Beiträge von gorgeous2000

    Bevor man in diesem Fall selbst rum experimentiert, würde ich den Hund noch mal einem speziellem Dermatologen vorstellen, der erst mal eine gründliche Diagnostik betreibt.

    Falls es am Ende doch auf eine Allergie hinaus läuft, könnte dieser einen entsprechend auch beraten.

    Selbst rum experimentieren a la "böses Industriefutter" und " tolles Frischfutter" würde ich ohne Erfahrung bei einem Hund im Wachstum unterlassen.

    Vielen Dank an alle!!!

    Der Rüde wird abgeben da er als Zuchtrüde geplant war, aber anscheinend nicht alle Kriterien erfüllt. Mir als Liebhaber egal;-)

    Also ist er die ganze Zeit beim Züchter gewesen?

    Dann frag auf jeden Fall genau nach, was die mit ihm EINZELN gemacht haben. Zuhause beim Züchter im gewohnten Umfeld und unter den gewohnten Hunden kann alles ganz gut aussehen.

    Wie er sich alleine draußen bei Umweltreizen verhält, würde man nur sehen, wenn man ihn mal alleine mit raus nimmt und schaut, wie er auf andere Hunde, Autos usw. reagiert.

    Wie hier schon einige beschrieben haben, kann es zu deutlichen Problemen führen, wenn der Hund nichts vom wahren Leben kennen gelernt hat. Und das kann man auch nicht mehr aufholen.

    Wenn der Hund jetzt zum Beispiel auf dem Land aufgewachsen ist, könnte es sein, dass er mit den vielen Reizen einer Stadt nicht umgehen kann.

    Wenn er außer anderen Chihuahuas nie andere Hunde gesehen hat, wirst Du in diesem Bereich auch mit Problemen rechnen müssen.

    Ich will jetzt nicht alles schwarzmalen, aber es ist immer besser, sich vorher ausreichend zu erkundigen und sich den worst case einmal vorzustellen, ehe man nachher enttäuscht ist. Vor allem, weil man einem Hund keinen Gefallen tun würde, wenn er in ein Leben kommt, in dem er sich nicht zurecht findet.

    10 Monate nur beim Züchter mit den Hunden im Haus und Garten rum gelaufen zu sein, ist jedenfalls deutlich zu wenig und da wäre der Züchter in der Verantwortung gewesen, diesem Hund das echte Leben zu zeigen, unabhängig davon, ob er den Hund behält oder nicht. Denn ob ein Züchter einen Hund für die Zucht behält, entscheidet sich meistens nicht in den ersten Lebenswochen, sondern erst später (zum Beispiel nach dem Zahnwechsel, nach Abschluss des Größenwachstums usw.).

    Hinterfragen würde ich bei Besichtigung des Hundes, ob der Hund schon Auto gefahren ist, stubenrein ist, schon Leine und Halsband kennt, andere rassefremde Hunde getroffen hat und entsprechend auf Umweltreize vorbereitet wurde (Autos, Geräusche usw.).

    Und ich würde auf jeden Fall darum bitten, mit dem Hund an der Leine einmal das Grundstück zu verlassen (und zwar ohne die anderen Hunde), der Züchter kann ja gerne mitgehen, damit man mal ein Bild davon bekommt, wie der Hund sich alleine in der Außenwelt verhält. Das dürfte dann deutlich aufschlussreicher sein, als wenn man den Hund in der Hundegruppe im Garten des Züchters sieht.

    Wenn dann alles passt, kann die Wahl eines etwas älteren Hundes sehr gut für einen Anfänger sein.

    Wenn der Hund psychisch zusammenbricht, weil er alleine mit der Außenwelt überfordert ist, wäre das für einen Anfänger eine ganz schwierige Situation.

