Beiträge von gorgeous2000

    Wenn man sich die Arbeit wirklich aufteilt und jeder "seinen" Hund hat und mit dem was macht, kann es klappen.

    Trotzdem gebe ich zubedenken, dass gerade bei einem Labrador die Entwicklung sehr langsam geht und die Pubertät noch mal richtig was in Gang bringt. Auch wenn jetzt alles toll klappt, das kann ganz schnell auch wieder vorbei sein und dann gibt es richtig Arbeit.

    Drüber nachdenken würde ich auch, wie man es handhaben will, wenn man ein intaktes Pärchen halten will. Welchen Plan gibt es für die Zeit der Läufigkeit der Hündin? Wenn Kastration die Lösung wäre, sollte man beim jeweiligen Hund immer erst die Entwicklung der Hormone abwarten, sprich, eine Hündin erst nach der zweiten oder dritten Läufigkeit kastrieren, einen Rüden entsprechend also auch erst mit 2 bis 4 Jahren.

    Ebenso so wenig zu unterschätzen sind die Synergieeffekte zwischen Hunden und das Auftreten eines Pärchens gegenüber anderen Hunden.

    Wenn man das alles bedenkt und beachtet, kann es sicherlich klappen.

    Ich persönlich bin aber der Meinung, dass es sicherlich besser ist, den ersten Hund erst mal "fertig" und erwachsen zu haben, bevor der nächste Welpe einzieht.

    Wenn aber doch zeitnah ein zweiter Hund einziehen soll, könnte man ja auch überlegen, keinen Welpen zu nehmen, sondern vielleicht ein junges oder bereits erwachsenes Tier. Labradore gibt es ja auch "gebraucht" bei einigen Vereinen oder auch Züchtern. Das wäre vielleicht eine gute Alternative.

    Ebenso wäre ein weiterer Rüde denkbar, für mich persönlich die beste Kombination in der Mehrhundehaltung.

    Versuch doch mal, eine Leine an den Futterbeutel zu machen, damit das Teil in Bewegung kommt und der Hund mehr Interesse daran hat. Wenn er dann heißt darauf ist, wird er auch rein packen und den Ansatz könntest Du ja dann auch clickern. Also erst mal das Hinterhergehen belohnen, dann das Anstupsen, dann das Reinbeißen, das Hochnehmen, das Tragen und dann kannst Du ihn samt Beutel mit der Leine in Deine Richtung angeln und ihn dort zur Belohnung aus dem Futterbeutel fressen lassen.

    Ich würde erst mal Zuhause eine ganz klare Struktur erstellen und somit an der Basis anpacken. Oftmals verändert sich anderes Verhalten dann gleich mit.

    Also erst mal grundelegende Dinge in eurem Verhalten ändern. Hund darf nicht den ganzen Tag hinter euch her laufen und lernt erst mal das Kommando "ab auf die Decke", so dass ihr ihn räumlich auch erst mal beschränken könnt. Und wer andere in der Bewegung einschränken kann, hat automatisch schon mal einen besseren Status.

    Auf der anderen Seite solltet ihr vielleicht mal darauf achten, wie oft der Hund zuhause Entscheidungen fällt und wie oft ihr. Beispiel: Hund stupst euch an, ihr streichelt.
    Diese Dinge sollten genau andersrum laufen.

    Zuhause vielleicht insgesamt ein paar klare Regeln und Rituale einführen, falls es noch keine gibt. Wer Regeln und Grenzen hat, hat Sicherheit.

    Ich würde also erst mal an der Wurzel anpacken, bevor man draußen in Konfliktsituationen trainiert. Wenn ihr euch eine Haltungsanalyse selbst nicht zutraut, wäre ein kompetenter Trainer, der zu euch nach Hause kommt, vielleicht eine gute Wahl.

    Deine Beschreibungen sind leider zu dürftig, als dass man da jetzt konkrete Tipps geben könnte.

    Was heißt, er rastet an der Leine aus, wenn er andere Tiere sieht? Dort müsste man erst mal genauer schauen und differenzieren, was genau die Ursache ist. Bei anderen Hunden könnte es Frust, Unsicherheit oder auch territoriale oder personenbezogene Aggression sein, bei Katzen hingegen aber auch Jagdverhalten.

    Was genau für ein Hund ist es? Welche Rasse, welcher Mix, wie alt, kastriert/nicht kastriert?

    Ich denke, ein auf euch und eure Bedürfnisse sowie auf die Bedürfnisse des Hundes zugeschnittener Trainingsplan wäre deutlich effektiver als Gruppenunterricht in einer Hundeschule.

