Beiträge von gorgeous2000

    Sicherlich kann es sein, dass beim Hund gerade von der Entwicklung her Baustelle im Gehirn ist.

    Aber ich denke, dass Dein Training tatsächlich zu eintönig und vor allem in zu großen Schritten vonstatten gegangen ist.

    Bring dem Hund erst mal das Halten, Geben und Tragen von Gegenständen bei. Das Ablegen vom Dummy würde ich auch noch nicht mit einbauen.
    Und vor allem erst mal alles in ruhiger und ablenkungsfreier Umgebung. Draußen geht es einfach noch nicht.

    Lieber drinnen kleine abwechslungsreiche Trainingsschritte machen und immer mal variieren. Beim Dummytraining geht es ja nicht alleine darum, dass der Hund Gegenstände wieder bringt.
    Sondern auch das gezielte Suchen mit der Nase, die Kooperation mit Dir usw.

    Stückel das Training doch lieber in kleine und variantenreichere Schritte und bastel Dir diese am Ende wieder zusammen.

    Also zum Beispiel übst du ein paar Durchgänge Dummy nehmen, halten und wieder geben.
    Dann neben Dir ein paar Meter tragen.
    Dummy in der Wohnung suchen.
    Dann so was wie "Base" (Fuß) - Hund soll auf Kommando an Deine linke Seite kommen.
    Links und rechts und voran schicken.

    Lieber erst mal die Details sehr sauber erarbeiten und dann kombinieren. Und alles erst mal nur in der Wohnung.

    Damit hat man eigentlich erst mal genug zu tun.

    Auch ich rate davon ab, den Dummy irgendwie interessant zu machen oder Stöcke und Bälle durch die Gegend zu werfen.
    All das hat mit Apportierarbeit nichts zu tun und dreht den Hund nur unnötig auf. Gerade beim Dummytraining brauche ich ja ruhiges und konzentriertes Arbeiten.

    Und noch eine andere Frage; wie belohnst Du Deinen Hund, wenn er etwas bringt?

    Vielleicht könnte man da noch was verbessern, um das ganze spannender zu machen und dem Hund zu zeigen, dass das Bringen sich lohnt und Spaß macht.

    Hört sich nach kognitiver Dysfunktion an (Demenz).

    Was würde passieren, wenn ihr ihn mit zu euch nehmt und in eine Box setzt? Würde er da von sich aus ruhiger werden?

    Ich habe selbst auch einen dementen Hund, der abends immer gewandert ist.

    Erst habe ich es mit Karsivan versucht, da wurde die Unruhe zwar etwas besser, aber nicht stabil besser.

    Jetzt bekommt er Ginseng und das Wandern hat ein Ende und der Hund wirkt insgesamt sehr viel wacher und das jetzt schon stabil seit zwei Jahren.

    Ich bin auch der Meinung, dass ein 9 Monate alter Belgier noch gar kein Beschäftigungsprogramm braucht und auf jeden Fall keines, das über Bewegung geht, um den Hund schön müde zu machen. Bällchen werfen und zergeln ist bei so einer Rasse echt mit Vorsicht zu genießen.

    Im ersten Jahr braucht der Hund eigentlich nur eines lernen: Ruhe, Ruhe, Ruhe

    Ich würde mit so einem jungen Hund einer großen Rasse auch deutlich weniger machen.

    Für mich hört sich das Verhalten sehr nach Übersprung an.

    An dem Punkt selbst kannst Du dann gar nicht mehr viel machen, außer es ihm kurz und knackig verbieten.
    Alles, was Du da nur halbherzig versuchst, wird ihn in dem Zustand vermutlich weiter pushen.

    Ich würde mir aber nicht die Frage stellen, was ich mache, wenn er diese "Ausraster" bekommt, sondern wie ich verhindern kann, dass es überhaupt passiert.
    Und dafür würde ich mir den Tagesablauf mal genauer ansehen und schauen, ob er nicht an irgendeiner Stelle körperlich oder geistig überfordert ist und eine Zeitlang mal mehr Ruhe verordnen.

