Beiträge von gorgeous2000

    Mich würde dazu noch interessieren, wie alt der Hund war, als ihr ihn bekommen habt und wie lange er mit seiner Mutter zusammen war?

    Und eurer Tagesablauf wäre noch ganz interessant bzw. das Verhalten des Hundes, wenn ihr Zuhause seid. Wie viel Aufmerksamkeit bekommt sie da, läuft sie euch da viel hinterher, ist immer dabei bzw. darf immer dabei sein? Wer trifft in der Summe die meisten Entscheidungen, der Hund oder ihr? Könnt ihr sie auf einen Platz verweisen und den Raum verlassen? Könnt ihr ihr im Haus eine Tür vor der Nase zumachen und sie bleibt ruhig und entspannt?

    Du könntest dem Hund zum Beispiel im Wohnzimmer einen Platz zuweisen, von dem aus er keine Sicht in den Garten hat. Das dort liegen bleiben kannst Du bestätistgen, indem Du ihm dann was zu Kauen (Kauen beruhigt) anbietest oder einen Kong zum Ausschlecken.

    Ich kann mir auch vorstellen, dass die "Probleme" bewegliche Dinge jagen zu wollen durchaus schon von der Kastration kommen könnten, denn Jagdverhalten kann sich durch eine Kastration deutlich mehr zeigen.

    Je nachdem, ob er die Ansätze vorher schon gezeigt hat, ihr es aber nicht erkannt hat, kann es somit sein, dass euch das jetzt nur als problematisch auffällt.

    Insgesamt kann ich mir aber auch vorstellen, dass Erziehungsfehler/Nachlässigkeiten noch hin zu kommen, dazu eine recht brisante Mischung an Rassen in dem Hund.

    Und nur weil eure anderen Hunde durch die gleiche Erziehunge nicht "problematisch" waren, heißt das ja nicht, dass ihr keine Fehler macht. Jeder Hund ist anders, Erziehung verläuft nie nach einem starren Schema, mit jedem Hund muss man anders umgehen, ihn anders führen, ihm andere Dinge vermitteln, die für sein Leben eine Rolle spielen und damit meine ich nicht solche Dressursachen wie Sitz und Platz.

    Ich denke, es wäre nicht schlecht, mal einen Trainer hin zu zu ziehen, der sich die ganze Geschichte mal ansieht (auch Zuhause, ob man da evtl. was verändern kann oder muss).

    Selbst machen kann man das nicht, da man immer mehrere Personen benötigt. Und wenn man so gar nichts über den Aufbau weiß, ist professionelle Hilfe auf jeden Fall angesagt.

    Mantrailing ist recht umfangreich und zeitaufwändig. Man brauchtGrob gesagt könnte man so anfangen, dass der Hund immer mal wieder verschiedene Personen, verschiedene Gelände, diveres Equipment.

    Grob gesagt könnte man so anfangen, dass der Hund erst mal nur Dich auf Sicht sucht, heißt, Du läufst vor ihm weg mit einer Belohnung in der Hand und versteckst Dich auf kurze Distanz so, dass der Hund sieht, wo Du bist. Auf dem Weg dahin lässt Du einen Gegenstand, der nach Dir riecht, fallen und der Hund soll daran schnuppern. Kommt der Hund bei Dir an: Party und Belohnung.

    Wichtig dabei wäre aber, dass der Hund in diesen ersten Sequenzen vom Hundeführer ordentlich geführt wird und da ist es schon besser, es macht einer, der weiß, wie es geht und worauf er achten muss.

    Ich bin der Meinung, dass es DIE Erziehungsmethode nicht gibt.
    Jeder muss für sich selbst schauen, wie er seinen Hund führen will und führen kann und auch schauen, was der Hund anbietet.

    Erziehung funktioniert sicherlich am besten, wenn Du bei DIR bleibst, klar bist, vorausschauend handeln kannst, dem Hund Sicherheit vermitteltst, er Dir vertrauen kann, Du ihm vertrauen kannst. Also authentisch sein, dann ist die Wahl Deiner Mittel eigentlich egal und sicherlich kann man dann auch auf das ein oder andere Leckerchen verzichten und der Hund wird Dir trotzdem folgen.

    Ich bin auch nicht der Freund von ständig Leckerchen füttern, aber gerade bei einem Welpen/Junghund ist es einfach deutlich einfacher, ihm erst mal begreiflich zu machen, was Du von ihm willst.