    Denn ihr müsst euch überlegen, was der Hund können soll/muss bzw. was ihr im Alltag überhaupt braucht.
    Meine Hunde können zum Beispiel keinerlei Dressurkunststücke wie Sitz oder Platz, weil ich das gar nicht brauche in meinem Alltag.

    Mir war ein Abbruchsignal und ein sicherer Rückruf deutlich wichtiger und ich habe auch 5 Hunde aus dem Tierschutz, wo jeder Hund in einem anderen Zustand ankam und ich gucken musste, welches Verhalten ich brauchen kann und welches ich noch beibringen muss.

    Aber eins hatten alle Hunde von Anfang an: klare Regeln, an denen sie sich fest halten konnten.

    Ich könnte mir vorstellen, dass es eventuell bei euch daran scheitert. Dafür spricht, dass der Hund euch drinnen immer hinter her läuft und ihr draußen aber abgemeldet seid. Wenn ihr euch drinnen aber etwas mehr vom Hund abgrenzt, wird er draußen vielleicht auch schon mehr auf euch achten.

    Die Frage ist halt, wer ihr für den Hund seid? Sichere Führungspersönlichkeiten, die die Marschroute fest legen und der Hund sich freiwillig daran orientiert oder seid ihr die, bei denen er nur den Kopf aufs Bein legen muss und gestreichelt wird? Jetzt mal überzogen ausgedrückt.

    Wer ist aktiv, wer passiv? Wer agiert, wer reagiert? Wer trifft Entscheidungen?

    Lasst einen Trainer bei euch zuhause die Situation analysieren, verändert dort die Dinge und dann kann man draußen weiter arbeiten.

    Ich würde auch erst mal Zuhause ohne Ablenkung anfangen, dem Hund erst mal zu vermitteln, was Apportieren bedeutet. Der Einfachheit halber würde ich das auch rückwärts aufbauen, also erst das Halten, Tragen und dann erst das Bringen auf ganz kurze Distanz. Werfen würde ich den Dummy erst mal nicht, sondern lieber den Hund sitzen lassen, Dummy auf Entfernung ablegen oder verstecken, zum Hund zurück und dann schicken.

    Erst wenn das alles drinnen oder im Garten klappt, kannst Du in kleinen Schritten anfangen, das auf einem Spaziergang mal mit einzubauen (am besten mit Leine am Hund).

    Ob Du Deinen Hund damit draußen vom Jagen abhalten kannst, ist eher unwahrscheinlich. Jagdersatz heißt ja nicht, dass das Jagen damit uninteressanter wird, denn eine alternative Jagdbeschäftigung anzubieten ist nur ein Teil des Antijagdtrainings.

    Auf der anderen Seite steht eine gute Impulskontrolle, eine gute Frustrationstoleranz, ein gutes Abbruchsignal und ein guter Rückruf. Dies muss dann zusätzlich trainiert werden.

    Ebenso ist die Frage, welche jagdliche Motivation Dein Hund genau hat. Geht er auf Bewegungsreize, auf Gerüche, zeigt er bereits Appetenzverhalten am Anfang des Spaziergangs, wie gut ist der Grundgehorsam insgesamt.

    Könnte ja auch sein, dass Deinem Hund eine andere jagdähnliche Arbeit besser liegt wie z.B. das Trailen, Fährtensuche usw.

    Es ist sicher schwer, einen Hund mit irgendeinem Objekt zu anzufixen, dass er auf Spaziergängen nicht mehr ans Jagen denkt, vor allem, weil man sich sonst ja schnell im Suchtbereich bewegen würde, was es auf jeden Fall zu vermeiden gilt.

    Jagdersatz ist für einen jagdlich motivierten Hund immer gut, er wird aber immer deutlich unterscheiden können, dass es nur ein Ersatz ist und der Reiz eines echten Kaninchens wird immer größer sein.
    ABER: mit Jagdersatzarbeit kann ich mir einen guten Grundgehorsam erarbeiten, den ich dann wiederum auch im echten Leben benutzen kann, um den Hund unter Kontrolle zu halten.

    Viele Dinge, die ihr als Wunsch angebt, sind Erziehungssachen.
    Allegemein würde ich sagen, dass man den passenden Hund am ehesten im Tierschutz finden kann. Also ein bereits erwachsenes Tier, wo man den Charakter schon genau beurteilen kann.

