Testosteron bringt auf jeden Fall erst mal einen Schwung Selbstbewusstsein mit rein.
Kann gut sein, muss aber nicht.
In der Pubertät hat das Gehirn des Hundes so viel zu tun - einiges wird sogar gelöscht.
Einhergehend kommen bei vielen Hunden auch noch einige "spooky" Phasen dazu.
Grundsätzlich ist es so, dass das Fundament wichtig ist, denn auf das greift der Hund nach Reifung wieder zu.
Pubertäre Hunde neigen zu Übertreibungen und sind risikobereiter.
Es kann also sein, dass er durch die männlichen Hormone etwas forscher wird, es kann aber auch sein, dass es schwieriger mit ihm wird. Denn die Unsicherheit ist ja als Basis weiter da - kann sein, dass er anstatt nach hinten dann nach vorne geht.
Die Unsicherheit Deines Hundes scheint ja zudem auch keine Typfrage zu sein, sondern da ist ja in der Aufzucht scheinbar etwas schief gelaufen. Womöglich sind einige Synapsenverknüpfungen gar nicht entstanden - durch Reizmangel zum Beispiel?
Wie hat er denn beim Züchter gelebt bzw. was genau hat der gemacht, um den Hund an die Umwelt zu gewöhnen?
Wenn Du seit Welpe an mit der Umweltunsicherheit zu kämpfen hast, bist Du ja die ganze Zeit nur am managen und am desensibilisieren bzw. gewöhnen.
Dadurch kommt der Hund vielleicht mit bekannten Reizen dann besser klar, aber die Tendenz, bei neuen Reizen keine Lösungsmöglichkeiten zu haben, sitzt ja viel tiefer.
Tendenziell würde ich sagen, dass so ein Hund in der Pubertät schwieriger wird bzw. wie er sich weiter entwickelt, hängt nach wie vor mit Deinem Management zusammen.
Ein sicherer Hund wird es sicherlich niemals und Du wirst diesen Hund immer managen müssen und ihm Hilfestellung geben.
Daher noch mal die Frage: wie alt war er, als Du ihn bekommen hast und wie hat er beim Züchter gelebt?
DAS ist ausschlaggebend für eine Einschätzung.