürs Befolgen eine Belohnung bei dir bekommen.
Und dann könnte man theoretisch auch Bällchen schmeißen, wenn ich weiß, dass ich den Hund dabei kontrollieren kann und das er erst mal lernt, NICHT hinterher zu gehen. Ich nutze Bälle immer erst, einem Hund Impulskontrolle beizubringen und stelle mir vor der Ball wäre ein Hase. Wenn ich da zuverlässig weiß, dass ich den Hund am bewegten Reiz kontrollieren kann, dann kann ich auch erlauben, dass er mal direkt hinter her geht, mal erst warten muss und auch mal nicht hin darf und zur Belohnung einen zweiten Ball bekommt, dem er sofort hinter her darf.
Wenn ich so variieren kann, dann ist der Hund auch nicht so schnell hochgedreht, weil er immer im Gespräch mit mir bleibt und aufpassen muss, was ich sage, was er darf und was nicht. So bekommt man dann auch so schnell keinen Balljunkie und kann einen Ball dann auch sinnvoll nutzen.Das gleiche beim Abbruchsignal. Futter auf den Boden fallen lassen, Abbruchsignal geben und der Hund bekommt fürs NICHT NEHMEN und SICH HEMMEN eine (höherwertige) Belohnung und zwar BEI DIR.
Denk dir, das was auf dem Boden liegt wäre ein Giftköder, den der Hund niemals nicht fressen darf. Die Belohnung sollte daher immer bei dir erfolgen, damit stellst du auch sicher, dass der Hund sich vom Objekt der Begierde abwendet und zu dir hinwendet. Üben sollte man das an verschiedenen Objekten (Futter, voller Napf, Schweineohr, Brötchen, Spielzeug) und auch in der Realität und nicht nur zuhause im Wohnzimmer als Dressurkunststück. Du kannst dir also auch draußen einen Parcours hin legen, wo mehrere Verleitungen liegen und du weißt, wo. Dann mit dem Hund die Strecke abgeben und Abbruchsignal üben, später dann auch an vielen verschiedenen Orten und unter erhöhter Ablenkung.Wenn du die Übung machst wie bisher, Futter fallen lassen, Hund muss kurz warten und darf es dann trotzdem nehmen, verzögerst du die ganze Aktion wieder nur zeitlich. Gewonnen ist dabei am Ende nicht wirklich etwas, wenn du ein ultimatives Abbruchsignal später auch mal in echten Situationen anwenden willst.
Der Hund bekommt also die Belohnung bei dir für Meideverhalten.Das alles hat jetzt nicht direkt was mit deiner Problematik zu tun und ist auch kein Rezept, eine Ressourcenaggression gegenüber anderen Hunden "weg zu trainieren". Aus meiner Sicht sind das alles wichtige soziale Erziehungsmaßnahmen, die eigentlich jeder Hund können sollte.
Aber auf jeden Fall hast du deutlich mehr Kooperation mit deinem Hund und am Ende auch Kommandos, die du benutzen kannst. Und eine bessere Kontrollierbarkeit hilft auch immer in Situationen mit anderen Hunden wie du sie beschrieben hast. -
Ich würde beim Ersthund erst mal ansetzen und da in dem Bereich "Kontrollierbarkeit" noch ein bisschen was tun.
Beutefangverhalten kontrollieren (Stöckchen werfen) oder besser ganz lassen, das geht bei Terrier-Rassen und triebigen Hunden meistens schief, Impulskontrolle, Abbruchsignal, Nähe und Distanz strukturieren (wer bewegt wen, wer trifft Entscheidungen, wer sagt, wer wann wo zu sein hat).
Ihr müsstet euren Ersthund also wahrscheinlich erst mal deutlich runter reduzieren in ganz vielen Bereichen und mehr Ordnung und Struktur reinbringen und wahrscheinlich insgesamt viel mehr managen.
-
Drinnen würde ich den beiden Hunden Liegeplätze (am besten ohne Sicht zueinander) zuweisen und drinnen wird einfach nicht gespielt.
Macht Sinn, bei zwei jungen Hunden, das erst mal getrennt zu üben, also dass jeder erst mal lernt, ohne Ablenkung, auf Kommando ins Körbchen/Box zu gehen und da auch zu bleiben.
Draußen können sie ja spielen, bietet sich ja an, die Zeit würde ich aber limitieren.
Letztendlich macht es immer Sinn, jungen Hunden die Zeiten einzuteilen und durch Strukturierung vorzugeben, wann Zeit für Spiel und Spaß und wann Zeit für Ruhe halten ist.