Beiträge von gorgeous2000

    Grundsätzlich gehört der Terrier zu den Jagdhunden.

    Da wird dann noch mal speziell unterteilt, welche Sequenzen des Funktionskreises "Beutefangverhalten" (Jagdverhalten) züchterisch hervorgehoben wurde.
    Beim Terrier ist das sehr rudimentär beschränkt auf "Hetzen" und "Packen" (Totschütteln).

    Je nach Ursprungsland gibt es unterschiedliche historische Verwendungszwecke. Viele Rassen ähneln sich da vielleicht sehr, kommen nur aus anderen Ländern und haben vielleicht andere Ursprungsrassen in sich vereint, dienten aber grob vielleicht dem gleichen Zweck.
    Viele Kleinterrier wurden zum Beispiel auf Höfen gehalten, um die Ratten- und Mäusepopulation klein zu halten.
    Größere Terrier wie der Airedale dann eher für größere Tiere wie Dachse zum Beispiel.

    Auch die Retrieverarten sind Jagdhunde.
    Bei ihnen wurde das Jagdverhalten auf die Arbeit nach dem Schuss spezialisiert gezüchtet und diese Hunde sollchen hauptsächlich "Beute" zurückbringen. Unterschiede gibt es aber auch schon alleine zwischen den 6 Retrieverrassen, wo bei der einen Rasse vielleicht zusätzlich noch eine gewisse Mannschärfe gewollt ist, soll eine andere Rasse dieses Verhalten gar nicht zeigen. Der Ursprung liegt meistens in der Historie dieser Rassen und wo diese eingesetzt wurden und was der Mensch da für seine Arbeit mit dem Hund gebrauchen konnte.

    Trotz allem gibt es immer wieder deutliche Unterschieden zwischen den Hunden einer Kategorie, weil jede Rasse für sich ja züchterisch verfeinert wurde, sei aus durch die Selektion auf spezielles Verhalten oder auf Optik.

    Heute werden viele Terrierrassen ja eher nicht mehr für die Arbeit gezüchtet (Yorki, Westie) und sind daher sicher auch nicht mehr mit den ursprünglichen Rassetypen vergleichbar, da heute sehr viele Rassehunde nur noch auf Optik und kaum noch auf Verhalten gezüchtet werden.

    Das hat einfach was mit dem Markt zu tun. Nachfrage bestimmt das Angebot.

    Um zu vermeiden, dass man den eigenen Hund in solche Situationen bringt, ist es ratsam, sich eine Stunde erst mal ohne Hund anzusehen und vorab ein ausführliches Gespräch mit dem Trainer zu führen oder im besten Fall, den Hund kurz alleine dem Trainer vorzustellen.
    Dann kann der Trainer sehen, in welche Gruppe der Hund überhaupt passt, ob Gruppe grundsätzlich das richtige ist und man kann darüber sprechen, was man von so einem Kurs erwartet bzw. weswegen man dahin gehen möchte.

    Wenn Du also das nächste Mal Dir eine Hundeschule anguckst - lass Deinen Hund zuhause oder im Auto und bitte den Trainer um ein kurzes persönliches Gespräch, um solche Dinge vorher abzuklären.

    Grundsätzlich fänd ich immer eine Hundeschule besser, die die Gruppen so zusammen stellt, dass die Hunde zusammen passen und dass gerade am Anfang der Stunde kein Freispiel stattfindet, sondern die Hunde erst mal ruhiges Verhalten lernen.

    Hunde in solchen Hundeschulen lernen außer asozialem Verhalten eigentlich nichts.
    Und das setzt sich dann leider auf den meisten Hundewiesen so fort.
    Mit Artgenossen sozialisieren heißt ja nicht, einfach wahllos mit Hunden Kontakt haben zu dürfen.

    Schade, dass nicht Hundeschulen da einfach mal umdenken und den Kunden da mehr an die Hand geben, zumindest was Verantwortung dem eigenen Tier und anderen Hunden gegenüber angeht. Aber aus Tutnixen Tutnix-Hundetrainern kann ja nichts werden.

    So lange es solche Hundeschulen gibt und Kunden, die da unkritisch mit machen, wird es genau diese Art von Überfall-Hunden auch weiterhin geben.

    Sehr traurig.Vor allem für andere Hunde, die solche Überfalle einfach nicht zum Leben brauchen.

    Vielleicht macht ein Probetag Sinn?
    Damit der Sitter einfach mal sehen kann, wie es so läuft und welche Fragen er noch hat?

    Wichtig auch so Sachen, wie mit Kauzeug umgegangen wird, vor allem, wenn es dann mehrere Hunde in einem Haushalt sind.
    Ist da jemand ressourcenaggressiv oder kennt sich der Sitter gut genug aus, die Risiken da einfach zu minimieren? Ist der Sitter in der Lage, die eigenen Hunde zu regeln, so dass ein weiterer Hund einfach so einziehen kann?

