Beiträge von gorgeous2000

    Das Problem liegt sicher an einer eher mangelhaften Nahrungsprägung. Der Zeitraum dafür fällt in die Zeit, die der junge Hund noch beim Züchter ist. Von daher ist es von Züchterseite aus unabdingbar, den Welpen ein möglichst großes Nahrungsspektrum anzubieten, damit sie alles mögliche kennen lernen und später weniger einseitig ernährt werden können und verschiedene Futtersorten auch besser vertragen.

    Wenn der Hund nur Pedigree bekommen hat und sonst nichts....... na ja.
    Dann ist er scheinbar so auf Lockstoffe, Zucker und sonst was fixiert, dass er mit anderem Futter nichts anfangen kann. Und mit Frischfleisch dann ja erst recht nicht.

    Ernähr mal ein Kind drei Jahre lang nur mit Pommes - ob man dann noch was anderes rein bekommt, das wage ich zu bezweifeln.

    Ich würde also aufgrund der verpassten Nahrungsprägung zumindest beim Trockenfutter bleiben, vielleicht ein mittelprächtiges und ausnahmslos nur noch das anbieten. Und nicht kommentieren oder aufpeppen. Hinstellen, frisst der Hund nicht, kommt es weg. Verhungern wird er nicht. Man muss das nur einfach mal durchziehen, dass es keinen Erfolg bringt, mäkelig zu sein.

    Zu viel Rumprobieren macht die Sache nicht besser. Und wenn es darauf hinaus läuft, dass er nur Aldifutter gut frisst, dann kriegt er halt Aldifutter. Aufpassen würde ich nur bei der Menge, da das Futter sehr fetthaltig ist. Hochwertiges Futter ist ja ganz schön, aber wenn der Hund eh schon beim Züchter nicht so dolle ernährt wurde....

    Ansonsten würde ich mich beim Züchter bedanken, denn er ist ursächlich dafür verantwortlich, bei der Nahrungsprägung geschlampt zu haben und zudem noch ein echt unzureichendes Futter gefüttert zu haben.

    Dass bei einem Welpen noch viel gefüttert wird, finde ich nicht soooooo schlimm.

    Sitz und Platz hat für mich mit Hundeerziehung erst mal weniger zu tun, da fände ich andere Übungen wichtiger. Aber gut, kann man ja machen, um den Haltern zu verdeutlichen, wie ein Hund lernt. Drei Übungen innerhalb einer Stunde in dem Alter finde ich ein bisschen viel.

    Was heißt Spielpause? Durften die Hunde frei laufen? Im Park? Hat die Trainerin keinen eingezäunten Platz?

    Dass man im Voraus einen Kurs bezahlt, finde ich auch in Ordnung, denn es kommt so oft vor, dass Leute gar nicht erscheinen, weil Wetter blöd, keine Lust, keine Zeit - wie man ja sieht, von 5 waren nur 2 da. Als Trainer möchte man gerne planen und eine Gruppe zusammenstellen, die auch mal ein paar Stunden zusammen bleibt und man eher auf ein Lernniveau hin arbeiten kann.

    Mir persönlich wäre wichtig: maximal 4 Welpen, die altersgemäßg bzw. vom Temperament her halbwegs zusammen passen, ein eingezäuntes Gelände (raus gehen kann man später, wenn die Welpen schon ein bisschen was können und man die Ablenkung für das Training braucht), mindesten EIN erwachsener Hund sollte in der Gruppe sein und ich würde immer erst mit anderen Übungen im Ansatz starten als mit Sitz, Platz, Fuß. Rückruf an der Leine finde ich auch eher ungünstig.

    Ruhe einfordern am Anfang der Stunde, erste Übung vielleicht Trainer gibt Menschen die Hand und der Welpe wird belohnt, wenn er sich ruhig verhält. Dann Erklärungen zum Aufbau der Stunden und welche Übungen im Kurs erlernt werden, Fragen beantworten und ausreichend Zeit für Freispiel der Hunde. 2 x 5 Minuten Übungen reichen aus. Und dann auch lieber erst mal nur eine oder zwei mit einer Pause dazwischen. Sitz UND Platz in einer Stunde finde ich unnötig und auch oftmals schon zu viel - für Mensch und Hund.

    Hör auf Deinen Bauch, wenn Du Dich mit dem Trainer wohl fühlst, die Gruppe nett ist, die anderen Hunde nett miteinander sind, ist doch alles gut. Ansonsten lieber auf Welpenstunde verzichten und gezielte Kontakte zu erwachsenen Hunden suchen.

