Beiträge von gorgeous2000

    Ich glaube auch nicht, dass es was damit zu tun hat, wo der Hund schläft, dass er nachher fixiert auf seinen Menschen ist.

    Bei einem Welpen wäre einfach auch wichtig, dass er frühzeitig lernt, dass Du nicht immer für ihn verfügbar bist und sich nicht Dein ganzes Leben um ihn dreht. Dass ein Welpe einem anfangs viel hinterher läuft, ist klar. Er sollte dann aber auch frühzeitig lernen, dass ihm der Mensch auch mal eine Tür vor der Nase zu macht. Kann man zum Beispiel anfangen, wenn man gewisse Tabuzonen einrichtet (z.B. Bad, Küche) und Hund lernt, die Schwelle nicht zu übertreten.
    Gerade in der Badezimmer-Situation kann man gut anfangen zu üben, da man sich da ja nicht ständig lange aufhält. Also entweder macht man die Tür mal zu oder man verbietet dem Hund, rein zu kommen.

    Du entscheidest Nähe und Distanz, lDu entscheidest, wo Dein Hund sich aufzuhalten hat, angfristig sollte jeder Hund lernen, dass der Mensch ihn auch mal weg schickt und ihm einen Platz zuweist.

    Wenn Du eine gesunde Bindung zu Deinem Hund hast, ist es egal, wo er schläft.

    Der statushöhere Hund ist oft der, der nicht durch freches Benehmen auffällt und es gar nicht nötig hat, sich permanent zu profilieren. Vielleicht guckst Du da auf Dauer noch mal genauer drauf.

    Kastrieren würde ich dann in diesem Fall auf jeden Fall den statusschwachen.

    Und den Rüden würde ich sicherheitshalber erst mal intakt lassen, denn dann kann man ja für die paar Tage auf jeden Fall trennen. Müsstest Du ja eh, wenn eine Hündin intakt bleibt, von daher sehe ich bei dem Rüden gar keinen Grund für eine Kastration, ehrlich gesagt. Lass den noch ein bisschen reifen und warte lieber mal ab. Problem könnte nämlich dann auch sein, dass er beiden Weibern dann ins Kreuzfeuer gerät. Dreierkonstellationen sind in den meisten Fällen die ungünstigsten.

    Wichtig wäre nur, dass die beiden Hündinnen miteinander klar kommen. Aber wenn beide läufig werden können und das zu unterschiedlichen Zeiten, würde ich in diesem einen Fall definitv nicht drauf warten, bis beide erwachsen sind.

    Ein Thomas Baumman wäre jemand, der das sicher gut beurteilen kann oder wenn Du Dich selbst für recht versiert hältst, liest Du mal sein Buch "Mehrhundehaltung", da wird im Detail auf solche Dinge eingegangen und auch die Fallanalysen im hinteren Teil des Buches und wie man Hunde richtig beurteilt, ist sehr aufschlussreich.

    Das ist ja leider jetzt echt ein ganz schönes Durcheinander geworden.

    Ich denke, das Gruppengefüge ist ja wahrscheinlich insgesamt noch gar nicht stabil, so dass man unter normalen Umständen da was zu sagen könnte.

    Wenn die beiden Hündinnen innerhalb der Läufigkeit (wahrscheinlich ja erst eine) sich schon ein bisschen gezickt haben, hätte man erst mal sehen müssen, wie das weiter gegangen wäre. Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn sich nach drei oder vier Läufigkeiten erst raus kristallisiert, ob die Hündinnen überhaupt noch weiterhin zusammen leben können.

    Jetzt ist auch noch ein Rüde dazu gekommen, also auch etwas, worum es sich lohnt zu streiten, wer sich reproduzieren darf.
    Und zu guter Letzt ist es jetzt auch noch dazu gekommen, dass eine (die jüngere?) Hündin sich wirklich reproduziert, also somit unvermittelt gegenüber der anderen einen ganz anderen Status eingenommen hat.

    Dazu kommt noch die Rasse, die grundsätzlich ja schon nicht so besonders gut verträglich ist.

    Ich denke, momentan kann man da außer Schadensbegrenzung gar nichts machen.

    Was war denn Dein langfristiger Plan, wie Du drei nicht kastrierte Tiere zusammen halten willst? Wäre über kurz oder lang eh einer oder zwei der Hunde kastriert worden?
    Wäre ein Schwangerschaftsabbruch direkt nach dem Deckakt keine Option gewesen - den Hunden zuliebe, um erst mal Ruhe in die Gruppe zu bekommen?

    Wenn Du alle Hunde dauerhaft behalten und die Welpen groß ziehen willst, würde ich jetzt auch erst mal strikt trennen, bis die Welpen ausgezogen sind.

    Einen ängstlichen Rüden zu kastrieren ist wahrscheinlich keine Option. Abgesehen davon würde er ja weiterhin dem Stress ausgesetzt werden,vier Mal im Jahr mit den läufigen Hündinnen zu tun zu haben.

    An Deiner Stelle würde ich in ein paar Monaten, wenn die Welpen weg sind, schauen, ob die Zusammenführung der beiden Hündinnen überhaupt noch eine Chance hat. Auf keinen Fall darf die andere Hündin Kontakt zu den Welpen haben, das kann echt schief gehen.

