Beiträge von gorgeous2000

    Ja, ich würde solche Hundeansammlungen meiden und bei einem Labrador erst recht.

    Am besten schon von Welpe an. Lieber gezielte Hundekontakte zu ausgewählten Hunden.

    Das, was bei einem Labrador immer lustig und nach Spiel aussieht, ist aus meiner Sicht oftmals Überforderung und Stressverhalten. Sie KÖNNEN oft nicht anders als rum zu springen, aufzudrehen und machen den Anschein, sie wollen auf allen Hochzeiten tanzen.

    Von daher würde ich einen Labrador immer von Welpe an schon anders und viel gezielter handhaben in Bezug auf Menschenkontakte.

    EIN netter Spielpartner oder besser noch, ein Hund, der NICHT spielen will, finde ich da in den ersten Lebensjahren deutlich besser für den Hund.

    Größere Ansammlungen von Hunden würde ich erst nach und nach aufsuchen, wenn der Hund erst mal ein bisschen Ruhe und Konzentration gelernt hat und nicht mehr in kopfloses Verhalten verfällt.

    Das Problem ist, man sieht Labradoren Stress einfach schlecht an - bei denen wirkt alles wie Spiel und Spaß und Freude. Ist es aus meiner Sicht aber oft nicht, sie können halt oft nicht anders kommunizieren, weil ihnen ja auch jegliches, wichtiges und gesundes Aggressionsverhalten fehlt, ebenso wie die Fähigkeit, Distanz einzuhalten und mal wenig körperlich zu sein.
    Irgendwer sagt mal, Labradore wären "körpersüchtig". Könnte was Wahres dran sein.

    Ignorieren hilft bei unerwünschten Verhaltensweisen eher wenig.
    Ich persönlich würde das Zwicken deutlich abbrechen und im Zweifel auch maßregeln und eine Alternative anbieten.

    Auf der anderen Seite würde ich mich aber auch fragen, warum der Hund so aufdreht. Was war vorher, was vielleicht zu viel war.

    Ich weiß, dass hier die dollen 5 Minuten als normaler Welpenwahnsinn abgetan werden, auch wenn das Verhalten deutlich über ein paar Minuten hinausgeht und der Hund einfach keine Ruhe finden kann - ich finde es so normal nicht und habe das bei keinem meiner Welpen gehabt. Hier und da mal dolle 5 Minuten - ok. Das bezeichnet den Übergang zwischen Anspannung und Entspannung. Wenn es aber häufig oder regelmäßig vorkommt, würde ich mich immer fragen, WARUM der Hund dieses Verhalten zeigen muss.
    Oft kommt nach müde ja doof - auch bei Hundekindern.

    Von daher würde ich den Tagesablauf noch mal überprüfen. Wie lange ist der Hund aktiv, was passiert in den aktiven Phasen, wie oft und wie lange schläft er, kann er überhaupt zur Ruhe kommen oder ist der Haushalt sehr trubelig, macht es vielleicht Sinn, dem Hund kontrollierte Auszeiten zu verpassen, wird er zu viel gepusht durch den Menschen (durch Unklarheit im Umgang, durch permanentes Reagieren auf den Hund, durch zu viel Spiel mit dem Hund)

    Auf der anderen Seite würde ich die aktiven Phasen sinnvoll nutzen, mit dem Hund schon einige Dinge zu erarbeiten und wenn ich ihn beschäftigen oder mit ihm "spielen" will, dieses sehr reflektiert und kontrolliert zu tun.
    Also lieber kleinere Futtersuchspiele statt Zergeln mit einem Seil oder Bällchen werfen, kleinere Apportieransätze erarbeiten (Dummy halten/tragen/bringen oder Futterbeutel - das können solche Hund schon sehr früh und lernen schnell).
    Ebenso wichtige Grundübungen wie Rufen, Abbruchsignal erarbeiten, Dinge ausgeben, Regeln im Umgang mit Menschen lernen usw., alles natürlich nur in den Ansätzen, die der Hund in dem Alter auch leisten kann und immer aufhören, wenn es am besten klappt und dann wieder Ruhe.
    Überdrehtes Verhalten kommt somit nicht so schnell auf, wenn der Hund ruhig und konzentriert gearbeitet wird.

    Sicherlich muss auch mal ein lustiges Sich-gehen-lassen-Spiel möglich sein und man kann sich auch mal mit nem Welpen über den Boden kugeln und ein bisschen körperlich spielen, sollte aber darauf achten, so einen jungen Hund nicht pushen mit zu viel Bewegungssachen.

    Ich glaube auch, dass der Hund geistig deutlich unterfordert ist.

    Du hast eine Mischung aus zwei Jagdhundrassen - da sollte jagdlich alternative Arbeiten auf jeden Fall auf dem Plan stehen.

