Beiträge von gorgeous2000

    Die Frage ist, wie definiert man Jagdtrieb.

    Ich denke, die meisten Hunde tendieren dazu, einem bewegten Reiz erst mal hinter her zu gehen. Einige Hunde kommen schnell wieder, wenn das Objekt der Begierde weg oder zu schnell ist, andere suchen noch ewig lange rum, wieder andere suchen sich bewusst Reize (Geruch) oder stöbern nach Wild.

    Somit würde ich sagen, dass keine Rasse über gar keinen Jagdtrieb verfügt, sondern vielleicht einzelne Hunde wirklich kaum bis wenig oder gar kein Interesse am Jagen haben.

    Bei einem spezialisierten Jagdhund weiß ich meistens, WIE er jagd bzw. was genau sein Job ist und kann damit dann arbeiten. Ich zum Beispiel halte seit Jahren große Vorsteher und komme mit dem Jagdtrieb wunderbar klar, weil ich auf der einen Seite mit meinem Hunden mit genau dem Talent arbeiten möchte und auf der anderen Seite dieses Talent von Anfang an in kontrollierbare Bahnen lenke.

    Ich habe aber auch eine Griffon Nivernais-Hündin, die wirklich kaum Jagdtrieb hat, die würde dem weglaufenden Hasen einfach hinterherschauen. Dafür geht sie aber Fährten ab.

    Bei meinen beiden Dackeln hat einer extremen Jagdtrieb, den man gut im Auge behalten muss, sonst ist der Hund von einer Sekunde zur anderen weg und das im Zweifel auch mal länger. Der andere Dackel zeigt Null Jagdtrieb.

    Sicherlich gibt es Rassen, die tendenziell eher wenig Jagdtrieb haben, weil sie daraufhin nicht selektiert worden sind, aber ich schätze, wenn der Hase direkt vor einem Hund hoch geht, sind die allermeisten erst mal kurz weg.

    Von daher ist es immer auch eine Sache der Erziehung, einem Hund beizubringen, einem Reiz nicht zu entsprechen. Prophylaktisch würde ich das erst mal bei jedem Hund so handhaben, eine gute Impulskontrolle und ausreichend Frustrationstoleranz beizubringen, ebenso wie einen gewissen Radius um Freilauf und das Bleiben auf Wegen. Damit hat man dann wenigstens schon mal eine gute Basis.

    Hier sind meine beiden. Maori, Dackel-Ratero-Mixhündin, 6 Jahre aus Spanien und Pixel, Schwarztiger-Rüde, ca. 2 Jahre aus Ungarn.

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    Die Bücher von Angelika Lanzerath kann man Anfängern immer ganz gut in die Hand geben. Sind nicht so teuer, gut aufgeteilt, einfach zu lesen, aber mit wissenschaftlichem Hintergrund.

    Wenn Du kreuz und quer lesen willst und nicht nur zum Thema Erziehung, lohnen sich alle Bücher von Günther Bloch.

    Baumann kann man auch gut lesen, ist aber teilweise für Anfänger vielleicht etwas schwer.

    Traust Du Dir zu, Deinem Hund zu vermitteln, dass Du das Verhalten nicht wünschst? Also es ihm klar verbieten UND erst dann eine Alternative anbieten?

    In welchen Situationen kommt das vor? Kann es sein, dass dem Hund Spaziergänge noch zu viel sind und er das Verhalten aus Stress/Übersprung zeigt? Wie häufig und wie lange gehst Du mit Leine? Zeigt er das Verhalten auch, wenn Du in der Wohnung/Garten mit der Leine gehen würdest?

    Je mehr Augenmerk Du darauf legst und noch zusätzlich Stimmung rein bringst, indem Du tausend Sachen versuchst und auf Ablenkung setzt, desto witziger wird es vielleicht für ihn.

    Im Zweifel, wenn Du diesen Konflikt nicht direkt und selbst lösen möchtest/kannst, könntes Du ein Stück Kette bzw. ein Kettenhalsband zwischen Leine und Halsband machen, wenn er da rein beißt, wird er schnell damit aufhören.

    Ich bin ja eher ein Freund davon, Verhalten direkt mit dem Hund zu klären, ob es erwünscht ist oder nicht, aber dazu braucht man ein bisschen Feingefühl und Erfahrung, von daher kann man dazu schlecht Tipps geben.

    Da Du damit die Ursache ja nicht verändert hast, ist die Gefahr groß, dass es langfristig nichts ändern wird.

    Von daher müsstest Du eigentlich anders an die Sache ran gehen und auch mit beiden Hund einzeln und dann erst zusammen.

    Und auf jeden Fall nicht mitten im Konflikt das Training beginnen, sondern deutlich kleinschrittiger und auch in anderen Stellvertreter-Bereichen.

    Für mich hört es sich so an, als wäre der Hund schlichtweg nicht erzogen, kennt keine Grenzen und darf alles und ihr habt für alles Verständnis.

