Um sich einen Überblick zu verschaffen, macht es sicher am meisten Sinn, sich die in Frage kommenden Hundeschulen vorab ohne Hund mal anzuschauen. Dann kann man sich ja vorstellen, ob der eigene Hund da rein passt und ob das Konzept einem zusagt.
Ist auf jeden Fall besser, als einen jungen Hund, wo noch jede Erfahrung wichtig ist, in drei verschiedenen Welpengruppen probeweise mitlaufen zu lassen. Denn wer weiß, welche Verknüfpungen dann da entstehen, wo ich nachher ewig für brauche, das wieder gerade zu biegen. Und letzten Endes liefere ich mich ja erst mal aus und muss dem Trainer einen Vertrauensvorschuss geben.
Und wenn es keine geeignete Gruppe gibt, würde ich lieber ganz drauf verzichten, denn das ist womöglich dann am Ende das kleinere Übel. Lieber weniger, aber dafür vernünftige Erfahrungen als viele blöde. Also Qualität statt Quantität.
Ich bin ja auch Besitzer zweier Zwerghunde (Dackel), die ich allerdings ausgewachsen bekommen habe. Wenn ich mir vorstelle, wie klein so ein Zwergdackel als Welpe ist, muss ich sagen, dass selbst ich als sehr erfahrene Hundehalterin doch viel genauer hingeschaut hätte als bei einem großen Hund.
Bei uns in der eigenen Hundeschule läuft es jedenfalls so, dass wir nach Möglichkeit, die Hunde passend zusammenstellen und die Gruppe extrem klein halten. Dazu ist mindestens immer mein erwachsener Spinone-Rüde dabei und wahlweise dann auch je nach Bedarf meine anderen Hunde. Da lernen die Welpen dann gleich verschiedene Typen kennen, den Lustigen, die Strenge, den netten Welpenonkel usw.
Bei uns ist es also zum Beispiel so, dass der Kleinhundkontakt großwüchsiger Welpen mit meinen beiden Dackeln stattfindet.
Und es ist wirklich jedes Mal so, dass ein Welpe einer großen Rasse ganz anders auf einen kleinen Hund zugeht. Meistens sehr viel forscher, da wird auch mal mit der Pfote drauf gehauen, um zu sehen, was das kleine Tier überhaupt ist und wie es darauf reagiert. Ist dann blöde, wenn der Kleinhund dann auch ein Welpe ist, der weiß sich unter Umständen nicht zu helfen oder lernt durch mehrerer solcher Situationen, dass nur heftiges Abschnappen die Lösung ist, wenn man von einem großen Hund bedrängt wird.
Anders sieht es aus, wenn der große Welpe auf einen erwachsenden Kleinhund trifft. Den lassen meine beiden Dackel dann nämlich direkt stramm stehen, da reicht meistens stehen bleiben, böse gucken und drauf achten, dass die höfliche Form der Begrüßung gewahrt wird. Und schon macht der großwüchsige Welpe eine entsprechend passende Erfahrung, die wichtig für ihn ist.
Natürlich hat nicht jede Hundeschule die Möglichkeit, diverse eigene Hunde verschiedener Größen einzusetzen. Umso wichtiger ist es, dass ein Welpe in eine Gruppe kommt, wo eben nicht chaotisch rum gerempelt wird. Für einen großen Welpen ist das schon doof, für einen kleinen Welpen dann sogar zusätzlich noch gefährlich.
Da habe ich echt Verständnis für die Kleinhundbesitzer.