Beiträge von gorgeous2000

    Denn Sinn und Unsinn eines solchen Halsband mal dahin gestellt - selbst, wenn es klappen würde und der Hund das den Menschen störende Bellen einstellt, die Intention des Hundes, also warum er das Verhalten zeigt, bleibt ja nach wie vor bestehen.
    Und es wird später an anderer Stelle wieder zum Vorschein kommen.

    Das Bellen an sich ist ja nur ein Symptom (der Hintergrund wird wahrscheinlich mangelnde Frustrationstoleranz sein, Überforderung/Überreizung) und wenn ich da jetzt nur ein Pflaster drauf klebe (und mehr ist die Arbeit mit einem Sprühhalsband in diesem Fall einfach nicht), wird sich das Symptom in anderer Form an anderen Stellen wieder zeigen. Der Hund bekommt ja gar nicht die Chance, richtiges Verhalten zu lernen, zu lernen, sich selbst zu hemmen, mit Frust umzugehen, sondern das Verhalten wird im besten Fall ja nur unterdrückt. Und der Hund steht weiterhin da und weiß wieder nicht, wie er damit umgehen soll.
    Der Lerneffekt ist also gleich Null und man bewegt sich schnell in eine Einbahnstraße.

    Wenn man jetzt schon so mit dem Hund arbeitet und seinen Erziehungsauftrag nicht ernst nimmt, wird man sich genauso weiter durchs Leben hangeln müssen. Hund macht X, ich reagiere mit Y usw.
    Aber irgendwann gehen einem die Mittel aus.

    Ich würde empfehlen, für ein paar Stunden einen ordentlichen Einzeltrainer hinzuzuziehen, der mit deiner Mutter genau an den Dingen arbeitet, die sie für ihren Alltag mit dem Hund braucht.

    Frust aushalten lernen ist die eine Sache und Rückruftraining ist einfach auch eine Fleißarbeit.

    Von nichts kommt halt nichts. Wenn beim Bellen das Sprühhalsband noch klappt, beim Rückruf wird es damit dann schon schwierig bis gar nicht möglich, denn dafür wäre das die falsche Wahl des Mittels.

    Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, auch aversive Erziehungsmittel einzusetzen. Wenn man verantwortungsvoll und sachgemäß mit solchen Dingen umgeht und gezielt damit arbeitet, kann man damit schon ein schwieriges Problem angehen.

    In diesem Fall wäre es aber wirklich mit Kanonen auf Spatzen schießen und einfach nur Halsband drauf und das Bellen abstellen, kann nicht die richtige Lösung sein.

    Einen Hund zu erziehen hat halt auch was mit Beziehung zu tun. Sobald ich mich mit Krücken (technische Hilfsmittel) ausstatte, ist die Gefahr groß, dass ich mich mit meiner Persönlichkeit aus dem Geschehen raus halte.
    Ist halt etwas anderes, ob ich dem Hund vermittel, welches Verhalten erwünscht und welches unerwünscht ist, als wenn ich nur ein Knöpfchen drücke.

    Also Einzeltrainer her, an den Problemen arbeiten und mit Fleiß und Arbeit das Ziel erreichen.

    @gorgeous2000
    Schnüffelspiele machen wir hin und wieder. Das erwähnte Spiel mit den Leckerchen im Bettlaken. Ansonsten habe ich hier zwei "Intelligenzspielzeuge" von Trixie, die sie leider etwas schnell löst. Ich habe nie den Eindruck gehabt, dass solche Kopfarbeit sie etwas ruhiger oder müde macht. Bei den Spaziergängen sorge ich dafür, dass die Runde immer etwas anders ist. Mal einen anderen Weg, dann immer mal wieder die andere Straßenseite, etc. Sie ist da eigentlich immer so wild dabei, hier und da zu schnüffeln, dass ich bisher nicht den Eindruck hatte, sie durch weitere Spiele o.ä. fordern zu müssen. Hundekontakte gibt es aktuell nur an der Leine.

    Vielleicht müsste die Kopfarbeit deutlich anspruchsvoller sein und im besten Fall auch etwas mit dir bzw. mit Kooperation zu tun haben. Zum Beispiel kleine Fährten legen, das Suchen und Apportieren von Gegenständen beibringen - ich denke, in dem Alter kann der Hund da schon deutlich mehr leisten. Diese Intelligenzspielzeuge sind für Hunde alle viel zu einfach, da kann man sich selbst deutlich mehr einfallen lassen. Du kannst also sicherlich schon von Kindergartenniveau auf Grundschulniveau steigern, Übungen variieren, immer wieder was neues einfallen lassen usw.