    Lange Spaziergänge sind nicht das, was den Hund auslastet, sondern vielleicht sogar noch hoch pusht, ebenso wie das "Spielen" mit ihr.

    Anbieten würde sich je nach Talent des Hundes ruhiges und konzentriertes Arbeiten mit der Nase, also so was wie Suchen-Finden-Bringen.
    Dummytraining, Fährte, ZOS - das könnte dem Hund Spaß machen.

    Der Labrador trägt und bringt gerne Dinge, der Ridgeback eher nicht. Dem Ridgeback liegt das Trailen und Fährtenarbeit mehr.
    Da müsstest Du mal schauen, in welchem Bereich Dein Hund motivierbar ist.

    Insgesamt würde ich auf jeden Fall dran bleiben und Ruhe einfordern und an der Frustrationstoleranz arbeiten, auf der anderen Seite würde ich dem Hund aber auch dafür deutlich mehr Arbeit geben. Spaziergänge vielleicht verkürzen, dafür aber mehr geistig auslasten.

    Ich tippe darauf, dass er überfordert ist.

    In dem Alter muss man nicht dringend "spazieren gehen", sondern der Hund sollte erst mal ankommen dürfen und nur zum Lösen nach draußen gesetzt werden (wenn Garten vorhanden, erst mal nur da), ansonsten draußen vor die Tür an immer die selbe Stellt.

    Erst nach und nach sollte man vom Haus aus, kleine Ausflüge in die Umgebung machen.

    In dem Alter würden Wolfswelpen die sichere Höhle bzw. die nähere Umgebung noch nicht verlassen, weil es zu gefährlich ist. Sie halten sich also zunächst nur im Kernrevier auf und erst ab ca. 12. Woche fangen sie an, den Radius nach und nach zu erweitern.

    Somit würde ich auf die Spaziergänge erst mal verzichten, dem jungen Hund immer nur kleinen Reizen aussetzen, die er sich in Ruhe ansehen kann, ansonsten viel schlafen und viel Ruhe halten.

    Wie lange gehst Du denn am Stück?

    Hat sie als Welpe Ruhe gelernt? Hat sie als Welpe Frustrationstoleranz gelernt?
    Kannst Du sie z.B. mal auf ihren Platz schicken und sie bleibt da?

    Abbruch hilft nur, wenn der Hund es ordentlich gelernt hat.

    Ignorieren hilft nur bei nicht selbstbelohnendem Verhalten des Hundes.

    In welchen Situationen genau bellt sie? Immer nur in Form von aufmerksamkeitsforderndem Verhalten oder auch in anderen Situationen? Hast Du das als sie klein war unbewusst verstärkt, weil Du immer darauf eingegangen bist?

    Wie forderst Du Deinen Hund? Wie viele Entscheidungen triffst Du im Alltag, wie viele der Hund?

    Wie genau sah das Training mit dem Hundetrainer aus? Immer nur Ausprobieren verschiedener Dinge oder seid ihr auch mal bei einer Sache geblieben?

    Was hast Du als Welpe mit ihr gemacht? Was kann sie gut, woran hat sie Spaß?

    Ich glaube, dass das Problem nicht am Halsband liegt.

    Der Hund ist 8 Wochen alt. Spazieren gehen sollte man da noch gar nicht. Der Hund sollte erst mal zu Hause ankommen und seine neue Umgebung kennen lernen. Wenn ein Garten vorhanden ist, dann erst mal nur in den Garten lassen zum sich lösen.

    In dem Alter sind Hunde sehr ortsbezogen, die Welt draußen macht ihnen Angst. Der Grund dafür ist das wölfische Erbe, wo Welpen in dem sich noch im und am Bau aufhalten, also im bekannten Kernrevier (Innenterritorium).
    Zu weit draußen das Geschäft erledigen kann da schon kritisch sein, da es mögliche Fressfeinde anlocken könnte.

    Erst ab ca. 12. Woche erkunden sie ihr Territorium weiter und weiter. Von daher würde ich, wenn möglich, den Hund erst mal nur ein bis zwei Wochen (oder sogar länger - je nach Hund) nur im Haus und im Garten ankommen lassen und dann erst die ersten Gänge ums Haus herum (Außenterritorium) starten. Und zwar immer von zu Hause los gehen, möglichst den gleichen Weg, damit der Hund Sicherheit erfährt und nie zu weit gehen die ersten Male, so dass der Hund noch freudig mit gehen kann. Nach und nach können die Gänge länger und länger werden.

    Von daher würde ich nach Möglichkeit noch gar keine Spaziergänge machen. Falls kein Garten vorhanden ist, den Hund raus tragen, auf die nächste Wiese setzen, damit er sich lösen kann und wieder ab nach Hause. Rückweg vielleicht dann an der Leine. Wenn es nicht zu weit weg vom Haus ist, läuft er sicher dann gerne wieder zurück in den sicheren "Bau".

