Beiträge von gorgeous2000

    Die Trainerin wird dir doch bei der Erstanamnese genau die gleichen Fragen gestellt haben.
    Das ist einfach wichtig, um den Gesamtkontext zu sehen. Und dann hätte man ein langwieriges Konditionierungstraining auch nicht vorgeschlagen, weil es einfach nicht nötig ist bzw. einfach nichts bringt.


    Wer wo wann wohnt hat ja mit Seelenstrip auch eher wenig zu tun. Die Abfrage der örtlichen Gegebenheiten ist einfach auch mit ausschlaggebend dafür, was ein mögliches Training angeht.


    Zeitweises Zusammenwohnen ist einfach anders zu beurteilen als wenn man wirklich zusammen ziehen will.

    Ich würde den Proteinwert mal überprüfen und wenn der zu hoch ist, auf ein anderes Futter umstellen bzw. ich würde eh ab 4. Monat auf Adultfutter umstellen. Damit beugst du zu schnellem Wachstum auf jeden Fall vor.


    Ansonsten finde ich das Verhalten für einen Welpen auch eher altersentsprechend und würde nicht unbedingt auf die Idee kommen, dass das mit Hunger zu tun hat.
    Wie definiert man Hunger beim Hund überhaupt?:-)


    Gebt ihm doch einfach ausreichend Kauartikel, das entspannt und hilft beim Runterkommen. Und das alles am besten, bevor der Hund aufdreht.


    Dass der Hund phasenweise aufdreht, muss nicht in einem direkten Zusammenhang stehen. Junge Hunde drehen abends auch auf, wenn der Tag einfach sehr anstrengend war, sie viele Reize zu verarbeiten hatten usw. Der Stresspegel kommt nur sehr langsam wieder runter, beim Border Collie im Vergleich zu anderen Rassen, noch schlechter (andere Enzymzusammensetzung). Es gab da mal einen guten Artikel dazu, weiß jetzt gerade aus dem Kopf leider nicht, wo.


    Gerade bei einem Border würde ich grundsätzlich darauf achten, ihn recht ruhig zu halten, nicht zu überreizen und nicht zu überdrehen.


    Es kann also gut sein, dass morgens was Aufregendes war, dazwischen vielleicht noch mal ein Reiz zu viel (bei einem ehe schon reizempfänglichen Hundetyp kann das eine Kleinigkeit sein) und das Ergebnis zeigt sich dann erst abends. Nach müde kommt blöd, sozusagen. Bevor müde kommt, müsste man schon handeln.
    Durch eine feste Alltagsstruktur, wenige und nur gezielte Reize, viel Ruhe, viel Schlaf, viel Langeweile.


    Das ist bei vielen jungen Hunden einfach wichtig, bei einem BC würde ich das noch mal kritischer sehen, weil die wirklich LERNEN müssen, Ruheverhalten zu zeige. Im Zweifel muss man einen unruhigen Kandidaten da rechtzeitig auch mal zu seinem Glück zwingen.

    Eine Abgabe sehe ich hier auch nicht, alleine schon, weil du dich ja bewusst für einen unverträglichen Hund entschieden hast und somit auch eine Verantwortung übernommen hast. Und die Verantwortung liegt ja auch darin, dass du Sorge zu tragen hast, dass dein Hund keine anderen Hunde attackiert, verletzt und im besten Fall auch nicht fixiert.


    Genauso wenig sehe ich aber, dass man aus einem unverträglichen Hund jetzt einen verträglichen machen will. Der Trainer, der da die Prognose erstellt, dass es mit Training mal anders sein wird, der will entweder nur Geld verdienen durch jahrelanges, sehr kleinschrittiges 0815-Training oder der hat halt einfach wenig Erfahrung und meint, dass man mit viel Liebe, Geduld und Clicker alles schaffen kann. Ich fänd es in so einem Fall einfach aus Trainersicht angemessener, dass man ehrlich ist und seine Bedenken äußert und auch mal sagt, dass ein Training sehr wahrscheinlich wenig erfolgsversprechend ist.


    Klar, ist es immer schöner und vor allem auch praktischer, wenn man man die kurze Zeit, die man bei der Schwester wohnt, die Hunde zusammen lassen kann.
    Das ist hier aber nicht der Fall und von daher macht für mich ein Training so gar keinen Sinn, da j a auch gar kein dringender Bedarf besteht. Warum also sollte man die Hunde unnötig stressen und da ewig dran rum hantieren, anstatt sie einfach zu trennen und jedem einzelen die Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten.


    Von daher einfach gut managen und planen, dass die Hunde nicht zusammen treffen. Wenn sie zusammen treffen, dann halt mit Leine und auf Abstand oder wechselweise ist einer im Garten, der andere im Haus.


    Dann wird es für die paar Wochen/Monate im Jahr ja gehen, wenn alle ordentlich aufpassen und es keine Vorfälle mehr gibt, bei denen die Hunde ungewollt aufeinander treffen.