    Darf der Sitter Deinen Hund ableinen? Wie wird er im Auto transportiert?

    Das sind so Sachen, die einem vielleicht dann erst auffallen, wenn man tatsächlich mit einem fremden Hund lebt.

    Ist das eine gewerbliche Betreuung oder privat?

    All diese Dinge solltest Du mit dem Sitter selbst absprechen, finde ich. Der wird ja am besten wissen, was für ein Zubehör er braucht bzw. was er vielleicht selbst da hat.

    Für die Formalitäten fänd ich wichtig, dass so was wie Versicherung geregelt ist und es zu der Betreuung vielleicht auch einen Vertrag gibt.

    Und die Kontaktdaten von einer dritten Person für den Ernstfall.

    Ich find das Verhalten der Hundeschule unmöglich.

    Es gehört sich einfach nicht, dass da schon Hunde laufen während noch gar nicht alle da sind.

    Eine vernünftige Hundeschule nimmt die Leute einzeln in Empfang, alle Hunde bleiben an der Leine und verteilen sich auf dem Platz. Es gibt keinen Kontakt an der Leine und nichts. Denn genaus das müssen junge Hunde als allererstes lernen - dass eben NICHTS passiert, auch wenn andere Hunde anwesend sind.
    Dann vielleicht kurze Begrüßung, womöglich sogar eine erste Übung und erst dann, wenn die Hunde ruhig sind, gibt es "Spiel" zur Belohnung. Und während des Freispiels wird das Verhalten der Hunde beoachtet und sonst nichts.

    Quatschen und vor allem auch rauchen kann man zuhause, das gehört nicht auf den Hundeplatz.

    Aus meiner Sicht wäre die Trainerin in der Pflicht gewesen, sich um einzelne Hunde zu kümmern und gerade in so einem Verhalten einzugreifen und nicht erst wenn einer schreit oder sich welche beißen.

    So eine Hundeschule würde ich an Deiner Stelle meiden, da gibt es mit Sicherheit bessere Konzepte.

    Prophylaktisch würde ich jedem Hund das Alleinebleiben beibringen.

    Denn wenn er es jetzt von klein auf lernt, ist es drin und Du kannst es , wenn Du dran bleibst, auch später noch nutzen. Jetzt lernt ein junger Hund noch am besten.

    Wenn der Hund erst gelernt hat, dass immer einer da und verfügbar ist, wirst Du ihn später sehr wahrscheinlich nicht mehr dazu bringen, mal ohne Dich klar zu kommen.

    Und wer kann schon in die Zukunft schauen? Kannst Du wirklich gewährleisten, dass immer jemand da ist? Hast Du nie mal Artztermine, musst einkaufen, willst ins Kino usw.?

    Und ja, ich glaube schon, dass es womöglich zum Problem mit beiträgt, dass Du immer verfügaber für den Hund bist.
    Du schreibst, Du hast dem Hund die Kondition nicht antrainiert. Hast Du wahrscheinlich auch nicht. Zumindest nicht bewusst, das glaube ich Dir auch.
    Aber der Hund hat Dir schon antrainiert, wenn ich vor Frauchen stehe und ordentlich nerve, sorgt sie wieder für action.

    Das kann auf Dauer zu einem echten Problem werden und vor allem sehr stressig, nicht nur für Dich, sondern auch für den Hund.

    Das Programm ist deutlich zu viel und somit könnte das Verhalten daher rühren, dass der Hund verzweifelt versucht, sich über Lecken/Kauen/Schlucken selbst zu beruhigen.

    Wenn Du das Program drastisch runter fährst UND Deinem Hund die Möglichkeit gibst, zu entspannen und ihr dazu einen Kong zum Auslutschen oder was zum Kauen anbietest, müsste sich das Problem von selbst lösen.

    Wenn nicht, sollte ein TA Deinen Hund auf Pica-Syndrom untersuchen.

    Ich tippe aber darauf, dass der Hund einfach wahnsinnig überfordert und gestresst ist und sich deshalb dieses Ventil gesucht hat.

    Ich sehe es auch wie meine Vorschreibe. Alle Regeln von Anfang an, natürlich erst mal mit Hilfen und in Minischritten.

    Wieso sollte es zu viel verlangt sein, dass ich in einem Zimmer bin und der Welpe nicht mit darf? Vor allem nicht bei offener Tür, wo er mich sehen kann. Ob jetzt Küche, Bad oder Schlafzimmer - das ist ja jedem selbst überlassen.

    Bei mir war es Bad und Küche und das sogar einfach nur aus Prinzip und als Vorbereitung für das Alleinebleiben.

    Bad habe ich erst offen gelassen, der Hund sollte nur die Schwelle nicht übertreten. Küche hat Glastür, von daher war das ein einfacher Raum, um das durchzusetzen. Heute sind zwar beide Zimmer kein Tabu mehr, Hund geht aber trotzdem nicht alleine rein.

