Beiträge von gorgeous2000

    Von Anfang an ein duales Führsystem zu etablieren zum Erlernen der Leinenführigkeit macht auf jeden Fall Sinn. Ob es eine Schleppleine sein muss, ist halt die Frage. Kurze Leine an der Straße und lange Leine, da wo er "Freilauf" haben dürfte, ginge ja auch - zu viel Freiraum an der Leine würde ich dem Hund vielleicht noch gar nicht gestatten. Kann sein, dass auf Dauer da wirklich eine nicht gewollte Verknüpfung entsteht, vor allem, wenn Du am Anfang vielleicht immer artig hinter dem Hund her läufst, damit er in Ruhe sein Ding machen kann.

    Ich würde auch, da, wo es geht, den Hund lieber ohne Leine laufen lassen und an der Straße dann halt halt an kurzer Leine.

    Zum Erlernen der Leinenführigkeit würde ich immer empfehlen, mit einem Wechsel von langer/kurzer Leine oder mit einem Wechsel von Geschirr/Halsband zu arbeiten.

    Da man ja nicht immer so konsequent gehen kann, dass der Hund nicht zieht, sondern oft auch einfach mal schnell von A nach B muss und der Hund das Ziehen somit quasi lernt, darf er an langer Leine oder Geschirr erst noch ziehen, schnüffeln usw. Nach dem für den Hund offensichtlichen Umschnallen auf kurze Leine oder Halsband wird dann ausnahmslos ordentlich gegangen. Erst nur ganz kurze Etappen, später länger werdend und lange Leine/Geschirr schleicht man später dann aus.

    Für die ersten ein bis zwei Wochen nach Einzug des Welpen würde ich empfehlen, nach Möglichkeit noch gar nicht draußen rum zu laufen, höchstenfalls zum Lösen und wieder rein. Evtl. kann man den Welpen da eben auch schnell raus tragen.

    Ansonsten würde ich, wenn vorhanden, erst mal einen Garten lösen, denn junge Welpen entfernen sich noch nicht sehr gerne aus dem Kernrevier/Innenterritorium, was euer Haus plus Garten (also quasi die Wurfhöhle) darstellt.

    Viele Welpen haben noch den Instinkt, die sichere Höhle noch nicht verlassen zu wollen und können oftmals draußen noch nicht mit laufen und sich auch noch nicht lösen, weil es einfach zu gefährlich ist.

    Also lieber ein bis zwei Wochen erst mal nur das neue Kernrevier entdecken lassen, nur fürs Geschäft raus und der Rest kommt dann nach und nach in kleinen Einheiten und immer von Zuhause aus (also Erweiterung des Kernreviers durch das Außenterritorium).

    Was für ein Futter bekommt er? Eventuell ist das zu proteinhaltig, was das vermehrte Trinken erkläre würden und ggf. auch die Unruhe.

    Ansonsten ist der Hund vielleicht durch die vielen Eindrücke so überdreht, dass er gar nicht von alleine zur Ruhe kommen KANN?

    Hat er Ruhe halten von Anfang an gelernt?

    Wie alt ist denn der Hund? Könnte ja auch sein, dass es bereits erworbenes Verhalten ist.

    Ansonsten würde ich auch erst mal noch ein bisschen abwarten, denn die Erstverschlimmerung kann erfahrungsgemäß bis zu 6 Wochen dauern, das Testosteron fährt vorher noch mal einmal richtig hoch und dann erst nach und nach runter.

    Auch nach der Kastration besteht ein erhöhtes Krebsrisiko - durch die Kastration.

    Dass ein Hund sich vermehrt, kann man leicht verhindern, zudem die fruchtbare Zeit nur wenige Tage im Jahr beträgt. Also rein zu Verhütungszwecken würde ich einen so massiven Eingriff in den Hormonhaushalt nicht vornehmen.

    An den Hormonen hängt sehr viel Verhalten, da alle Hormone ineinander greifen und zusammen wirken: nimmt man eins raus......

