Beiträge von gorgeous2000

    Ich finde das Verhalten nach der Läufigkeit eher normal und das war auch meine erste Idee, dass es mit den Hormonen zu tun haben könnte, als ich Deinen Post las.

    Die wie vielte Läufigkeit war das für sie?

    Sie befindet sich jetzt hormonell und mental in der Scheinschwangerschaft, da ist man vielleicht dann etwas in sich gekehrter, nimmt sich Ruhe und hat den Blick "nach innen".

    Die imaginäre Geburt der Welpen steht bevor (Tragzeit um die 63 Tage ab Mitte Läufigkeit/Stehzeit gerechnet), danach wird sie ihr Verhalten wahrscheinlich wieder ändern. Es kann sein, dass sie dann Nester baut und sich um ihre imaginären Welpen kümmert, Milcheinschuss hat, die Gesäugeleiste dicker wird usw. Diesen Zustand hat man dann noch ein paar Wochen, bis die "Welpen ausgezogen sind". Danach wird sie vermutlich wieder aktiver.
    Dass ein Hund nach jeder Läufigkeit in die Scheinschwangerschaft und dann in die Scheinmutterschaft kommt, ist völlig normal und erfüllt biologisch gesehen auch seinen Zweck. Bei dem einen ist es stärker ausgeprägt als bei dem anderen.
    Die Hormone bestimmen das Verhalten.

    Dass sie aber insgesamt auch ruhiger wird und nicht unbedingt Spaß auf Spielereien hat, finde ich für eine intakte Hündin auch völlig normal. Sie wird ja sicher 2 bis 3 Läufigkeiten gehabt haben und wird damit reifer und erwachsener.

    Zudem ist ein Collie ja auch ein Hund, der seinem Menschen recht nahe ist und das Neben- und Hinterhergehen empfinde ich da recht rassetypisch.

    Ich würde weiter beobachten und sie einfach machen lassen und ihr die Ruhe geben. Auf jeden Falls Ausfluß und Gesäugeleiste im Auge behalten.

    Ich würde entweder das Mittagessen ausfallen lassen, so dass mehr Zeit zum Verdauen zwischen dem Trocken- und dem Nassfutter liegt oder die Trockenfutterration abends geben.

    Das Trockenfutter wird deutlich langsamer verdaut, so dass es unter Umständen Probleme geben könnte, wenn auf das erst halb anverdaute Trockenfutter im Magen direkt wieder die nächste Portion andersartiges Futter kommt.

    Über Nacht wäre dann ausreichend Zeit, wenn die letzte Mahlzeit Trockenfutter ist.

    Das Blöde ist einfach bei diesen sogenannten Grundkommandos, dass die Welpen solche Tricks zwar schnell lernen, man sich die meistens aber auch schnell wiederselbst kaputt macht, weil man sie dann schon zu schnell in Situationen benutzen will, die der Hund noch gar nicht leisten kann.
    Ich kenne auch kaum Hundehalter, wo die Hunde die viel gelobten Grundkommandos außerhalb des Hundeplatzes wirklich richtig beherrschen, denn wenn das wirklich so wäre, müsste ich ja in Konfliktsituationen immer nur Sitz oder Platz sagen und hätte schon kein Problem mehr.

    Viele Hundehalter sind sehr stolz drauf, wenn Welpi schon Sitz und Platz KANN, aber wirklich können kann es so ein junger Hund noch gar nicht.

    Der muss erst mal Alltag lernen, für Dressurkommandos hat man noch genug Zeit. Unhid am Ende helfen die einem auch nicht unbedingt viel, weil es mit Erziehung absolut gar nichts zu tun hat.

    Dinge wie Frust aushalten lernen ist etwas, was zum Beispiel wichtig ist für junge Hunde.
    Oder grundsätzlich mal etwas NICHT zu dürfen.

    Bei meinem ersten Hund habe ich auch a la Hundeverein Sitz, Platz, Fuß recht früh geübt. Schön und gut, hat auch gut geklappt.

    Bei meinem zweiten Welpen habe ich alles bewusst ganz anders gemacht. Ein Abbruchsignal war mir wichtig, gute Impulskontrolle, Ruhe bewahren und Frust aushalten lernen, auf Kommando ins Körbchen verschwinden, mal kurz irgendwo warten können usw. Und das auch nicht direkt nach Einzug.