    Bei einem Tierschutzwelpen aus dem Ausland wird man leider selten die Wahl haben, einen Hund unter 4 Monaten zu bekommen. Legal ausreisen dürfen sie vorher nicht.

    Schöner wäre es natürlich, wenn der Hund bis dahin schon ein bisschen mehr von der realen Welt gesehen hat als die Tierheimumgebung. Positiv könnte sein, dass der Hund lange mit Mutter und Geschwistern zusammen war. Das hängt aber auch davon ab, wie die Mutter drauf ist und ob die Hundefamilie Ruhe hat und entspannt ist oder ob sie Stress im Tierheim haben.

    Weißt Du, wie die Hunde im Tierheim gehandhabt werden? Haben die vielleicht auch Kontakte zu anderen Hunden? Wird mit den Welpen ein bisschen was gemacht? Haben sie ausreichend Kontakte zu Menschen? Gibt es vielleicht Gassigänger, die sich einen Welpen mal mitnehmen und außerhalb des Zwingers was mit ihm machen? Haben die Tierheimmitarbeiter ein bisschen Zeit investieren können, die über füttern und sauber machen hinaus geht?
    Wie ist die Mutterhünding? Offen und stabil oder eher unsicher? Wenn sie mit Menschen unsicher ist, wird sie es auf die Welpen übertragen. Und das schon im Mutterleib.
    Sind die Welpen dort geboren oder wie ist die Vorgeschichte?

    Ist sicher immer schwierig, das zu beurteilen, weil die Hunde in gewohnter Umgebung und im Familienverband durchaus locker und entspannt wirken können, bei einem Umzug in eine völlig andere Welt aber auch schnell einbrechen können.

    Es ist schon ein gewisses Risiko dabei, wenn man einen jungen Hund aufnimmt, der vielleicht eher reizarm aufgewachsen ist. Deprivationsschäden sind oft ein Leben lang nicht mehr reparabel - man kann aber auch so einen Hund an neue Dinge gewöhnen, kontrollieren und managen, aber dafür braucht man definitiv ausreichend Erfahrung.

    Wenn Du Dir die Aufgabe zutraust und Dir auch Gedanken über "was ist, wenn" vorab machst, ist es sicher schön, einem Tierschutzhunde zu helfen, ein schönes Leben zu bekommen.

    Es kann auch alles ganz einfach sein und der Hund schafft es locker, sich schnell an was Neues zu gewöhnen.

    Aber auf jeden Fall bedenken, dass schlechte Erfahrungen immer besser sind als keine Erfahrungen. Schlechte Erfahrungen kann man mit guten Erfahrungen aufwiegen und auch wieder löschen - keine Erfahrungen: wo nichts ist, kommt auch nicht mehr viel hin. Es fehlen wichtige Synapsenverknüpfungen im Gehirn und die Erfahrung, auf neue Situationen entsprechend reagieren zu können, in welcher Form auch immer. Dieses Defizit begleitet deprivierte Hunde ein Leben lang in allen neuen Situationen und der Stress- und Cortisolspiegel wird deutlich erhöht sein.

    Vorteile, wenn ein Hund in diesem Alter und aus einer Tierheim-Situation umzieht, gibt es aus meiner Sicht kaum bis gar nicht.

    Wenn er bis dato bei jemandem wäre, der das entsprechend auffangen kann und den Hund auf ein neues Leben halbwegs vorbereiten kann, ginge es noch.

    Wenn Du Hundeanfänger bist, könnte es durchaus schwierig werden. Kann, muss aber nicht.

    Der Verein sollte Dich entsprechend beraten können, auch nach Übernahme, und für mich wäre Tierschutz auch, dass man, wenn man als Verein Welpen aufnimmt, diese auch entsprechend vorbereitet und das wichtige Zeitfenster bis zum 4. Monat nicht ungenutzt verstreichen lässt. Bei allem Respekt für die viele Arbeit, die man als Tierschützer sonst so hat, aber Tierschutz heißt halt auch Verantwortung und da sollte man sich überlegen, ob man einen Wurf aufnimmt und nicht nur versorgt, sondern auch "abgabefertig" macht.

    Vielleicht wäre es einfacher, einen jungen Hund aufzunehmen, der schon hier auf einer PS ist und wo man dann genauer sehen kann, wie der mit unserem Leben hier zurecht kommt und ob man sich die Aufgabe zutraut.