    Ebenso sollte der Hund vor einer Kastration möglichst körperlich und geistig ausgereift sein, um späteren Gelenks- und Verhaltensproblemen vorzubeugen, falls doch eine Kastration sein muss.

    Wenn Dich das Thema interessiert empfehle ich Dir das Buch "Verhalten und Kastration beim Hund" von Udo Gansloßer/Sophie Strodtbeck, über das Du einen guten und verständlichen Überblick über die Thematik bekommst und auch z.B. der Zyklus der Hündin genau beschrieben wird.

    Ich denke, dort bekommst Du alle Infos, Dich mit dem Thema selbst ordentlich auseinander zu setzen und Deine eigene Entscheidung im Sinne des Hundes treffen zu können.

    Wenn ihr die Möglichkeit habt, eine Box im Kofferraum unterzubringen, würd ich euch generell dazu raten. Zum einen, weil ihr und der Hund dann etwas gesicherter seid, zum anderen, weil sich das Problem damit von selbst löst und zum anderen, weil so ein junger Hund noch keinen gut entwickelten Gleichgewichtssinn hat und es besser ist, er wird auf einen kleineren Raum begrenzt.

    Oder den Hund momentan nach Möglickeit anschnallen, falls das irgendwie geht.

    Erst mal das Kommando beibringen/konditionieren, dann das Liegenbleiben nach und nach verlängern (Auflösen nicht vergessen) und dann erst langsam steigende Ablenkung einbauen.

    Wenn bei mir jemand ins Büro kommt, muss man Hund auch auf seinen Platz gehen. Aufgebaut habe ich es auch so und bei mir kommen sogar nur Kunden mit Hund (Hundepension).

    Konsequent in kleinen Schritten üben.

    Ich würde beim Dummytraining nicht mitten im Loslauf-Suchmodus den Hund noch mal abrufen.
    Es könnte passieren, dass Du ihm damit auf Dauer die Motivation und auch die Schnelligkeit nimmst, weil er nicht genau weißt, ob er gleich wieder gerufen wird oder nicht.

    Solche Sachen würde ich unabhängig von der Dummyarbeit üben bzw. für die Dummyarbeit nur den Stopp-Pfiff mit einbauen als Hilfe für den Hund.

    Mit dem Stopp-Pfiff würde ich den Hund auch nicht an Wild bremsen wollen.

    Klar ist das jagdliche Arbeiten toll und sicher kann man auch einige Bereiche daraus in der Realität, also an Wild, benutzen, trotzdem allem würde ich da eher zweigleisig fahren und bei der Dummyarbeit andere Begriffe verwenden und auch andere Ziele setzen.

    Für den Alltag würde ich da parallel anders arbeiten. Gutes Abbruchsignal, guter Rückruf, Impulskontrolle - und das an allem möglichen, auf das der Hund abfährt, von leicht bis schwer.

    Das Dummytraining würde ich von der Alltagserziehung komplett getrennt halten, damit der Hund den Spaß und die Motivation nicht verliert und weil ich verhindern möchte, mir gut aufgebaute Begriffe im Alltag selbst wieder zu versauen.

    Hat ein Tierarzt die Haut schon mal komplett auf alles (z.B. Ektoparasiten) gründlich untersucht?
    Haugeschabsel, Hautstanzungen? Viele Milbenarten sieht man nur unter dem Mikroskop.

    Ich würde den Hund dermatolotisch einmal komplett auf den Kopf stellen und erst, wenn es da kein Ergebnis gibt, evtl. einen vernünftigen Allergietest machen beim Spezialisten.

    Der Hund könnte ja auch allergisch auf alles mögliche sein z.B. Kontaktallergie auf Putz- oder Waschmittel, auf Umwelteinflüsse oder auch Hausstaubmilben.

    Da würde ich mit Hilfe eines Tierarztes erst mal genau eingrenzen, aus welcher Richtung die Beschwerden kommen könnten. Mit alleine rumdoktern wird man da nicht weit kommen. Die Haut ist das größte Organ, da könnte alles mögliche eine Ursache sein.