    Grundbenimm, wie verhalte ich mich adäquat und meiner Umwelt angepasst - das sind Dinge, die wichtig sind und die ich aber nicht über irgendwelche Hörzeichen erreiche, sondern über Einordnung in den Alltag, ruhiges und gelassenes Auftreten, dem Hund vermitteln, dass ich Plan vom Leben habe und es sich für ihn lohnt, sich an mir zu orientieren.
    Und das findet 24 Stunden am Tag statt.

    Sitz und Platz hilft mir am Ende nicht sooooo viel, wenn der Hund nicht gelernt hat, wie das Leben funktioniert.
    Pfote auf Kommando geben ist ein ähnliches Dressurkommando, bringt mich aber im Alltag nicht weiter.

    Zudem hat ein Welpe ja bestimmte Zeitfenster fürs Lernen und man muss einfach schauen, was da gerade Thema ist und entsprechend da ansetzen.

    Glaub mir, für Sitz und Platz hast Du noch ausreichend Zeit. Für den Hund ist das nicht so wichtig, für ihn ist es ein lustiges Kunststück, wo er sich ein Leckerchen verdienen kann.

    Nicht mehr und nicht weniger.

    Aber mit Erziehung hat es nichts zu tun.

    Kein Sitz vorher machen lassen. Zum einen, weil das den Hund meistens verwirrt und Du so nie ein richtiges Platz hinbekommt, sondern immer nur eine Sitz-Platz-Kombi. Besser ist, beide Kommandos auch einzeln zu üben und erst später, wenn sie sitzen, kann man die auch miteinander verbinden.

    Hund unter Deinem Bein durchlocken, so dass er sich hin legen muss und dann belohnen.

    Reicht aber auch, wenn er das später lernt, denn in dem Alter sind erst mal ganz andere Sachen wichtig.

    ich denke auch, der wird noch ordentlich auspacken.

    Nach so langer Isolation ist es vielleicht verständlich, dass er sich erst mal anschließt und vor allem nach so kurzer Zeit seinen Sozialpartner auch nicht mehr verlieren möchte.

    Gerade Einzelhaft muss für so einen Hund ja die Hölle gewesen sein, noch dazu an der Kette.

    Du solltest Dich auf jeden Fall drauf einstellen, dass es schwierig werden könnte, diesen Hund alleine im Haus zu lassen und er eine Trennung zu Dir nur sehr schwer verkraften wird.

    Die Zerstörungseigenschaften dieser Rasse ist ja bekannt. Die, die ich kenne, haben alle einen Indoor-Zwinger aus massiven Stahl, weil es anders nicht möglich ist, diese Hunde alleine zu lassen.

    Vielleicht hast Du ja Glück und Dein Exemplar ist anders, aber ich würde mir lieber einmal vorher Rat einholen von jemanden, der mit der Rasse erfahren ist, damit Du weißt, worauf Du genau jetzt am Anfang achten musst, damit es nicht aus dem Ruder läuft.

    Lieber erst mal in ganz kleinen Schritten Frust aushalten üben, bevor es dann ins Cafe geht.

    Versuch, zuhause mal ein paar Dinge leicht zu verzögern, so wie sie es gerade noch aushalten kann. Erst dann bekommt sie das, was sie im Kopf hat.

    Also vielleicht beim Napf hinstellen kurz verzögern, der Napf geht erst Richtun Boden, wenn sie nicht quengelt.
    Beim aus der Haustür gehen, beim Anleinen - alles, was Dir einfällt, aber von leicht bis schwerer werdend.
    Forcier ruhig erst mal in unaufgeregten Momenten ein paar Situationen, wo der Hund erwartet, dass etwas sofort passiert.

    Erst wenn solche Kleinigkeiten gut klappen, kann man im Anspruch höher gehen. Zeiten verlängern, variieren, Ablenkung mit einbauen usw.

    "Ab auf die Decke" würde ich zusätzlich auch antrainieren und dem Hund immer mal was zum Kauen geben.