    Gerade wenn man reine Dressurkommandos beibringen will, kommt man um Belohnung gar nicht herum. Die Belohnung sollte so gewählt sein, dass der Hund sie auch als Belohnung empfindet. Somit kann eine Belohnung alles sein von Futter über Streicheln/verbales Lob oder das Freigeben zum Spiel mit anderen Hunden.

    Erziehung ist so vielfältig und es gibt so viele Möglichkeiten - warum sollte ich da nicht alles nutzen, was es gibt?

    Konditionierungen finden mit und ohne Dich statt. Positive/negative Verstärkung und auch positive/negative Strafe ebenfalls. Es ist weder möglich nur mit positiver Verstärkung zu erziehen, noch nur alleine durch Körpersprache.

    In der Erziehung gibt es so viele Möglichkeiten: Stimme, Körpersprache, Führungspersönlichkeit, primäre und sekundäre Verstärker, Belohnungen, Strafe - warum nicht alles nutzen?

    Wichtig ist vor allem, dass man sich selbst treu bleibt und sich nicht einer Erziehungsphilosophie unterordnet, die man dem Hund gar nicht verkaufen kann.
    Authentisch sein ist alles und wenn ich authentisch mal sauer bin und einen Hund maßregel ist das allemal besser, als dem Hund irgendwas vorzuspielen, denn das merkt er eh. Wenn ich nicht hinter meinem Handeln stehe, wird der Hund immer Schwierigkeiten haben, mein Verhalten richtig deuten zu können.

    Von daher, hör auf Deinen Bauch, macht nichts, von dem Du nicht überzeugt bist, bleib bei Dir und beim Hund und leite ihn so an, dass er sich in unserer Welt zurecht finden und sich adäquat verhalten kann.
    Egal, wie man das dann auch nennen mag.

    Obwohl die Bücher von Bloch super sind, ist der Wolf im Hundepelz inzwischen schon recht überholt.

    Da würde ich eher mit "Affe trifft Wolf" und "Wölfisch für Hundehalter" anfangen.

    Die Bücher von Feddersen-Petersen sind schwere Kost für den Anfang.

    Da würde ich eher die Bücher von Angelika Lanzerath empfehlen, da gibt es verschiedene Themen wie Ausdrucksverhalten, Problemverhalten usw. Gut zu lesen, wissenschaftlich fundiert und nicht so teuer.

    Des Weiteren lohnen sich die Bücher von Gansloßer (diverse Themen).

    Super gut geschrieben ist auch "Hilfe, mein Hund ist in der Pubertät" von Sophie Strodtbeck. Der Titel ist etwas irreführend, den eigentlich geht es um die Entwicklung von Geburt bis Reife, es werden Erziehungstipps gegeben, das Thema Kastration und Verhalten wird angerissen, die Lerntheorien ebenfalls. Eigentlich ein super Grundlagenbuch.

    Die Bücher von Rütter würde ich alle nicht lesen, da steht nichts neues drin, was andere nicht schon lange geschrieben haben.

    Calming Signals - sind zum Teil durch Blochs Toskana-Studie widerlegt worden.

    Mir persönlich haben die beiden Bücher von Grewe gut gefallen (Hoffnung auf Freundschaft/Hunde brauchen klare Grenzen). Gut geschrieben, viel Input, aber eher ein Roman bzw. eine Philosophie und kein echter Erziehungsratgeber.

    Das Thema Jagdtrieb ist ein weites Feld und recht komplex.

    Aus meiner Sicht hat so gut wie jeder Hund noch einen Jagdtrieb (jeder Hund, der mal ein Blatt jagd, das vom Baum fällt, Bällchen hinter her lauft, nach Mäusen buddelt, einer Geruchsspur nachgeht usw. zeigt Jagdverhalten).

    In der Rassehundzucht wurden einige Verhaltensweisen hervor gehoben oder vernachlässigt, je nachdem, was das jeweilige Ziel war.

    Der Funktionskreis Jagdverhalten besteht aus verschiedenen Einzelsequenzen: Orientierungs- bzw. Suchverhalten, Fixieren, Anpirschen, Anhetzen, Packen, Schütteln, Töten, Fressen.

    Bei vielen Jagdhundrassen wurden die Hunde auf Einzelsequenzen selektiert. Vorstehhunde sollen Wild anzeigen, Terrier eher Hetzen/Totschütteln - mal ganz vereinfacht dargestellt.

