Beiträge von gorgeous2000

    Bewegungseinschränkungen sind unter Hunden völlig normal. Zum Beispiel Weg abschneiden, einen anderen "weg parken", T-Stellung, sich vor einen anderen Hund stellen, um ihn zu "beschützen".

    Und natürlich kann ich als Mensch das auch machen.

    Etwas ungünstig gelaufen, die Hunde zu füttern, wenn gerade der erste Kontakt entsteht. Ein Kennenlernen von zwei sich fremden Hunden sollte man sich eher nur anschauen und nicht noch zusätzlich mit Futter rum hantieren.

    Gut, dumm gelaufen, aber so erlebst Du wenigstens keine böse Überraschung, wenn der zweite Hund einzieht.

    Tragisch finde ich das jetzt nicht, das kann man alles regeln, ABER ich würde mir Deinen Ersthund noch mal in Ruhe in Bezug auf allgemeine Ressourcenverteidigung anschauen. Dass es mit Nachbars Hund klappt und auch mit der Katze - gut, das kann ritualisiert sein, aber scheinbar hat Dein Hund das erwünschte Verhalten nicht generalisiert.

    Das würde ich auf jeden Fall im Auge behalten.

    Und bevor der neue Hund einzieht, noch mal ganz klar die Alltagstrukturen durch denken bezüglich möglicher Ressourcen.

    Also Liegeplätze von Anfang an zuteilen, kein Spielzeug und keine Kauknochen und so was rum liegen lassen, von Anfang an beide Hunde ganz klar regeln.

    Mit dem Einzug eines Beagles hast Du zwei verfressene Rassen, wobei beide Rassen eigentlich darauf gezüchtet sind, wenig Ressourcenverteidigung zu zeigen.

    Füttern würde ich gar nicht unbedingt getrennt, ist doch eine gute Situation, dass die Hunde das lernen. Aber ich würde auf jeden Fall die Näpfe erst mal in einem großen Abstand zueinander hinstellen und mich als Blocker dazwischen stellen. Wenn das alles gut klappt, evtl. die Näpfe näher zusammen. Kopf an Kopf müssen sie ja nicht fressen, aber mit einem Meter Abstand sollte durchaus möglich sein.

    Aufpassen auch, während Du das Futter zubereitest, dass Dein Hund nicht in Erwartung dem anderen Hund prophylaktisch schon mal eine verpasst. Besser von Anfang an ein Ritual einüben. Zum Beispiel: beide Hunde müssen in ihrem Korb bleiben oder beide Hunde müssen mit Abstand zueinander sitzen bleiben und dürfen erst auf Deine Freigabe hin fressen.

    Mit einem zweiten Hund holt man sich nicht nur doppelte Freude, sondern anfänglich auch vierfach Arbeit ins Haus. Du musst jetzt viel mehr managen und vorausschauend denken. Die Synergieeffekte zwischen zwei Hunden sollte man nicht unterschätzen, oftmals packen die Hunde zukünftig ihr geballtes Wissen zusammen und meistens lernen sie die nicht erwünschten Dinge am besten voneinander.

    Beispiel: Pöbelt Dein Hund an der Leine anderen Hunde an, wird der neue Hund das womöglich übernehmen.
    Pöbelt der neue Hund an der Leine, kann es sein, dass Dein Hund auch damit anfängt, auch wenn er das nie vorher gemacht hat.
    Oftmals stacheln die Hündinnen den Rüden fast unsichtbar an, und der Rüde fühlt sich genötigt, dem Anspruch der Hündin zu genügen.

    Die beiden Hunde gehen vielleicht zukünftig als gut eingespieltes Pärchen durch die Welt, Kontakte mit anderen Hunden sollte man daher von Anfang an im Auge behalten.

    Es gibt also einiges zu bedenken, bevor ein zweiter Hund einzieht und auch für den Ersthund ist es anfänglich sicherlich nicht so einfach, nach einem Einzeldasein auf einmal Wohnung, Futter, seinen Menschen und alles mit einem anderen Hund zu teilen.

    Wenn man von Anfang an einige Dinge beachtet, ist es aber eine schöne Sache für alle Beteiligten, zwei oder mehr Hunde zu halten.

    Als gute Lektüre kann ich Dir das Buch "Mehrhundehaltung" von Thomas Baumann empfehlen. Da steht sehr detailliert drin, wie man den Einzug eines neuen Hundes gestaltet, worauf man achten sollte und auch zum Thema Erstkontakt gibt es dazu gute Hinweise (zum Beispiel auch, dass man Leckerchen aus dem Spiel lassen sollte:-)).