    Warum hat der Hund nur Kontakte an der Leine? Geht ihr auch nur an der Leine spazieren? Darf der Hund nie frei laufen? Wenn ja, warum nicht?

    Gerade Freilauf finde ich sehr wichtig und Kontakte sollte ein Hund eben auch ohne Leine haben. Ein junger Hund muss auch mal richtig fetzen dürfen, der muss ja auch seine Motorik, Koordination üben, Muskeln aufbauen, sich mit anderen Hunden bewegen dürfen.

    Dein Hund ist mit fast 6 Monaten vergleichbar mit einem 10/11jährige Kind, also im vorpubertären Alter. Da darf es durchaus auch angepasst mehr Input geben,

    Ich denke nach wie vor, dass du über deine Änderungen um Alltag insgesamt sicherlich schon mehr Ruhe und vor allem Struktur geschaffen hast. Ruhezeiten sind natürlich nach wie vor wichtigg, aber in den Wachzeiten darf auch mal mehr passieren. Ich finde 25 Minuten Spaziergang auf jeden Fall zu wenig für einen Kleinhund in dem Alter bzw. 25 Minuten würden reichen, wenn der Hund sich mal richtig austoben kann, mit anderen Hunden spielen kann. Für einen Spaziergang, wo nicht viel passiert, ist die Bewegung dann etwas zu wenig aus meiner Sicht.

    Es geht ja nicht hauptsächlich nur um Ruhe, sondern vor allem um einen strukturierten Alltag, wo es halt auch Ruhezeite gibt bzw. Zeiten, wo für den Hund mal gar nichts passiert.
    Und ein weniger an Bewegungsfreiraum hilft ja immer, dass der Hund sich selbst auch besser strukturieren kann. Er muss ja auch erst lernen, sich selbst zu haushalten und das geht halt besser, wenn er noch nicht so viele Möglichkeiten hat wie immer den Garten und das ganze Haus zur freien Verfügung.

    Das wurde hier ja alles gemacht und es hat ja auch einiges bewirkt.

    Der Weg ist auf jeden Fall schon mal gut und wenn der Hund jetzt ja mehr schläft/ruht als vorher und in der Zwischenzeit ja auch wieder älter geworden ist, kann man dann ja auch wieder anfangen, gezielt Zeiträume für etwas action oder Koppfarbeit mit einzubauen.

    Man muss sich halt immer am Hund orientieren und was der gerade gut schaffen kann, die Balance zwischen zuviel und zu wenig ist da nicht immer ganz einfach und im Zweifel würde ich mich immer für ein zu wenig entscheiden. Mehr machen kann man ja immer noch.

    Ein Terrier mit 5 Monaten ist nicht vergleichbar mit einem Hund einer großwüchsigen Rasse im gleichen Alter. Von daher denke ich schon, dass man ihn vielleicht in bisschen mehr beanspruchen kann. Deswegen die Frage nach Hundekontakt und den Ablauf der Spaziergänge.
    Und ob der Hund geistig auch irgendwie gefördert und gefordert wird.

    Hat der junge Hund auch Möglichkeit, Artgenossen zu treffen?
    Macht ihr irgendwelche Konzentrationsübungen (Nasenarbeit z.B.)?

    Ich denke, in dem Alter von 5 MInuten kann man durchaus neben all der Ruhe und Struktur zuhause auch dafür sorgen, dass der Hund sich auch mal zeitweise mit anderen Hunden spielerisch und bewegungstechnisch etwas auspowern kann.

    Denkspiele machen den Hund dann auch mental müde, da reichen ja 5 Minuten am Tag.

    Ansonsten hört sich die Verbesserung doch erst mal gut an, ihr habt ja einiges erreicht und vermutlich kann man nicht erwarten, dass jetzt alles von alleine schnell besser wird. Ihr dürft ja nicht vergessen, dass ihr einen jungen Terrier habt, der einfach auch aktiv und agil ist und vor allem auch geistig gefordert werden möchte.

    Wie sehen eurer Spaziergänge denn aus? Passiert da viel Aufregendes oder spaziert ihr nur durch die Gegend? Entweder ist da noch etwas zu viel oder zu wenig, vielleicht kann man da noch was optimieren.