    Zum Pöbeln an der Leine: ist in den allermeisten Fällen erlerntes Verhalten, oft aus Frust. Hab ich das richtig verstanden, euer Hund pöbelt wie irre und darf dann trotzdem noch zum anderen Hund und an der Leine Kontakt aufnehmen? Wie habt ihr das von Welpe an an der Leine gehandhabt? Durfte sie immer andere Hunde begrüßen? Kann es sein, dass sie Frust schiebt, wenn sie durch die Leine gehindert werden und es ihr nicht schnell genug geht, zum anderen Hund zu kommen?
    Wie sieht ansonsten die Leinenführigkeit aus?

    Zum Springen: auf jeden Fall EINE Linie fahren und nicht jeden Tag etwas anders ausprobieren. Hund nicht mit zur Tür nehmen, sondern auf ihren Platz schicken, wo sie bleiben muss, bis der Besuch drin ist und wieder etwas Ruhe eingekehrt ist. Ist sie auch ruhig, darf sie auf Kommando dazu kommen und die Leute begrüßen, wird sie grob, wird sie wieder auf ihren Platz geschickt. So nimmst Du erst mal die Energie aus der Haustür-Situation.

    Das, was Du als Angst vor Schlägen interpretierst, ist aus meiner Sicht einfach Spielverhalten. Sie hat etwas, das ihr haben wollt und ihr habt keine Möglichkeit, es ihr abzunehmen. Sie fordert euch zum Hinterherlaufen auf und ihr macht das artig mit. Da würde ich gar nicht drauf einsteigen, sondern entweder weg gehen und selbst was interessantes machen oder dem Hund "Aus" beibringen und das auch durchsetzen. In dem was Du beschreibst, glaube ich, dass Du Deinen Hund einfach missverständlich interpretierst.

    Zum abends aufdrehen: schick sie aus dem Bett und gib ihr eine Alternative, zum Beispiel, indem Du sie auf ihren Platz schickst. Auf keinen Fall drauf einsteigen.

    Insgesamt schätze ich, dass ihr insgesamt von Welpe an zu wenig echte Erziehungsarbeit geleistet habt, der Hund jetzt langsam in die Pubertät kommt und sowieso schon zu viele eigene Entscheidungen treffen darf.

    Ich würde insgesamt den Hund deutlich mehr strukturieren, mehr Vorgaben machen, räumlich auch mal einschränken, Nähe und Distanz zu euch selbst bestimmen, selbst aktiv statt passiv zu sein und ein paar klare Benimmregeln aufstellen, die danna auch ernst gemeint sind und gelten müssen. Auf der anderen Seite, dem Hund echte Arbeit geben und geistig mehr fordern.

    Für einen Welpen wäre es erst mal wichtig, nicht nachts dem Stress eine Rudelausschlusses ausgesetzt zu sein. Also entweder schläft der Hund anfänglich bei euch oder ihr bei dem Hund dort, wo er später schlafen soll.

    Dann bekommt ihr auch mit, wenn er muss und wenn er nachts unruhig ist.

    Morgens um 9 Uhr aufzustehen und zu gucken, ob der Welpe schon wach ist? Rein gemacht hat er nicht? Aber Decke kaputt?

    Die ganze Geschichte hört sich reichlich seltsam an, ehrlich gesagt.

    Um eure Frage zu beantworten: ja, bei einem Welpen lohnt es meistens nicht, neue und hochwertige Sachen zur Verfügung zu stellen. Vor allem nicht, wenn man den Hund nicht die ganze Zeit im Blick hat.

    Bring ihm schon mal bei, dass er wenigstens in Deiner Anwesenheit an Türen zu warten hat, ob er durch darf oder nicht. Das braucht man doch eh, alleine schon beim aus dem Auto steigen zum Beispiel.

    Du solltest Deinen Hund in solchen Situationen schon regeln können, im Zweifel halt Hausleine dran und drauf treten, wenn Du die Tür aufmachst.

    Ansonsten Garten ganz dicht machen UND den Hund nicht ohne Aufsicht raus lassen.

    Ich halte es immer so, dass ich und meine Hunde zusammen entweder drinnen oder draußen sind, alleine im Garten lasse ich keinen Hund.

    Und vielleicht macht es Sinn, Deinem Hund ein bisschen Kopfarbeit MIT DIR zu bieten, falls er Langeweile hat und einfache Spaziergänge nicht ausreichend sind.

    Da scheint evtl. eine ganze Verhaltenskette Auslöser gewesen sein. Die Ballwerf-Situation kann vielleicht auch dazu beigetragen haben. Hunde waren aufgeputscht, Rotti und eurer frustiert.

    Ich denke, ihr könnt euch relativ gefahrlos möglichst zügig zu einem gemeinsamen SpazierGANG treffen, wenn ihr ein paar Dinge beachtet: andere Hunde im Auge behalten, da, wo andere unsinnig Bälle rum schmeißen, weg gehen, beim Rumsitzen mit mehreren Hunden, auf die Hunde achten und so halten, dass sie im Zweifel nicht zueinander kommen und drauf achten, ob die Hunde sich auch "unterhalten" und ob evtl. Ressource Mensch eine Rolle spielt.

    Also besser in Bewegung bleiben, Rumsteh/sitz-Versammlungen meiden und bei Ressourcen und Beutefangspielchen aufpassen.