Mein Deutsch Kurzhaar-Rüde war 8 als ein Spinone-Rüde dazu kam.
Da der Spinone beim Züchter auch schon andere Rassen kennen gelernt hat und nicht mehr so naiv war, war das alles kein Problem.
Der alte Rüde hat ihn mehr oder weniger ignoriert, in zwei oder drei Situationen mal kurzfristig gemaßregelt, aber ansonsten lief alles rund, was aber auch daran lag, dass der Welpe sich entsprechend zurückhaltend gezeigt hat und nicht auf die Idee gekommen wäre, den älteren Hund zu nerven oder zu belästigen.
Ich denke, es kommt immer auf die Kombi an und inwiefern ich bereit bin, die ersten Wochen den Welpen so zu managen, dass er den anderen Hund nicht nervt, falls der sich ihn nicht selbst vom Hals halten kann.
Bei meiner Kombi hat es nach Plan geklappt. Der DK war vom Typus ein Kopfhund und B-Typ (also introvertiert und abwartend), der eh gerne alleine sein Ding gemacht hat und der zwar grundsätzlich verträglich, aber nicht besonders gesellig war.
Den Spinone habe ich extra nach einem dazu passenden Typus ausgesucht.
Zum einen ist die Rasse recht gut kompatibel mit anderen Hunden und durchaus auch unterordnungsbereit.
Zum anderen habe ich bewusst einen A-Typ (eher extrovertiert und offen) und einen Welpen aus dem sozialen Mittelfeld (Drei-Klassen-System) dazu genommen, denn mit noch einem Kopfhund hätte es ein paar Jahre später sicher eher mal gerappelt.
Und gut war, dass der Welpe, als ich ihn geholt habe, schon 14 Wochen und somit nicht mehr so ganz babymäßig war, schon etwas von der Welt gesehen hat und entsprechend weniger naiv war.
Aufgewachsen ist er zusätzlich zu Mutter und Geschwistern mit einer Tante und zwei älteren Brüdern. In der gleichen Art sah man schon, dass diese Rasse sehr körperlich ist, gerne eng zusammen gelegen hat, übereinander gestiegen ist und sich wenig Gedanken gemacht hat, ob man dafür vielleicht mal Ärger kriegen könnte.
Auf der anderen Seite gab es in dem Haushalt noch eine Briard-Hündin, die deutlich mehr Individualdistanz abverlangt hat und die Welpen sich ihr entsprechend nicht einfach so tollpatschig und lustig nähern durften und die somit als quasi Ziehmutter den Welpen noch was anderes mit gegeben hat - nämlich, dass es Unterschiede gibt im Umgang von Hund zu Hund und man als Welpe nicht mit jedem machen kann, was man will. Da hatten die Welpen also schon einen Vorsprung und Erfahrung mit anderen Hundetypen.
Ebenso waren noch zwei Jagdterrier in der Familie, mit denen die Welpen auch Umgang hatten und da wieder was anderes/neues gelernt hatten.
Diese Voraussetzungen plus die passende Auswahl des richtigen Welpentypus` hat es hier nach Einzug in der Umsetzung alles sehr viel einfacher gemacht.
Der Welpe hat sich eingeordnet, sich an dem alten Hund und an mir orientiert und ist heute ein selbstbewusster, charakterstarker Hund, der weiß, wer er ist und wie man sich gegenüber anderen Hunden zu verhalten hat.
Mir war es wichtig, dass dieser Hund unter dem Althund aufwächst, da ich genau das nutzen wollte, weil der Spinone heute als Nachfolger meines inzwischen verstorbenen DKs fungiert und mich bei meiner Arbeit in meiner Hundepension gut unterstützt.