Beiträge von gorgeous2000

    Wenn der Hund hoch im Trieb steht, ehemals gearbeitet wurde, im Beutefangverhalten aber die Ansätze, den Hund zu korrigieren, verpasst wurden, würde ich sagen, dass ein Training, wenn überhaupt möglich, sehr langwierig wäre und man mit Sicherheit keinen verträglichen Hund aus ihm mache.

    Von daher würde ich schauen, dass er an jemanden vermittelt wird, der ein großes, ausbruchssicheres Grundstück hat und nicht darauf angewiesen ist, mit dem Hund draußen rum zu laufen. Wenn er dem Hund entsprechende Arbeit bieten kann, sollte der Hund möglichst fernab von Zivilisation leben und dort kann es ihm ja auch gut geben. Vielleicht zu einer Schäferhündin dazu oder so.

    So eine Stelle zu finden, wird sicherlich nicht einfach, sehe ich aber als die einzige Chance, dass der Hund überhaupt noch ein nettes Leben bekommt.

    Ich habe immer erst den ersten Hund leinenführig gemacht, dann den zweiten dazu.
    Inzwischen sind es mehr als zwei und ich gehe mit 5 Hunden gleichzeitig.

    Leinenführigkeit trainiert habe ich immer einzeln, dann den zweiten dazu, dann den dritten.
    Bei mir hat jeder Hund eine Leine und eine Position, an der er laufen soll.
    Ich führe meinen großen links und die anderen 4 rechts, das hat sich irgendwie so ergeben.

    Koppelleinen sind in der Theorie schön gedacht, in der Praxis taugen die aber meiner Ansicht nach nichts. Man müsste schon zwei gleich große Hunde haben, die artig an der Leine gehen, ansonsten ziehen die sich gegenseitig und der Mensch hat kaum Zugriff.

    Das gleich gilt für Zwillings- oder Drillingsleinen, damit komme ich auch nicht gut zurecht. Ist zwar nervig, immer so viele Leinen dabei zu haben, aber man gewöhnt sich dran.

    Und auch ich finde es kein Problem, wenn mal einer ohne Leine und der andere mit Leine läuft. Bei mir ist ab und an auch immer mal ein Hund an der Leine, entweder, weil er an bestimmten Stellen zu jagdlich interessiert ist und den Kopf verliert, oder weil uns Hunde entgegen kommen, mit denen ich keinen Kontakt will oder weil ich einen neuen Hund dabei habe, der noch nicht ohne Leine laufen kann.

    Ich persönlich würde zwei Hunde am liebsten an einer Seite nebeneinander führen, es gibt aber Konstellationen, da ist es besser, einer geht links und einer rechts.

    [quote="Murmelchen"]Nachdem neulich ein Welpe bei einem solchen Spaziergang abgehauen ist (wohl eher geklaut wurde), wuerde ich niemals (!) einen fremden Menschen mit einem meiner Welpen/Junghunde alleine losziehen lassen!


    Zum Thema: Zuechter Bescheid geben und fertig.[/quote


    Von allein los ziehen lassen, habe ich nichts geschrieben. Ich würde den Züchter bitten mit mir und dem Hund alleine (und damit meine ich ohne die anderen Hunde des Züchters) eine Runde um den Block zu drehen. Eventuelle Schwierigkeiten mit der Außenwelt würde man da am ehesten sehen können.

    Da muss ich aber widersprechen, dass man beim Züchter sehen kann, dass der Hund da schon ängstlich war.

    Klar gibt es unsichere und selbstbewusstere Typen, DAS sieht man, auch bei den Welpen meistens schon.

