Beiträge von gorgeous2000

    Ich nenne so was immer den "Grabsch-Effekt", mit Angst hat das in dem Sinne nichts zu tun. Hund hat nur gelernt, wenn Mensch ruft und versucht, nach dem Halsband zu grabschen, halte ich besser ne Armlänge Abstand, weil ich weiß, dass sonst der Spaß vorbei ist und ich an die Leine komme.
    Rückruf also leider falsch aufgebaut.


    Was ich machen würde: ohne Ablenkung, eventuell mit Schleppleine, den Hund immer mal rufen, in die Hocke gehen, wenn Hund kommt, dicke Belohnung (verbal oder mit Futter), Hund kurz streicheln und wieder los schicken. So lernt er, dass gerufen zu werden nicht schlimm ist und dass der Spaß trotzdem weiter gehen kann.
    Von 10 Mal rufen würde ich dann auch nur einmal anleinen. Oder einfach zwischendurch mal rufen, anleinen, ein paar Meter gehen, Hund sitzen lassen, Leine ab, Blickkontakt und Hund frei geben.


    Wenn das alles klappt, Ablenkung steigern und der Rückruf funktioniert wahrscheinlich wieder.

    Ich würde die Hunde auf neutralem Boden oder im Garten (wenn Du weißt, dass Deine Hunde da ok sind) zusammen führen.
    Und zwar einzeln nacheinander, angefangen mit dem Hund, der bei euch am meisten zu sagen hat und der der kritischste sein könnte. Dann kann man diese Begegnung 1:1 kontrollieren und dann erst die anderen dazu nehmen. Die Gefahr, wenn man zunächst nur die "netten" Hunde dazu lässt und dann denjenigen, der vielleicht nicht so nett reagiert ist, dass sich die netten Hunde, wenn der "Chef" kommt an diesem orientieren werden. Wenn der z.B. den Zwerg dann maßregelt, ist die Gefahr groß, dass die anderen mit einsteigen.
    Ansonsten würde ich sagen, nehmt den Kleinen erst mal alleine mit ins Haus, damit er sich in Ruhe orientieren kann, weist ihm einen Liegeplatz zu und holt die anderen Hunde dann dazu.

    Das ist wirklich schwierig, da was passendes zu finden.


    Ich bin gelernte Tierpflegerin und habe lange in einer Pension mit reiner Zwingerhaltung gearbeitet. Seit einigen Jahren habe ich meine eigene Pension mit Gruppenhaltung.


    In der Zwingerpension war es so, dass da läufige Hündinnen genommen wurden und diese dann einzeln und gegen Aufpreis gehalten wurden. Da die Hunde auch nicht die Ausläufe benutzen durften, wurden sie an die Straße zum Lösen geführt.
    Schön war es zwar nicht für die Hunde, aber wie will man das bei vielen Hunden machen.


    Ich halte es in meiner Pension so, dass ich generell keine läufigen Hündinnen nehme, habe aber trotzdem schon welche da gehabt. Macht die Gruppenhaltung zwar etwas schwieriger, aber wenn Platz ist, kann ich auch mal eine läufige Hündin dazu nehmen, die trotzdem Kontakte bekommt und meistens findet sich auch eine Hündin zur Gesellschaft. Unter Aufsicht mit laufen lassen geht mit einigen Hunden außerhalb der Stehzeit auch, aber da muss man echt schauen, dass man die ganze Zeit ein Auge auf die Hunde hat.
    Die Rüden konnten alle mit dem Geruch auf dem Gelände bisher gut leben, haben auch nicht gejault oder nicht gefressen, wenn eine läufige Hündin im Nebenzimmer war.