    Es würde Sinn machen, den Hund mal jemandem vorzustellen, der richtig Ahnung hat wie z.B. Thomas Baumann, Ute Heberer, Perdita Lübbe, also spezielle Trainer, die sich den Hund ordentlich ansehen und den Besitzern dann auch genau sagen können, wie der weitere Weg mit Training aussehen würde, ob man mit entsprechend gutem Training weiter kommt, wie die Zukunftsprognose ist, ob der Hund für die Familie überhaupt noch tragbar ist und eben auch, ob eine Euthanasie die richtige Entscheidung wäre usw.
    Unter Umständen findet man über diese Personen auch eine Stelle, wo der Hund aufgenommen werden kann wie z.B. bei Tino (Ute Heberer), die den Hund soweit möglich, überhaupt erst mal wieder vermittlungsfertig machen und auch bei der Interessentenauswahl ein gutes Auge haben.

    Ich finde schon, dass die Halter jetzt in der Verantwortung sind, sich auch ordentlich zu kümmern, dass dem Hund vielleicht noch geholfen werden kann. Wenn eine Abgabe erfolgen soll, dann müsste das auch einen ordentlichen Weg gehen.

    Sehr wahrscheinlich wird vieles am Verhalten hausgemacht sein. Und wenn das so ist, werden die Halter auch unter Anleitung sicher nicht in der Lage sein, mit dem Hund entsprechend zu arbeiten bzw. sie haben ja selbst Angst vor dem Hund, was ein Training gar nicht möglich macht.

    Das einzige, was mir als "Krankheit" einfallen würde, wäre die idiopathische Aggression (Cockerwut). Allerdings ist eine Diagnose dabei fast unmöglich. Dagegen spricht, dass die Beißattacken scheinbar nicht anfallsmäßig stattgefunden haben.

    Hier gehören erfahrene Fachleute mit ins Boot, die einen über die weiteren Möglichkeiten beraten.

    Hier sind ein paar Adressen, an die man sich wenden kann:

    Hellhound Foundation - Hellcome!
    Willkommen auf dogworld.de ...

    Ute Heberer - Hundezentrum Odenwald

    Hunde-Akademie Perdita Lübbe › Hunde-Akademie Perdita Lübbe › zertifizierte Hundetrainerin Perdita Lübbe

    Ein komplett gebrochenes Bein würde man sehen.

    Vielleicht hat er irgendwo am Bein eine Bissverletzung und da könnte Fieber mit auftreten, wenn sich da durch Bakterien was entzündet hat. Erhöhte Temperatur spricht jedenfalls dafür.

    Ich würde auch den Tierarzt gründlich schauen lassen, im Zweifel halt mit einer leichten Sedierung. Das kriegt man ja auch bei einem wehrigen Hund hin, die Tierärzte haben da ja Erfahrung und können das Mittel auch ohne extra Zugang direkt von hinten spritzen.
    Falls da eine Bissverletzung ist, die genäht oder getackert werden müsste, würde das eh in Narkose gemacht. Und bei einem bereits sedierten Hund wäre es dann deutlich einfacher, einen Zugang zu legen, um noch Narkosemittel nach zu geben.

    Der Hund muss sich vom Richter anfassen lassen. Man stellt den Hund auf, so dass er sich gut präsentieren kann (gerades Stehen, gute Winkelung in der Hinterhand usw. - das sollte man üben).

    Beim Hodengriff wird nur geprüft, ob beide Hoden da sind, da kommt es nicht auf die Größe an:-)

    Bei den Zähnen wird geschaut, ob das volle Gebiss vorhanden ist und wie die Zahnstellung insgesamt ist.

    Das geht eigentlich recht schnell.

    Ringtraining sollte man auf jeden Fall machen, damit der Hund bestmöglich präsentiert wird.

    Je nach Rasse soll das unterschiedlich aussehen. Bei meiner Rasse ist es so, dass der Hund ganz natürlich und locker neben einem laufen soll und nicht die Ohren hoch nehmen soll, er darf also nicht auf Reize außerhalb des Rings reagieren.

    Bei anderen Rassen ist es so, dass sie die Ohren aufstellen sollen, da macht es Sinn, wenn jemand anders den Hund im Ring vorführt und man als Besitzer außen am Ring aktiv den Hund anspricht, so dass er aufmerksam aussieht.