    Er macht das echt in allen möglichen Situationen. Wenn er das jetzt nur beim Alleinbleiben machen würde oder wenn er aufgedreht ist, wäre das auch wieder etwas ganz anderes. Aber ich hab das Gefühl, er macht das in jeder Situation: Beim Spielen (klar), wenn sich keiner mit ihm beschäftigt, wenn er müde ist und nicht schlafen will, wenn ihm langweilig ist, wenn er aufgedreht ist, wenn er Frust hat, auf der Couch, wenn wir kuscheln (Decke, Kissen, Polster)... Deswegen bin ich auch so ratlos. Ich kann das halt schlecht einordnen.

    DA könnte eventuell die Lösung liegen.
    Womöglich kommt er doch schlecht zur Ruhe und kann es nicht gut aushalten, wenn nichts passiert.
    Mit Frust umgehen und dass nicht immer das passiert, was man möchte, müssen Welpe ja erst lernen.
    Entweder hat er am Tag zu wenig Schlaf und zuviel Freiraum und es ist zu viel los oder er könnte noch ein bisschen mehr Input gebrauchen.
    Wie ist denn euer Tagesablauf?

    Kannst Du die Schlaf- und Wachzeiten vielleicht strukturieren bzw. habt ihr eine Struktur im Alltag? Wie viel schläft der Welpe am Tag?

    Was würde passieren, wenn Du mit ihm 5 Minuten am Tag mal ein bisschen Kopfarbeit machst (Leckerchen suchen oder so was), wo er vom Gehirn her stärker beansprucht wird?
    Vielleicht ist der Körper müde, aber der Geist noch wach?

    Du kannst ja mal versuchen, ob er sich annimmt, wenn Du ihm Anreize bietest.
    Nimm einen Karton, pack geknüddeltes Zeitungspapier rein und schmeiß ein bisschen Trockenfutter dazwischen, was er sich dann raus suchen kann. Oder so was ähnliches. Da hat er was zu tun und sollte danach auch entsprechend kopfmüde sein.

    Grundsätzlich würde ich jedem Anfänger immer zu einem (fast) fertigen Hund raten.

    Bei einem Welpen geht die Entwicklung so wahnsinnig schnell, dass man als Anfänger das oft nicht überblickt.

    Bei dem 10 Monate alten Chihuahua würde mich interessieren, ob der jetzt die ganze Zeit beim Züchter war oder ob das eine Privatabgabe ist?

    In beiden Fällen sollte drauf geachtet werden, ob der Hund schon ein bisschen was von der Welt kennen gelernt hat oder nicht.

    Dazu macht es Sinn, sich den mal alleine außerhalb des gewohnten Umfelds anzusehen.

    Wenn der zum Beispiel jetzt 10 Monate lang nur beim Züchter gelebt hat und nichts anderes mit ihm gemacht wurde, kann das unter Umständen schwierig werden.

    Wenn er von Privat kommt. wäre die Frage ob a) die jetzigen Besitzer den Züchter informiert haben, dass sie den Hund abgeben wollen und b) weshalb sie ihn abgeben wollen.

    Vielleicht geht es nicht alleine nur um das Kauen an sich, sondern eher um das Schreddern? Vielleicht kannst Du ihm ja dicke Holzscheite/Äste geben, die er zerpflücken darf.

    Trotz allem aus meiner Sicht ein recht ungewöhnliches Verhalten.

    Kannst Du den Züchter diesbezüglich noch mal kontaktieren, ob das seine Hunde alle so machen oder ob der irgendwas gemacht hat, dass die Welpen da schon eine Appetenz entwickelt haben?

    Hört sich ja fast ein bisschen erlernt an und dass muss ja nicht zwangsläufig bei Dir passiert sein.

    Stress kannst Du sicher ausschließen bzw. ob sich das Verhalten situationsunabhängig zeigt?

    So wie Du es beschreibst, hört sich das Verhalten echt ein bisschen ungewöhnlich an.

    Hat er das immer schon gemacht oder erst jetzt im Zahnwechsel?