    Aber es ist schon echt anstrengend für den Pensionsbetreiber und auch nicht so einfach, das alles zu händeln. Deshalb mache ich nur Ausnahmen, wenn ich weiß, dass es für den Zeitraum geht.
    Und ich bin immer froh, wenn dann zwei Hündinnen eines Besitzers kommen, die ich dann problemlos zusammen halten und getrennt laufen lassen kann. Das sehe ich dann nicht als Problem, das sollte wirklich machbar sein. Dann verkürzt man halt den Freilauf für die anderen Hunde, so dass die beiden auch ein bisschen raus kommen in der Zeit der Läufigkeit.


    Kastrieren würde ich in Deinem Fall auch nicht, ebenso wenig wie den Hund spritzen.


    Hundepensionen, die Gruppenhaltung anbieten und generell nur kastrierte Hunde nehmen, finde ich total komisch. Einfach muss es mit nur kastrierten Hunden nämlich nicht sein.
    Ich bin immer für eine bunte Mischung von jung und alt, kastriert und unkastriert und muss sagen, dass die unkastrierten Hunde meistens besser laufen, sich erwachsener und klarer verhalten.
    Bei den Kastraten habe ich viel mehr Probleme mit unreflektiertem Aufreiteverhalten.

    Wenn der Hund hoch im Trieb steht, ehemals gearbeitet wurde, im Beutefangverhalten aber die Ansätze, den Hund zu korrigieren, verpasst wurden, würde ich sagen, dass ein Training, wenn überhaupt möglich, sehr langwierig wäre und man mit Sicherheit keinen verträglichen Hund aus ihm mache.


    Von daher würde ich schauen, dass er an jemanden vermittelt wird, der ein großes, ausbruchssicheres Grundstück hat und nicht darauf angewiesen ist, mit dem Hund draußen rum zu laufen. Wenn er dem Hund entsprechende Arbeit bieten kann, sollte der Hund möglichst fernab von Zivilisation leben und dort kann es ihm ja auch gut geben. Vielleicht zu einer Schäferhündin dazu oder so.


    So eine Stelle zu finden, wird sicherlich nicht einfach, sehe ich aber als die einzige Chance, dass der Hund überhaupt noch ein nettes Leben bekommt.

    Ich habe immer erst den ersten Hund leinenführig gemacht, dann den zweiten dazu.
    Inzwischen sind es mehr als zwei und ich gehe mit 5 Hunden gleichzeitig.


    Leinenführigkeit trainiert habe ich immer einzeln, dann den zweiten dazu, dann den dritten.
    Bei mir hat jeder Hund eine Leine und eine Position, an der er laufen soll.
    Ich führe meinen großen links und die anderen 4 rechts, das hat sich irgendwie so ergeben.


    Koppelleinen sind in der Theorie schön gedacht, in der Praxis taugen die aber meiner Ansicht nach nichts. Man müsste schon zwei gleich große Hunde haben, die artig an der Leine gehen, ansonsten ziehen die sich gegenseitig und der Mensch hat kaum Zugriff.


    Das gleich gilt für Zwillings- oder Drillingsleinen, damit komme ich auch nicht gut zurecht. Ist zwar nervig, immer so viele Leinen dabei zu haben, aber man gewöhnt sich dran.


    Und auch ich finde es kein Problem, wenn mal einer ohne Leine und der andere mit Leine läuft. Bei mir ist ab und an auch immer mal ein Hund an der Leine, entweder, weil er an bestimmten Stellen zu jagdlich interessiert ist und den Kopf verliert, oder weil uns Hunde entgegen kommen, mit denen ich keinen Kontakt will oder weil ich einen neuen Hund dabei habe, der noch nicht ohne Leine laufen kann.


    Ich persönlich würde zwei Hunde am liebsten an einer Seite nebeneinander führen, es gibt aber Konstellationen, da ist es besser, einer geht links und einer rechts.

    [quote="Murmelchen"]Nachdem neulich ein Welpe bei einem solchen Spaziergang abgehauen ist (wohl eher geklaut wurde), wuerde ich niemals (!) einen fremden Menschen mit einem meiner Welpen/Junghunde alleine losziehen lassen!




