Wenn bei euch eine Dreier-Gruppe gut funktioniert, sind vier wahrscheinlich kein Problem. Drei Hunde ist meistens recht kritisch, da ist schnell mal einer wortwörtlich das dritte Rad am Wagen. Hunde neigen zur Paarbildung.
Ich würde über die Gruppe einmal drüber schauen. Wer hat mit wem viel zu tun, wer ist eher "das dritte Rad am Wagen", wer hat eher eine größere Beziehung zum Menschen.
Danach würde ich entscheiden. Wie "grün" sind sich die Hündinnen, wer hat eher das Sagen, welche Rolle spielt der Rüde.
Welche der Hündinnen ist nicht kastriert? Die ältere, die statushöhere?
Worst Case bei einer dritten Hündin könnte sein, dass es innerhalb der Läufigkeiten zu Streitigkeiten kommt. Der Rüde könnte da evtl. noch als Anheizer dienen. Wenn es eine Hündin sein soll, würde ich bei einem Welpen darauf achten, eine aus dem sozialen Mittelfeld zu nehmen und je nach Persönlichkeit und Charaktere Deiner Hündinnen vielleicht eher einen submissiven Typ.
Aus dem Bauch raus würde ich mich wahrscheinlich für einen Rüden entscheiden. Die Mädels werden den ja sicher schnell im Griff haben und je nachdem, wie euer Rüde ist, gilt auch hier, einen Welpen aus dem sozialen Mittelfeld zu nehmen und einen Typ, der sich gut unterordnen kann, damit es zwischen den Rüden nicht zu Streitigkeiten kommt. Vor allem während der Läufigkeit der Hündin könnte es zu einer Wettbewerbsaggression kommen.
Wie handhabst Du es momentan mit dem Rüden, wenn die Hündin läufig ist? In welchem Alter wurde der Rüde kastriert? Stellt er Besitzansprüche an eine der Hündinnen?
In welcher Reihenfolge kamen die Hunde zusammen? Welche Rolle spielt ihr als Menschen? Verteilen sich die Hunde auf zwei Leute oder ist eher einer die Bezugsperson?
Wie verhalten sich die drei Hunde bei Begegnung mit Fremdhunden?
Gutes Buch zu dem Thema, was bei der Auswahl auch gut helfen kann, ist "Mehrhundehaltung" von Thomas Baumann.
Ich halte zurzeit 6 Hunde, drei Rüden, drei Hündinnen, bis auf einen (den jüngsten Rüden) alle kastriert, da aus dem Tierschutz.
Davon ein uralter Mix (14 Jahre), eine Dackelhündin 6 Jahre), eine Griffon Nivernais-Hündin (5 Jahre), eine Setter-Mix-Hündin (ca. 4 Jahre), einen Dackel-Rüden (irgendwas zwischen 2 und 4 Jahre geschätzt) und einen Spinone-Rüden (fast 3 Jahre).
Ausgesucht habe ich nach Passung, nach A- und B-Typen-Verteilung und als ich mir in meine Gruppe vor drei Jahren einen Welpen (Spinone) dazu genommen habe und meinen alten Rüden noch hatte (der statushöchste der Gruppe und Kopfhundtypus), habe ich mich bewusst für eine Rasse entschieden, die tendenziell als gut verträglich gilt und für einen Welpen aus dem sozialen Mittelfeld, damit es mit dem "Chef" später nicht zu Streitigkeiten kommt. Der "Chef" durfte zur Auswahl des Welpen das letzte Wort haben.
Hat alles wunderbar nach Plan hin gehauen und auch als mein alter Hund letztes Jahr eingeschläfert werden musste, hat die Gruppe sich weiter gut entwickelt und es sind danach noch zwei Hunde (Setter und Dackelrüde) dazu gekommen, mit denen es ebenfalls keine Probleme gab, weil die Passung gut und überlegt war.
Da ich alle Tierschutzhunde erst quasi "zur Probe" als Pflegestelle hatte und die Hunde bereits erwachsen waren, war es natürlich einfacher, zu schauen, ob das alles klappt.
Letzten Endes spielt der Mensch eine sehr große Rolle, ob er als Manager seiner Hunde seinen Job gut erfüllen kann, auch wenn es immer mal Kombinationen gibt, die einfach nicht funktionieren und wo selbst der beste "Rudelführer" nichts mehr machen kann.