    Ich wünsche Dir viel Spaß mit dem neuen Mitbewohner, das wird schon werden, die beiden Rassen passen ja gut zusammen, Rüde und Hündin ist auch recht einfach in den meisten Fällen und beide Rassen sind ja nicht soooooo schwer zu händeln.

    Ich würde vor so einer Entscheidung auf jeden Fall jemanden kommen lassen, der sich die Hunde mal anschauen kann.

    Und auch, um zu sehen, worum es bei den Streitigkeiten wirklich geht. Eher doch um Ressourcen oder um Status.

    Die Frage ist auch, was passiert genau VOR einer Beißerei und war es richtig, da einzugreifen bzw. welche Managementmaßnahmen habt ihr von Anfang an vorgegeben (wer darf was, wer darf wo liegen usw.)

    Welche Hausstandsregeln haben eure Hunde, behandelt ihr beide gleich oder unterschiedlich. Da sollte jemand vielleicht noch mal detaillierter hin schauen.

    Eine Kastration BEIDER Rüden halte ich für recht unsinnig. Zum einen ist die Frage, ob eine Kastration überhaupt die Probleme löst (die Ursache der Beißereien wäre dafür wichtig zu wissen) und wenn ja, dann wäre es günstiger nur einen der beiden zu kastrieren, um wieder ein Gleichgewicht zu erreichen. Man müsste dafür den Statusniedrigeren kastrieren.

    Üblich ist das bei einem Züchter sicherlich nicht. Im Gegenteil, die meisten Züchter, die von ihren Nachzuchten überzeugt sind, wären total froh, wenn davon welche auf Ausstellungen gehen, Zuchtzulassungen machen und zurück in die Zucht ghen.

    Den Grund würde ich erfragen. Und interessant fänd ich auch, ob sie das auch bei den Welpen macht, die sie mit 8 Wochen abgibt.

    Kann mir auch nur vorstellen, dass es da um irgendeine Monopolstellung geht, bei der Rasse eigentlich seltsam. Es gibt in Österreich eine Australian Doodle-"Züchterin", die alle Welpen grundsätzlich nur kastriert abgibt, damit niemand anders ihr mit dem Verkauf ins Gehege kommen kann.

    Abgesehen davon, dass es dafür keinen VERNÜNFTIGEN Grund geben kann (wundert mich auch, dass die Züchterin die Kosten dafür in Kauf nimmt), ist das Alter für ein Kastration einfach deutlich zu früh und dem Hund nicht zumutbar, in einer wichtigen Entwicklungsphase bereits so eine eingreifende Erfahrung machen zu müssen.

    Vom Kauf würde ich deutlich Abstand nehmen, aber der Grund dafür würde mich interessieren.

    Selbst bei Tierschutzwelpen habe ich wenig Verständnis für Frühkastrationen, zumindest nicht, wenn sie schon hier vor Ort sind.

    Wildes Spiel zielgerichtet und souverän unterbrechen können die wenigsten Hunde. Die, die einfach kläffend hinter her renne und selbst konfus oder angestachelt wirken, können es definitiv nicht. Diese Hunde haben eher ein Problem mit chaotischem Gerenne und wollen wieder Ordnung haben (viele Hütehunde neigen dazu).

    Ein Hund, der souverän unterbricht, macht das sehr ruhig, oft durch reine Präsenz oder gezieltes Ausbremsen eines einzelnen Hundes. Ein Hund der das kann, würde mit seiner Ruhe, automatisch Ruhe in so eine Situation bringen und verhält sich weder hektisch nur übermäßig aggressiv.

    Aber wie gesagt, echtes Splitten und Situationen unterbrechen können nur ganz wenige Hunde. Viele Hundehalter überschätzen da ihre Hunde oder nehmen so eine Aussage als Ausrede. Meistens sind es die Hunde, die erst recht Stimmung in so eine Gruppe bringen, zumindest indirekt. Es sind also eher Anheizer als echte Splitter.

    Echtes Mobbing ähnelt dem Jagdverhalten und verfolgt meistens mehrere Sequenzen in einer recht ähnlich Abfolge. Die Hunde spulen das Verhalten oft nach demselben Schema ab und checken schon bei Sichtung eines anderen Hundes ab, ob er sich zum Opfer eignet.

    Fixieren, Anpirschen, Anhetzen und wenn das "Opfer" entsprechend reagiert, hinter her laufen und evtl. auch rein packen.

    In einer Hundegruppe ist das für den Laien schwer zu sehen, weil da ja viele Synergieeffekte eine Rolle spielen.

    Selbst filmen und mehrfach ansehen schult das Auge. Oder nur eine 1:1-Begegnung filmen.