    Ob Halsband oder Geschirr, finde ich relativ egal. Die Gefahr, dass ein Geschirr nicht gut passt, halte ich allerdings für größer.

    Wichtig ist, dass man, egal, was man nutzt, von Anfang an gutes Verhalten an der Leine belohnt und den Hund führt und sich nicht vom Hund überall hin ziehen lässt.

    Empfehlen würde ich von Anfang an, einen für den Hund deutlich erkennbaren Unterschied zwischen "du darfst laufen wie Du willst" und "wir gehen artig an der Leine" einzuführen.

    Die erreicht man über zwei Führmöglichkeiten. Also entweder die Kombi Halsband/Geschirr oder lange/kurze Leine.
    Am Geschirr /lange Leine darf der Hund sich frei bewegen, auch noch ziehen, schnüffeln, pinkeln usw. Am Halsband/kurze Leine ist das nicht erlaubt, der Hund soll sich kurze Zeit auf uns konzentrieren.

    Von daher würde ich mir jetzt einfach überlegen, wie ich den Hund später führen will. Manche Menschen kommen mit dem Geschirr besser klar, andere mit Halsband. Ich persönlich führe Hunde nicht gerne über ein Geschirr, da man weniger Einfluss durch die Leine nehmen kann. Zudem macht ein Geschirr das Ziehen an der Leine dem Hund meistens angenehmer.

    Ob Halsband oder Geschirr - das ist wirklich reine Geschmackssache, dass euer Hund sich hinsetzt und nicht weiter will, hat aber einen anderen Ursprung, den man nicht außer Acht lassen sollte.

    Beim Erlernen der Stubenreinheit hilft nur Geduld und ein gutes Auge. Lieber den Hund prophylaktisch viele Möglichkeiten geben, draußen zu machen. Also belohnenswerte Situationen schaffen.
    In der Regel gilt: nach dem Trinken, nach dem Fressen, nach dem Schlafen, nach dem Spielen.

    Nachts klappt es nicht? Ist der Hund in eurer Nähe, so dass ihr mit bekommt, wenn sie wach wird und ihr sie dann zügig nach draußen bringen könnt?

    Sich melden - es gibt Hunde, die machen es nicht. In dem Alter sowieso noch nicht. Je besser sie lernt, dass ihr auf ihre Bedürfnisse achtet, desto größer ist die Chance, dass sie sich an euch wendet, wenn sie raus muss.

    Der Hund ist noch sehr jung und kann seine Blase noch nicht kontrollieren, das dauert noch ein bisschen, aber je mehr ihr darauf achtet, dass sie oft genug die Möglichkeit, draußen zu machen, bekommt, desto schneller wird sie es lernen. Sie weiß ja nicht, dass es in unserer Welt nicht erwünscht ist, sein Geschäft dort zu verrichten, wo man wohnt.
    Viele Hunde in dem Alter trauen sich nicht, draußen ihre Zeichen zu setzen und bevorzugen (noch) die gewohnte Umgebung, wo sie sich sicher fühlen (Haus, Garten).

    Der Labrador ist bekannt dafür, viele Dinge mit dem Maul aufzunehmen und auch unverdauliches runter zu schlucken. Von daher wäre der erste Auftrag des Halters, ein gut aufgebautes Abbruchsignal einzuüben. Und zwar noch vor allen anderen Dressurkunststücken wie Sitz, Platz, Pfote geben.
    Ein gutes Abbruchsignal werdet ihr mit einem verfressenen Hund ein Leben lang gut brauchen können.

    Ebenso könnt ihr schauen, dass ihr dem Hund ausreichend Kaumaterial zur Verfügung stellt. Labradore sind recht oralfixiert und haben gerne was im Maul, tragen Dinge rum, knabbern was klein.
    Zusätzlich würde ich schauen, dass der Hund vielleicht schon ein bisschen "Arbeit" bekommt, die der Rasse liegt. Als Jagdhund wird er auf Dauer sinnvolle und rassegerechte Auslastung brauchen, damit kann man auch schon in jungen Jahren anfangen.

    Zum Beispiel: Dummy halten, tragen, bringen, suchen (nichts werfen). Oder kleinere Arbeit mit einem Futterbeutel.

    Das macht den Labradoren Spaß und es liegt ihnen im Blut, dem Menschen verschiedene Gegenstände zuzutragen.

    Zudem hat ihr dann für die spätere Arbeit schon die Ansätze geschaffen, so dass ihr dann mit Apportierarbeiten weiter machen könnt, was ich dringend empfehlen würde, denn aus meiner Sicht sind viele Labradore deutlich unterbeschäftigt und neigen dann dazu, Dinge zu machen, die wir nicht möchten.

