Beiträge von gorgeous2000

    ist doch klar, dass der Hund auf Dich reagiert, wenn Du Dein Augenmerk auf einen anderen Hund legst.
    Wenn Du Dich bei einer Hundebegegnung auf Deinen Hund konzentrierst und nicht auf das Gegenüber, macht es doch deutlich mehr Sinn und Du kannst das unerwünschte Verhalten Deines Hundes auch viel besser abbrechen, wenn Du die ersten Anzeichen erkennst.
    Sobald Du auf einen anderen Hund schaust, beziehst Du Dich ja in den "Konflikt" mit ein. Tust Du das nicht, hat nur Dein Hund den Konflikt und wird sich wahrscheinlich dann eher an Dir orientieren, weil er sich nicht alleine zutraut, den Konflikt selbst zu lösen. Ist doch eigentlich ein gutes Zeichen, dass Dein Hund so fein auf Dich reagiert und sich an Deinem Verhalten orientiert.

    Wenn Du Dich dringend mit anderen Hundehaltern unterhalten willst, kannst Du ja Deinen Hund ein bisschen hinter Dich bringen und vermitteln, dass er mit der Sache nichts zu tun hast und DU Dich unterhalten willst. Hunde sollten lernen, ruhiges Verhalten zu zeigen, wenn der Mensch mal stehen bleibt, um sich zu unterhalten. Auch wenn ein anderer Hund dabei ist. Wenn beide Menschen den Kontakt der Hunde untereinander nicht zulassen und ihnen vermitteln, dass sie gerade mit der Sache nichts zu tun haben und der Mensch etwas tut, was den Hund nichts angeht, ist das für Hunde eigentlich kein Problem, mal nicht dran zu sein und im Fokus zu stehen. Solche Dinge kann man ganz gut üben, vielleicht erst mal an Personen ohne Hund (Begrüßungssituation), wo Du Deinem Hund entweder ein Kommando gibst oder ihn so neben oder hinter Dir hältst, dass er keinen Erfolg hat, einen Menschen zu begrüßen. Dann das gleiche bei Begegnungen mit Mensch und Hund. Wichtig dabei ist, dass BEIDE Hunde vom Menschen geregelt werden, kein Leinenkontakt entsteht und die Hund sich ruhig verhalten müssen, während der Mensch sein Ding macht.

    All solche Sachen üben wir bereits in der Welpenstunde und die Hunde lernen das ganz schnell und für viele ist es sogar eine Erleichterung, wenn sie sich nicht kümmern müssen und gesagt bekommen, was sie zu tun haben.

    Ich persönlich würde ein Fuß ganz anders aufbauen und dem Hund erst mal beibringen, auf Kommando an mein Bein zu kommen und dort korrekt zu sitzen.

    Bei meinem Hund heißt das Kommando "Base", er kommt dann ran und "parkt" an meinem linken Bein. Belohnt wird nur das gerade und korrekte Sitzen.

    Wenn das gut und zuverlässig klappt und sauber aufgebaut wurde, fange ich an, aus dieser Position heraus, mich jeweils um 90 Grad nach rechts zu drehen und der Hund soll am Bein "kleben" bleiben. Dann variieren und auch mal nach links drehen oder mehrfach rechts oder auch mal einen Schritt nach vorne.

    Das Kommando soll für den Hund nur heißen, bleib an meinem Bein, egal, wohin ich ich mich bewege und wenn ich stehen bleibe, setz Dich hin. Erst wenn das richtig sitzt, geht es mal ein, zwei Schritte nach vorne. Belohnt wird wieder nur die korrekte Position an meinem Bein.
    Von dieser Basis aus ist es dann viel leichter möglich, wenn man zwei oder drei Schritte nach vorne schafft, auch mehrere Meter zu gehen und schneller auch weite Distanzen ordentlich zu schaffen.

    Der Aufbau der "Grundstellung" muss daher ordentlich aufgebaut werden, das Laufen am Bein kommt dann erst später dazu.

    Wenn man zu früh anfängt, zu gehen, schleichen sich viel schneller Fehler ein. Und Fuß bedeutet ja nicht, neben mir zu laufen, sondern einfach nur, in einer gewünschten Position am Bein zu bleiben, wenn das Kommando kommt und dort zu bleiben, wenn ich mich bewege. Langsames und schnelles gehen kann man dann mit einüben und das geht auch sehr einfach, wenn der Hund mit dem Kommando verknüpft hat, einfach nur am Bein zu bleiben. Er orientiert sich also am Bein und somit auch an meinen Bewegungen.

