Beiträge von gorgeous2000

    Um was für einen Hund handelt es sich denn?

    Kann es sein, dass der Bewegungsreiz Jagdverhalten auslöst? Dann könntest Du zum Beispiel im Bereich "Impulskontrolle" an die Sache ran gehen.
    Wenn der Reiz sehr stark ist, greifen reine Dressurkommandos wie Sitz und Platz oft nicht mehr und die Baustelle liegt ganz woanders, nämlich darin, dass der Hund lernt, Bewegungsreizen zu widerstehen (also eher Abbruchsignal plus Umlenken auf alternatives Verhalten).

    Zumindest würde ich den Hund nicht mehr dort frei laufen, wo Radfahrer zu erwarten sind, denn jedes Mal, wo der Hund Erfolg hat und hinter her läuft, schießen Glückshormone ins Gehirn und der Hund will dieses Gefühl immer wieder haben. Dingen nachzujagen ist somit selbst belohnendes Verhalten, dagegen anzukommen schafft man deshalb oft nicht mit Dressur oder Leckerchen. Da gehört dann eher ein gut aufgebautes Abbruchsignal so wie eine Alternative her, was der Hund STATTDESSEN tun soll bzw. man verlagert das jagdliche Talent auf Arbeit MIT dem Menschen, wo er dann seinem Talent nachgehen darf, allerdings im kontrollieren Rahmen und mit fest gelegten Regeln.

    Man kann durch eine Ernährung sicherlich einiges verbessern, aber braunen, harte und älteren Zahnstein nicht mehr, zudem dieser ja oft mit Entzündungen des Zahnfleisches einher gehen.

    Ich habe vor einem Jahr einen Dackel aus dem Tierschutz übernommen, der auch extremen Zahnstein hatte. Da ich Hunde, die ich neu bekomme, immer erst mal meinem TA zu einem Check vorstelle, wurden die Zähne mit überprüft und gesagt, dass die auf Dauer gemacht werden müssen.

    Erst mal durfte der Hund allerdings ankommen, hat Frischfutter und Knochen bekommen, die gelben Beläge sind damit gut weg gegangen und mit Fortan habe ich auch ein bisschen was von dem braunen Zahnstein abbekommen, aber halt nicht genug.

    Somit war der TA am Zug und hat eine ordentliche Zahnsteinreinigung vorgenommen und es mussten auch einige Zähne gezogen werden. Seit der OP ist eh Zahnpflege angesagt, da sich in den Lücken Futterreste fest setzen können. Der Hund wird weiter hauptsächlich frisch ernährt, bekommt Zusätze ins Futter und die Zähne werden geputzt. Bisher sieht alles gut aus.

    Zu lange würde ich mit einer Zahnsanierung nie warten, da der Hund ja immer wieder Bakterien abschluckt und das dann natürlich auch auf Magen und Darm schlagen kann.

    Da Du ja keine Kosten hast wie Steuern, Versicherungen usw. finde ich 10 bis 12 EUR auch angemessen und gut verdientes Geld.

    Ich betreue gewerblich Hunde und habe auch Tageshunde und nehme 15 pro Tag, gehe aber nicht spazieren, sondern die Hunde laufen in der Gruppe auf einem eingezäunten Gelände. Von den 15 EUR bleiben mir nach Abzügen sicher auch nur noch 10, dafür kann ich aber mehr Hunde nehmen und kann dann damit meine Ausgaben decken.

    Ich finde, Du solltest das mit Deinem Tierarzt abklären.

    Ein paar Tage über den Impftermin ist auch bei der Grundimmunisierung sicher nicht schlimm, es gibt einige Tierärzte, die halten sich nicht an die 4 Wochen, sondern impfen mit 6 Wochen Abstand. Mein TA zum Beispiel meint, dass nicht deutlich mehr als 4 Wochen dazwischen liegen sollen, auf ein paar Tage kommt es aber nicht an.

    Bezüglich der Temperatur - ich würde den Impftermin in die frühen Abendstunden legen und den Hund Zuhause dann in Ruhe lassen und an dem Tag nichts mehr machen. Zuhause wird es ja sicher nicht so warm sein und er findet eine kühle Ecke zum Schlafen.

    Finde ich nicht schlimm, würde aber davon ausgehen, dass der Hund Kissen als Spielzeug abspeichert und die vielleicht auch ohne dass Du es willst, rum trägt, zerpflückt, drauf rum kaut etc.