    Falls die Hündin, die jetzt Welpen bekommt, die statusschwache Hündin ist, würde ich eine Kastration nach Absetzen der Welpen bzw. dem Verkauf der Welpen durchaus in Betracht ziehen.

    Wenn die andere die statusschwache ist, dann die. Da sollte vielleicht ein Fachmann sich die Gruppenkonstellation noch mal genau ansehen.

    Ich kann mir bei der Konstellation kaum vorstellen, dass Du die so und intakt dauerhaft zusammen halten kannst.

    Alle Tiere sind auch noch sehr jung, wie es wird, wenn alle mal richtig erwachsen wird, kann man echt schlecht sagen, aber wenn es jetzt schon Stress gibt.....

    Das Problem bei den Showzuchten ist ja, dass man die Genetik, die über Jahrhunderte rein gezüchtet wurde, ja nicht über ein paar Generationen wieder raus hat, nur weil man bei der Zucht die Optik in den Vordergrund stellt.

    Unter den Showhunden wird es dann immer auch die Ausnahmen geben, bei denen das Jagd/Hüteverhalten wieder voll durchkommt - meistens dann aber nicht im Guten, weil ja bei der Verpaarung nicht bewusst darauf geachtet wurde.

    Beim Showhund kauft man also mehr das Überraschungsei als bei ausgewählten Arbeitslinien, die viel gemäßigter in ihrem Verhalten sind und sein sollen. Da braucht man ja auch nicht den Höher-schneller-weiter-Hund, sondern immer ein gutes Mittelfeld.

    Reines Glückspiel also, wobei ich schon denke, dass oftmals die Showhunde nicht unbedingt unanstrengender sein müssen und sich somit, nur weil sie nur auf Aussehen gezüchtet werden, besser als einfache Spaziergehhund eignen.

    Gerade die reinen Showlinien sind oft viel anstrengender, vor allem für die, die sie unterschätzt haben und somit auch unter ganz anderen Voraussetzungen und Erwartungen gekauft haben, als die, die sich viel bewusster für eine Rasse entscheiden - nämlich genau aus dem Grund des Verhaltens und nicht der Optik.

    Und wenn ein Züchter sagt, ich habe Schutztrieb/Hütetrieb/Jagdtrieb usw. "rausgezüchtet", der hat einfach keine Ahnung von Zucht.

    Bei den Jagdhunden sieht man inzwischen leider auch oft, dass die "guten" an die Jäger gehen und die anderen an Otto-Normal verkauft werden. Was aber dann nicht heißen muss, dass sie weniger jagdlich sind, sondern einfach nur für einen Jäger nicht geeignet, weil sie vielleicht drüber sind und kein gutes Maß mehr haben, keine Ruhe, keine Wesensstärke, keine gute Konzentration, nicht ausreichend will to please oder was auch immer. So ein Hund ist dann weder für die Arbeit noch für eine Familie als normaler Familienhund geeignet.

    Rein theoretisch ist es eigentlich egal, woher Du Dein Wissen ziehst. Du könntest als auch statt einer Ausbildung Praktika machen, Bücher lesen, Seminare besuchen und Dich selbst fortbilden. Parallel dazu gehört dann aber auch so was wie Grundlagen der Betriebswirtschaft, Rechtskunde, Marketing, Umgang mit Menschen, Rethorik usw. In einer Ausbildung wäre das im Ansatz mit drin.

    Am Ende brauchst Du eine Erlaubnis vom Veterinäramt, um als Hundetrainer überhaupt arbeiten zu dürfen.

    Wie man die bekommt, ist unterschiedlich geregelt, die meisten Ämter machen es über den D.O.Q.-Test plus Fachgespräch/praktische Prüfung.

    Wenn Du Dich darauf vorbereitest und bestehen würdest, hättest Du eine Erlaubnis auch ohne eine Ausbildung in der Tasche.
    Sehr viele Ausbildungen werden momentan eh nicht anerkannt.

    Ein anderer Weg wäre, eine Prüfung bei der IHK oder TÄK zu machen. Wenn Du da bestehst, wird das Vetamt das anerkennen.
    Es gibt einige Hundetrainerausbildungen, die als Abschluss die Prüfung vor der IHK oder TÄK anbieten.

    Bei der Auswahl der Hundetrainerausbildung würde ich schon darauf achten, dass diese am Ende von Deinem zuständigen Vetamt auch anerkannt wird, da Du sonst eine doppelte Prüfung am Ende hättest.

    Es gibt auch die Möglichkeit, ein Online-Studium zu absolvieren (ATN).

    Bei Canis und Dogument zum Beispiel gibt es eine Auswahlwoche, bei der man sehen kann, ob die Ausbildung einem liegt und die Ausbilder schauen, ob sie Dich nehmen würden.

    Wenn Du also wirklich planst, Hundetrainer als Beruf zu machen, solltest Du Dich als erstes bei Deinem Vetamt informieren, welche Ausbildung die anerkennen. Sonst stehst Du womöglich nach einer Ausbildung genauso da wie vorher und darfst nicht arbeiten und müsstest noch mal eine Prüfung beim Vetamt machen.