    Direkte Übernahmen aus dem Ausland - da sollte man schon etwas Erfahrung mitbringen. Egal, wie alt der Hund ist. Bis zum 4. Monat sind die wichtigsten Entwicklungsfenster bereits wieder geschlossen, die Hirnentwicklung so gut wie abgeschlossen.

    Für mich hört sich das Verhalten auch insgesamt wenig sexuell an, sondern eher nach Stress, Überforderung, ritualisiertes Verhalten.

    Wenn Du jetzt einen Chip gesetzt hast, würde ich die Zeit, in der der Hund scheinbar wieder besser ansprechbar ist, dringend nutzen, um insgesamt mit der Erziehung noch weitere Verbesserungen zu bekommen.

    Also zum Beispiel Vertiefung eines Abbruchsignals, Erhöhung der Frustrationstoleranz in allen anderen Bereichen und vielleicht dem Hund mal echt Arbeit geben, wo er sich seine Glückshormone holen kann, also rasse-/typgerechte Beschäftigung wie z.B. konzentrierte Nasenarbeit.

    Alleine auf den Chip verlassen würde ich mich nicht, sondern wirklich noch mal was tun.

    Vielleicht klappt nachher die Kontrollierbarkeit dann etwas besser und das ritualisierte Verhalten ist noch umlenkbar.

    Ist es nicht so, dass die Hunde den Unterschied zwischen Arbeit und Freizeit lernen? Rettungshundearbeit nur mit Geschirr und für Freizeit gelten dann wieder die normalen Regeln, die man seinem Hund beigebracht hat?

    Hast Du denn das Gefühl, der Hund "arbeitet", wenn er in den Wald rennt oder jagt er eher?

    Zitat

    Ich persönlich halte einen erwachsenen, gefestigten Hund für weitaus weniger "überraschungspaketik" als nen Welpen, bei dem man nur ungefär weiss wie er sich entwickelt und bei dem man extrem viel versauen kann als Anfänger. ;)

    Das sehe ich auch so.
    Für einen Anfänger ist es meistens sehr schwer, den ersten Hund von Welpe an zu erziehen. Man muss auf alles achten, einen guten Blick haben, gutes Timing, die Entwicklungszeitfenster des Welpen erkennen und genau da unterstützen zu können, wo es gerade nötig ist.
    Wenn man ein Leben mit Hund noch nicht gewohnt ist, kommt hinzu, dass man sich selbst erst mal neu organisieren muss, in alles rein wachsen muss - einen Welpen zu handhaben ist da nicht ganz einfach, erst Recht nicht, wenn man kleine Kinder hat.

    Im Tierschutz gibt es viele tolle Hunde und bei guter Beratung findet man sicher einen, der einem gefällt und alles mitbringt, was man braucht. Ein paar kleine Erziehungshilfen muss man sicher immer geben, aber das ist sehr viel einfacher, als bei einem Welpen die komplette Erziehung von Anfang an selbst zu machen. Es passieren einfach zu viele Fehler, wenn man sich (noch) nicht auskennt, auch wenn es sich immer so schön anhört, dass man sich einen Welpen so formen und erziehen kann, wie man es braucht. Das ist auch sicher so, wenn man es KANN.

    Ansonsten würde ich auch zur FCI-Gruppe 9 raten, bei den Begleithunden ist sicher etwas dabei. Alle anderen Rassen sind ursprünglich auf verschiedene Arbeiten gezüchtet worden, die Begleithunde sollten nur beim Mensch sein. Einfacher in der Erziehung müssen sie aber nicht sein. Auch ein Bologneser oder Havaneser ist ein quirliger Hund, der beschäftigt und bewegt werden will und der auch nicht besser hört, wenn er nicht richtig erzogen wird.

    Da gerade viele kleine Rassen in Mode sind, würde ich darauf achten, einen guten Züchter zu finden, der auch bei der Auswahl des richtigen Welpen behilflich sein kann und der mit Rat und Tat zur Seite steht. Und das ein Hundeleben lang.

    Und wenn man eine passende Rasse gefunden hat, lohnt es sich sicher immer auch, sich die entsprechenden Notseiten anzusehen. Man findet eigentlich jede Rasse im Internet im Tierschutz, vielleicht gibt es ja einen Hund der gewünschten Rasse, der ein neues Zuhause sucht und der vielleicht schon etwas "Vorbildung" hat. Gerade die Notvereine oder auch viele Auslandsorgas arbeiten sehr sorgfältig bei der Beratung und Auswahl des passenden Hundes, so dass man da nicht allzu viele Sorgen haben muss, dass man einen Hund mit diversen Macken bekommt. Eine gewisse Ehrlichkeit bei der Vermittlung aber auch von Züchterseite ist einfach extrem wichtig, damit am Ende alle Beteiligten zufrieden sind.

