Anfänger bist Du doch nicht und wenn Du Dir den Hund zutraust und Erfahrung mit der Rasse hast, wäre der doch vielleicht eine gute Option.
Würde der Verein Dir den Hund denn nun überhaupt vermitteln oder nicht?
Anfänger bist Du doch nicht und wenn Du Dir den Hund zutraust und Erfahrung mit der Rasse hast, wäre der doch vielleicht eine gute Option.
Würde der Verein Dir den Hund denn nun überhaupt vermitteln oder nicht?
Das kommt drauf an. Wenn sie sich nur schnell entleren wollen, lassen sie alles auf einmal laufen und hocken dabei.
Wenns sie pinkeln um zu Markieren, heben sie das Bein und geben jeweils wenig Urin ab.
Ich denke, wenn ein Hund vergleichsweise auf einmal mehr und öfter pinkeln muss, wird man das erkennen.
Bei einer Blasenentzündung wird das Urin lassen sicher auch schmerzhaft sein und sich auch noch anders äußern. Vielleicht hocken sie sich auch sehr oft hin und es kommt aber nichts.
Ich finde es nicht verkehrt, das Normalverhalten seines Hundes (egal, bei was) zu kennen, um abweichendes Verhalten somit auch erkennen zu können.
Aufreitverhalten ist in den wenigsten Fällen sexuell bedingt. Viel öfter ist es Ausdruck von Stress oder Übersprungshandlungen in Konkliktsituationen. Dies würde ich auch in diesem Fall vermuten.
Dominantes Aufreiten hingegen sieht man eher selten und das sieht auch anders aus als sexuell motiviertes Aufreiten, Aufreiten im Spiel, Aufreiten bei Stress.
Für mich stellt sich auch viel eher die Frage, wie der Welpe jetzt ohne Mutter aufgewachsen ist und ob die Tierschutzorga das Fehlen von Mutter und Geschwistern halbwegs kompensieren konnte.
Flaschenaufzuchten sind meistens recht problematisch, vor allem was Trennungsstress angeht.
Hatte der Hund wenigstens Kontakt zu seinen Geschwistern oder zu mindestens einem besser mehreren erwachsenen Hunden, sprich, ist er auf seinesgleichen ausreichend sozialisiert worden?
Da würde ich etwas genauer hinterfragen, wie die 3 Monate seines Lebens bisher verlaufen sind.
Womöglich ist das "Rammeln" ja auch schon ein Zeichen von Stress, der durch den nicht optimalen Lebensstart verursacht wurde.
Die Aussage der Orga ist rein fachlich schon komplett falsch. Dominanz ist keine Charaktereigenschaft, sondern dominantes Verhalten ist situationsbedingt und hängt von vielen anderen Faktoren ab. In einer Situation a kann ein Hund x über Hund y dominant sein bzw. sich diesem gegenüber dominant verhalten. In einer Situation b ist vielleicht Hund y dominant über einen Hund z.
Warum meinst Du, rät Dir die Orga ab? Trauen sie Dir einen vermeindlich dominanten Hund nicht zu? Wollen sie ihn nicht vermitteln? Passen irgendwelche anderen Umstände nicht?
Gerade so ein Hund braucht eine möglichst hundeerfahrene Stelle, da müsste ein Verein doch froh sein um jeden, der sich interessiert und der auch hinterfragt.
Hier wurde nach dem Begriff Strafe gefragt, diese habe ich wertfrei beantwortet und eine Definition gegeben. Also ja, man kann einen Hund strafen und danach wurde gefragt.
Positiv heißt in der Lerntheorie rein mathematisch gesehen "Plus" (also etwas hinzufügen) und negativ mathematisch gesehen "Minus" (etwas entfernen). Hat also nichts mit gut oder schlecht zu tun.
Die Lerntheorien greifen im Alltag automatisch, was nicht heißt, dass man seinen Hund wie eine Maschine erzieht.
Man kann dieses Wissen aber anwenden bzw. man tut es eh, wenn man einen Hund erzieht.
Dass Lernverhalten nicht rein behavioristisch zu betrachten ist, ist ja klar und natürlich geht es beim Zusammenleben mit einem Hund zusätzlich um andere Werte wie Beziehung, Emotionen, Vertrauen, Sicherheit usw., aber um die Lerntheorie kommt man trotzdem nicht herum, ob man will oder nicht.
Die LernTHEORIE erklärt lediglich, wie sich ein Verhalten formt und erklärt die Begrifflichkeiten Strafe und Verstärkung.
Ganz klassische und heutzutage häufig angewandte Strafen sind zum Beispiel, den Hund, wenn er nervt, aus dem Zimmer zu bringen und ihm eine Auszeit zu verordnen. Du entziehst ihm damit den sozialen Kontakt, somit ist es eine negative Strafe. Du nimmst ihm etwas Angenehmes weg.
Die Wasserspritze ist ein Beispiel für eine positive Strafe, Du fügst etwas Unangenehmes einem Verhalten hinzu. Zum Beispiel, Hund pöbelt am Gartenzaun und Du spritzt ihn in dem Moment mit Wasser nass oder wirfst eine Klapperdose hinterher. Die positive Strafe führt dazu, dass er das Verhalten (Pöbeln am Gartenzaun) in Zukunft weniger oder gar nicht mehr zeigt.