    Das Geld für langwieriges Trainig würde ich mir an dieser Stelle einfach sparen und lieber darin investieren, mit meinem eigenen Hund zu arbeiten, da wird ja sicher auch noch Bedarf sein.

    Die Wohnungsgröße ist eigentlich eher nicht so ausschlaggebend. Drinnen wird geruht, action gibt es draußen.


    Trotz allem finde ich die Überlegungen gut, einen eher handlichen Hund zu nehmen, der problemlos mal Bus und Bahn fahren kann.


    Da eigentlich sehr viele Rassen in Frage kommen, kannst du vielleicht noch ein bisschen konkreter werden?


    Was gefällt dir optisch? Fell, Farbe? Maximale Größe? Was ist dir genau am Wesen wichtig?
    Kannst du mit einem hütigen Typ besser leben als mit einem jagdlichen? Willst du keins von beidem?


    Bei den Hunden der Gruppe FCI 9 bist du eigentlich schon ganz gut aufgehoben. Havaneser, Bologneser, Papillon - das sind alles Hunde, die als reiner Familienhund gut geeignet sind.


    Ansonsten fänd ich den Springer Spaniel oder das Koikerhondje noch recht passen für deinen Bedarf, wobei der Koiker schon recht sensibel ist und da müsste man schauen, wie das dann passt, wenn der Hund viel Kontakt mit fremden Menschen haben und dabei ruhig und gelassen bleiben soll.


    Lange Spaziergänge und so was wie Joggen, kann man ja mit den meisten Hunden machen, da braucht man jetzt nicht unbedingt einen speziellen Hund dafür.

    Da ist der Trainer aber sehr optimistisch, ehrlich gesagt.
    Vor allem bei der Vorgehensweise, die so weit weg ist von Realität und Alltag.
    Sich da durch einen Gartenzaun den Abstand zueinander schön zu füttern, hat aus meiner Sicht einfach gar keinen Sinn.


    Ist dein Hund denn grundsätzlich mit anderen Hunden auch nicht verträglich?


    Wenn die Hunde wirklich nicht zusammen leben müssen, würde ich einfach die Zeit anders nutzen und jeder macht mit seinem eigenen Hund was Schönes.


    Im Garten anleinen, mit Abstand zueinander ablegen und drauf achten, dass nicht doof geguckt wird.


    Spaziergänge ab und an mal zusammen ist ja noch ok. Aber darf dann der Hund deiner Schwester auch nicht frei laufen?


    Dann hat doch jeder Hund für sich seine Lebensqualität und alle deutlich weniger Stress, als wenn man jetzt versucht, auf Biegen und Brechen diese beiden Hunde zusammen zu bringen.

    Ich denke, es wird eher schwierig werden, sich im Tierheim einen Hund auszusuchen, den zu erziehen und zu pflegen.
    Denn dafür sind die Tierpfleger ja da.
    Man kann aber grundsätzlich Hunde aus dem Tierheim ausführen und meistens ist es schon so, dass man dann auch immer den selben Hund bekommt. Das geht dann nur zu bestimmten Zeiten und die ganze Versorgung obliegt halt dem Tierheim.


    Je nachdem, wie eurer Tierheim das handhabt, kannst du da ja mal vorsprechen.


    Aber letztendlich wird es so sein, dass der Hund dann auch hoffentlich irgendwann vermittelt wird. Da musst du dir überlegen, ob du das gut verkraften kannst.


    Ansonsten kannst du doch vielleicht eher mal schauen, wo vielleicht Bedarf an Hundebetreuung oder Gassiservice ist.
    Besuchshunde darf ein Vermieter nicht verbieten, allerdings würde ich auch das abklären.


    Aber es gibt ja immer Leute, die jemanden suchen, der zwei Mal die Woche mit einem Hund Gassi geht oder stundenweise den Hund betreuen kann.


    So was findest du auf Portalen wie haustierhüter.de oder betreut.de oder halt in den Kleinanzeigen oder du schaltest selbst eine Anzeige.


    Wenn man sich da mit einem anderen Hundehalter einen Hund quasi zeitweise teilt, kann das ja eine gute Sache sein. Ich denke, das wird dir eher liegen als das Spazieren gehen im Tierheim.

    @gorgeous2000
    In dem Zitat in Beitrag 13 steht aber, dass sie/er zur Schwester ziehen möchte und nicht, dass sich die Hunde nur im Garten verstehen sollen. Das bedeutet m.E. schon, dass die Hunde dauerhaft zusammen leben sollen.

    Das halte ich nach wie vor für eher unwahrscheinlich, dass das funktioniert und habe die Bedenken nach wie vor so wie in meinem ersten Post geschrieben.

    Lies doch einfach mal den kurzen Thread, den ich oben verlinkt habe, da werden fast alle deine Fragen beantwortet.

    Danke, habe ich gelesen.