    Auch das Hüteverhalten ist ein Teil des Jagdverhaltens, dort wurde das Fixieren von Beute züchterisch hervorgehoben.

    Sicherlich gibt es Rassen, die deutlich mehr jagdliche Veranlagung zeigen als andere und es gibt ja auch Rassen, die nie zur Jagd gezüchtet worden sind (Schoßhunde zum Beispiel). Das wölfische Erbe wird in jedem Hund schlummern und in irgendeiner Form auch sichtbar sein. Der Mensch empfindet Jagdverhalten ja immer erst dann als störend, wenn es im Alltag problematisch ist.

    Ausschalten kann man Jagdtrieb sicher nicht. Man kann Jagdverhalten kontrollieren und nutzen/umlenken.

    Und sicherlich gibt es auch einzige Individuen, egal welcher Rasse, die kaum oder nur sehr wenig Jagdverhalten zeigen.

    Der Will-to-please ist sicherlich angezüchtet, da Hunde von Menschen als jagdlicher Kooperationspartner genutzt werden wollten. Viele Jagdhundrassen arbeiten kooperativ mit dem Menschen.

    Ich habe selbst 4 Jagdhunde. Davon zwei ohne großen nennenswerten Jagdtrieb bzw. jagdliches Verhalten, das im Alltag nicht stört. Einer meiner Dackel ist ein typischer Dackel, Solitärjäger, spezialisiert auf Mäuse und das Finden von Fuchsbauten. Kooperation mit dem Menschen eher Null. Mein anderer Dackel zeigt gar kein Jagdverhalten in dem Sinne, wie wir Menschen es verstehen. Er verselbstständigt sich nicht, buddelt aber auch nach Mäusen und erlegt und frisst diese auch (zeigt also Jagdverhalten).

    Mein Spinone ist ein Vorstehhund, der Wild anzeigt, einem Hasen oder Reh aber auch hinter her laufen würde. Erzieherisch ist das Jagdverhalten so unter Kontrolle gebracht worden, dass ich ihn managen kann.

    Meine Griffon Nivernais-Hündin würde niemals einem Hasen hinter her laufen, der vor ihr hoch geht, sie geht aber regelmäßig Geruchsfährten ab. Sie hat als Fährtenhund also eher Interesse an der Geruchsspur als an der Beute selbst. Sie zeigt also Jagdverhalten, für das sie speziell gezüchtet wurde, reagiert aber nicht auf bewegte Reize.

    Ich denke, wenn man einen ehrlichen Züchter findet, der seine Rasse nicht als Wunderhund verkaufen will, sind das schon ganz gute und robuste Hunde, für den, der genauso so einen Hund möchte (optisch wie charakterlich).

    Familienhund, bellt nicht, jagd nicht, leicht erziehbar - da würde ich dann bei jeder Rasse immer hellhörig werden, auch wenn der Elo ursprünglich als idealer Familienhund gezüchtet wurde. Ich habe mich aber immer schon gefragt, warum man dann Ausgangsrassen wie Eurasier, Chow Chow und Bobtail nimmt - die ja sicher sehr eigen und nicht einfach sind.

    Ich habe ca. 8 Elos in der Kundschaft (Hundepension) und da ist charakterlich alles dabei.

    Einen richtigen Rassestandard scheint es immer noch nicht zu geben.

    Allerdings sind alle eher mittelmäßig aktiv, haben aber einen starken und eigenwilligen Charakter (kein Wunder bei den Rassen, die mit drin sind).

    Witzig und verspielt mit anderen Hunde ist keiner von denen, die ich kenne.

    Die Fellpflege (teilweise haben die Wolle wie ein Schaft) ist recht aufwändig.

    Fast alle von meinen Kundenhunden haben einen massiven Jagdtrieb.

    Ansonsten ganz nette Hunde.

    Mir persönlich fast ein bisschen zu langweilig und von der Optik her nicht mein Fall.

    Und vom Verhalten her, erhält man eher ein Überraschungspaket, je nachdem, welche Rasse da mehr durchkommt. Es gibt auch eine Linie mit Dalmatineranteil, soweit ich weiß.

    Dass diese Rasse oftmals als Anfängerhunde für Familien empfohlen wird, kann ich eher nicht teilen. Man muss das eher ursprüngliche Verhalten schon mögen.