    Der Hund muss lernen, ruhiges Verhalten lohnt sich für mich. Bei Quengeln passiert genau das Gegenteil - nämlich NICHTS.

    Ein Dackel ist ja clever, das wird sie sicher schnell lernen.

    Wird sich sehr wahrscheinlich um Stressgähnen/Übersprungsverhalten handeln.

    Beobachtet mal genau, in welchen Situationen sie das macht und vor allem, was VORHER alles war.

    Im Zweifel, das Tagesprogramm mal etwas zurück fahren, dem Hund kontrolliert Ruhe verordnen und schauen, ob das Gähnen weniger wird.

    Bekommt euer Hund genug Schlaf? Wird er im Bewegungsfreiraum auch mal begrenzt?

    Für einen Anfänger ist das sicher nicht der leichteste Hund.

    Da kommen mehrere Riskikofaktoren zusammen, die sich gegenseitig bedingen.

    Was hat der Hund in seiner wichtigsten Phase erlebt?
    Auf was ist er gut sozialisiert, auf was weniger?

    Der Hund ist noch in der Entwicklung, niemand weiß, in welche Richtung es gehen wird.

    Welche Rassen sind drin?

    Die Frühkastration KANN zum Problem werden, vor allem bezüglich der Unsicherheit, mangelnden Selbstbewusstsein, niedrigere Konzentrationsspane, impulsiveres und unüberlegteres Verhalten.

    All das kann in Anfängerhänden im schlimmsten Fall sogar gefährlich werden.
    Wenn Kinder mit im Spiel sind, würde ich da eher die Finger von lassen.

    Sicherlich kann man diesen Hund soweit managen, dass er ein gutes Leben führen kann. Die Frage ist nur, traut ihr euch das zu, könnt ihr damit umgehen? Als Laie ist das sicher nicht einfach zu überblicken.

    Sicherheitshalber würde ich lieber nach einem Hund suchen, der wenigstens schon die Pubertät halbwegs hinter sich hat. Das Verhalten ist dann deutlich gefestigt und man sieht viel mehr, wie der Hund ist.

    Einfacher wäre es ebenso, einen Hund zu nehmen, der auf einer PS ist, die ähnlich lebt wie ihr. Die PS kann einfach viel genauere Aussagen zum Hund treffen, der Hund hat schon einiges kennen gelernt.
    Im Tierheimzwinger kann man einen Hund einfach schlecht beurteilen.

    Wie geht er mit Ressourcen um, wie reagiert er auf Umwelt, auf Geräusche, auf fremde Menschen, auf andere Hund?

    Inwieweit zeigt er Hüte/Jagdverhalten?

    Mit diesem Hund hättet ihr das volle Paket direkt von Anfang an.

    Ihr müsstet im die Welt zeigen, ihm Sicherheit geben können, ihn in Konfliktsituationen managen, die Pubertät steht vor der Tür, aus Unsicherheit kann schnell auch Aggression werden, was ist mit dem Hüteverhalten, Leinenführigkeit, Leben in der Wohnung/in einer Familie?

    Kann natürlich am Ende alles doch einfacher sein, aber ausgehen würde ich immer vom worst case und da wäre mir als Anfänger einiges zu riskant (Alter, frühkastriert, unsicherer Hund unbekannter Herkunft).

    Bei dem Futter würde ich zusätzlich noch schauen, wie der Proteinanteil ist.

    Soweit ich weiß ist der bei RC relativ hoch, über 30%.

    Davon müssen die meisten Hunde natürlich zusätzlich auch noch mehr pinkeln.

    Eine Futterumstellung würde so oder so Sinn machen aus meiner Sicht.

    Das kommt ja auch noch hinzu, dass junge Hunde ihr schützendes "Nest" noch nicht gerne verlassen und somit erst recht nicht gerne draußen pinkeln.

    Wenn das jetzt von Anfang an so gelaufen ist, dass der Hund rein und raus kann, wie er will, hat er sich wahrscheinlich auch bewusst entschieden, drinnen statt draußen zu machen, weil die Anleitung vom Menschen in dieser Phase gefehlt hat.

    Ich denke, ihr müsst da noch mal mit einem roten Faden ganz neu ansetzen.