    Ich würde Dir raten, damit zu einem Spezialisten (Dermatologen) zu gehen, die normalen Haustierärzte kennen sich in der Materie meistens nicht so gut aus.

    Ich denke, die meisten Kauartikel für Hunde sind eher Dickmacher bzw. ersetzen eine Futterration.

    Zusätzlich sollte man das nicht füttern, sondern dann eher stattdessen.

    Insgesamt lieber weniger, dafür aber was vernünftiges ohne Zucker und Zusatzstoffe usw.

    Generell bin ich der Meinung, dass man Rüden durchaus so erziehen kann, dass sie sich auch im Sexualverhalten hemmen können.

    Bei Dir hört sich das ganze so verfahren an, dass ich Dir raten würde, den Hund per Chip kastrieren zu lassen, um ihn überhaupt erst mal ansprechbar zu machen UND dann noch mal gezielt an der Erziehung zu arbeiten.

    Wichtige Bereiche, die man bearbeiten müsste, sind dann Themen wie Frustrationstoleranz (also Geduld und sich hemmen können) und dazu ein gut aufgebautes Abbruchsignal. Wenn Du ihm z.B. an einem Leckerchen nicht "Nein" sagen kannst, brauchst Du es an einer läufig Hündin oder einer gut riechenden Pipi-stelle gar nicht erst probieren.

    Ebenso wäre für mich die Frage, ob Dein Hund ein bisschen Arbeit/Beschäftigung hat, also etwas, wo er seinen Kopf richtig anstrengen muss und daher seine Glückshormone holen kann.

    Als erste Maßnahme könntest Du ihn schon mal davon abhalten, überall und immer schnüffeln und markieren zu dürfe, bei dem Gewicht des Hundes sollte das ja kein Problem sein, einfach mal weiter zu gehen und er muss mit. Einen Spaziergang würde ich daher vielleicht etwas anders strukturieren.

    An der kurzen Leine wird ordentlich gegangen und nicht geschnüffelt und gepinkelt, um es einfacher zu machen, kannst Du ja mittig auf dem Weg gehen, so dass er die gut riechenden Stellen am Wegesrand gar nicht erreiche kann.

    Da, wo Du ihn sonst vielleicht abgeleint hättest, bekommt er dann eine lange Leine und darf schnüffeln und pinkeln. Mit dieser Maßnahme würdest Du zumindest mal eine wichtige Entscheidung treffen, die sonst der Hund getroffen hat.

    Im Alltag würde ich auch mal schauen, wann und wieviele Entscheidungen Du überhaupt triffst und welche Pflichten Du Deinem Hund abverlangst. Sowas sie auf die Decke schicken, mal auf Abstand zu Dir schicken, gewissen Dinge wie an der Haustür artig warten, vor dem Ein- und Aussteigen aus dem Auto warten, am vollen Futternapf warten - also insgesamt etwas mehr System in die ganze Sache bringen, wo der Hund mal etwas tun MUSS, um etwas zu bekommen (also Thema Geduld/Hemmung).

    Zusätzlich könntest Du ihn im Haus schon mal mit irgendwas beschäftigen, das dem Hund Spaß macht. Futterbeutel suchen und bringen oder so etwas in der Art. Und zwar nach klaren Regeln.

    Für mich hört es sich an, als wenn Du immer nur nett sein wolltest und Du dem Hund nichts abverlangt hast und Dich auch nicht durchsetzen kannst. Und jetzt bist Du genervt und sauer und bist für den Hund noch weniger einschätzbar und ernst zu nehmen.

    Ich denke, Du solltest anfangen, dem Hund auch mal ernsthaft und sehr ruhig und sachlich etwas zu verbieten, ihn ganz klar zu managen, ihm eine Struktur geben, ihm eine Verpflichtung auferlegen, ihm eine Arbeit anzubieten.
    Wenn er vorher gut gehört hat, wird er dann darauf auch wieder zurückgreifen können.