    Vielleicht ein Hund, der auf einer Pflegestelle lebt, die so ähnlich ist wie eure Familie.

    Das Tückische an jedem Welpen ist, dass man zwar meint, man kann den so erziehen, wie man es möchte, aber man muss es halt auch können. Die Entwicklung eines Welpen geht so rasend schnell, für einen Anfänger immer schwer, da mit zu halten.

    Wenn euch der Bretone gut gefällt, schaut doch mal im Tierschutz, ob ihr da einen passenden findet. Sind nette lustige und sehr aktive Hunde, allerdings in den meisten Fällen auch mit einem echt heftigen Jagdtrieb, den man händeln können muss und will bzw. mit so einem Hund auch entsprechend arbeitet.

    Ansonsten fänd ich einen Springer Spaniel noch recht passend. Gute Größe, gute Optik, nett, freundlich, aufgeschlossen, recht gut verträglich, aktiv, für jeden Spaß zu haben und der Jagdtrieb hält sich bei der Showlinie deutlich im Rahmen bzw. ist kaum noch vorhanden (die Exemplare, die ich kenne, haben alle keinen Jagdtrieb).
    Lediglich die Fellpflege muss bedacht werden, aber ich denke, das ist gut machbar.

    Letzten Endes ist jeder Welpe ein Überraschungspaket und wird sich so entnwickeln, wie ihr ihn erzieht. Das ist aber, zumindest im ersten Jahr, harte Arbeit, die von Anfang an gut durchdacht sein ill.

    Ich würde euch von daher wirklich raten, nach einem "fertigen" Hund Ausschau zu halten, davon gibt es im Tierschutz wirklich mehr als genug. Wenn ich einen seriösen Verein finde, der mich gut beraten kann und mit Rat und Tat zur Seite steht, ist das eine gute Sache.

    Vom Golden Retriever und Labrador Retriever würde ich abraten, weil ich persönlich finde, dass die keinesfalls leicht zu erziehen sind und zudem echte Bollerköppe sind.

    Und ja, in jedem Wurf gibt es verschiedene Charaktere. Es gibt extrovertierte und introvertierte Typen, einen Kopfhund, ein Seelchen und der Rest soziales Mittelfeld. Ein Züchter, der seine Hunde gut kennt und einschätzen kann, kann einen da auf jeden Fall beraten. Aber der Rest ist schon Genetik, Sozialisation und das, was der Züchter eingebracht hat.

    Dass junge Hunde was anknabbern kommt vor und dass Welpen eine Beißhemmung erst lernen müssen, ist klar. Gut ist es immer, wenn der Züchter schon ein bisschen was an Arbeit investiert hat und die Welpen nicht zu früh abgibt (10. bis 12. Woche ist deutlich besser).
    In Deinem Beispiel hätte auch der Golden ruhig sein können und der Labradoodle anstrengend. Ich denke, das ist in diesem Fall eine Typfrage bzw. vielleicht auch die Herangehensweise der Besitzer. Somit sind diese Beispiele vielleicht nicht repräsentativ.

    Aber ich erlebe immer wieder, dass Anfänger mit einem Welpen schnell an eine Grenze kommen, weil man einfach nicht einschätzen kann, worauf es ankommt und welche Bahnen man da in den ersten Tagen schon legt. Die Schwierigkeiten kommen dann oft erst später.

    Bezüglich des Katzen jagens würde ich erst mal Impulskontrolle in anderen Bereichen üben, von leicht bis schwer, bis es dann auch an der Katze klappt. Das ist dann aber schon ein bisschen Fleißarbeit.

    Da bei Schäferhunden das Beutefangverhalten eh schon stark ausgeprägt ist, würde ich auf jeden Fall immer daran arbeiten, dass der Hund bewegten Reizen niemals hinter her gehen darf, also auch keine Bälle, Stöcke oder sonstiges werfen.

    Zum Katzenkot fressen: Hunden schmeckt es einfach. Abstellen kann ich es nur, wenn ich den Hund dabei sehe oder mitkriege, wenn er es vor hat und es ihm dann schlicht verbiete.
    Mit Mangelernährung hat es nichts zu tun.

    Das kenne ich von meinem alten Hund auch. Karsivan ist diesbezüglich eigentlich ein ganz gutes Mittel, beim meinem hat es nicht so gut angeschlagen, aber mit Ginseng habe ich ihn wieder stabil bekommen und das ganze Tüddelige und auch das Unruhige abends ist seitdem komplett weg.

    Falls das Karsivan also nicht die gewünschte Wirkung zeigt, wäre Ginseng noch eine Option.