    Zum Thema: Zuechter Bescheid geben und fertig.[/quote



    Von allein los ziehen lassen, habe ich nichts geschrieben. Ich würde den Züchter bitten mit mir und dem Hund alleine (und damit meine ich ohne die anderen Hunde des Züchters) eine Runde um den Block zu drehen. Eventuelle Schwierigkeiten mit der Außenwelt würde man da am ehesten sehen können.

    Da muss ich aber widersprechen, dass man beim Züchter sehen kann, dass der Hund da schon ängstlich war.


    Klar gibt es unsichere und selbstbewusstere Typen, DAS sieht man, auch bei den Welpen meistens schon.


    ABER, wenn der Hund länger beim Züchter war (wie es hier der Fall war) und der sich einfach nicht die Mühe gemacht hat, dem Hund die Welt zu zeigen, wirkt er in seinem Umfeld, das er ja kennt und in dem er von klein auf lebt, natürlich viel sicherer und wahrscheinlich sogar völlig normal. Kommt er dann in eine neue Umgebung und hat gar nicht gelernt, dass es auch was anderes außerhalb der eigenen Familie gibt, kann JEDER Hund einbrechen und mit der neuen Situation nicht klar kommen.
    Und DAS sieht man dann tatsächlich erst zuhause.


    Deshalb kann ich jedem nur raten, der einen älteren Welpen oder einen Junghund beim Züchter kauft, diesen genau zu fragen, was er bis dato mit dem Hund gemacht hat und ihn bitten, mit ihm zusammen und dem Hund alleine mal einen Spaziergang zu machen. Dann würde man genauer beurteilen können, ob der Hund schon mal das eigene Haus/den eigenen Garten verlassen hat oder eben nicht.


    Bei all dem Verständnis für Emotionen dem Hund gegenüber, würde ich den Hund an den Züchter zurück geben, weil ich es unfair finde, diesen außen vor zu lassen. Wer sagt denn, dass er sich nicht um seine Nachzuchten bemüht und ihn gerne wieder zurück nehmen wird. Ist ja nicht so, dass dieser Hund beim Vermehrer um die Ecke gekauft wurde, sondern beim VDH-Züchter. Wenn man offen sagt, welche Probleme man hat, hat der Züchter die Chance, beim nächsten Mal etwas verantwortungsbewusster bei der Aufzucht seiner Welpen zu sein und zudem den Hund besser zu vermitteln, weil er innerhalb seines Vereins sicher viele Rasseliebhaber kennt, die auch mit einem ängstlichen Hund zurecht kommen.


    Verweigert er die Rücknahme, kannst Du immer noch selbst vermitteln.


    Aber informieren würde ich einen bemühten Züchter immer. Alleine schon, dass er weiß, wobei er vielleicht selbst etwas verbockt hat. Zudem sollte jeder gewissenhafte Züchter gewillt sein, die Verantwortung für seine Nachzuchten zu übernehmen.


    Wenn es zu Quereleien kommen sollte, kannst Du den VDH informieren, dass sie sich die Zuchtstätte noch mal genauer ansehen.


    Nur so erreicht man dauerhaft eine bessere Zucht.

    Ich hatte noch nie die Liebe auf den ersten Blick bei Hunden und gehe an die Auswahl meiner Hunde auch eher sachlich ran. Gewisse Dinge müssen einfach passen und sind für mich erst mal Grundvoraussetzungen.


    Ehrlich gesagt, finde ich es auch viel wichtiger, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Liebe verblendet ja manchmal auch etwas und man nimmt einen Hund, der vielleicht gar nicht so gut zu einem passt.
    Wenn alles, was Dir wichtig ist, erst mal erfüllt ist, hat man zumindest erst mal ne gute Basis. Und wenn der Hund einem dann auch noch optisch zusagt, ist doch alle prima.
    Du glaubst gar nicht, wie schnell man einen Hund dann auch mag, wenn er erst mal bei einem ist. Dann gibt es eh schnell keinen besseren mehr.