    Wichtig wäre dann vielleicht, immer nur das gleiche Kissen zu nehmen und es nach dem Spiel weg zu packen. Dann bleibt es auch spannend und ist was ganz besonderes.

    Ich würde in dem Fall mit Schieben anfangen und wenn der Hund überholen will, vorne mit dem Rad dicht machen. Der Hund kann ruhig ein bisschen Respekt vor dem Rad haben und lernen, einen gewissen Abstand einzuhalten, sich aber auch am Rad zu orientieren.
    Zusätzlich macht es natürlich Sinn, wenn der Hund sich auch an der Leine nicht von äußeren Einflüssen ablenken zu lassen. Kann ja immer mal sein, dass einem eine Katze vor dem Weg her läuft oder so etwas. Der Hund soll also auch lernen, sich an der Leine hemmen zu können und Deine Führung ernst zu nehmen.

    Ebenso kann man natürlich Kommandos einbauen, wenn man welche braucht. Mein alter Hund konnte "steady" für gleichmäßiges Traben und auch so was wie "ran" und "rüber", wenn man z.B. an Straßen fährt, habe ich es immer ganz gerne gehabt, dass er auf dem Bordstein läuft und bei parkenden Autos oder Fußgängern bei "ran" näher ans Rad kommt und am Rad die Hindernisse umläuft und nachher wieder rüber geschickt werden kann.
    Später hat er das von alleine gemacht.

    Bei einem freilaufenden Hund am Rad fände ich "Steh" oder "Stop" noch ganz brauchbar, ebenso wie ein "Fuß" oder "Base", bei dem der Hund sich wieder an meine linke bzw. beim Rad ja meistens eher rechte Seite einordnet.

    Da mein erster Hund immer nur links geführt wurde, ich ihn beim Rad fahren aber rechts führen wollte (abgewandt zur Straße), hat er sich immer erst links eingeordnet und erst mit dem Kommando "andere Seite", sich auf die andere Seite des Fahrrads bewegt.

    Vielleicht ist das bei Deinem Hund der Knackpunkt, dass er vielleicht immer links Leinenführigkeit gelernt hat und das jetzt nicht generalisiert bekommt.
    Oder durch die Schnelligkeit am Rad eben doch nicht mehr so sicher leinenführig ist.

    Ich hab mit all meinen Hunden immer erst normal Leinenführigkeit gemacht und sie haben gelernt, dass an der Leine nichts anderes gemacht wird, als artig mit zu gehen. Also kein Schnüffeln, Pinkeln oder sonstwas erlaubt. Am Fahrrad lief es dann sofort genauso.

    Ich denke, dass Du für Deinen Hund wahrscheinlich zum ersten Mal richtig authentisch rüber gekommen bist und er das SOFORT verstanden hat.
    Über die Art und Weise lässt sich sicher streiten, aber ich finde es einem Hund viel fairer gegenüber, nicht erwünschtes Verhalten direkt und kurz und knapp zu maßregeln (in welcher Form auch immer), das versteht der doch viel besser, als wenn ich da ewig rum eiere und meine Emotionen versuche zurück zu halten.
    Wahrscheinlich testet er genau deswegen schon länger an, ob Du ihm gewachsen bist und ihm auch mal Kontra geben kannst. Er fragt also schon länger und hat jetzt mal ne Antwort bekommen. Dich nervt es ja auch schon länger, Du hast Dich aber nicht getraut, richtig ernsthaft zu antworten und immer nur, "ja, nein, vielleicht" vermittelt. Jetzt war es für den Hund endlich mal ein endgültiges echtes "Nein" und ich denke, dass es dem Hund endlich die Entspannung und Ruhe und auch die Sicherheit gebracht hat, endlich zu wissen, wo er sich einordnen kann und soll.

    Ich persönlich finde dieses "Wegsperren/Rudelausschluß" für einen Hund die viel größere, psychische Strafe und dazu kommt noch, dass der Hund sein Verhalten damit womöglich noch nicht mal verknüpft (wie man an Deinem Beispiel ja sehen kann).
    Dann doch lieber direkt IM Konflikt sagen, was erwünscht ist und was nicht, als da ewig die "Malte, da reden wir aber noch mal drüber"-Nummer zu fahren.