    Eigentlich kannst Du ja nicht viel machen, außer es verhindern. Also entweder immer im Blick behalten oder mal in die Box mit Tür zu packen oder sogar einen Maulkorb drauf machen, wenn man mal nicht die Augen permanent beim Hund haben kann.
    Und hoffen, dass es dann aufhört in Zukunft.

    Er knabbert wirklich nur und schluckt nichts ab?
    Wenn er alles mögliche noch schlucken und somit fressen würde, könnte man noch in Richtung Pica-Syndrom denken.

    Ich würde dem Hund auch einen Schlafplatz/Kennel neben Deinem Bett einrichten und die Schlafzimmertür zu machen.
    Vielleicht noch irgendeinen Geruch von Dir mit rein legen (T-Shirt oder so).
    So ist er wenigstens in Deiner Nähe, Du kannst mal einen Arm hinstrecken und bekommst vielleicht sogar mit, wenn er tatsächlich mal müsste.

    So vermeidest Du auf jeden Fall, dass er ins Wohnzimmer pinkelt und sich das evtl. noch richtig angewöhnt.

    Und der Hund ist weiterhin in Deiner Nähe und nimmt den Verlust des Mit-im-Bett-schlafens nicht so übel.
    Ist ja auch schwer, wenn das jetzt 7 Jahre so war und auf einmal ist alles anders.

    Ich glaube, dass Du in dem Konflikt selbst, momentan erst mal noch gar nichts machen/trainieren kannst.

    Du müsstest erst mal in Stellvertreter-Konflikten üben und auch in leichteren Situationen. Also erst etwas mehr Grundschule, bevor der Hund dann sein Abitur an dem direkten Konflikt machen kann.

    Zum einen den Abruf noch weiter verfeinern, indem Du Ablenkungen mit einbaust.
    Zuerst vielleicht, dass Du ihn an etwas Unbeweglichem (Futterschüssel, Schweineohr oder sonstigen Verleitungen) verbei abrufen kannst.
    Parallel dazu die Impulskontrolle üben (ruhiges Verhalten an sich bewegenden Reizen). Das kannst Du erst mal Zuhause machen, dass der Hund lernt, NICHT auf z.B. ein rollendes Leckerchen/Ball zu reagieren und fürs NICHThinterherrennen, bekommt er eine super Belohnung von Dir.
    Wenn er das kann, kannst Du bei Deinem Rückruf auch die bewegten Objekte mit rein bringen. Hund abrufen und Ball an ihm vorbei rollen währendessen.
    Oder ein Stofftier an einem Band ruckartig an ihm vorbei ziehen (mit Hife einer weiteren Person) und Du rufst ihn dann ab.

    Günstig wäre auch, Du würdest ein Abbruchsignal aufbauen. Wenn Hund lernt, bei Nein alles zu unterlassen, was er vor hat und es sich für ihn lohnt, es zu lassen, weil er bei Dir dann was ganz tolles bekommt, hätte man damit ein Tool in der Hand, wo man weiter mit arbeiten kann.

    Also im späteren Konflikt dann Abbruchsignal plus Alternative.

    Eventuell könnte an der Frustrationstoleranz auch noch gearbeitet werden. Wie gut hält der Hund es aus, wenn etwas, das er möchte, nicht sofort passiert?
    Kann er mal abwarten und Ruhe bewahren?

    Erst wenn Du in all diesen Bereichen Fortschritte machst, hast Du überhaupt die Chance, den Hund später ansprechbar zu bekommen.

    Und während Du daran noch übst, würde ich in dem von Dir beschriebenem Konflikt erst mal gar nichts machen, außer den Hund zu sichern, damit er keinen Erfolg hat.

    Ich denke schon, dass man da noch etwas optimieren kann, damit der Hund das Verhalten nicht am Ende doch noch optimiert.