    Ein Berner ist mit einem Jahr noch sehr jung im Vergleich zu anderen Rassen, die brauchen ewig, um zu reifen.

    Habt ihr unbewusst irgendwas gemacht, dass das Jagdverhalten forciert oder zu früh im Gehirn verankert hat (so was wie Bälle, Stöcke werfen oder so?).

    Arbeiten solltest Du auf jeden Fall an einem zuverlässigen Abbruchsignal, einer guten Impulskontrolle und einer guten Frustrationstoleranz (das ist das, was viele Welpen/Junghunde im Leben einfach brauchen) und diese Fähigkeiten brauche ich vor allem im Bereich Jagdverhalten als Kontrollinstanz.

    Versuch doch mal, das Programm deutlich runter zu fahren, kurze und unspannende Gänge an der Leine und zuhause ein bisschen konzentriertes Arbeiten. Eigentlich müsste sich das Problem, sofern es noch nicht ritualisiert ist, damit von alleine erledigen.

    ..klink mich ein.Genau das habe ich mich nämlich auch schon mal gefragt.

    Sterilisation macht höchstenfalls bei Straßenhundgruppen Sinn, um das Gruppengefüge zu erhalten, wenn man die Tiere nach und nach einfängt, sterilisiert und dann wieder zurück setzt. Läufig werden die Hündinnen weiterhin, was im Tierheim genauso unpraktisch ist, denn es geht ja nicht nur darum, Welpen zu verhindern, sondern auch unnötigen Stress unter den Tieren zu vermeiden und auch ein Deckakt, bei dem am Ende nur Luft raus kommt, wäre für die Tiere einfach gefährlich. Bei Rüden würde es evtl. Sinn machen, zumindest bei denen, die noch etwas Reifung benötigen. Müsste halt immer eine Einzelfallentscheidung sein. Aber wer will das entscheiden?

    Frühkastration im Tierschutz kann man durchaus kritisch sehen und da kann man auch kein Pauschalurteil abgeben.
    In großen Auffangstationen im Ausland, kann ich es durchaus nachvollziehen, dass die Tiere da recht früh kastriert werden müssen, weil es anders gar nicht geht. Aber selbst da gibt es Ausnahmen, wenn zum Beispiel ein Hund einen Endplatz in Aussicht hat, verzichten einige Vereine auch auf die schnelle Kastration vor Ausreise, damit der Hund nicht noch zusätzlichem Stress ausgesetzt wird und sich erst noch weiter entwickeln kann. Oder bei sehr ängstlichen Tieren.
    Ist aber halt nicht immer machbar und ich denke sogar, dass viele Menschen, die einen Hund aus dem Tierschutz übernehmen, sogar froh sind, wenn sie dieses bereits kastriert bekommen und sie damit auch noch mal Geld sparen.

    Ich persönlich würde da immer genau hinschauen, welches Tier ich da übernehme und wie der Verein das Thema grundsätzlich angeht. Kann ich mir einen Hund vorher ansehen, sehe ich ja, was auf mich zukommt und da entscheide ich ja dann nicht mehr, ob kastriert oder nicht, sondern einfach nach dem, was ich da an Verhalten sehe. Rückgängig machen kann ich es ja eh nicht mehr.
    Würde ich mir einen Hund im Tierheim anschauen, der vor Übernahme noch schnell kastriert werden würde, würde ich Abstand nehmen, weil das dann echt unsinnig wäre.

    Kommandos kannst Du sicher machen, aber da würde ich mit was alltagstauglichem anfangen wie "ab auf die Decke", "Nein", Abwarten lernen (z.B. an Türen, vor dem Fressen, vor dem aus dem Auto aussteigen). Dann Ansätze von Leinenführigkeit, Rückruf usw. Da hat man doch erst mal genug mit zu tun.
    Also eher in Richtung Erziehung und der Umwelt angepasstes Verhalen und keine reine Dressur.