    Das Beste wäre eigentlich, dass du da deinen Züchter befragst, der kann dir ja am besten Tipps geben, worauf es bei deiner Rasse ankommt. Vielleicht fährst du mal mit zur Ausstellung und lässt es dir zeigen.

    Ich habe mir das alles auch von meiner Züchterin zeigen lassen und war mit ihr auf zwei Ausstellungen. Die Tipps, die sie mir gegeben hat, waren sehr wertvoll und nur so konnte ich auch eine gute Bewertung bekommen.

    Wie genau die Bewertungen erstellt werden, ist für einen Laien schwer nachvollziehbar, da gibt es viele Spezialausdrücke, die du nachher in der Beurteilung aber nachlesen kannst.

    Der Richter guckt auf das Gesamtgebäude des Hundes, die Winkelungen, das Gangwerk, den Ausdruck, den Ohrenansatz usw. Da gibt es für jede Rasse verschiedene Vorgaben im Standard.

    Wie lange ist der Hund denn schon bei euch?
    Was habt ihr schon alles trainerisch ausprobiert?
    Wie sieht der Tagesablauf aus?
    Was arbeitest du mit dem Hund ganz konkret?
    Wie ist sein Verhalten bzw. sein Ruheverhalten im Haus?
    Wie gut ist seine Frustrationstoleranz insgesamt?
    Wie gut ist die Impulskontrolle in anderen Bereichen bzw. habt ihr überhaupt schon in die Richtung etwas trainiert?

    Es mag sein, dass der Hund schon in seinem vorherigen Leben Jagderfolge hatte (der Erfolg bemisst sich nicht daran, ob er Wild oder andere Tiere gerissen hat, sondern bezieht sich auf das selbstständige Jagen/Hetzen von anderen Tieren, was schon stark selbstbelohnend ist).

    Grunddsätzlich gehört zu einer guten Führbarkeit/Kontrollierbarkeit eines Jagdhundes ein sehr gutes Maß an Impulskontrolle, eine sehr gute Frustrationstoleranz und ein sehr sicheres Abbruchsignal - auf der anderen Seite gehört dann aber auch dazu, einen Hund jagdalternativ arbeiten zu lassen und zwar sehr ernsthaft und möglichst auch auf einem recht hohen Niveau.

    Wenn er draußen so wenig ansprechbar ist, macht es keinen Sinn, direkt in diesem hohen Erregungslevel mit irgendeinem Training zu starten. Üben würde man erst mal im häuslichen Bereich und ohne jegliche Ablenkung und erst auch nur an sogenannten Stellvertreterkonflikten.

    Um da genaueres zu sagen zu können, fehlen aber noch ganz viele Infos.

    Ich würde mir auch Infos holen von Menschen, die sich auskennen.

    Literatur gibt es auch reichlich, allerdings auch vieles nicht so Gutes.
    Das Buch von Nicole Wilde zum Thema "Angst" kann ich empfehlen.

    Ohne einen gewissen kleinen "Zwang" erreicht man manchmal nichts, da muss man schon genau wissen, was man tut.

    Wichtig wäre auch, die Angstproblamtik verstehen zu können. Zum Beispiel in Bezug auf die Möglichkeiten, die ein Hund hat, in einem Konflikt zu agieren (die 4 Fs), Körpersprache, wie arbeitet Cortisol im Körper, wie kann ich das Stressniveau beeinflussen, wie schaffe ich einen Rahmen/Raum, wo das Stressklima möglichst mild ist usw.

    Der Hund hört sich durchaus machbar an, wenn man wirklich weiß, was man tut und wenn man auch überblicken kann, ob man sich das selbst zutraut und ob man im schlimmsten Fall auch die nächsten Jahre damit leben kann, dass dieser Hund sich vielleicht nie "normal" verhalten wird.

    Eine gute Ansprechpartnerin wäre hier Nadin Mathews oder auch Ines Kivelitz.

    Such dir lieber zeitnah kompetente Hilfe, viele 0815-Trainer kennen sich leider oft nicht ausreichend aus und verschlimmbessern oft auch die Situation des Hundes. Schau also bitte genau hin und lass dir erklären, wie die Trainerin an die Sache ran gehen will. Die sollte dir einen langfristigen Plan darlegen können und im Ersttermin eine ordentliche Anamnese machen, nichts am Hund machen, sondern erst mal nur beobachten.