    Wenn der Plan gar nicht ist, dass die Hunde auf Dauer zusammen leben, sondern sich an der Leine im Garten nur tolerieren sollen, ok, dann kann man ja vielleicht damit leben.


    Aber an der Stelle würde ich gar nicht so viel an Training investieren, ehrlich gesagt. Wenn man mit beiden Hunden im Garten ist, kann man ja jedem einen Platz zuweisen, wo sie sich aufhalten sollten und die würde ich so platzieren, dass Anstarren nicht möglich ist. Und da würde ich auch keine Signale, die ich nicht richtig deuten kann, markern, sondern Fixieren unterbinden oder halt vermeiden, dass der Hund überhaupt die Möglichkeit dazu bekommt.


    Ansonsten hat doch jeder Hund sein Leben, wer wann den Garten nutzt, kann man ja absprechen und Spaziergänge kann man ab und an, muss man aber auch nicht immer, zusammen machen.


    Da würde ich doch lieber erst mal alleine mit dem eigenen Hund arbeiten und den Hund der Schwester auch einfach außen vor lassen, der braucht doch diesen Stress gar nicht. Zumindest nicht täglich.

    Zum besseren Verständnis stellen sich mir hier noch einige Fragen.


    Was sind das für Hunde (Rasse, Geschlecht, Alter)?
    Wer ist wie lange bei euch?
    Warum habt ihr euch für den Zweithund entschieden? Habt ihr vorher gewusst, dass die beiden Hunde sich nicht mögen?
    Wie ist der Erstkontakt verlaufen? Haben die sich sofort gebissen oder was heißt, der Zweithund ist unverträglich? Ist der Hund insgesamt unverträglich oder nur mit Rüden oder nur mit eurem Hund?
    Kommt es nur in bestimmten Situationen zur Eskalation oder auch bei anderen Kleinigkeiten oder verhindert ihr komplett den Kontakt von Anfang an?


    Ich muss leider auch ehrlich sagen, dass sich so eine Situation für beide Hunde, aber auch für die Menschen dahinter, wenig tragbar finde.
    Die Lebensqualität aller ist doch sehr beeinträchtigt?
    Wollt ihr wirklich die nächsten Monate, Jahre oder womöglich für immer so leben?


    Das Training, was ihr da gerade macht, ist ja gut und schön und an sich auch lerntheoretisch gesehen richtig, aber das ist doch alles auch sehr wackelig und wird vermutlich auch längere Zeit so bleiben. Konnte euer Trainer auch da eine Prognose geben, dass er halbwegs sicher ist, dass so ein Training am Ende auch fruchten wird?
    Momentan trainiert ihr ja quasi noch im luftleeren Raum, wo dann aber auch nichts dazwischen kommen darf, um die ganze Nummer wieder zum Kippen zu bringen.
    Wenn es jetzt schon einen Vorfall gab, ist das Training doch auch wieder auf Null bzw, die ganze Ausgangslage sieht ja noch mal wieder schlechter aus.
    Ich frage mich, wie man mit reiner Desensibilisierung/Gegenkonditionierung irgendwann mal dahin kommen will, auch zusammen den Alltag zu leben? Alltag verläuft ja nie nach Plan, da geht es ja um ganze andere Dinge als sich den Anblick des anderen Hundes "schön zu clickern" oder da mit Targets rum zu machen. Alltag und Zusammenleben hat ja vielmehr etwas mit Beziehungen untereinander zu tun, wer entscheidet was, wer bewegt sich wo, wie wird das gemeinsame Leben gestaltet.


    Aus Sicht des Ersthundes ist das alles ganz schön viel verlangt und die Lebensqualität von ihm leidet sicher sehr darunter, vor allem, weil er im eigenen Zuhause (auch wenn die Hunde zurzeit nicht zusammen leben, weiß er ja trotzdem, dass der andere da ist), wo er sich eigentlich sicher fühlen sollte, ja jetzt Opfer ist. Da mutet man dem eigenen Hund echt ganz schön was zu und ich muss ehrlich sagen, dass ich keinem meiner Hunde so was abverlangen würde.


    Es ist ja immer viel machbar, wenn es einfach darum geht, Ressourcenstreitigkeiten oder ähnliches in den Griff zu bekommen, nämlich einfach über ein besseres Management. Wenn es hierbei aber um etwas Grundsätzliches geht und die Hunde sich einfach nicht leiden können oder der eine den anderen einfach nicht mag und diesen ernsthaft angehen will, würde ich aus meiner Erfahrung sagen, dass das, egal wie viel und gut man trainiert, einfach gar nicht machbar ist.


    Ein Zweithund soll ja das Leben und auch das Leben des Ersthundes bereichern und nicht verschlechtern. Man kann ja einiges passend machen, aber nicht alles. Ich halte selbst mehrere Hunde, die ich aber so aussuche, dass sie zusammen passen und sich grundsätzlich erst mal nicht doof finden. Anders kann ich mir ein Zusammenleben gar nicht vorstellen.