    Dass ein Hund mal los läuft und die anderen animiert (nicht provoziert) hinter her zu laufen, kann ein lustiges Jagdspiel sein. Ganz sicher erkennt man es daran, dass die Rollen des Jägers und des Gejagten auch mal abwechseln. Es gibt aber auch Hunde, die sich lieber jagen lassen, andere, die lieber jagen. Ob der Gejagte sich wohl fühlt in seiner Haut, kann man unter Umständen auch an der Körperhaltung ablesen und auch daran, ob er eine brenzlige Situation selbst auflösen kann (z.B. durch Stehenbleiben, umdrehen).

    Ob es dazu Videos gibt, kann ich gar nicht sagen. Vielleicht ist auf der DVD "Hündisch" dazu was drauf.

    Ansonsten bekommt man viele Infos zum Ausdrucksverhalten beim Hund über das Buch von Dorit Feddersen-Petersen (Ausdrucksverhalten beim Hund). Teuer, aber lohnt sich.

    Ich habe selbst erste einen Züchterbesuch gemacht, der war von der Züchterin aber gut geplant gewesen. Ich konnte in Ruhe ins Haus rein kommen, wo nur zwei erwachsene Hunde waren, die zwar neugierig, offen und freundlich auf mich reagiert haben, aber durchaus gut erzogen waren. Es gab Kaffee und Kuchen und wir haben uns erst mal kennen gelernt und IN RUHE unterhalten. Die Welpen hatte sie erst mal weg geparkt und erst dazu geholt, als ich schon längere Zeit in der Wohnung war. Zwei große Rüden aus dem ersten Wurf waren draußen im Garten im Außengehege. Mit den Welpen sind wir dann raus gegangen, ich durfte mir auf Wunsch auch die erwachsenen Hunde ansehen und als alle ausgepinkelt hatten und langsam müde waren, sind wir mit allen Hunden wieder rein gegangen und haben uns unterhalten.

    Ansonsten kenne ich Züchterbesuche auch von der anderen Seite, denn in meiner Ausbildung habe ich auch Würfe betreut und Interessentenbesuch mit vorbereitet.
    Die Hunde wurden auch erst draußen im Freilauf vorgestellt und dann ging es nachher rein in das Zimmer, in dem die Welpen wohnten. Das ganze war immer recht gut geplant, so dass weder für Hund noch für die Menschen zu viel Stress entstanden ist.

    Ich muss auch sagen, obwohl ich Hunde mag und jeden Tag beruflich viele Hunde um mich rum habe, muss ich es auch nicht haben, irgendwo, wo ich fremd bin, rein zu kommen und gleich von zig Hunden angekläfft und belagert zu werden. Und wenn ich mir vorstelle, man ist Hundeanfänger und da stürmt gleich ne Riesen-Meute bellend auf einen zu, springt um einen herum und einen an - das stelle ich mir sehr befremdlich vor. Und das muss auch nicht sein.

    Kann aber sein, dass einige Züchter sich wenig Gedanken machen und davon ausgehen, dass alle Menschen deren Hunde toll finden (müssen). Und wenn jemand ablehnend reagiert, vielleicht dann auch gleich eine Mißstimmung herrscht.

    Für mich ist es ein No-Go, irgendwo hin zu kommen, wo man gleich überfallen wird.

    Lieber erst mal rein, in Ruhe Jacke ausziehen, mit dem Züchter warm werden und dann mit Ruhe Welpen ansehen.

    Oder die Hunde müssen halt so gut erzogen sein, dass Besuch ungehindert das Haus betreten kann.

    Und ganz ehrlich: wenn ein Welpe in so eine Stimmung und so ein Chaos rein wächst - natürlich lernt er das durch Nachahmung und schaut sich so ein Verhalten ab. Wer mehrere Hunde hält, muss halt besser organisieren, Synergieeffekte ausschließen und mehr managen und kontrollieren. Und wenn ich Welpe dazwischen habe erst Recht.

    So eine Chaosveranstaltung wäre durchaus für mich ein Kriterium, dort keinen Hund zu kaufen. Erst recht nicht bei einer eh schon tendenziell gesprächigen oder leicht zu überdrehenden Rasse.

    Ich würde sagen, es liegt unter anderem daran, dass zwei bellfreudige Rassen mit im Spiel sind. Und vielleicht ist der Hund auch leicht überdreht ohne geistigen Input. Joggen, Stöcke werfen, andere Hunde treffen - das kann auch zu viel sein.

    Vielleicht bringst Du etwas mehr Struktur in den Alltag, schränkst sie da räumlich mal mehr ein (schickst sie auf die Decke) bietest ihr was zu Kauen an (das entspannt) und überlegst Dir eine kleine "Arbeit" für sie.

    Ist sie kastriert oder nicht? Wenn Du sagst, das Bellen wird in der Schwangerschaft mehr, kann es auch sein, dass sie darauf hormonell reagiert.