    Wenn Du dabei bist: wenn Du Nein sagst und er hört damit auf, sag ihm was er STATTDESSEN tun soll. In diesem Fall würde es sich anbieten, ihm was zu kauen anzubieten (Rinderkopfhaut oder vielleicht sogar einen Kong zum Auslecken). Vorab würde ich ihn aber auf seine Decke oder in seine Box (offen) schicken, wo er erst mal auch aus dem Konfliktbereich raus ist, wo ihn andere Sachen zum Kauen anreizen.
    Einfach nur Nein sagen reicht da (noch) nicht aus in dem Alter, der Hund soll ja eine Alternative lernen. Das Kaubedürfnis ist ja nach wie vor da. Wenn man das eine verbietet, sollte man dafür was anderes erlauben.
    Wenn ein Kind die Wände bemalt, würde ich auch nicht einfach nur Nein sagen und das Kind mit seinem Bedürfnis nach Malen da stehen lassen, sondern man würde Papier und Stifte anbieten und sagen, wo gemalt wird. Das Kind darf also immer noch malen, aber eben nicht an die Wände, sondern auf Papier.

    Wenn Du nicht dabei bist: hier würde es wahrscheinlich Sinn machen, den Hund erst mal räumlich etwas mehr einzugrenzen, damit er erst gar keinen Schaden anrichten kann und keine Erfolge mehr hat. Das Kauen an sich ist selbstbelohend und selbstberuhigend. Wenn er das als Lösung verknüpft, würde ich nicht unbedingt davon ausgehen, dass das irgendwann von alleine aufhört.

    Und wie lange will man warten, bis sich das von alleine legt? Wie viele Möbelstücke sollen bis dahin kaputt gehen?

    Ich würde schauen, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, dem Hund erst mal nur einen Raum zur Verfügung zu stellen, wo er wenig Schaden anrichten kann. Dazu vielleicht dann einen Geruchsgegenstand von Dir und etwas zu Kauen anbieten, was er sonst nicht bekommt (gefüllten Kong zum Beispiel, am besten sogar gefroren, wenn er gerade zahnt). Das hat auch den Vorteil, dass Du das Weggehen Deinerseits mit einem Ritual für den Hund verbindest und es so einfacher für ihn machst.

    Die Frage ist ja, was machst Du, wenn er so fordert?
    Gehst Du in irgendeiner Form drauf ein? Oder bist Du früher da immer drauf eingegangen?

    Oder versuchst Du, das einfach zu ignorieren? Und dann gibt er sich noch mehr Mühe oder wie muss man sich das vorstellen?

    Du könntest ihm zum Beispiel sagen, was er STATTDESSEN tun soll (ab ins Körbchen zum Beispiel).

    Hört sich so an, als hätte der Hund das Verhalten so gelernt.

    Du sagst, Kommandos gehen ganz gut. Hat er außer den Dressurkommandos auch schon andere Sachen gelernt, die mehr mit Erziehung zu tun haben (auf Distanz schicken, Frust aushalten, Ruhe halten oder so was)?

    Eigentlich müsste es von selbst aufhören, wenn sich das Verhalten für ihn nicht lohnt, weil genau das, was er erwartet, dann nicht passiert.
    Ich würde es also entweder aussitzen und dann, wenn er ruhig ist, ihm was anbieten (zum Beispiel kleine Suchspiele oder so was). Da allerdings muss man gut aufpassen, dass man keine Verhaltenskette (ich nerve, bin dann ruhig und dann passiert was) auftrainiert.

    Oder ich würde ihn in sein Körbchen schicken und erst wenn er da ruhig und entspannt ist, mich wieder mit ihm beschäftigen.

    Mit Chefsein hat das alles nichts zu tun, Dein Hund hat scheinbar nur gelernt, wie er Dich für seine Zwecke einspannen und manipulieren kann. Er hat also quasi Dich erzogen, wenn man so will.

    Du müsstest Dich also eigentlich nur genau anders verhalten, als er es erwartet.

    Um genaueres sagen zu können, fehlen hier aber noch Infos.