    Aufreiten hat selten sexuellen Hintergrund.

    In Deinem Fall würde ich darauf tippen, dass es ein Übersprungs (also Stress)-Verhalten ist. Der Hund befindet sich in einem Konflikt und findet für sich keine Lösung und hat sich angewöhnt, sich sehr duckig zu nähern. In der Situation würde ich sie nicht alleine hantieren lassen.

    Die Begegnungssituation scheint ihr insgesamt Schwierigkeiten zu machen. Ich finde das extrem submissive Verhalten bei einer Begegnung nicht unbedingt günstig, kommt aber bei vielen Labradoren (vor allem Hündinnen) in der Form leider vor.
    Auf der sicheren Seite würde ich mich an Deiner Stelle nicht fühlen, es gibt viele Hunde, die damit nicht umgehen können, sondern in einem Hund, der sich so unterwürfig vorstellt, ein Opfer sehen. Aus solchen Situationen könne leicht Beißereien entstehen, je nachdem, auf welches Gegenüber ihr trefft.

    Ich persönlich finde das recht gefährlich für Deinen Hund und würde die gesamte Situation von Grunde auf anders handhaben, damit Dein Hund lernt, solche Begegnungen anders zu lösen.
    Sie scheint schwer überfordert zu sein.

    Von daher würde ich den Hund nicht nach vorne frei agieren und in solche Begegnungen rein laufen lassen, sondern sie erst mal bei Dir behalten (vielleicht sogar hinter Dir), an den anderen Hund näher ran gehen, erst mal kurz Ruhe halten, damit sie sich den anderen Hund erst mal in Ruhe ansehen kann und dann würde ich sie erst frei geben. Du nimmst damit eventuell schon etwas Kopf- und Planlosigkeit raus, wenn weniger Energie im Spiel ist.

    Kann sein, dass sich mit so einer Herangehensweise das Verhalten Deines Hundes schon anders darstellt. Du nimmst ihr etwas den Stress, indem DU die Situation erst mal noch managst und gibst ihr die Zeit, die sie braucht.
    Unter Umständen würde dann das nachfolgende Stressabbauverhalten des Aufreitens auch weniger werden.

    Die Situation anders managen - damit würde ich also viel früher ansetzen, um dauerhaft ein anders Ergebnis zu erzielen. Was bringt es Dir, den Hund fürs Aufreiten zu maßregeln, wenn der ganze Stress sich schon lange vorher aufgebauscht hat? Die Cortisol-Werte sind dann schon hoch geschossen und bauen sich erst nach längerer Zeit (20 bis 30 Minuten) wieder ab.
    Somit würde ich eher dran arbeiten, den Stresspegel von vorneherein etwas niedriger zu halten.

    Ob Rüde oder Hündin, das ist wirklich reine Geschmackssache. Ich bin eher der Rüdentyp. Die Klarheit der Rüden liegt mir einfach mehr.

    Ich könnte mir eher vorstellen, dass für einen Anfänger die Rasse womöglich etwas schwierig sein könnte. Ein Welpe sowieso. Ich empfehle Anfängern immer lieber einen bereits erwachsenen Hund, wo man dann den Charakter und das Verhalten genau sehen kann.

    Die Vorstellung, einen Welpen kann ich mir so formen, wie ich ihn haben möchte, kann ich nur unterschreiben, wenn man weiß, was man tut. Die Entwicklungszeitfenster eines Welpen sollte man einfach erkennen können, um einen jungen Hund anleiten zu können. Ebenso ein gutes Auge dafür haben, was zu viel und zu wenig ist. Klar gibt es immer Menschen, die ohne Schwierigkeiten einen Welpen gut erziehen können und welche, die seit 30 Jahren Hunde halten und immer noch keinen Plan haben, aber das sind eher die Ausnahmen, finde ich.

    Bezüglich der Geschlechterwahl würde ich auf jeden Fall vorher überlegen, was zu mir passt. Kann ich damit Leben, dass ein Rüde sich auch mal kloppen will und auch muss oder kann ich mit dem Hormon-Auf-und-Ab einer Hündin und mit den Läufigkeiten leben.

    Bezüglich der Auswahl des Welpen würde ich mich auf jeden Fall vom Züchter beraten. Wer die Welpen nach dem Motto "wer zuerst kommt, sucht zuerst aus" disqualifiziert sich für mich als guter Züchter.

    Ebenso sollte sich der Züchter mit der Charaktererkennung von Welpen gut auskennen und für Dich auf jeden Fall einen Hund aus dem sozialen Mittelfeld aussuchen, diese sind in der Regel gerade für einen Anfänger leichter zu führen als "Kopfhund" oder "Seelchen" (Drei-Klassen-System bei Welpen).