    ABER, wenn der Hund länger beim Züchter war (wie es hier der Fall war) und der sich einfach nicht die Mühe gemacht hat, dem Hund die Welt zu zeigen, wirkt er in seinem Umfeld, das er ja kennt und in dem er von klein auf lebt, natürlich viel sicherer und wahrscheinlich sogar völlig normal. Kommt er dann in eine neue Umgebung und hat gar nicht gelernt, dass es auch was anderes außerhalb der eigenen Familie gibt, kann JEDER Hund einbrechen und mit der neuen Situation nicht klar kommen.
    Und DAS sieht man dann tatsächlich erst zuhause.

    Deshalb kann ich jedem nur raten, der einen älteren Welpen oder einen Junghund beim Züchter kauft, diesen genau zu fragen, was er bis dato mit dem Hund gemacht hat und ihn bitten, mit ihm zusammen und dem Hund alleine mal einen Spaziergang zu machen. Dann würde man genauer beurteilen können, ob der Hund schon mal das eigene Haus/den eigenen Garten verlassen hat oder eben nicht.

    Bei all dem Verständnis für Emotionen dem Hund gegenüber, würde ich den Hund an den Züchter zurück geben, weil ich es unfair finde, diesen außen vor zu lassen. Wer sagt denn, dass er sich nicht um seine Nachzuchten bemüht und ihn gerne wieder zurück nehmen wird. Ist ja nicht so, dass dieser Hund beim Vermehrer um die Ecke gekauft wurde, sondern beim VDH-Züchter. Wenn man offen sagt, welche Probleme man hat, hat der Züchter die Chance, beim nächsten Mal etwas verantwortungsbewusster bei der Aufzucht seiner Welpen zu sein und zudem den Hund besser zu vermitteln, weil er innerhalb seines Vereins sicher viele Rasseliebhaber kennt, die auch mit einem ängstlichen Hund zurecht kommen.

    Verweigert er die Rücknahme, kannst Du immer noch selbst vermitteln.

    Aber informieren würde ich einen bemühten Züchter immer. Alleine schon, dass er weiß, wobei er vielleicht selbst etwas verbockt hat. Zudem sollte jeder gewissenhafte Züchter gewillt sein, die Verantwortung für seine Nachzuchten zu übernehmen.

    Wenn es zu Quereleien kommen sollte, kannst Du den VDH informieren, dass sie sich die Zuchtstätte noch mal genauer ansehen.

    Nur so erreicht man dauerhaft eine bessere Zucht.

    Ich hatte noch nie die Liebe auf den ersten Blick bei Hunden und gehe an die Auswahl meiner Hunde auch eher sachlich ran. Gewisse Dinge müssen einfach passen und sind für mich erst mal Grundvoraussetzungen.

    Ehrlich gesagt, finde ich es auch viel wichtiger, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Liebe verblendet ja manchmal auch etwas und man nimmt einen Hund, der vielleicht gar nicht so gut zu einem passt.
    Wenn alles, was Dir wichtig ist, erst mal erfüllt ist, hat man zumindest erst mal ne gute Basis. Und wenn der Hund einem dann auch noch optisch zusagt, ist doch alle prima.
    Du glaubst gar nicht, wie schnell man einen Hund dann auch mag, wenn er erst mal bei einem ist. Dann gibt es eh schnell keinen besseren mehr.

    Ein neuer Klingelton wird dauerhaft nichts bringen, wenn Du nicht etwas veränderst.

    Zum einen würde ich den Hund momentan entweder anleinen, wenn es klingelt oder eine Hausleine dran machen, damit Du ihn erst mal aus der Situation nehmen kannst und nicht gebissen wirst.
    Also erst mal nur Management.

    Wenn Du eine neue Klingel in Erwägung ziehst, würde ich erst mal das "auf den Platz schicken" so verbessern, dass der Hund das auch unter Ablenkung (noch keine Klingel) kann.
    Bzw. den Hund mittels eines neuen Klingeltons (der aber erst später zum Einsatz kommt) und den Du Dir aufs Handy aufnehmen kannst, so konditionieren, dass er bei diesem Ton auf seinen Platz geht und dort eine Belohnung bekommt.