    Inwieweit man sich das mit Clickertraining erarbeiten möchte, kann man sich ja überlegen. Ich arbeite ohne Clicker.

    Hochschauen muss mein Hund nicht während des Fuß laufens. Wenn man das haben will, muss man das von Anfang an mit einbauen und auch das Futter irgendwann ausschleichen, so dass er die Belohnung nur noch am Ende einer gelungenen Übungssequenz erhält.

    Wenn man die Möglichkeit hat, dass ein junger Hund oft mit anderen Hunden Kontakt haben kann, kann man ruhig auf eine Welpenstunde verzichten.

    Hat man diese Möglichkeit nicht, kann eine GUT GEFÜHRTE Welpenstunde durchaus Sinn machen.
    Anfangen kann man nach einer Eingewöhnungszeit Zuhause nach 7 bis 10 Tagen, würde ich sagen.

    Wenn Du als Hundehalter selbst unerfahren bist, kann eine gute Welpenschule für DICH Sinn machen, denn dort lernst Du, wie Dein Hund lernt, wie Du Dinge beibringen kannst, lernst etwas über Körpersprache der Hunde, kannst Fragen stellen usw.

    Welpenstunde ist also hauptsächlich auch für die Menschen da, um zu lernen, wie man einen jungen Hund erzieht, formt und fördert.

    Ansehen würde ich mir verschiedene Welpenstunden-Konzepte immer schon BEVOR der Hund einzieht. Ist der Hund erst da, macht es keinen Sinn, hier und da ne Stunde mit ihm zu machen und wenn es nicht gefällt wieder woanders hin zu gehen. Hundeschulhopping ist für einen Welpen kein Spaß.

    Findet man keine geeignete Welpenstunde, würde ich immer darauf verzichten und mich privat darum kümmern, dass mein Hund entsprechend wichtige und geeignete Kontakte zu anderen Hunden erhält.

    Es gilt also: lieber keine Welpenstunde als eine schlechte.

    Eine gute Welpenstunde würde für mich so aussehen:

    - kleine Gruppen (4 bis 6 Welpen), Welpen werden passend zueinander ausgesucht, nicht unbedingt nach Größe, sondern nach Temperament
    - keine reine WelpenSPIELstunde, sondern ein gut strukturierte Stunde mit kleinen Übungseinheiten, zwischendurch Freilauf, wieder kleine Übungseinheit - kein Freilauf sofort ab Beginn der Stunde, sondern erst mal Ruhe einfordern bevor die Hunde laufen dürfen (erste Übung für die Frustrationstoleranz, es entsteht nicht so schnell die Erwartungshaltung beim Hund, dass Hundeschule immer nur Spaß mit anderen Hunden bedeutet)
    - MINDESTENS ein erwachsener Hund in der Gruppe, besser mehr
    - kompetenter Trainer, der individuell auf Hund und Mensch eingehen kann und nicht nur EINE Philosophie verfolgt, sehr viel Fachwissen hat und auch das Spiel der Hunde anleiten kann, der sich Zeit für Fragen nimmt und wichtige Alltagsübungen schrittweise erklären kann und nicht nur Sitz-Platz-Fuß beibringt, sondern wichtige Dinge wie einen guten Rückruf, ein Abbruchsignal, Alltagssituationen nachstellen usw.; Eingreifen in das "Spiel" der Welpen, wenn es nötig ist; Verhaltensweisen (auch rassespezifische) im Ansatz erkennen und erklären

    Wenn man eine gute Hundeschule findet, kann eine Welpenstunde für Dich und Deinen Welpen durchaus Sinn machen. Bei einem Schnuppertermin würde ich erst mal ohne Hund zuschauen, um mir ein Bild machen zu können.

    Eventuell kannst Du in einen festen Kurs noch quereinsteigen, musst aber davon ausgehen, dass andere Kursteilnehmer eventuell schon weiter sind. Mit 16 Wochen endet die Welpenzeit und die Hunde werden dann zu Junghunden und können weiterführende Kurse besuchen, wo dann die Lernansätze weiter vertieft und ausgebaut werden.

