Die Begegnung finde ich recht normal für einen souveränen Rüden.
Mit Alphagedöns hat das nichts zu tun.
Dieser Hund weiß einfach, wer er ist und wie er sich darstellen und durchsetzen kann, ohne übertriebene Diskussion oder unangemessen Aggression, einfach nur durch sein Auftreten. Das Verhalten kann auf einen Kopfhund passen, aber auch auf einen einfach nur coolen und sehr selbstsicheren Hund, der sich von einem halbstarken Möchtegern, der unhöflich in ihn reinprescht nicht sonderlich beeindrucken lässt.
Wenn am Ende einer unten liegt, ist es auch nicht so, dass der andere den umgeworfen hat, sondern dieser nur durch Körpersprache den anderen meistens ohne ihn zu berühren dazu bringt, sich hin zu legen. Das geht meistens blitzschnell und sieht so aus, als wurde der andere umgeworfen, aber meistens ist es ein beidseitiges Einvernehmen, da "oben" nämlich immer nur von "unten" gestützt wird. Der Statushohe hat nur einen hohen Status, weil statusniedrigere Tiere ihm diesen Status zugestehen und anerkennen.
Der in diesem Beispiel situativ dominate Hund wird durch das submissive Verhalten Deines Hundes gestützt.
Hätte Dein Hund sich in der Situation anders verhalten, hätte der andere Hund sich mit Sicherheit auch anders verhalten.
Dein Hund jetzt jetzt mit diesem EINEN Hund diese EINE Erfahrung gemacht. Langfristig auswirken muss sich das nicht, es kann aber sein, dass er anderen Hunden zukünftig verhaltener und angemessener entgegen tritt. Kann aber auch sein, dass es nur in der Begegnung mit diesem EINEN Hund so sein wird und er bei anderen Hunden sich wieder anders verhält.
Jedenfalls ist Dein Hund durch diese eine Situation jetzt nicht auf einmal besser erzogen oder sozialisiert - das ist Quatsch.
Dass Deine Unterordnungsübungen kurz nach der Begegnung besser geklappt haben, kann reiner Zufall sein, weil er noch beeindruckt war, was ihm da passiert ist und das erst mal verarbeiten musste. Damit er bei Dir besser funktioniert - da musst du Dich schon einbringen, Du lebst mit Deinem Hund, das kann Dir kein anderer Fremdhund abnehmen. Dein Hund war einfach kurzfristig mal beeindruckt, weil er das scheinbar noch nie erfahren hat, dass ihm da mal jemand kurz und knapp eine Grenze setzt und sein Verhalten nicht billigt.
Auf die Beziehung zwischen Dir und Deinem Hund wird das sehr wahrscheinlich keinen Einfluss haben. Zumindest nicht langfristig. Leinepöbeln hat damit auch nichts zu tun, ebenso wenig wie Unterordnungsübungen und Dressur was mit Erziehung zu tun hat.
Denn den Status denn der andere Rüde in dieser kurzen Sequenz hat, müsstest Du Dir ja erst mal erarbeiten. Und das machst Du nicht über Sitz und Platz.
So eine Erfahrung schadet sicher keinem Hund und es müsste deutlich mehr solcher souveränen Hundetypen geben, die kurz und knapp und völlig cool mal eben die Dinge regeln. Und Dein Hund hat sich prima verhalten, was ja davon zeugt, dass er sowieso adäquates Sozialverhalten gezeigt hat und die Regeln eingehalten hat.
Ist also nicht alles ganz richtig, was der Mann Dir da erzählt hat.
Ich finde so eine Hundebegegnung letztendlich trotzdem total normal und nichts besonderes.