    Dann erst würde ich den neuen Klingelton innerhalb von Stellvertretersituationen zum Einsatz bringen. Also, Du bestellst Dir jemanden, der klingelt, dem Du aber nicht öffnen musst, weil die Person ja informiert ist und Dir nur beim Training helfen soll. Dann hast Du genug Ruhe, den Hund auf seine Decke zu schicken, selbst Richtung Haustür zu gehen, den Hund ggf. noch mal zu korrigieren, indem Du zurück gehst und ihn wieder auf die Decke schickst usw. Kann sein, dass Du erst mal gar nicht zum Tür öffnen kommst, was aber in dem Fall ja nicht schlimm ist. Das würde ich so lange machen, bis es zuverlässig klappt..

    Wenn in der Zwischenzeit jemand "real" klingelt, würde ich den Hund einfach weg führen und nur aus der Situation nehmen.

    So könnte es klappen, ist zwar ein langer Weg, aber der einzige, der dauerhaft Erfolg bringen kann.

    Wichtig wäre, zu schauen, wie das Verhältnis der Hündinnen außerhalb der Läufigkeit ist.

    Ist die ältere Hündin kastriert?

    Wer von den beiden Hunden trifft insgesamt die meisten Entscheidungen? Ordnet sich die jüngere Hündin unter oder hat sie sonst auch das Sagen?

    Ich bin auch eigentlich auch nicht für Kastration, aber in diesem Fall würde es für mich Sinn machen.

    Wenn eine Hündin ausschließlich WÄHREND der Läufigkeit aggressiv ist, ist dies einer der wenigen Fälle, wo eine Kastration in diesem Fall das Verhalten deutlich verbessert werden (siehe: Kastration und Verhalten beim Hund, Udo Gansloßer).

    Wenn die Hunde ansonsten ok miteinander sind, würde ich um des lieben Frieden willens durchaus eine Kastration in Betracht ziehen, vor allem, da die junge Hündin mit 3 Jahren in der Entwicklung deutlich fertig ist.

    Ich denke, dass Du an dem Verhalten der Hunde keine Schuld hast.

    Inwieweit der veränderte Hormonhaushalt eine Rolle spielt, wird man nicht erfahren. Wenn Dein Hund mit allen anderen Hunden weiterhin gut klar kommt, scheint es ja auch ok zu sein.

    Ich bin eher der Meinung, dass Deine "Trainerin" bei ihrem Hund eine deutliche Entwicklung verpasst hat bzw. ihren Hund weder lesen noch kontrollieren kann.

    Malinois wie fast alle Schäferhund-Rassen tendieren dazu, schnell heftig zu werden und an Hunden "Beute" zu machen. Diese Rassen werden auf Beutefangverhalten selektiert und das Verhalten ist gewollt, wenn man mit ihnen entsprechend arbeiten will.

    Dennoch ist es an Deiner Trainerin, ihren Hund dementsprechend zu korrigieren und das Verhalten einzudämmen.

    Ich persönlich würde diese Kontakte meiden und meinen Hund lieber mit anderen Hunden "spielen", aber sich auch mal messen lassen. Konflikte gehören auch bei Hunden im Leben dazu, aber wenn einer den anderen nur unterbuttert, ist das kein Spaß mehr - für keinen der Beteiligten.

    Und dass Deine Trainerin dafür keine Erklärung hat, macht mich etwas stutzig. Sie wird sich ihre Rasse ja bewusst ausgesucht haben und sollte wissen, wie man mit einem solchen umgeht und dass man früh anfängt, diese Verhaltensweisen zu unterbinden bzw. unter Kontrolle zu bringen.

    Dass junge Hunde irgendwann nicht mehr so nett spielen, ist nichts Besonderes und auch dass die Zusammentreffen ernsthafter werden auch, aber ein Hund, der dermaßen auf einen anderen Hund reagiert, ist im Verhalten deutlich "drüber".