    Ansonsten kann man gegen eine kognitive Dysfunktion nicht viel machen, die Verschlimmerung aber deutlich heraus zögern.

    Es hilft sicher auch, wenn man den Geist des Hundes wach hält und er sein Gehirn ab und zu mal anstrengen muss.

    Das Verhalten ist aktive Unterwerfung. Einige Hunde zeigen das sehr extrem und gehen damit natürlich anderen auf die Nerven und da kann es durchaus auch zu einer Gegenwehr kommen.

    Ich würde den Hund aus solchen Situationen erst mal raus lassen, damit sie nicht die Erfahrung macht, deswegen ernsthaft gebissen zu werden.

    Auf der anderen Seite würde ich mir überlegen, warum der Hund im Kontakt mit anderen Hunden solch ein Verhalten an den Tag legt. Sich erwachsenen Hunden gegenüber klein zu machen, ist ja schön und gut, aber es kann auch sein, dass der Hund mit den Hundebegegnungen einfach überfordert ist und damit allein gelassen wird.

    Von daher würde ich vielleicht die Kontakte anders regeln oder auch mal einbremsen bzw. mir die Kontakte für meinen Hund selbst aussuchen, so dass der Hund nicht das Gefühl hat, die Situation alleine meistern zu müssen.

    Also wenn Du von weitem frei laufende Hunde siehst, mit denen Du Deinen Hund gerne laufen lassen würdest, würde ich sie erst mal ran rufen und bei Dir halten und Dich gemeinsam der Gruppe nähern. Somit übernimmst Du erst mal noch die Führung und Dein Hund kann sich in Ruhe erst mal die anderen ansehen. Dann erst auf Freigabe los lassen, wenn Du nah an den anderen Hunden bist, vielleicht erledigt sich das Problem dann schon von alleine.

    Wenn Du sie nämlich alleine in solche Situationen rein laufen lässt, kann es sein, dass sie aus Überforderung so reagiert und das kann in einer Hundegruppe oder auch mit einem einzelnen Hund schon auch mal böse enden und das würde ich dem Hund ersparen.

    Die meisten Hunde deuten das Verhalten schon richtig und haben auch ein entsprechendes Nervenköstum, die aktive Unterwerfung lange Zeit zu dulden. Es gibt aber auch Hunde, die haben es genau auf solche "Opfer"typen abgesehen und da wird das extreme beschwichtigen nur das Fass zum Überlaufen bringen.

    Also mein Tipp: deutlich mehr regeln, deutlich mehr für den Hund da sein und jede Situation mit anderen Hunden erst mal selbst übernehmen und sie dann erst dazu lassen. Deinen Hund etwas auszubremsen wird ihr sicher gut tun und auch fürs spätere Leben ist es recht wichtig, erst mal Ruhe zu bewahren und abwarten zu lernen.

    Eine komplette Handfütterung halte ich für völlig unangemessen, erst recht in einen Fall, wo ein Hund schon eine Vorgeschichte und vielleicht auch eine gewisse Knappheit erlebt habt.

    Ich bin der Meinung, dass jeder Hund ein bis zwei Mahlzeiten in Ruhe fressen dürfen sollte und nicht dafür arbeiten muss. Existenzielle Grundlagen sollten immer zur Verfügung stehen, damit spielt man einfach nicht.

    Vertrauen und Bindung hat sowieso rein gar nichts mit Futter zu tun.

    Jeder Hund geht mit Stress anders um. Manche drehen auf und man bekommt sie kaum zur Ruhe, von daher finde ich es eigentlich ganz gut, wenn der Hund viel schläft.
    Mit der Zeit wird sie sicher etwas agiler. Vom Typ her scheint sie vielleicht aber auch recht ruhig zu sein.

    Ich würde sie einfach in Ruhe lassen. Tierschutzhunde haben oftmals schon genug in ihrem Leben erlebt und dann kommt noch der Umzug in ein neues Land und Leben dazu, das muss ja alles irgendwie verarbeitet werden.

    Wenn der Hund vorher mit anderen Hunden gelebt hat und diese die hauptsächlichen Kommunikationspartner waren, tut sie sich als Einzelhund vielleicht jetzt etwas schwer, weil sie mit Menschen nicht so viel anfangen kann und die Kommunikation erst lernen muss. Und Kondition wird sie auch erst langsam aufbauen.

    Ich würde sie bewusst so viel Ruhe halten lassen, so kann sie alles doch am besten verarbeiten.