    Dein Hund ist vielleicht auch kein sensibler Malte, sondern vielleicht auf dem Weg zu einem Kevin - wenn er es jetzt so verstanden hat, ist es ja erst mal gut.
    Das heißt ja nicht, dass Du Deinen Hund jetzt immer schlagen sollst, wenn er sich pöbelig Dir gegenüber verhält, Du könntest das sicher auch hundgerechter verpacken, Deinen Status dar zu stellen.

    Wichtig finde ich auch, dass ein Hund mal die Erfahrung macht: mein Mensch ist jetzt für mich gerade nicht ansprechbar, nur weil ich das gerade möchte.
    Du warst mit anderen, wichtigeren Dingen beschäftigt und hast es geschafft, bei Dir zu bleiben und Dich um Dich zu kümmern. Du hast Dich also gut mal abgrenzen können und warst für den Hund situativ mal nicht ansprechbar. Das ist "echtes Ignorieren" und kein gespieltes. Und das versteht jeder Hund sofort.

    Dass Du Deinen Hund nachher wieder zu Dir eingeladen hast und er auch gekommen ist, zeigt doch auch, dass er keine Angst vor Dir hat. Bei Hunden kommt es auch vor, dass, wenn einer den anderen maßregelt, kurz und knapp und situativ, derjenige nicht nachtragend ist und das Freundschaftsangebot des anderen natürlich auch wieder annehmen kann und die Welt damit wieder in Ordnung ist.
    Genau DAS macht eine gute Beziehung/Bindung viel mehr aus, als wenn man sich den ganzen Tag verstellt und dem Hund gegenüber unklar auftritt. Hunde brauchen Klarheit und ihren Platz im Leben.

    Mich würde noch interessieren, ob Dein Hund das Dich Anrempeln und Beißen nach dieser Aktion komplett abgestellt hat?

    Das kommt wirklich auf den jeweiligen Hund an. Ich selbst habe 4 Hunde aus Tötungsstationen, einige waren danach kürzer oder auch länger in Auffangstationen oder Pflegestellen vor Ort und wurden dort vom Verhalten her beurteilt und beschrieben. Alle Beschreibungen haben so gestimmt. Zwei der Hunde waren sehr unsicher zunächst, das hat sich aber recht schnell gelegt.
    Wenn man auf der etwas sichereren Seite sein will, macht es Sinn, sich einen Hund in Deutschland vor Ort anzusehen, der schon auf einer Pflegestelle ist und einen "deutschen" Alltag lebt. Rangetraut habe ich mich auch an einen Hund, der ohne besonders viel Menschenkontakt aufgewachsen ist und selbst ich ihn nach einem Jahr bei mir nicht anfassen kann. Da ich aber beruflich mit Hunden arbeite und der Hund hier in meinem Alltag gut klar kommt, kann ich gut damit leben. Aber selbst dieser panische und stark traumatisierte Hund hat in wenigen Monaten sehr große Fortschritte in der Integration gemacht, allerdings auch mit einer echt sehr überlegten und eher professionellen Heransgehensweise. Dieser Hund wäre aber auch nicht an einen "normalen" Haushalt vermittelt worden, da der Verein sehr verantwortungsbewusst arbeitet.

    Seit einigen Jahren bin ich selbst Pflegestelle und habe bereits 10 bis 15 Hunde betreut und bis zur Vermittlung versorgt. Diese Hunde kamen alle ehemalig aus Tötungsstationen. Alle waren ausnahmslos sehr nette und einfache Hunde ohne größere Schäden, die sich hier bei mir sehr leicht eingelebt haben und auch die neuen Besitzer hatten wenig bis keine Probleme.

    In meinem beruflichen Alltag sehe ich fast täglich deutsche Vermehrerhunde, die irgendwo in einer Scheune aufgewachsen sind und von Welpe an in einem normalen Haushalt leben und damit oft schon überfordert und teilweise sogar stark depriviert sind. Diese Hunde haben ein Leben lang manchmal mehr Probleme, als die traumatisierten Hunde aus dem Ausland. Denn schlechte Erfahrungen kann man lösche, keine Erfahrungen sind irreversibel.

    Selbst mein Hund vom guten Züchter verhält sich in einigen Bereichen sehr unsicher und übertrieben ängstlich. Und der hatte definitiv eine gute Kinderstube. Liegt womöglich eher an der Sensibilität der Rasse.

    Deswegen würde ich sagen, man muss das Individuum betrachten und schauen, was ich bieten kann und was der Hund braucht. Wenn die Passung gut ist, sind kleinere Startschwierigkeiten durchaus gut lösbar.

