Ich finde, wie Du es machst, nicht so tragisch.
Würde allerdings vielleicht nicht einen Ball nehmen, weil der einfach auch schnell noch mal weghüpft und sich quasi somit ja von selbst bewegt. Also Ball nicht als "Spielzeug", sondern nur zum Impulskontrolle üben. Den Ball sollte er nicht immer holen dürfen. Da sollte man dann variieren.
Und da andere Leute ja auch oft unkontrolliert Bälle schmeißen oder diese unsäglichen Ballschleudern auf Spaziergängen dabei haben.....
Vielleicht bietet sich ein Dummy da eher an.
Dann kannst Du Deine Arbeit ja sogar noch erweitern Richtung echt Dummyarbeit mit Einweisen des Hundes, mehrere Dummies auslegen usw.
Und vielleicht gibt es den Ball dann mal als Belohnung?
Ich selbst habe mehrere Jagdhunde, bei denen die Problematik ja ähnlich ist.
Dummy ist für echtes Arbeiten und total kontrolliert durch mich und der Hund lernt, zu kooperieren.
Den Ball hebe ich mir da eher fürs Antijagdtraining auf, nämlich dem Hund beizubringen, NICHT hinter her zu gehen oder halt zu warten, bis er darf oder einem Ball nicht hinter her zu laufen und dafür als Belohnung einen anderen zu bekommen, wo er sofort hinter her darf. Also eher in Richtung Impulskontrolle, wichtig aber, dass der Hund auch mal nicht holen darf, denn sonst ist es nur eine kurze Verzögerung und der Blick bleibt ja beim Ball. Ich stelle mir immer vor, dass das der Hase sein könnte, wo es mir nicht reichen würde, dass der Hund auf mein OK wartet, sondern wo man einfach auch gar nicht hinter her darf und vom Kopf her bei mir bleibt und nicht nur auf die erlösende Freigabe wartet.
Der Unterschied zwischen Dummy und Ball ist da schon gewaltig, die Hunde gehen auf die Bälle einfach viel mehr ab.
Kurzes Verzögern klappt zwar gut, aber wenn sie dann freigegeben werden, laufen die schon deutlich heftiger hinterher als wenn sie einen Dummy apportieren, da sind sie einfach ruhiger im Gesamten.
Für mich ist die Dummyarbeit eher die Jagdersatzarbeit und das Üben mit dem Ball eher fürs Antijagdtraining (Ball = Hase).
Beim Ball holen rufe ich auch kurz vorher noch mal ab, Hund muss erst zurück kommen und darf dann noch mal hin oder eben auch mal nicht.
Beim Dummy würde ich das nicht so machen, damit der Hund gut motiviert bleibt und nicht mitten in der Arbeit durch mich ausgebremst wird. Da soll er stetig durch laufen.
Und wenn man es in ganz schwer haben will, kann man beim Dummytraining einen Ball als Verleitung auslegen. Das ist dann richtig schwer und da sieht man auch sehr deutlich, welche Wertigkeit vorherrscht.
Aber insgesamt denke ich, wenn man verantwortungsvoll mit dem Ball umgeht und weiß, was man tut, dem Hund auch ruhig mal einen Ball werfen darf, aber erst nachdem er gelernt hat, dass er erst mal nicht hinter her darf.
Ich denke, Deine Trainerin will da einfach auf der sicheren Seite sein, wenn sie sagt, am besten gar nicht machen.
Oft ist es ja so, dass, wenn man Kunden etwas "verbietet", man davon ausgehen kann, dass sie sich eh nicht dran halten oder eben nicht 100% zuverlässig.
Wenn man aber schwammig ist und sagt: Ballspielen eigentlich nein, außer wenn.... dann wird das ja oft vielleicht auch nicht ernst genug genommen und als Trainer weiß ich ja nie, ob der Kunde tatsächlich den Blick fürs Detail hat.
Da würde ich auch eher grundsätzlich dazu raten, es ganz sein zu lassen. Sicher ist sicher!
Und guck mal, aufgrund der Aussage Deiner Trainerin machst Du Dir jetzt ja auch Gedanken, ich denke, da hat sie doch ihren Job ganz gut gemacht:-)