Beiträge von gorgeous2000

    Auf jeden Fall musst Du Dich an die Vorschriften des Tierschutzgesetzes bezüglich Zwingerhaltung halten. Da gibt es genaue Quadratmeterangaben pro Hund nach Schulterhöhe. Beispiel: 1 Hund bis 65 cm Schulterhöhe benötigt 8 qm, ein weiterer Hund die Hälfte, also 4 qm (Für die Genauigkeit der Angaben gebe ich keine Gewähr, kannst Du aber im Tierschutzgesetz nachlesen).


    Du bräuchtest also für zwei große Hunde einen Zwinger von 12 qm. Des weiteren muss eine Schutzhütte rein, wind- und wettergeschützt, isoliert und entsprechend warm bzw. beheizbar.


    Ansonsten kenne ich mich mit den Zwingermodellen nicht aus, da wissen andere sicher mehr.

    Du schreibst, Du hast die "Welpenversion" Deines Futters gefüttert. Also Welpenfutter?


    Welpenfutter enthält meistens sehr viel Protein, dadurch wird mehr Wasser im Körper gebunden, ergo, der Hund muss mehr pinkeln und dadurch mehr trinken. Vielleicht liegt es ganz einfach auch nur an dem Futter.


    Als ich meine erste Auslandshündin mit 6 Monaten aus dem Tierschutz bekommen habe, war mein Gedanke, ihr noch ein bisschen Welpenfutter zukommen zu lassen. Sie hat nur gepinkelt und nur getrunken. Der TA hat mir den Rat gegeben, mal Futter für erwachsene Hunde mit weniger Proteinanteil zu geben - und siehe da, das viele Trinken und Pinkeln hat direkt aufgehört.

    Also, ich muss ehrlich sagen, dass ich das Verhalten bei den RR schon öfter gesehen habe, wenn sie erwachsen geworden sind.
    Insgesamt finde ich die auch nicht besonders gut verträglich, vor allem die Rüden, und erst recht nicht mit jedem Hund.


    Mimik und vor-aggressives Verhalten findet oft nicht statt, aber wenn sie zuschlagen, dann richtig und auch vor allem in den Nacken. Habe ich leider schon oft bei dieser Rasse erlebt und ich kenne viele RR.


    Es kann also sein, dass der Hund doch nicht so gut geführt ist wie Du meinst.


    Es kann aber ebenso sein, dass er gerade bei größeren Hundetreffen überfordert ist und entweder ins Mobbing oder ins Beutefangverhalten abdriftet (was inhaltlich recht ähnlich aussieht).

    Wie alt ist der Hund denn?


    Da die Hunde im Ausland "minderwertiges" Futter gewohnt sind bzw. eine ganz andere und oft einseitige Nahrungsprägung haben, würde ich einen Hund, der direkt aus dem Ausland kommt, immer erst mal mit nicht so hochwertigem Futter füttern (oder halt barfen, das geht meistens übergangslos ganz gut).


    Der Darm muss sich erst an die neue Futterzusammensetzung gewöhnen, von daher ist Durchfall bei zu gutem Futter häufig der Fall.


    Ich persönlich würde nicht versuchen, auf Biegen und Brechen ganz schnell was auf die Rippen zu füttern und würde als erste Maßnahme ein nicht so hochwertiges Futter füttern (z.B. Al**, das hat recht hohe Fettwerte).
    Eventuell kannst Du etwas Öl und Quark oder Sahne dazu geben.


    Umstellen auf hochwertiges Futter würde ich erst nach und nach, wenn der Darm des Hundes sich dran gewöhnthat.


    Oftmals tut man den Hunden aus dem Ausland mit besonders gutem Futter keinen großen Gefallen und jeder Durchfall verhindert wieder die Gewichtszunahme.


    Wenn ich Hunde aus dem Ausland auf Pflegestelle bekomme, füttere ich immer erst mittelprächtiges, gut verträgliches Futter, bei ganz dünnen Hunden eine Zeitlang Al**-Futter, bis sie etwas an Gewicht zugelegt haben.
    Damit vermeide ich größtenteils Durchfälle und die Hunde gewöhnen sich schneller an a) regelmäßige Nahrung und b) eine bestimmte Menge an Futter, das sie gut verdauen können.


    Wenn Du es also gut meinst, warte mit dem hochwertigen Futter lieber noch eine Weile.

    Insgesamt hören sich die Voraussetzungen gut an.


    Mich würde noch interessieren, warum der Züchter einen Hund mit 11 Monaten abzugeben hat und ob er diesem bis dato das wahre Leben schon gezeigt hat?