    Was nützt Dir Sitz und Platz und Pfote im Alltag? Der Welpe hat in seiner Entwicklung gerade ganz andere Themen als Kunststücke zu lernen. Frustrationstoleranz, mal in einen Ruhezustand geschickt zu werden (Bewegungseinschränkung, Regeln von Nähe und Distanz von Deiner Seite aus - also zum Beispiel auf Kommando ins Körbchen schicken).

    Bei Hundebegegnungen kannst Du ihm beibringen, hinter Dir zu bleiben oder sich so auf Dich zu konzentrieren, dass Du an anderen Hunden und Menschen einfach vorbei gehen kannst. Kein Zögern, kein hallo sagen und vor allem nichts alleine nach vorne regeln zu müssen. Ruhiges Verhalten wird belohnt.

    Lernt ihr in der Hundeschule auch Begrüßungssituationen? So was ist zum Beispiel sehr praktisch im Alltag. Ich treffe einen Menschen, will dem die Hand geben und mich kurz unterhalten. Der Hund hat die Aufgabe, bei mir zu bleiben, keinen Kontakt nach vorne aufzunehmen und Ruhe zu bewahren. Das Begrüßen anderer Menschen ist damit meine Sache.

    All diese Kleinigkeiten, die ich im Alltag später brauche, kann man jetzt in ganz klein üben und nachher die Aufgaben erschweren und Ablenkung mit einbauen.

    Ich denke, dass die ersten Wochen bei euch ein bisschen viel waren und er deswegen jetzt so unsicheres Verhalten zeigt.

    Ich würde ihn deutlich mehr anleiten, an der Leine lassen, nicht einfach so zu anderen Menschen/Hunden hin gehen lassen, sondern solche Situationen noch für ihn regeln, damit er gar nicht aus Hilflosigkeit selbst nach vorne agieren muss.

    Kommandos wie Sitz, Platz, Pfote sind momentan noch total unnötig.
    Diese Dressursachen kann man immer noch machen.

    Jetzt geht es erst mal darum, den jungen Hund zu integrieren, ihn viel schlafen zu lassen, nicht zu überreizen, kleine Reize ganz gezielt zu setzen, Alltagsstrukturen zu schaffen und ihn ankommen zu lassen.

    Bevor er sich da selbst mit der Umwelt beschäftig, wäre es wichtig, dass er erst mal bei euch Sicherheit und Führung, Regeln und Strukturen erfährt.

    Alles andere kann momentan einfach noch zu viel sein.

    Wie war es denn beim Züchter?
    Waren die Welpen da nur im Haus?
    Hat der Züchter schon im Ansatz ein bisschen drauf geachtet, dass sie viele Möglichkeiten bekommen, sich draußen zu lösen?
    Hat der Züchter vielleicht Zeitungen oder womöglich ein Hundeklo im Haus angeboten, so dass die Hunde gelernt haben, im Haus zu machen?

    Der Hund ist noch sehr jung und scheint noch nicht zu verstehen, worum es genau geht. Kann man auch noch nicht verlangen, bei dem einen geht es schneller, bei dem anderen dauert es länger.
    Du solltest da noch ein wenig Geduld haben, gerade sehr junge Hunde trauen sich anfangs noch gar nicht, draußen zu machen.

    Am besten öfter am Tag raus, immer an die gleiche (Löse)stelle setzen und einfach abwarten. Gut wäätre dafür natürlich ein Garten, so dass man da etwas Kontinuität rein bringen kann.

    Gesundheitlich vielleicht sicherheitshalber einmal abchecken.

    Wie viel Protein ist in dem Futter? Trinkt der Hund auch sehr viel?
    Protein bindet Wasser, ergo trinkt ein Hund sehr viel und dann muss er natürlich auch vermehrt pinkeln.

    Könnte eine Kombination aus mehreren Faktoren sein.