    Ein kompetenter Trainer würde niemals direkt am Kind bzw. mitten im Konflikt arbeiten.
    Ich finde es nicht richtig, einen Hund, der mit Kindern "nicht sauber" ist, in für ein Kind gefährliche Situationen zu bringen. Ob mit Maulkorb oder ohne.

    Und Hund runter drücken und ANS KIND DRÜCKEN - ich dachte, ich hätte mich verlesen. Wer um Himmels Willen kommt auf solche Ideen? Total wahnwitzig und fahrlässig!

    Schön, dass ihr mit einem neuen Trainer nicht im direkten Konflikt arbeitet. DAS macht man nämlich nicht, wenn es um Hunde und Kinder geht. Vor allem, wenn es um Kinder geht. Da reicht ja erst mal eine Schadensbegrenzung, Konfliktvermeidung, Sicherung und Kontrolle des Hundes. Er MUSS Kinder ja nicht toll finden, sondern man muss diesen Hund so handhaben, dass er kontrollierbar ist.

    Das alles hat der Hund vorher nicht gemacht? Oder konntest Du es nur besser abstellen?

    Auf jeden Fall hat das alles mit Frust zu tun. Hast Du Frustrationstoleranz mit ihm von Anfang an bewusst geübt?
    Wird der Hund jagdalternativ in irgendeiner Form beschäftigt?

    Ich denke, mit Futterablenkung wird man in den meisten Fällen keinen dauerhaften Erfolg erzielen können und bei falschem Timing evtl. noch eine falsche Verknüpfung herstellen. Und selbst wenn man so die Situationen managen kann, hat man lediglich das Symptom abgestellt und die Gefahr ist groß, dass das Frustverhalten an anderer Stelle wieder gezeigt wird.

    Ich würde demnach bewusst an die Frustrationstoleranz ran gehen, und zwar in allen Bereichen. Auch Zuhause. Und aufregende Situationen bis zum Trainingserfolg erst mal meiden, um das nicht erwünschte Verhalten nicht zu ritualisieren.

    Meine Hunde laufen möglichst die erste Zeit viel frei, weil ich mit der Leinenführigkeit erst viel später anfange.

    Ein Geschirr habe ich noch nie benutzt. Liegt mir einfach nicht und das An- und Ausziehen nervt mich. Vor allem, wenn man mehrere Hunde hat. Dafür habe ich aber darauf geachtet, dass die Hunde das Ziehen erst gar nicht lernen und auch nicht in die Leine rennen. Beim letzten Hund habe ich ein System mit einem Wechsel zwischen langer und kurzer (teilweise sogar Balanceleine) gemacht, um die Leinenführigkeit beizubringen. Also kurze Leine - es wird ordentlich gegangen (z.B. mit Richtungswechsel, schnell und langsam gehen) und lange Leine - der Hund darf schnüffeln, pinkeln und auch mal ein bisschen ziehen, aber mich natürlich nicht durch die Gegend reißen. Da ich grundsätzlich mich von einem Welpen nicht dorthin ziehen lasse, wo er hin will, sondern darauf schaue, dass der Hund MIR folgt, hatte ich mit Leinenführigkeit bei keinem meiner Hunde jemals ein Problem.

    Von daher war es für mich auch egal, ob Geschirr oder Halsband.

    Beim Geschirr sehe ich es kritisch, dass man es ständig abmachen müsste (z.B. beim Spiel mit anderen Hunden, da Verletzungsgefahr größer) und man die Leine mittig am Geschirr und somit auch mittig am Hund befestigt, was es aus meiner Sicht schwieriger macht, den Hund zu bewegen und zu beeinflussen.

    Ebenso sieht man so viele Hunde mit schlecht sitzenden Geschirren, dass man sich fragt, was daran dann gesünder sein soll.

    Wenn man auf die generelle Führigkeit eines Hundes von Anfang an achtet, ist es von daher egal, ob Geschirr oder Halsband, dann ist das nur noch reine Geschmackssache.

    Moxonleinen würde ich auf jeden Fall erst nehmen, wenn der Hund gut leinenführig ist. Zum Trainieren finde ich die nicht so gut.