Genauso wie ich über positive oder negative Verstärkung ein Verhalten so beeinflussen kann, dass es in Zukunft häufiger gezeigt wird, kann ich mit positiver und negativer Strafe ein Verhalten so beeinflussen, dass es in Zukunft weniger oder gar nicht mehr gezeigt wird.
Alle vier Bausteine kann ich bewusst einsetzen, vieles passiert im Alltag aber unbewusst nebenher.
Ich behaupte, jeder wendet Strafe an, auch unbewusst.
In der Lerntheorie wird der Einsatz einer Strafe benutzt, ein Verhalten zukünftig weniger oder gar nicht mehr zu zeigen.
Sicherlich hat jeder Hundehalter Verhaltensweisen bei seinem Hund, die er "abstellen" möchte, auch wenn das Verhalten aus Sicht des Hundes "normal" ist, in unsere Norm oder in unsere Gesellschaft aber nicht passt. Ein klassisches Beispiel ist das Jagdverhalten, das beim Hund natürlich und ein Wolfserbe ist, in unserer Gesellschaft aber nicht erwünscht ist.
Einen Hund strafen kann man mit allem möglichen und auf zwei Arten:
Entzug von etwas Angenehmen: Futter, Spielzeug, sozialer Kontakt/soziale Nähe uvm.
oder
Hinzufügen von etwas Unangenehmen: Leinenruck, unangenehmes Geräusch (wie bei der Klapperdose oder Disc-Scheibe).
Strafen, ob bewusst oder unbewusst eingesetzt, gehören zum Alltag dazu. Genau genommen ist es für den Hund ja schon eine Strafe, an der Leine zu gehen (Begrenzung des Freiraums) bzw. sich nicht frei verhalten zu dürfen, zum Beispiel, wenn Du Deinen Hund davon abhälst, zu einem anderen Hund oder Menschen Kontakt aufzunehmen. Du entziehst ihm damit etwas für ihn angenehmes.
Strafen passieren auch anonym, z.B., wenn der Hund Kontakt mit einem Elektrozaun aufnimmt oder aber, wenn er etwas vom Tisch stehlen will und es fällt ihm dabei etwas auf den Kopf. Er wird zukünftig, je nachdem, wie er es verknüpft ein voran gegangenes Verhalten weniger oder gar nicht mehr zeigen.
Jegliche Begrenzung deinerseits mit dem Ziel, dass der Hund ein Verhalten unterlässt ist rein theoretisch eine Strafe.
Mit Babyfeuchttüchern müsste es doch gehen.
Bezüglich Durchfall: habt ihr von der vormaligen PS kein ihm bekanntes Futter mitbekommen? Oder könnt ihr fragen, was die gefüttert haben, so dass er sich nicht auch noch beim Futter umstellen muss.
Kannst Du ihm als Rückzugsort vielleicht eine Box/Kennel mit Decke drüber anbieten? Möglichst in einer ruhigen Ecke, so dass er sich dort hin legen kann, wenn es ihm zu viel wird? Futter kannst Du ihm am Anfang ja dort anbieten.
Und ansonsten einfach kommen lassen. Gar nicht viel drauf achten, einfach den Alltag so weiter machen wie vorher auch.
Falls ihr einen Garten habt, würde ich die ersten Wochen zum Lösen nur dorthin gehen, ansonsten immer von Zuhause aus den gleichen Weg zu einem Löseplatz. Richtiges Spazierengehen muss ja noch nicht sein.
Und ganz wichtig: Strukturen und Rituale anbieten und Dinge vorgeben, nicht den Hund entscheiden lassen. Wenn er lernt, wie der Tag funktioniert, kann er sich daran festhalten.
Wie alt ist denn der Hund?
Bei einem erwachsenen Hund sollte ein gut aufgebautes Abbruchsignal eigentlich reichen.
Zudem würde ich von Anfang an üben, dass der Hund mich immer erst "fragen" muss, ob er zu einem anderen Hund darf oder nicht. Der Hund muss also auf eine Freigabe warten.
Ansonsten Leine dran, wenn anderer Hund gesichtet wird, konzentrier Deinen Hund auf Dich und achte drauf, dass er ernsthaft bei Dir ist, dann, wenn er Kontakt haben darf, Leine ab, Hund muss noch kurz warten und dann gibst Du ein Freigabekommando wie "ok" oder "lauf" oder je nachdem, was Dein Auflösungswort ist.
Und mal darf er auch nicht hin und muss ruhig bei Dir bleiben und Du gehst vielleicht mit Abstand an einem anderen Hund vorbei.
Mein Hund hat als Welpe ein "bei" gelernt, das sozusagen ein lockeres "Fuß" ist. Hund soll an meiner Seite bleiben und darf sich nicht entfernen. Das "bei" nutze ich auf Spaziergängen, um ohne Leine an Radfahrern, Joggern oder eben auch anderen angeleinten Hunden vorbeizukommen. Je nach Situation kann das "bei" wieder aufgelöst werden, so dass er dann hin darf oder es wird eben nicht aufgelöst, dann darf er nicht hin.
Und wichtig: an der Leine gibt es bei mir nie Kontakt. Das haben meine Hunde alle so gelernt und sobald sie an der Leine sind, sind andere Hunde recht uninteressant, weil sie wissen, dass eh kein Kontakt stattfinden wird.