    Als Alternative zu Karsivan kann ich noch Ginseng empfehlen. Ich habe hier auch einen sehr alten, leicht tüddeligen und ansatzweise tauben Hund sitzen. Eine Zeit lang habe ich Karsivan gegeben, ohne große Verbesserung. Jetzt bekommt er Ginseng-Kapseln und damit halte ich ihn etwas stabiler.

    Ansonsten ist es bei ihm auch so, dass er inzwischen nur noch bei kühlem Wetter längere Strecken schafft, zwar insgesamt sehr aktiv ist, aber halt immer mal ein bisschen tüddelig und mit "Brett vorm Kopf".
    Er schnuppert sich auch gerne fest, was aber einfach daran liegt, dass es bei einem alten Hund einfach länger dauert, bis die Informationen im Gehirn ankommen und verarbeitet werden.

    Ich nehme halt ein bisschen Rücksicht auf ihn, finde seine "Macken" liebenswert und unterstütze ihn so gut wie es geht.
    Er kann nichts dafür, er ist einfach alt, aber gerade auch deshalb eine Bereicherung für mich. Ich mag alte Hunde.

    Mein erster Eindruck: du gehst auf volles Risiko.

    Entweder Dein Hund wird keine Party feiern, wenn ein Welpe einzieht oder Dein Welpe bekommt keinen schönen Start, wenn Du nicht einschätzen kannst, wie die Hündin sich verhält.

    Als Mensch kann ich sicher vieles managen und muss das auch auf jeden Fall tun, aber irgendwie hört sich die Kombi für mich nicht gut an.

    Sicherer wäre, Du sucht einen ausgewachsenen Zweithund, mit dem man testen kann, ob dieser zu denjenigen gehört, mit dem Deine Hündin umgehen kann.

    Kannst Du Deine Hündin im Zweifel regeln und im Verhalten unterbrechen?

    Bist Du bereit, für beide Hunde das Management zu übernehmen, sprich, dafür zu sorgen, dass Deine Hündin keinen Stress hat und/oder entsprechend eingestielt wird UND dass der Welpe entsprechend gefördert und im Zweifel auch geschützt werden kann?
    Sicher ist es schön, wenn ein älterer Hund bei der Erziehung mit hilft, dafür muss er es aber können.

    Die Frage ist, wem tut man damit einen Gefallen. Dir oder den Hunden?
    WIE reagiert Dein Hund auf Welpen im allgemeinen?

    Das Risiko, dass es nicht gut klappt, ist sehr hoch, finde ich.
    Im Zweifel würde ich auf jeden Fall einen Rüden nehmen, da sind die chancen, dass es klappt, wahrscheinlich am größten.

    Das kommt ein bisschen drauf an, nach welchem Schema grundimmunisiert wurde und welche Mittel verwendet wurden.

    Heute impfen die meisten Tierärzte nach den Empfehlungen der Tierärztekammer wie folgt:

    8 Woche: SHPPLT
    12. Woche: SHPPLT
    16. Woche SHPPLT
    ein Jahr später: SHPPLT

    Danach werden dann die einzelnen Impfungen gesplittet, Zwingerhusten (S) und ich meine Leptospirose (L) einmal im Jahr, die anderen seltener, wie z.B. Tollwut (T), wo es auch Impfungen gibt, die drei Jahre halten, bei den anderen entsprechend, Parvor uns Staupe alle zwei Jahre zum Beispiel, je nachdem, was auf dem Aufkleber steht.

    Früher hat man mit 8. Woche alles geimpft, vier Wochen später aufgefrischt und dann alles immer jährlich (bei 48 EUR gehe ich davon aus, dass die 6fach-Impfung gemeint ist).

    Guck Dir den Impfausweis mal genau an und sprich mit Deinem TA.

    Ich finde weniger ist auch mehr und mir kommt es vor allem auf eine ausreichende Grundimmunisierung an.

    Warum setzt Du Dich nicht einfach mit dem Tierheim in Verbindung und schilderst den Fall und hörst, was sie dazu sagen? Diese wären meine ersten Ansprechpartner.

    Dieses ganze Rumspekulieren hier bringt doch nichts. Kann ja sein, dass das für das Tierheim alles kein Problem ist, auch wenn sie vielleicht aus Kulanz nur die Hälfte oder so zurück zahlen.