    Ich würde auch ein neues Wort nehmen oder den Hund auf eine Pfeife in kleinen Schritten konditionieren. Und dann die Ablenkung nach und nach einbauen. Wird jetzt wahrscheinlich länger dauern, weil der Hund ja drei Jahre lang anderes gelernt hat und ja auch Erfolge in Form einer Selbstbelohnung bei Hundekontakt hatte. Zusätzlich würde ich die Hundekontakte mehr reglementieren, d.h. Du bestimmst, zu wem er laufen darf und zu wem nicht. Wenn er ein Nein gut kann, kannst Du das ja nehmen und wenn er laufen darf, ein Auflösungswort benutzen ("lauf", "frei", "ok" oder so was).

    Einige, die hier schreiben, sollten vielleicht noch mal nachschlagen, was Kommentkämpfe sind.

    Das hat mit Rangordnung reichlich wenig zu tun.

    Und sicher kann man den eigenen Hund kontrollieren, darum ging es hier ja nicht. Aber zu so einer Situation gehört ja immer noch ein anderer Halter und ein anderer Hund.

    Hingehen, runterpflücken, in den Nacken packen - schöne Theorie, die sich so sicher sehr schlecht bis gar nicht umsetzen lässt.

    Ich finde, dass Kommentkämpfe zu einem Rüdenleben dazu gehören. Kommentkämpfe zeichnen sich ja dadurch aus, dass sie ritualisiert und gehemmt ablaufen und es selten zu ernsthaften Verletzungen kommt. Sie setzen eigentlich ein gut gelerntes Sozialverhalten eines Hundes voraus, sind aber natürlich auch noch von vielen anderen Faktoren abhängig.
    Allerdings können sie natürlich auch in einen Ernstkampf ausarten.

    Umgehen kannst Du sie ja eigentlich nur, wenn Du einschätzen kannst, bei welchem Typus Hund Dein Hund so reagiert und ihn dann an die Leine nehmen und den Kontakt nicht zulassen.

    Kritisch fände ich schon, wenn es ständig passieren würde. Muss ja nicht sein.

    Klar ist es immer blöd, wenn der andere Halter zu nah an den Hunden stehen bleibt oder im falschen Moment einen der beiden anfasst oder seinen fest hält.

    Wenn beide einfach weiter gehen würden und sich raus halten, kommt es meistens gar nicht erst zu einer Klopperei.

    Ich persönlich würde einfach da spazieren gehen, wo man Hund sich nicht ständig mit anderen messen muss und ihn nur ausgewählte Hundekontakte haben (zu älteren souveränen Hunden, die sich auf das Geplänkel gar nicht erst einlassen zum Beispiel).

    Erzieherisch darauf einzuwirken, nun, das finde ich eher schwierig, wenn es schon zum Kontakt kommt. Zumindest würde ich aber meinem Hund verbieten, aktiv zu anderen Hunden hin zu laufen, wenn ich den Kontakt nicht möchte und der andere Hunde keine Anstalten macht, zu meinem Hund hin zu kommen. Ansonsten Leine dran und großen Bogen schlagen.

    Auf andere Hundehalter kann man sich in den meisten Fällen eh nicht verlassen, dass sie sich richtig und cool verhalten, von daher lieber Schadensbegrenzung betreiben, Konflikte gar nicht erst entstehen lassen und hoffen, dass der Hund, wenn er älter und noch reifer ist, sich vielleicht gar nicht mehr auf solche Kämpfchen einlässt. Andererseits kann häufiges sich prügeln für einen Hund auch recht selbstbelohnend sein, manchen kloppen sich einfach gerne. Je öfter er Gelegenheit dazu bekommt, desto häufiger legt er es vielleicht auch drauf an.

    Mein alter Hund (14) ist auch des Öfteren mal unruhig am Wandern und wirkt orientierungslos und ist vom Gehör her mal besser und mal schlechter (scheinbar durchblutungsbedingt). Eine Zeit lang wurde es immer schlimmer und er hat Karsivan bekommen, was aber nicht den gewünschten Erfolg brachte. Jetzt bekommt er seit einem halben Jahr Ginseng und er ist stabil und gar nicht mehr tüddelig oder durcheinander.

    Der Hund meiner Eltern war auch sehr dement. In größeren Zeitabständen wurde es immer schlechter, bis sie irgendwann nur noch am Wandern war (immer die gleiche Strecke) und vergessen hat, zu trinken, zu fressen und zu schlafen. Das war leider das Ende mit über 16 Jahren.

    Wenn man die Tendenz zu dementem Verhalten rechtzeitig erkennt, kann man den Fortlauf der Krankheit durch entsprechende Medikamente auf jeden Fall etwas hinaus zögern.