    Leicht verdientes Geld ist Hundesitting, egal in welcher Form, sicher nicht.

    Denn als Selbstständiger (selbst und ständig) kommen erst mal viel höhere Kosten auf einen zu.
    Betriebshaftpflicht, Krankenkassen, Rentenkasse, Finanzamt, Berufsunfähgikeitsversichrung usw. Da ist man schnell einen vierstelligen Betrag pro Monat los.
    Dazu kommen noch die normalen Lebenshaltungskosten, die man ja erst mal wieder rein holen muss (Miete, Auto, Telefon, Kleidung, Essen, Strom, Wasser usw.)
    Günstig ist auf jeden Fall, für die ersten 2 oder 3 Jahre etwas Geld auf der hohen Kante zu haben, um rote Zahlen auffangen zu können.

    Des Weiteren benötigt man für viele Tierberufe entsprechende Erlaubnis vom Vet-Amt. Diese sind nicht immer ganz einfach zu bekommen. Je nachdem, was man macht, braucht man Nachweise über Räumlichkeiten, Qualifikation. Teilweise sind die Vet-Ämter sehr streng und achten aufs kleinste Detail.

    Reich werden kann man damit auf keinen Fall, arbeitet aber trotzdem mehr als in einem "normalen" Beruf. Und wenn man halbwegs einen großzügigen Lebensstandard erhalten will, wird es schwierig. Andererseits hat man gar nicht mehr so viel Zeit, Geld auszugeben:-)
    Alleine (ohne Mitverdiener) davon von Anfang an leben zu können, halte ich für recht utopisch.

    Was genau schwebt Dir vor? Pension, HuTa, Dog Walking - für all das gibt es spezielle Ausbildungen, die Liebe zum Tier reicht da bei weitem nicht. Ebenso sind Grundkenntnisse der Betriebswirtschaft und auch Marketing sehr von Nutzen und Vorteil.

    Ich würde an Deiner Stelle mal einen Businessplan schreiben, um die Ideen mal aufs Papier zu bringen und ein bisschen Liquidität und Rentabilität berechnen, im Zweifel mit einem Steuerberater zusammen. Da bekommt man einen guten Einblick über Kosten und Einnahmemöglichkeiten.

    Nachteilig ist für Selbstständige, und gerade, wenn man mit Hunden arbeitet, dass man selbst kaum noch Urlaub machen kann (muss man sich erst mal leisten können, ein paar Wochen im Jahr auf Umsatz verzichten zu können), die Arbeitstage sind lang (deutlich mehr als 8 Stunden mit allem drum und dran), keine Wochenenden, kaum Zeit für Privatleben, Freizeitaktivitäten und vor allem deutlich wenig echte Qualitätszeit für eigene Hunde.

    Recherchiere mal, welche Kosten auf Dich zukommen und wie Du das ganze aufziehen wollen würdest, dann siehst Du sicher etwas klarer, ob Du bereit bist, auf viel zu verzichten und wenig zu verdienen.

    Ich arbeite seit ca. 15 Jahren in dem Beruf, habe Abitur, eine kaufmännische Ausbildung UND eine Tierpfleger-Ausbildung, habe in einer Hundepension gelernt, diverse Praktika, Weiterbildungen und Seminare gemacht, mit Dog Walking und mobiler Hundeschule angefangen (da hätte ich niemals von Leben können) und habe jetzt meine eigene Hundepension mit gemischter Gruppenhaltung, die super läuft, viel Spaß macht, aber sehr wenig Zeit für was anderes lässt und man immer hinter dem Geld her ist, weil ständig hohe Kosten anfallen.

    Vielleicht kam beides zusammen? Sicherlich ist ein Probetag in einer Pension immer mit Stress verbunden. Auch wenn der Probetag gut verlaufen ist. Anstrengend und stressig für einen jungen Hund ist es immer erst mal.

    Ich hätte sie nach dem Probetag in Ruhe gelassen und nicht mehr auf die Familienfeier gelassen, damit sie ausruhen, schlafen und das Erlebte abspeichern kann.

    Und wenn dann noch was gefüttert wird, was der Hund nicht vertragen hat....

    Ich würde sagen, heute mal nichts machen mit dem Hund und nichts mehr füttern. Dann sollte es morgen wieder in Ordnung sein.