    Du könntest auch, statt eines Schlafplatzes zuzuweisen, einen mobilen Schlafplatz einführen. Es gibt ja diese Faltboxen, die gut transportabel sind. Die kannst Du ja als erstes mit ins Schlafzimmer nehmen und nachher dann woanders hin stellen. So lernt der Hund, dass das sein Bett/sein Rückzugsort ist und damit wärst Du etwas mobiler - und der Hunde am Ende auch.

    Den so ein Teil kann man auch gut mitnehmen, wenn man mal irgendwo zu Besuch ist. Dann hat der Hund sein mobiles Bett immer mit dabei und findet so viel schneller zur Ruhe.
    mit
    Bei meinem letzten Welpen habe ich drei Nächte auf dem Wohnzimmerboden neben seiner (offenen Box) campiert und quasi Pfötchen gehalten. Allerdings nur aus dem Grund, weil mein Schlafzimmer auf einer Art Galerie ist und Hundi nicht so schnell verstanden hatte, dass ich noch im selben Raum bin, wenn ich die Treppe hoch gehe. Er hat sich dann hin gesetzt und gejault. Also Matratze auf den Boden gelegt und neben dem Hund geschlafen. Nach drei Tagen hat er sich so sicher gefühlt, dass er auch alleine unten schlafen konnte.
    Allerdings habe ich mehr als einen Hund und somit war er auch nicht alleine UND ich bin nachts quasi im gleichen Zimmer.

    Für mich persönlich stellt sich die Frage nicht, dass meine Hunde woanders schlafen sollen als ich, aber dafür lege ich Wert darauf, dass sie mir im Haus nicht immer hinter her laufen dürfen und ich auch nicht immer verfügbar bin.
    Und das wirklich von Anfang an, denn mein Leben gibt es ja bereits und niemand hat 24/7 Zeit für einen Hund. Der Welpe wird also in einen Alltag integriert, den es schon gibt (mit einigen Abweichungen anfänglich natürlich, aber mit einem sehr konkreten Ziel).

    Es ist also gut, wenn eine Struktur vorhanden ist, in die ein junger Hund reinwachsen kann. Das gibt auf jeden Fall mehr Sicherheit, als wenn ich mich nur nach dem Hund richte. Was soll der Hund da von mir denken?

    Wer hat denn hier von Rangfolgen gespochen?

    Es gibt sicher Hunde, die von sich aus in einer Gruppe harmonieren. Kann aber auch Zufall sein, weil die Hunde gut zusammenpassen. Nur weil es keinen Streit gibt, muss es aber dennoch nicht für alle Hunde schön sein in einer aufgezwungenen Konstellation zu leben. Hier geht es um die Zusammenstellung der Hundegruppe, über die man sich am besten vorher ganz konkrete Gedanken machen sollte.

    Wenn man sich diese Konstellation mal ansieht, sind da zwei fast gleichalte, reproduktionsfähige Hündinnen und ein Rüde im Haushalt. Alle drei Tiere sind sehr jung und noch nicht erwachsen. Es gab keine Chance, dass diese Gruppe erst mal zusammen wächst, bevor jetzt eine der Hündinnen trächtig ist.
    Reproduktion steht eigentlich keinem der Hunde zu und wenn höchstenfalls der Hündin mit dem höheren Status, wenn man langfristig Ärger zwischen den Hunden vermeiden möchte.

    Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Hündinnen alleine über weitere Läufigkeiten schon zu Konkurrentinnen um diese Gunst geworden wären und jetzt steht das Objekt der Begierde (Rüde) auch noch direkt zur Verfügung.
    Das sich da ein vorher vielleicht halbwegs funktionierendes Konstrukt ändert, ist doch klar.

    Genauer hinsehen müsste man wahrscheinlich in den kleinen Details. Es geht doch nicht darum, wer sich da am häufigsten durchsetzt oder wer Streit anfängt. Oder wer Ressourcen stärker verteidigt. Das alles hat mit Status nicht unbedingt etwas zu tun.

    Ein starkes Management ist von menschlicher Seite auf jeden Fall nötig, dazu müsste man aber erst mal wissen, wer da in der Gruppe welche Rolle spielt. Es geht ja nicht darum, dringend jegliche Aggression zu verhindern/verbieten, sondern man muss sehr genau hinsehen, wer da was macht.

    Ebenso muss man aber aufpassen, dass man da nicht so eingreift, dass man am Ende noch mehr vermurkst.

    Ein professioneller Blick von außen hilft da sicher ungemein, denn einem selbst stehen ja die Emotionen noch im Weg.

    Ich bin mir aber sicher, dass Du auf Grund des Buches schon mehr sehen wirst, weil Du ja nicht unerfahren bist.