    Wenn ein Hund länger beim Züchter bleibt, aus welchen Gründen auch immer, gehe ich davon aus, dass der Züchter entsprechend viel Arbeit investiert hat, den Hund an die Umwelt, die ihm später mal begegnen kann, gewöhnt hat.
    Es wäre also wichtig, dass er andere Hunde und andere Menschen bereits kennen gelernt hat, schon Auto gefahren ist, Stadt und Autoverkehr kennt, Halsband und Leine gewöhnt ist, evtl. auch schon ein bisschen alleine bleiben kann (also auch ohne andere Hunde).
    Wenn er bis zur Abgabe jetzt nur das Haus und den Garten des Züchters sowie die anderen Windspiele gesehen hat, würde ich vom Kauf eher Abstand nehmen, denn es sind wichtige Entwicklungszeitfenster nicht genutzt worden und es könnte sein, dass der Hund nach dem Umzug zu euch massive Probleme hat.


    Von daher noch mal nachfragen, ob der junge Hund altersgemäß gefördert und gefordert wurde bzw. vielleicht habt ihr die Möglichkeit, den Hund mal außerhalb der gewohnten Umgebung und ohne die anderen Hunde des Züchters zu sehen z.B. bei einem Spaziergang mit euch und dem Züchter (wohlgemerkt OHNE die Sicherheit der anderen Hunde). Dort kann man dann unter Umständen deutlich sehen, ob der Hund umweltsicher ist oder nicht.


    Ich gehe zwar davon aus, dass ein Züchter es auch schafft, einen übrig gebliebenen Junghund ausreichen aufs Leben vorzubereiten, aber oft ist es leider nicht so und die laufen dann einfach nur so im normalen Alltag mit.

    Wenn Du das Knurren maßregelst, kann das schon zu spät sein bzw. Du forcierst damit unter Umständen, dass er demnächst gar nicht mehr vorwarnt und gleich zubeißt.


    Besser wäre es, alle Situationen, die zu einer Beißerei geführt haben, mal aufzulisten und genau zu schauen, wie Du das anders handhaben kann, damit es erst gar nicht dazu kommt.


    Dazu gehören einfach klare Regeln, Rituale und das Verhindern solcher Situationen bzw. das VORHER regeln.

    Mehr als einen Hund muss man immer anders managen, da ist das Geschlecht erst mal egal. Zwei oder mehr Hunde werfen ihre Fähigkeiten und ihr Wissen zusammen und es entstehen Synergieeffekte.
    Ich finde zwei Rüden als Konstellation am unproblematischsten, dann Pärchen und dann zwei Mädels.


    Aber es kommt immer auf die jeweiligen Hundetypen an, ihre Beziehung zueinander, ihre Beziehung zu Dir, Deine Führung und Dein Auftreten.
    Wenn zu einer erwachsenen Hündin ein junger Rüde hinzu kommt, wird es sicherlich nicht so viele Probleme geben. Die Hündin wird wahrscheinlich, wie so oft in Gruppenkonstellationen, die Hosen anhaben. Einige Hündinnen zeigen aber auch Tendenzen, den Rüden vor zu schicken oder von hinten anzuheizen. Hunde neigen zur Paarbildung, davon muss man immer ausgehen und ich als Mensch muss meinen Platz finden und die Entscheidungen treffen und die Gruppe managen. So wie Eltern zwei Kinder regeln müssen.


    Ich kann Dir nur das Buch Mehrhundehaltung von Thomas Baumann empfehlen, da werden genau diese Fragen sehr detailliert besprochen und es ist sicherlich eine Hilfe für die Entscheidungsfindung.

    Ich denke, mit ein bisschen mehr Ressourcenmanagement, müsstest Du eigentlich wieder auf Kurs kommen.


    Also im häuslichen Bereich erst mal anfangen. So was wie Liegeplätze zuweisen, Hunde unterm Tisch weg, Hunde an der Tür regeln (Reizlagen sicherlich zu hoch), nicht erst "Hunde packen", wenn sie sich schon ineinander verbissen haben, sondern die Anzeichen eher erkennen und managen.
    Im Haus würde ich beide Hunde deutlich räumlich mehr einschränken.


    Und selbst noch mal überprüfen oder überprüfen lassen, ob die überhaupt den richtigen Hund maßregelst. Nicht, der, der durch unerwünschtes Verhalten auffällt, ist automatisch der Störenfriede.


    Insgesamt wäre es sicher besser, es würde sich jemand vom Fach die Hunde mal bei Dir zuhause ansehen. Ein Profi erkennt da sicher einiges, was Du anders und besser machen könntest.


    Als Buchempfehlung kann ich Dir zu "Mehrhundehaltung" von Thomas Baumann raten, das Buch ist sehr detailliert und kompakt mit vielen Fallbeispielen. Mit ein bisschen Hundeerfahrung kann man da sicher Rückschlüsse ziehen und selbst die Konsequenzen daraus ziehen, im Alltag etwas zu verändert.


    Da es sich bei Dir insgesamt eher so anhört, als ob es hauptsächlich um fehlendes (Ressourcen)managment und die Kontrolle in höheren Reizlagen (Tür, Hundebegegnung) handelt, ist die Prognose, die Hunde wieder zu ordnen, sicher nicht ganz schlecht.